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Sonstiges
Foto: Veranstalter | | | | | Filmtipp: Lolita lesen in Teheran | Italien, Israel 2025
Regie: Eran Riklis
Darsteller: Golshifteh Farahani, Zar Amir, Mina Kavani
Wo Bücher verboten sind, wird Lesen zum Akt des Widerstands: Inmitten der strengen Moral Teherans entdeckt eine Professorin mit ihren Studentinnen die Freiheit – zwischen den Zeilen westlicher Literatur… Eran Riklis erzählt eine bewegende Geschichte über Leidenschaft, Mut und die Macht des Wortes – und über jene, die alles riskieren, um zu bewahren, was keine Diktatur je verbieten kann: die Freiheit, zu träumen. Sehr stark besetzt!
Im postrevolutionären Teheran der 1990er-Jahre wagt die Literaturprofessorin Azar Nafisi (Golshifteh Farahani) einen stillen Akt des Widerstands: In ihrer Wohnung versammelt sie heimlich sechs ihrer Studentinnen zu einem privaten Lesekreis. Gemeinsam tauchen sie in die verbotenen Werke der westlichen Literatur ein – von Vladimir Nabokov über F. Scott Fitzgerald und Henry James bis zu Jane Austen. Inmitten politischer Repression und religiöser Kontrolle wird das Lesen zu einem Akt der Selbstbehauptung… Eran Riklis legte für seine Erzählung augenscheinlich Wert auf Authentizität, und die Wirkung ist enorm: die Emotionen der handelnden Personen übertragen sich direkt aufs Publikum. Die Enge des Lebens unter dem islamistischen Regime, insbesondere für Frauen, ist ebenso spürbar wie die Notwendigkeit, sich im eigenen Interesse und dem der Familie dem repressiven System zu fügen. Besonders eindrucksvoll sind auch die Passagen, in denen es so scheint, als ob Literatur lebendig wird – für einige Momente werden Zeit und Raum unwichtig. Es zählt nur der Text und der spielerische Umgang der Frauen damit. Golshifteh Farahani (AUF DER COUCH IN TUNIS), die als Iranerin schon viele Jahre im französischen Exil lebt und dort eine bekannte Schauspielerin ist, verkörpert Azar Nafisi mit einer beeindruckenden Mischung aus Intelligenz, Würde und unerschrockenem Mut. Ihr Spiel voll stiller Kraft zeigt eine Frau zwischen Wut und Resignation, Trotz und Verletzlichkeit, die sich ihre Gefühle nicht anmerken lässt. Die Studentinnen werden ebenfalls von Exil-Iranerinnen gespielt und verleihen ihren Figuren die Tiefe ihrer eigenen Geschichten. Riklis verbindet politische Klarheit mit leiser Poesie, und Farahani ist schlicht großartig. Ein Film, der daran erinnert, welch große Rolle die Freiheit der Kunst in einer Gesellschaft und für ihre Mitglieder spielt.
Läuft seit 20.11. in der Harmonie Freiburg | | Mehr | | | |
| | | | | | Der Messias in Bildern und Klängen | Georg Friedrich Händels Barockmusik im Dialog mit dem Freiburger Münster
Die Katholische Akademie Freiburg lädt am Montag, 1. Dezember von 18.30 bis 21.00 Uhr ins c-Punkt Münsterforum, Herrenstr. 33, Freiburg, zu Vortrag und Führung ein. Im Mittelpunkt steht Georg Friedrich Händels „Messiah“ im Dialog mit der Bildwelt des Freiburger Münsters. Nach einer Einführung in Händels Werk im Münsterforum führt ein Rundgang zu ausgewählten Darstellungen im Münster, die zentrale Motive des Oratoriums aufgreifen.
Bereits in der großen Vorhalle unter dem „schönsten Turm auf Erden“ (Jacob Buckhardt) sind zahlreiche Figuren aus der Zeit um 1300 zu sehen, die auf den kommenden Messias verweisen. Das Tympanon über dem Hauptportal zeigt ihn dreifach: zunächst adventlich kommend, dann leidend und auferstehend, schließlich wiederkehrend – flankiert von Posaunenengeln. Ähnlich aufgebaut ist Händels dreiteiliges Oratorium „Messiah“ (1741), das am 20. Dezember 2025 im Konzerthaus Freiburg mit dem Freiburger Bachchor und -orchester unter Leitung von Frank Markowitsch aufgeführt wird.
