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Sonstiges

 
NABU begrüßt kritische Bestandsaufnahme bei Fehmarnsundbrücke
Hinterlandanbindung zur Fehmarnbeltquerung muss auf den Prüfstand

Der NABU begrüßt den heutigen Vor-Ort-Termin des Rechnungsprüfungsausschusses des Deutschen Bundestages am Fehmarnsund: Eine kritische Bestandsaufnahme zur Hinterlandanbindung der geplanten Fehmarnbeltquerung sei überfällig. Die Fehmarnsund-Brücke ist laut Deutscher Bahn statisch zu schwach, um den im Zuge der Fehmarnbeltquerung zu erwartenden Güterverkehr zu tragen. Das Bundesverkehrsministerium plant daher einen Neubau. Der NABU hatte bereits vor der Unterschrift unter den 2008 unterzeichneten Staatsvertrag zwischen Dänemark und Deutschland zum Projekt Fehmarn-Beltquerung mehrfach darauf hingewiesen, dass die Fehmarnsund-Querung als Teil einer deutschen Hinterlandanbindung dringend instand gesetzt werden müsse.

Mit einem Neubau sind nicht nur deutlich höhere Kosten von bis zu einer halben Milliarde Euro für ein alternatives Brückenbauwerk, sondern auch erhebliche Naturverluste verbunden. „Wäre die Fehmarnsund-Brücke von der Deutschen Bahn, die die Tauglichkeit der Brücke mehrfach untersucht und bestätigt hat, rechtzeitig instand gesetzt worden, müsste jetzt nicht noch eine komplett neue Brücke gebaut werden. Aber damals hätte die Deutsche Bahn die Sanierung zahlen müssen. Jetzt zahlt der Steuerzahler noch eine weitere Brücke mit zusätzlichen Belastungen für das sensible Ökosystem“, kritisierte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Der NABU folgt daher der Einschätzung des Bundesrechnungshofes, dass vor allem die Deutsche Bahn eine rechtzeitige, jedoch kostspielige Sanierung der Brücke zu verantworten hat und fordert einen umfassenden Mängel-Bericht. Auch müssten die Hintergründe der nicht-erfolgten Sanierung genau geklärt werden. Die Bahn hatte jahrelang behauptet, keinerlei Hinweise zu finden, dass über die 1963 in Betrieb genommene Fehmarnsund-Brücke der künftige Bahngüterverkehr durch die Fehmarnbelt-Querung nicht erfolgen könnte. Das Bundesverkehrsministerium und die schleswig-holsteinische Landespolitik hatten als Reaktion auf die NABU-Kritik sowohl vor, als auch nach der Entscheidung im Deutschen Bundestag 2008, stets bestritten, dass Handlungsbedarf besteht und zukünftiger Bahngüterverkehr nicht über das in die Jahre gekommene Bauwerk am Fehmarnsund abgewickelt werden könnte.

„Die Küstenbereiche sind europäisch als FFH-Gebiete unter anderem wegen seltener Krötenarten geschützt und der Schweinswal schwimmt auch im Fehmarnsund. Je nach Art des Bauwerks gibt es zudem sehr wahrscheinlich deutlich veränderte Sedimentbewegungen mit erheblichen Auswirkungen auf die marine Lebensumwelt“, sagt Malte Siegert, Fehmarnbeltexperte des NABU.
Der NABU spricht sich gegen eine Fehmarnbeltquerung aus. Es fehle angesichts marginaler Verkehrsprognosen nachweislich der Bedarf und damit die infrastrukturelle Rechtfertigung, sowohl im Fehmarnbelt als auch im Fehmarnsund, einen solchen ökologischen Risiko-Eingriff durchzuführen. Mit einem Verzicht auf die Fehmarnbeltquerung erübrige sich auch ein Neubau der Sundbrücke.