Mitwirkende am 1. Dezember sind Mareike Hartmann (Theologie/Kunstgeschichte, Freiburg), Frank Markowitsch (Künstlerischer Leiter Freiburger Bachchor), Martin Müller (Historische Aufführungspraxis, Freiburg) und Meinrad Walter (Theologie/Kirchenmusik, Freiburg).
Eine Veranstaltung der Katholischen Akademie Freiburg in Zusammenarbeit mit dem c-Punkt Münsterforum Freiburg. Der Eintritt beträgt 15 Euro, ermäßigt 8 Euro und ist kostenfrei für Personen unter 27 Jahren. Anmeldung bitte bis zum 24. November unter: www.katholische-akademie-freiburg.de | | Mehr | | | |
| | | | | | 3Uneinigkeit - theologisches Kabarett | Zum theologischen Kabarett „Dreiuneinigkeit“ lädt die Katholische Akademie Freiburg am Freitag, 21. November um 19 Uhr ins Erzbischöflichen Priesterseminar Collegium Borromaeum, Schoferstraße 1, ein. Der Kabarettabend eröffnet die Tagung „Religiös ohne Gott?“, kann aber auch ohne Tagungsteilnahme besucht werden.
Die Kabarettisten Markus von Hagen, Christoph Tiemann und Urs von Wulfen wurden für ihre Einzelprogramme bereits mit verschiedenen Kleinkunstpreisen ausgezeichnet. Nun stehen sie als Trio „Dreiuneinigkeit“ gemeinsam auf der Bühne und widmen sich mit Witz und Tiefgang den großen Fragen von Theologie, Religion und Kirche.
Der Eintritt beträgt 15 €, ermäßigt 8 €. Für Personen unter 27 Jahren ist der Eintritt frei. Anmeldung unter: www.katholische-akademie-freiburg.de | | Mehr | | | |
| | | | | | Baden-Baden im Zeichen der Literatur | Erfolgreiche zweite Auflage des Bücherfestivals 2025 begeistert das Publikum
Mit über 6.000 Besucher*innen, 40 Veranstaltungen an zehn Spielorten, 2000 Titeln aus allen Genres und 50 Ausstellenden aus dem gesamten deutschsprachigen Raum blickt das Bücherfestival Baden-Baden 2025 auf eine starke zweite Ausgabe zurück. Vom 6. bis 9. November stand die Bäderstadt wieder ganz im Zeichen der Literatur – von Bestsellerlesungen über interaktive Kinder- und Jugendveranstaltungen bis hin zur stark frequentierten Buchmesse im Kulturhaus LA8. Das Festival festigt damit seine Position als eines der bedeutendsten kulturellen Ereignisse der Region.
„Wir sind stolz, mit dem 2. Bücherfestival eine so große Aufmerksamkeit erzielt zu haben, dass es kaum mehr wegzudenken ist. Die Athmosphäre der Buchmesse im Kulturhaus LA8 war sehr besonders. Die Verlegerinnen und Verleger schätzen, dass sie hier intensiv mit den Lesenden in Kontakt kommen“, sagt Thomas Lindemann, Vorsitzender des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Baden-Württemberg e.V. „Auch die Buchhandlungen vor Ort profitieren enorm von einem solchen Festival. Ein besonderer Dank geht hier an den Initiator Josua Straß von der Buchhandlung Eulennest,“ ergänzt Tom Erben, Geschäftsführer des Börsenvereins Baden-Württemberg.
„Wir wollten das Buch zu den Menschen bringen – und genau das ist gelungen“, sagte Ulrike Altig, Geschäftsführerin von Media Control. „Das Festival hat gezeigt, wie lebendig Literatur sein kann, wenn sie aus den klassischen Räumen herauskommt. Ob im Kurhaus, im Porsche-Studio, Brenners Park-Hotel, Rathaus oder in der Kirche – überall war spürbar, welche Begeisterung Bücher auslösen können. Besonders schön war, dass so viele junge Gesichter im Publikum saßen.“
Für Sascha Wachaczewsky, 1. Vorsitzender der Innenstadtvereinigung We Love Baden-Baden e.V., unterstreicht das Bücherfestival vor allem die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit von Handel, Gastronomie, Hotellerie und Kultur für eine lebendige Innenstadt: „Gerade für Baden-Baden, das auf eine ausgeprägte literarische Tradition zurückblickt, ist diese Veranstaltung ein wichtiger Impulsgeber. Umso mehr freut es uns, dass bereits die zweite Auflage ein so breites Interesse sowohl bei Gästen als auch in der Bürgerschaft gefunden hat.“
Glanzlichter auf der Bühne
Zum Auftakt zog Bestsellerautor Sebastian Fitzek im ausverkauften Bénazetsaal 1.100 Gäste in seinen Bann. Der Bestsellerautor präsentierte seinen neuen Psychothriller „Der Nachbar“ und signierte im Anschluss noch bis spät in die Nacht – ein fulminanter Start in das Festivalwochenende.
Im Freitagabend las Literaturikone Elke Heidenreich im ausverkauften Saal des Brenners Park-Hotels & Spa und wurde für ihr Hörbuch „Altern“ mit der Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Mit über 100.000 verkauften Exemplaren zählt es zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Hörbüchern. Die Auszeichnung wurde von media control sowie dem Hörbuchverlag tacheles! / Roof Music überreicht. Ulrike Altig, Geschäftsführerin von Media Control, würdigte Heidenreichs Werk als „ein besonderes Highlight, das Leser- und Hörerschaft gleichermaßen begeistert“.
Den krönenden Abschluss bildete Fußballweltmeister Christoph Kramer: Seine Lesung zu dem SPIEGEL-Bestseller „Das Leben fing im Sommer an“ im Porsche Studio war im Vorfeld bereits ausverkauft und machte den Sonntagabend zu einem stimmungsvollen Höhepunkt des Festivals – ein perfekter Rahmen, um vier literarisch intensive Festivaltage abzuschließen.
Auch die Medien lobten die zweite Auflage des Bücherfestivals: „Wenn an einem Strang gezogen wird, dann lässt sich was bewegen. Das Bücherfestival in Baden-Baden ist dafür ein wunderbares Beispiel“, schrieben die Badischen Neuesten Nachrichten.
Literarische Vielfalt für alle Altersgruppen
Das weitere Begleitprogramm in der Innenstadt überzeugte durch hochkarätige Autor*innen und abwechslungsreiche Formate: Im Maison Messmer präsentierten die Bestsellerautoren Ewald Arenz und Carsten Henn unterhaltsame Lesungen, während Kaleb Erdmann unter der Moderation von Carsten Otte (SWR Kultur) im Alten Raatssaal seinen Roman „Die Ausweichschule“, Finalist des Deutschen Buchpreises 2025, vorstellte. Ein besonderes Veranstaltungsformat war auch in diesem Jahr wieder der Literaturgottesdienst am Festivalsonntag mit Pfarrer Thomas Weiß.
Im Trend-Genre New Adult begeisterten Alexandra Flint, Jana Crämer, Maren Vivien Haase und Carolin Wahl ein junges Publikum und füllten die Spielstätten in der Innenstadt sowie im Kulturhaus LA8. Zu den meistbesuchten Kinder-Highlights zählten die Jubiläumsveranstaltung von Suza Kolbs „Haferhorde“ sowie der Auftritt von Fantasy-Star Katja Brandis, die für ihre Reihe “Woodwalkers“ mit dem Fantasy Buch-Award von media control ausgezeichnet wurde. Die Buchmesse im Kulturhaus LA 8 mit zahlreichen Neuerscheinungen und Verantaltungen im Schachraum sorgten für ein rundum gelungenes Erlebnis für jede Generation.
Ausblick
Nach vier erfolgreichen Festivaltagen steht fest: Das Bücherfestival Baden-Baden hat sich erneut als lebendige kulturelle Plattform in der Region positioniert.
Die Veranstalter ziehen ein äußerst positives Fazit, danken allen Autor*innen, Verlagen, Partnern und Besucher*innen und blicken mit Vorfreude auf das Bücherfestival Baden-Baden 2026.