„Bei der Gesamtplanung für beide Projekte sind deutliche Mängel zu erkennen, und die Kosten laufen noch vor dem ersten Spatenstich völlig aus dem Ruder. Wir werden nicht aufhören zu fordern, dass solche anachronistischen Groß-Projekte gestoppt werden“, so Siegert und verweist auf Artikel 22 des Staatsvertrages. Dieser bietet die Möglichkeit, aus dem Großprojekt Fehmarnbelt-Querung auszusteigen, wenn sich vor allem die finanziellen Rahmenbedingungen massiv ändern. Nach aktuellen Berechnungen wird die Fehmarnbeltquerung mit den Hinterlandanbindungen in Dänemark und Deutschland mit rund zwölf Milliarden Euro doppelt so teuer wie ursprünglich geplant. Statt 2018 soll das Projekt frühestens 2028 fertig werden.
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Neue Pkw-Verbrauchsstandards für 2025
Neue Studie bekräftigt Forderung

Schärfere CO2-Grenzwerte für Neuwagen ab 2025 sind möglich mit geringen Kosten für Autoindustrie


Der NABU sieht sich aufgrund einer aktuellen Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT) in seiner Forderung bestätigt, schnellstmöglich schärfere Verbrauchsgrenzwerte für Pkw auf den Weg zu bringen. Laut der Analyse sind die derzeit in Brüssel für das Jahr 2025 diskutierten CO2-Grenzwerte für Neuwagen nicht nur klimapolitisch nötig, sondern auch technisch möglich und mit geringen Kosten für die Autoindustrie umsetzbar. Die ICCT-Berechnungen zeigen, dass ein CO2-Grenzwert von 70 Gramm pro Kilometer für die gesamte Neufahrzeugflotte bis 2025 mit herkömmlichen Verbrennungs- und Hybridmotoren kosteneffizient erreicht werden kann.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Der künftige CO2-Grenzwert ist nicht mehr nur der zentrale politische Hebel, um die Effizienz von Verbrennungsmotoren zu steigern. Er dient jetzt auch dem Technologiewechsel und muss umgelegt werden, damit die Automobilindustrie einen klaren und realistischen Fahrplan hin zu einem vollständig dekarbonisierten Verkehrssektor erhält. Der Straßenverkehr wird seinen Beitrag zum Klimaschutz überhaupt nur dann leisten, wenn die EU-Kommission bereits für das Jahr 2025 ein deutliches Signal mit dem Zielwert setzt und sicherstellt, dass der geltende Grenzwert künftig nicht nur im Labor, sondern auch im realen Fahrbetrieb eingehalten wird.“

NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger: „Von schärferen Verbrauchsgrenzwerten profitieren der Klimaschutz und die Verbraucher gleichermaßen, denn effizientere Fahrzeuge werden deutlich weniger Kraftstoff verbrauchen. Die technisch bedingten Mehrkosten am Fahrzeug amortisieren sich für die Kunden durch geringere Tankquittungen innerhalb von etwa drei Jahren.“

Die Studie des ICCT könne nach Auffassung des NABU auch als schallende Ohrfeige für den Verband der deutschen Automobilindustrie VDA gesehen werden, der immer noch das Hohelied des Verbrennungsmotors singe: „ Wer weiter viel Geld in die Optimierung des Verbrennungsmotors steckt, wird am Ende mit dem falschen Produkt dastehen. Andersherum werden vor allem jene Hersteller profitieren, die frühzeitig konsequent auf den Elektroantrieb gesetzt haben, unabhängig davon, ob sie etablierte Hersteller oder Neueinsteiger sind", so Oeliger.
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Freiburg zu Gast in Qingdao
Sino-German Forum for Historical City Conservation and Development 2016

Das Sino-German Forum for Historical City Conservation and
Development am 25. November in Qingdao widmet sich dem
Schutz und der nachhaltigen Entwicklung von historischen Altstädten
in China und in Deutschland. An dem Forum nehmen
Experten aus dem Bereich Stadtentwicklung aus der ganzen
Welt teil, mit dem Ziel Erfahrungen auszutauschen, aktuelle Strategie
zu diskutieren und weiterzuentwickeln und die Zusammenarbeit
zu stärken. Die Stadt Freiburg, die eine enge Städtefreundschaft
zu Qingdao pflegt, wird auf Einladung der Stadt Qingdao
durch Baubürgermeister Martin Haag und FWTM-Geschäftsführer
Bernd Dallmann vertreten, die jeweils einen Vortrag halten.