Dank an die Partner*innen und Unterstützer
Ein solches Ereignis wäre ohne die Unterstützung zahlreicher regionaler Partner und Förderer nicht möglich gewesen. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Baden-Württemberg e.V. als Veranstalter mit den Kooperationspartnern Media Control und We Love Baden-Baden e.V. danken insbesondere der Grenke-Stiftung, der Volksbank pur, der Bürgerstiftung Baden-Baden, der Wackenhut GmbH & Co. KG Baden-Baden, Thalia, Libri, dem Regierungspräsidium Karlsruhe und dem SWR Kultur als Medienpartner, der das Programm in Hörfunk, Online und TV begleitet hat. Sowie dem Roomers Baden-Baden, Hotel Belle Epoque, Hotel „Der Kleine Prinz“, Hotel Merkur, Hotel Zum Goldenen Löwen und dem Brenners Park-Hotel & Spa.
Über:
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Landesverband Baden-Württemberg e.V. ist die Interessensvertretung der Buchhändler und Verlage in Baden-Württemberg. Wir netzwerken für unsere Mitglieder und unsere Branche. Auf Landesebene betreiben wir Öffentlichkeitsarbeit für das Buch sowie Leseförderung und Berufsbildungsmaßnahmen. Wir veranstalten die Stuttgarter Buchwochen, die Kinder- und Jugendbuchwochen Stuttgart und betreuen unsere Mitgliedsverlage tarifpolitisch als Arbeitgeberverband. | | | | | |
| Klaus Wanninger © Ralph Steinemann | | | | | Schwaben-Sehnsucht: Der 25. Fall für Braig und Neundorf | Gespräch mit dem Autor
Guten Tag, Herr Wanninger. „Schwaben-Sehnsucht“ heißt der 25. Fall für Steffen Braig und Katrin Neundorf vom Stuttgarter LKA. Im neuen Krimi geht es um Mord an einem nach außen unbescholtenen Naturprodukte-Unternehmer. Es stellt sich die Frage, ob es sich um einen Racheakt handelt oder um die Folge vermehrter Proteste gegen seine Geschäftspraktiken. Was hat Sie zu dem Titel und der Geschichte inspiriert?
Klaus Wanninger: Verschiedene im Gesundheitsbereich tätige Verwandte und Freunde berichten mir seit Jahren von deutlich rücksichtsloserem und egoistischerem Verhalten mancher Patienten. Selbst in der Ausübung ihrer Arbeit wurden sie schon gestört. Dies veranlasste mich nach vielen ausführlichen Gesprächen mit Klinik-, Notfall- und Landärzten zu meinem neuen Krimi. Dass in jahrelanger Tätigkeit mit täglichen Notarzteinsätzen die Sehnsucht nach einer etwas heileren Welt entstehen kann - wie in „Schwaben-Sehnsucht“ beschrieben - scheint mir nachvollziehbar.
Klaus Wanninger wäre nicht Klaus Wanninger, wenn er nicht die Welt der Schönen, Reichen, Moralischen „dekonstruieren“ würde. In der Rückschau: Welchen Ihrer 25 Titel finden Sie selbst am gelungensten, am realistischsten oder am aktuellsten?
Klaus Wanninger: Fast alle meine Krimis greifen aktuelle gesellschaftliche Probleme auf. Meistens wurde ich von den Erfahrungen mir nahestehender Menschen dazu inspiriert. Das rücksichtslose Mobbing und die hinterhältigen Intrigen, die eine junge Verwandte als angehende Krankenhausärztin erleben musste, schildere ich etwa in „Schwaben-Fest“. Wer glaubt, Psychopathen in leitenden Positionen, die ihre Mitarbeiter terrorisieren, seien in unserer Zeit nicht mehr zu finden, sollte sich genauer umhören. Die seit einigen Jahren wieder ansteigende Zahl schwerstverletzter und getöteter Opfer der Raserei im Autoverkehr veranlasste mich zu „Schwaben-Teufel“. Im Gegensatz zu Ländern wie etwa der Schweiz wird dieses kriminelle Verhalten von vielen Entscheidungsträgern unserer Gesellschaft immer noch sträflich verharmlost. Ob mir die Darstellung der jeweiligen Problematik gelungen ist, muss jede Leserin selbst entscheiden.
Ihre Krimis spielen in Stuttgart, im Remstal und auf der Schwäbischen Alb. Wie hat sich die Region in den letzten 25 Jahren verändert? Beobachten Sie vielleicht bei den Menschen, die dort leben Veränderungen? Oder gibt es Themen, die heute mehr brennen als damals?