Bernd Dallmann wird einleitend zu dem Forum einen Vortrag
über die Entwicklungschancen und das Marketingkonzept der
historischen Altstadt Qingdaos halten. Martin Haag widmet sich
wiederum in seiner Key Note dem Thema „The Renewal and
Planning of Historic Areas in Freiburg”. Der Innenstadtbezirk
Shinan von Qingdao und Freiburg haben äußerlich einiges gemeinsam:
Mit ihren roten Ziegeldächern und den GründerzeitVillen
gleicht Shinan sehr dem Freiburger Stadtteil Wiehre. Die
als Badeort beliebte Küstenstadt war einst deutscher KolonialHandels-
und Militärstützpunkt. Das hat im Stadtbild Spuren hinterlassen:
Kopfsteinpflaster, Bächle, ein Kirchenfenster von Freiburg
und Architektur im wilhelminischen Stil. Da die deutsche
Marine maßgeblich an dem Ausbau Qingdaos beteiligt war, finden
sich noch heute alle Pläne von historischen Gebäuden im
deutschen Bundesmilitärarchiv, das wiederum seinen Sitz in
Freiburg hat – ein Grund, weswegen Stadtplaner aus Qingdao
regelmäßig nach Freiburg reisen und die beiden Städte eine
enge Verbindung zueinander haben.

Im Oktober 2012 unterzeichneten Oberbürgermeister Dieter Salomon
und Hua Yusong, Direktor des historischen Altstadtbezirks
Shinan der Stadt Qingdao, eine Freundschaftsvereinbarung mit
dem gemeinsamen Ziel, vielfältigen Austausch in den Bereichen
Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Bildung zu etablieren und
die Bürger beider Städte zusammen zu bringen. Ein weiterer
Schritt auf diesem Weg ist nun das Sino-German Forum for Historical
City Conversation and Development in Qingdao. Organisatoren
der Veranstaltung sind die Qingdao Sino-German Communication
& Cooperation Association, Qingdao Real Estate Association,
Qingdao Urban and Rural Planning Association und
die Qingdao Culture Exchange Association of City Construction.
Das Forum wird unterstützt durch das Qingdao Urban and Rual
Construction Committee und das Qindao Urban Planning Bureau.
 
 

 
Tschimpke zum stellv. Vorsitzenden des Nachhaltigkeitsrates wiedergewählt
NABU-Präsident Olaf Tschimpke ist als stellvertretender Vorsitzender des Rates für nachhaltige Entwicklung (RNE) wiedergewählt worden. Die Ratsmitglieder bestätigten Olaf Tschimpke bei der konstituierenden Sitzung des Rates am Dienstag. Olaf Tschimpke ist seit Juni 2010 Mitglied des Nachhaltigkeitsrates, 2012 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Der RNE berät die Bundesregierung bei der Umsetzung und Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte die 15 Mitglieder des Rates zum 1. November 2016 für drei Jahre berufen.

„Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist die einzige Option für verantwortliches globales Handeln, die unsere Ökosysteme schützt und damit das Überleben künftiger Generationen sichert. Mir ist es ein Anliegen, das Bewusstsein für eine Ökologisierung von Wirtschaft und Gesellschaft weiter zu stärken, um unsere Gesellschaft zukunftsfähig zu machen. Dazu gehört es, den Dialog zu suchen, um gemeinsame Ziele aufzuzeigen und Impulse aus dem Natur- und Umweltschutz weiterzugeben“, so Olaf Tschimpke.

Der Rat für nachhaltige Entwicklung wurde erstmals 2001 von der Bundesregierung einberufen. Er besteht aus Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kirchen, Umweltschutz, Wissenschaft und weiteren Gesellschaftsbereichen.
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„Cities for Life - Städte gegen die Todesstrafe“
Freiburg beteiligt sich zum vierten Mal am weltweiten
Aktionstag am Mittwoch, 30. November

Auch in diesem Jahr beteiligt sich Freiburg am weltweiten
Aktionstag „Cities for Life – Städte gegen die Todesstrafe“,
der jährlich am 30. November begangen wird.

Im Juli 2013 beschloss der Freiburger Gemeinderat, dass sich
die Stadt Freiburg an der internationalen Städtekampagne zur
Abschaffung der Todesstrafe beteiligt. Seither nimmt die Stadt
an diesem internationalen Aktionstag teil.

2014 hat das Kulturamt zum Thema „Cities for Life – Städte
gegen die Todesstrafe“ einen Plakatwettbewerb für
Studierende der Hochschule für Kunst, Design und Populäre
Musik (hKDM) ausgelobt. Aus 28 eingereichten Entwürfen hat
die Jury drei Siegerentwürfe ausgewählt, die im Rahmen
einer Vernissage von Kulturbürgermeister Ulrich von
Kirchbach prämiert wurden.