Klaus Wanninger: In den letzten 25 Jahren, in denen ich meine Krimis veröffentlicht habe, veränderte sich unser Alltag unter dem Einfluss der neuen un-sozialen Medien merklich. Stammtischparolen, die man sich früher kaum anhören musste, werden jetzt in der Öffentlichkeit ausgebreitet, die abstrusesten Fantasien als real verbreitet. Ich fürchte mehr und mehr um die Grundlagen unserer Demokratie. Was ich etwa in „Schwaben-Wut“ als Folgen allzu intensiven Fernsehkonsums ausführte, wird jetzt von der Internet-Sucht vieler Menschen noch übertroffen.
Blicken wir zurück auf den ersten Fall mit dem Titel „Schwaben-Rache“. Hier geht es um zwei Familien mit Rachegelüsten und um einen Vorsitzenden eines großen Autoclubs, der überfallen wird. Man weiß nicht, ob es sich um private Rache oder um grünen Terror handelt. Hatten Sie damals schon vor, eine Reihe zu schreiben, in der auch Umweltschutz auf der Alb eine Rolle spielt?
Schon in meinem ersten Krimi „Schwaben-Rache“ spielte die Zerstörung unserer ökologischen Lebensgrundlagen durch unseren unverantwortlichen Lebensstil eine zentrale Rolle. Wie sich die Probleme bei der Veränderung der klimatischen Bedingungen verschärft haben, wollte ich in meiner „Schwaben-Zukunft“ (Band 23, der im Jahr 2073 in Stuttgart spielt) exemplarisch zeigen. Dass es mir gelungen ist, aus einem ersten Buch jetzt eine Reihe von 25 Krimis mit immer denselben Hauptpersonen zu entwickeln, hätte ich mir damals nicht mal im Traum vorstellen können.
Seit 2000 schreiben Sie jährlich einen Schwaben-Krimi und das mit sehr großem Erfolg! Gibt es auch eine Art Motivator beim Schreiben oder eine Selbstbelohnung wie zum Beispiel „den Cappuccino danach“?
Klaus Wanninger: Auch nach 25 Büchern besteht die schönste Belohnung darin, den Moment zu erleben, dass die in Papier gefasste Arbeit der letzten 12 bis 15 Monate vor mir liegt. Viele Autoren berichten, dass zur Entstehung einer Buchseite eine Flasche Wein beitrug. In meinem Fall ist das Schreiben nicht mit einem alkoholischen Getränk, wohl aber dem ausgiebigen Genuss von Schokolade verbunden. Pro Seite eine Tafel, das könnte hinkommen, gerne auch mehr, gleich, welche Sorte. Und natürlich optimiert Kaffee das kreative Doping.
Vielen Dank für das Interview. | | Mehr | | | |
| | | | | | Bücher können feiern | 75. Stuttgarter Buchwochen im Haus der Wirtschaft gestartet
Unter dem Motto „Bücher können feiern“ eröffneten Ministerialdirektor Michael Kleiner, Stuttgarts Bürgermeisterin Isabel Fezer (Referat Jugend und Bildung) und Thomas Lindemann (Vorsitzender des Börsenvereins Baden-Württemberg) am Mittwoch (12.11.) die 75. Stuttgarter Buchwochen im Haus der Wirtschaft. Die Veranstalter luden am Eröffnungsabend gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung zu einem Talk zwischen Ilija Trojanow und seiner Lektorin Nele Holdack (Aufbau-Verlag) über die politische Kraft des Erzählens ein. Danach stieg die Geburtstagsparty mit dem Eröffnungsempfang der Stuttgarter Buchwochen: Rund 200 Vertreter und Vertreterinnen aus Stuttgarter Buchhandlungen und Verlagen sowie aus Politik und Kultur kamen zum Netzwerken bei einem Gang durch die Ausstellung zusammen. Die Eröffnung wurde unterstützt von der Holtzbrinck Publishing Group.
In seinem Grußwort hob Ministerialdirektor Michael Kleiner, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, die Bedeutung der Verlags- und Buchhandelsbranche für Baden-Württemberg hervor: „Baden-Württemberg ist umsatzstärkstes Bundesland und Spitzenreiter bei den Buchveröffentlichungen. Doch der Buchmarkt befindet sich in einem tiefgreifenden Strukturwandel, der von international agierenden Plattformen und großen technologischen Herausforderungen geprägt ist.“ Künstliche Intelligenz solle seiner Meinung nach jedoch als Chance betrachtet werden, die Magie des Buches mit den neuen digitalen Möglichkeiten zu verbinden, etwa durch neue Formate und personalisierte Angebote. Denn kleine und unabhängige Verlage schafften es kaum noch auf die Büchertische des Handels. Wichtig sei daher, diesen Prozess durch Förderung innovativer Projekte und im Dialog mit Verlagen und dem Börsenverein Baden-Württemberg zu begleiten, beispielsweise im Rahmen der Frankfurter Buchmesse oder der traditionsreichen Stuttgarter Buchwochen.