Der Plakatentwurf von Tanja Schneider wurde mit dem ersten
Preis ausgezeichnet, und im November 2014 großformatig in
der Stadt plakatiert. Das zweitplatzierte Plakat von Jonas
Kammers war vergangenes Jahr zu sehen. Ab Mittwoch, 30.
November, werden die Litfaßsäulen der Stadt das Plakat von
Thierry Gschwind, der den dritten Platz des Wettbewerbs
belegt hatte, zeigen.

Zudem wird Amnesty International am 30. November von 16
bis 20 Uhr eine Mahnwache am Bertoldsbrunnen abhalten.
Zum ersten Mal veranstaltet wurde der Welttag „Städte für
das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ (Cities for life –
cities against the Death Penalty) von der Gemeinschaft
Sant‘Egidio am 30. November 2002. Das Datum wurde
ausgewählt, weil es an die erste Abschaffung der Todesstrafe
durch das Großherzogtum Toskana am 30. November 1786
erinnert. Haben sich im Jahre 2002 noch 80 Städte an dem
Aktionstag beteiligt, sind es heute knapp 2000, die mit
verschieden Gesten und Veranstaltungen ihren Protest gegen
die Unmenschlichkeit der Todesstrafe zum Ausdruck bringen
wollen.
 
 

 
Jubiläum: Zehn Jahre Bildungsregion Freiburg
Glückwunsch zum runden Geburtstag: Die Bildungsregion
Freiburg feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Die
Verantwortungsgemeinschaft zwischen Land und Stadt setzt sich
dafür ein, allen Kindern und Jugendlichen in Freiburg eine
erfolgreiche Bildungsbiographie zu ermöglichen und sie bei der
Entfaltung ihrer Potenziale zu unterstützen. Inzwischen
engagieren sich 70 Schulen aller Schularten, zahlreiche
Jugendhilfeeinrichtungen und viele weitere außerschulische
Partner in der Bildungsregion. Heute wurde das zehnjährige
Bestehen bei der Freiburger Bildungskonferenz gefeiert.

Mit dabei waren Kultusministerin Susanne Eisenmann, der
ehemalige Kultusminister Helmut Rau, Schulbürgermeisterin
Gerda Stuchlik, Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach sowie
Cornelia Stern vom Schulministerium Nordrhein-Westfalen, die
das Modellprojekt als Programmdirektorin der Bertelsmann
Stiftung begleitet hatte. „Die Bildungsregion Freiburg blickt auf ein
Jahrzehnt engagierten Wirkens für Bildung und Erziehung zurück
und ist zugleich Wegbereiter und Impulsgeber für das
Landesprogramm Bildungsregionen. Das sind zehn Jahre, auf die
Sie stolz sein können“, sagte Kultusministerin Dr. Susanne
Eisenmann.

Die Bildungsregion Freiburg startete von 2006 bis 2008 als
Pilotprojekt, zeitgleich mit einem Vergleichsvorhaben in der
ländlichen Region des Landkreises Ravensburg. Die Idee: Nur
wenn alle an Bildung und Erziehung beteiligten Akteure einer
Region systematisch zusammenarbeiten und gemeinsam
Verantwortung übernehmen, lässt sich die Qualität von
Bildungsangebote langfristig und effektiv verbessern. Auf dieser
Basis haben die Stadt Freiburg, das Land Baden-Württemberg
und die Bertelsmann Stiftung einen Kooperationsvertrag
unterzeichnet. Darin verpflichten sich die Partner, die
Verantwortung für den Bildungserfolg von Kindern und
Jugendlichen gemeinsam zu übernehmen.

Ziel ist es, sowohl die formale Bildung im Unterricht, als auch das
außerschulische Lernen weiter zu entwickeln und zu verknüpfen.
Denn Bildung ist nicht fest an den Schuleintritt und –austritt
gekoppelt, sondern findet lebenslang in ganz unterschiedlichen
Kontexten, wie Familie, Verein, Freundeskreis oder Freizeit statt.
Deshalb kooperiert die Bildungsregion eng mit externen
Einrichtungen wie der Volkshochschule, der regionalen Wirtschaft,
der Agentur für Arbeit und zahlreichen freien Trägern. Bei der
Zusammenarbeit stehen Experimentierfreude und Flexibilität im
Vordergrund. Dazu gehört auch, dass alle Beteiligten transparent
und jenseits bestehender Zuständigkeitsgrenzen miteinander
agieren.