Stuttgarts Bildungsbürgermeisterin Isabel Fezer verwies auf die wichtige Rolle der Buchwochen für die Stadt: „Die Buchwochen sind ein Aushängeschild für Stuttgart, das neben Berlin, München und Hamburg zu den publikationsstärksten Städten Deutschlands gehört. Rund 70 Verlage decken ein sehr breites inhaltliches Spektrum ab. Und so stellt sich auch die Literaturszene dar, die vielfältig, vital und innovativ ist und damit einen wichtigen Teil der kulturellen Identität der Landeshauptstadt ausmacht.“
Der Vorsitzende des Börsenvereins Baden-Württemberg Thomas Lindemann skizzierte aktuelle Entwicklungen auf dem Buchmarkt und schloss: „Besonders erfreut uns, dass das Medium Buch derzeit von jungen Lesenden wiederentdeckt wird. Wir danken deshalb dem Land Baden-Württemberg für die jahrzehntelange Unterstützung der Stuttgarter Buchwochen. Generationen von Lesenden haben hier die Welt der Bücher und die Faszination des Lesens entdeckt. Die Buchwochen sind heute wichtiger denn je, denn von dieser wichtigen Maßnahme zur Leseförderung profitieren unsere Demokratie und unsere Wirtschaft gleichermaßen. “ Daneben unterstütze das Land unabhängige Verlage u.a. mit dem Verlagspreis Literatur, gezielten Fördermaßnahmen im Bereich des Einsatzes Künstlicher Intelligenz sowie dem Landesstand auf der Frankfurter Buchmesse. Außerdem vergebe das Land auch zahlreiche Literaturstipendien und trage so zu einer vielfältigen Lese- und Buchkultur bei.
Der Auftaktabend markiert den Start der Buchmesse im Haus der Wirtschaft vom 13. bis 30.11.25, bei der über 150 Verlage auf 2.000 Quadratmetern mehr als 7.500 Bücher präsentieren. Viele Thementische und Empfehlungen bieten Inspiration und Geschenktipps für jedes Alter. Alle Bücher können vor Ort erworben werden. Im Erdgeschoss des Hauses der Wirtschaft wird während der Buchwochen zudem die Ausstellung „Verbrannte Orte“ über die Bücherverbrennung 1933 gezeigt, die auch in Baden-Württemberg an über 200 Orten stattfand.
Das Veranstaltungsprogramm für alle Generationen umfasst über 60 Lesungen, Gespräche und Workshops, darunter die beliebten kostenlosen Schülerlesungen am Vormittag. Zu den prominenten Gästen zählen u.a. Giulia Enders, Lutz Geißler, Anselm Grün, Carsten Henn, Winfried Kretschmann, Jagoda Marinić, Caroline Wahl, Klaus-Peter Wolf sowie der NDR-Podcast eat.READ.sleep und die SWR-Bestenliste.
Ein besonderer Fokus liegt auch im Jubiläumsjahr auf den wachsenden jungen Zielgruppen: Am 14.11. findet erstmals der Romantasy-Tag mit Bestseller-Autorinnen wie Ava Reed statt. Der New-Adult-Abend am 21.11. bringt u.a. die Stuttgarter Bestsellerautorin Carolin Wahl sowie den SWR-Moderator und Instagram-Star Thomas Sachsenmaier auf die Bühne. Der Familiensonntag am 1. Advent ist ein Highlight für junge Familien mit Bastelwerkstatt, Puppentheater, Spielenachmittag, Kinderbücher-Tombola und Adventssingen.
SWR Kultur als Medienpartner berichtet im Hörfunk, Online und TV über die größte Bücherschau Baden-Württembergs. Die Buchwochen werden vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg als Mitveranstalter großzügig unterstützt sowie von der Stadt Stuttgart gefördert. Die örtlichen Buchhändler und Buchhändlerinnen sind in ein Werbekonzept für den regionalen Buchhandel eingebunden. So wird die lokale Wirtschaft unterstützt und trägt zum Erhalt der kulturellen Vielfalt der Stadt bei.