Gemeinsam die Qualität von Bildung zu steigern, das ist das
erklärte Ziel der Verantwortlichen von Stadt und Land. „Niemand
kann alleine für gute Bildung sorgen, weder das Land, noch die
Kommunen, auch keine anderen Bildungsinstitutionen“, so die
Kultusministerin. „Wenn wir der jungen Generation gute Bildungsund
Zukunftschancen bieten wollen, führt der Weg ganz klar zu
einer systematischen Zusammenarbeit auf regionaler Ebene.“
Verbindliche Grundlage hierfür ist eine Vereinbarung zwischen
dem Oberbürgermeister, der Schulverwaltung des Landes und
den beteiligten Freiburger Schulen.

Basis der Zusammenarbeit bildete das Befragungsinstrument
SEIS (Selbstevaluation in Schulen). Von 2006 bis 2015 wurden
damit über 60.000 Schüler, Lehrkräfte, Eltern und bei beruflichen
Schulen auch Ausbildungsbetriebe schriftlich befragt. Die
Erkenntnisse lieferten den Schulen ein aussagekräftiges Bild über
ihre Stärken, aber auch über Optimierungspotenziale. Sie konnten
die didaktische Arbeit auf dieser Basis gestalten und entwickeln.
„Bemerkenswert sind die vielen positive Rückmeldungen, die das
pädagogische Personal in seiner Arbeit bestärkten und
ermutigten“, resümiert Schulbürgermeisterin Gerda Stuchlik. „Über
80 Prozent der befragten Eltern gaben in der SEIS Umfrage an,
dass sie mit der Qualität des Unterrichts ihrer Kinder zufrieden
sind.“

Aus der Befragung ließen sich auch unterrichts- und
schulübergreifende Ziele und Handlungsschritte ableiten. So
zeigte sich in der Vergangenheit beispielsweise ein
Verbesserungsbedarf beim Übergang von der Schule in eine
Ausbildung. Gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit und
freien Bildungsträgern wurde daraufhin das Programm „Erfolgreich
in Ausbildung“ für Werkreal- und Förderschulen ins Leben
gerufen. Die Situation hat sich seitdem merklich verbessert.
Ebenso bietet die Bildungsregion Freiburg speziell zugeschnittene
Weiterbildungen für Schulleitungen und Lehrkräfte zu aktuellen
Themen wie Leadership, Veränderungsmanagement, Alternativen
zur Schulbenotung oder Umgang mit heterogenen Klassen. Für
Eltern wurden gemeinsam mit der Volkshochschule Freiburg
spezielle Seminare entwickelt, die die Schulen nach Bedarf
abrufen können. Daneben gibt es eine von der Stadt finanzierte
„Servicestelle Elternbildung“. Die Inhalte widmen sich häufig
nachgefragten Themen wie „Raus aus der Brüllfalle“ oder
„Gefühlslagen in der Pubertät“.

Auf städtischer Ebene ist die Stabstelle Freiburger
Bildungsmanagement im Amt für Schule und Bildung mit
insgesamt drei Vollzeitstellen zuständig. Sie steht in ständigem
Austausch mit den Kooperationspartnern und begleitet die
Schulen beispielsweise beim Qualitätsmanagement, bei
Fortbildungen oder Projektfinanzierungen. Konkret geht es dabei
um Unterstützung bei Themen wie soziales Lernen, Elternarbeit,
Berufsorientierung oder Sprachbildung. Im Fokus stehen eine
lösungsorientierte Haltung und die Gesunderhaltung aller am
Schulleben Beteiligten.

Die Schulen der Bildungsregion Freiburg arbeiten untereinander
zusammen und tauschen sich bei regelmäßigen Praxisforen,
Bilanztreffen und schulartübergreifenden „Boxenstopps“ fachlich
aus. An den jährlichen Praxisforen nehmen auch Vertreterinnen
und Vertreter aus den Schulverwaltungen von Stadt und Land teil.
Auf der Agenda stehen dabei aktuelle Bildungsthemen. Bei dem
dreijährigen Projekt „Schulmanagement in Bildungsregionen“ mit
der Robert-Bosch-Stiftung konnten mehrere Schulleitungsteams
ihre Kompetenzen stärken und trainieren. Anhand von konkreten
Projekten wurden beispielsweise Konzepte zum individuellen
Lernen oder zur Inklusion erprobt. Der „Dialog im Dreieck“
zwischen Schule, staatlicher und kommunaler Schulverwaltung
war dabei sehr hilfreich.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Bildungsregion
Freiburg vom Projekt zur fest etablierten Institution entwickelt:
2013 haben der Gemeinderat und das Kultusministerium mit dem
Förderprogramm „Qualitätsoffensive Bildung“ die Zukunft der
Bildungsregion gesichert. Das Freiburger Modell hat inzwischen
zahlreiche Nachfolger: Aktuell arbeiten in Baden-Württemberg 26
Stadt- und Landkreise mit der Schulverwaltung des Landes in
einer Bildungsregion zusammen.

Auf dem Erfolg können und wollen sich die beteiligten Akteure
jedoch nicht ausruhen. Denn die Zukunft bringt zahlreiche neue
Herausforderungen mit sich. So beschäftigt sich die
Bildungsregion Freiburg derzeit zum Beispiel mit der Frage, wie
sich die Lernbedingungen für Schülerinnen und Schülern mit
Zuwanderungsgeschichte verbessern lassen. Ebenso ist geplant,
den Schulen Zugang zu weiteren Evaluationsinstrumenten zu
ermöglichen und Qualifizierungsprogramme zu vertiefen. Auch
außerhalb des Schulkontextes stellen sich über Generationen und
Lebensphasen hinweg wichtige Aufgaben und Handlungsfelder.
Beispiele sind die Gewinnung von Fachkräften, die Chancen der
Digitalisierung, der demografische Wandel, die sich rasant
entwickelnden Arbeits- und Produktionsabläufe oder die Inklusion
– etwa von Menschen mit Handicaps, Hochbegabten oder
Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Die Aufzählung
verdeutlicht: Die Kompetenz der Bildungsregion Freiburg ist auch
in Zukunft gefragt.
 
 

 
Blick in die Sterne
Planetarium Freiburg informiert über Neuigkeiten, Ideen und Zukunftspläne

Vor einem knappen halben Jahr hat der neue Leiter des
Freiburger Planetariums, Thomas Presper, seinen Dienst
angetreten. Der promovierte Geowissenschaftler folgte auf
Otto Wöhrbach, der das Planetarium seit 1983 geleitet hatte

Thomas Presper, Jahrgang 1963, hat an der Universität Mainz
Geowissenschaften studiert und anschließend am MaxPlanck-Institut
für Chemie in Mainz und am Naturhistorischen
Museum Wien über „Mikrometeorite“ promoviert. Danach
arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im
Niedersächsischen Landesmuseum Hannover sowie an der
Washington University St. Louis in Missouri. Ab 2000 war er
als Dozent an der Sternwarte Neanderhöhe in ErkrathHochdahl
und als wissenschaftlicher Leiter des dortigen
Planetariums tätig.

Anlässlich der Premiere des neuen Hauptprogramms „Eine
Kreuzfahrt durch die Galaxis“ hat Presper gemeinsam mit
Schulbürgermeisterin Gerda Stuchlik sich und seine Arbeit
heute der Presse vorgestellt. Der neue Leiter möchte
bewährte Programme fortführen und durch neue Akzente
ergänzen. Seit dem Sommer gibt es beispielsweise die neue
Live-Familienveranstaltung „Reise durch die Nacht“, die die
Besucherinnen und Besucher mit Fragen interaktiv einbezieht.

Neben dem neuen, im Hause produzierten Hauptprogramm
widmen sich Presper und sein Team derzeit dem
Kinderprogramm „Ein Sternbild für Flappi“. Es wird ab dem
kommenden Jahr zu sehen sein. Auch die Planungen weiterer
Eigenproduktionen für den Spielplan 2017 laufen bereits: Das
für den Sommer anvisierte Familienprogramm „Bilder der
Erde“ lädt die Zuschauer ein, die Erde per Satellit vom Weltall
aus zu betrachten. Dabei können sie die geologischen Formen
und Phänomene unseres Planeten entdecken und verstehen.
Das neue Kinderprogramm „Robbi startet durch“ bietet dann
die Fortsetzung des beliebten Kita-Programms mit dem
sprechenden Planetariumsprojektor. Und für Herbst 2017 ist
die Produktion des weiteren Hauptprogramms „Jenseits der
Milchstraße“ geplant.