Wenige Wochen nach der 1. Frankfurter Buchmesse im September 1949 wurde auch in Stuttgart erstmals nach dem 2. Weltkrieg eine Buchausstellung veranstaltet. Zwar hatten nur rund die Hälfte der 120 Verlage in Baden-Württemberg den Krieg überdauert, doch zahlreiche Verlagsneugründungen sowie der Zuzug von Verlagen aus der Sowjetischen Besatzungszone führte dazu, dass mehr als 150 Verlage im weitgehend zerstörten Landesgewerbeamt (heute „Haus der Wirtschaft“) ausstellen konnten. Die „Große Stuttgarter Buchausstellung” entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zur größten Bücherschau im Südwesten und öffnete für Generationen von kleinen und großen Lesenden die Türen ins Land der Bücher. 1950 fielen die Buchwochen das erste und einzige Mal aus, so dass 2025 die 75. Buchwochen stattfinden.
Das ganze Programm finden Sie auf www.buchwochen.de. Tickets sind erhältlich unter: www.reservix.de, der Ticket-Hotline 0761 88 84 99 99, oder in den Reservix-Vorverkaufsstellen. Restkarten ggf. an der Abendkasse am Veranstaltungstag ab 14 Uhr (ohne Gewähr).
Die Ausstellung ist Montag bis Freitag geöffnet von 10.00 bis 19.30 Uhr, am Samstag und Sonntag von 11.00 bis 19.30 Uhr im Haus der Wirtschaft Baden-Württemberg, Willi-Bleicher-Str. 19, 70174 Stuttgart. | | Mehr | | | |
| | | | | | Workshop | Ausgezeichnet! Wundervolle Kinderbücher | Am Donnerstag, den 20. November um 16 Uhr findet im Centre Culturel Français Freiburg, Münsterplatz 11, ein Workshop mit dem Kinderbuchillustrator Marc Boutavant statt. Für Illustrationsinteressierte jeden Alters stellt der Autor seine Arbeit anhand eigener Illustrationen vor, beantwortet Fragen aus dem Publikum und stellt seinen kreativen Zeichenprozess vor, wobei die Teilnehmenden ausdrücklich dazu eingeladen sind, selbst aktiv mitzumachen.
Eintritt: frei. Sprache: F/D. Anmeldung bis 17.11.: kultur@ccf-fr.de | | | | | |
| | | | | | Theatertipp: Doctor Atomic | »Zwischen Skrupeln und Ehrgeiz: Der erste Atombombentest als musikalisches Wissenschaftsdrama.«
16. Juli 1945, Los Alamos, USA. Um 5:29 Uhr testen Wissenschaftler um den Physiker Robert Oppenheimer die erste Atombombe der Geschichte. Ein riesiger Feuerball steigt in den Himmel. Für Sekunden wird die Nacht zum Tag. Der Test gilt als erfolgreich und alle wissen: Die Welt wird von nun an eine andere sein. Nur drei Wochen später setzen die USA Atombomben im Krieg gegen Japan ein.
Mit Doctor Atomic schreibt der amerikanische Komponist John Adams eine Oper über die letzten Tage vor der ersten Atomexplosion. Er zeigt eine Labor-Stadt mitten in der Wüste, in der Wissenschaftler an einer Bombe arbeiten, die sie heillos überfordert und doch so mächtig macht wie Götter. Darf der Mensch alles tun, was möglich ist? John Adams schafft mit Originalzitaten aus Los Alamos und einer überwältigenden Musik eine erschütternde Oper über die Verantwortung der Wissenschaft. Marco Štorman und sein Team blicken hinter die Fassade von rücksichtslosem Ehrgeiz und ungebremstem Forschungsdrang. Sie bringen Menschen auf die Bühne, die zerrissen sind zwischen Alltag und Angst, Skrupeln und Größenwahn.
Oper in zwei Akten von John Adams und Peter Sellars
Musikalische Leitung: André de Ridder
Regie: Marco Štorman
Musiktheaterm, Theater Freiburg, Großes Haus
Ab 29. November 2025 | | Mehr | | | |
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