Einige organisatorische Änderungen erleichtern künftig die
Wahl des Wunschprogramms: Im neuen Flyer zeigt eine
Monatsübersicht alle Veranstaltungen auf einen Blick.
Außerdem gibt es an Ferien-, Feier- und Brückentagen ein
erweitertes Programm.

Ein Schwerpunkt liegt auch auf der konzeptionellen
Weiterentwicklung des Planetariums. Dazu zählt unter
anderem, die Angebote für Schulklassen an die neuen
Bildungspläne anzupassen. „Das Planetarium ist ein
wesentliches Element der Bildungslandschaft der Stadt.
Naturwissenschaftliche Bildung und Bildung für nachhaltige
Entwicklung werden durch diesen außerschulischen Lernort
auf besonders eindrucksvolle Weise vermittelt“, unterstreicht
Bürgermeisterin Gerda Stuchlik. Im vergangenen Jahr ist die
Zahl der Schulklassen, die auf multimediale Weltraumreise
gingen, gestiegen. Auch die Programme für Kindertagestätten
sind nach wie vor gut nachgefragt.

Dass es in Freiburg ein Planetarium gibt, ist vor allem dem
Gewerbeschullehrer Richard Fehrenbach zu verdanken. Ab
1959 bauten er und einige Kollegen in ihrer Freizeit
unermüdlich Zahnräder, Lampen, Linsen, Elektromotoren und
Schleifringe zu einem Planetariumsprojektor zusammen. Am
14. März 1975 war es dann so weit: Auf dem Dach der
Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule an der Friedrichstraße
konnten sie das erste baden-württembergische
Nachkriegsplanetarium eröffnen. Heute befindet sich die
Einrichtung nur wenige hunderte Meter entfernt in der
Bismarckallee.

Seit 2013 ergänzt ein neues Fulldome-Projektionssystem den
modernen Zeiss-Sternenprojektor. Damit strahlen nun brillante
und hoch aufgelöste Bilder in der 265 Quadratmeter riesigen
Planetariumskuppel. Der Fortschritt kommt an, die Zahl der
Besucherinnen und Besucher hat in den letzten Jahren stetig
zugenommen. Trotz neuester Technik ist die Kulturaufgabe
des Planetariums aber dieselbe geblieben: Jung und Alt das
wachsende Wissen über den Kosmos zu vermitteln und ihnen
die Augen zu öffnen für die Wunder des Weltalls, in dem wir
leben.

 
 

 
Karlsruhe: Weihnachtsgeschichten und Spieletag
Vorweihnachtliche Veranstaltungen in der Durlacher Stadtteilbibliothek

Vorweihnachtliche Zerstreuung bietet die Durlacher Stadtteilbibliothek in der Karlsburg. In deren Eingangsbereich findet sich im Dezember eine Auswahl an Back-, Bastel- und Kinderbüchern für die besinnliche Jahreszeit. Ab 25. November startet überdies eine vierteilige Veranstaltungsreihe für Kindergartenkinder ab vier Jahren. Immer freitags von 16 bis 17 Uhr hören die Kleinen unter dem Christbaum in der Leselounge eine Weihnachtsgeschichte und können anschließend mit der Durlacher Künstlerin „Kastanie“ kleine Kunstwerke basteln. Der Eintritt ist frei, aus organisatorischen Gründen bittet die Bibliothek allerdings um Anmeldung unter der Telefonnummer 133-4267.

Wer sich auch am Wochenende mit Lesestoff eindecken möchte, kann dies am Samstag, 26. November, von 10 bis 14 Uhr tun oder mit seinen Kindern beim Spiele-Samstag mitmachen. Für Spielbegeisterte stehen 150 Brett- und Kartenspiele bereit. Im Mittelpunkt des Interesses dürften die Neuanschaffungen der Bibliothek stehen, aber auch Spielklassiker sind im Angebot. Vier Stunden lang wird an mehreren Stationen beraten und angeleitet. Kinder ab sieben Jahren können auch ohne ihre Eltern an der kostenlosen Veranstaltung teilnehmen.
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