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Sonstiges

Prof.Dr. Michael Wehner leitet die neu geschaffenen Abteilung „Regionale Arbeit“
Bild: Prof. Dr. Michael Wehner (Foto: LpB BW)
 
Prof.Dr. Michael Wehner leitet die neu geschaffenen Abteilung „Regionale Arbeit“
Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB) informiert

Seit 1. November 2020 verfügt die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB) über eine neu geschaffene Abteilung „Regionale Arbeit“. Ihr steht Prof. Dr. Michael Wehner vor, der langjährige Leiter der Außenstelle Freiburg der LpB. Die neue Funktion nimmt er zusätzlich zu seiner bisherigen Tätigkeit wahr. Die Abteilung 5 „Regionale Arbeit“ umfasst die beiden Außenstellen in Heidelberg und Freiburg sowie die künftigen, sich im Aufbau befindlichen Außenstellen Tübingen und Ludwigsburg. Damit ist die LpB in allen vier Regierungsbezirken des Landes mit eigenen Standorten vertreten. Ein Schwerpunkt der regionalen Arbeit liegt in der Unterstützung der Schulen in Baden-Württemberg. So unterbreiten die Außenstellen „Politische Tage“, die sich thematisch an den Bildungsplänen orientieren und Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bieten, sich jenseits des schulischen Alltags mit politischen und gesellschaftlichen Fragestellungen zu befassen. Die Außenstellen engagieren sich zudem in der Erwachsenenbildung und führen in diesem Bereich vielfältige Veranstaltungen durch. Sie arbeiten dabei eng mit den Kreisen und Gemeinden sowie mit örtlichen Trägern der politischen Bildung in den jeweiligen Regierungsbezirken zusammen.

Prof. Dr. Michael Wehner hat Politikwissenschaft, Geschichte und Chemie studiert und war zwei Jahre lang im Schuldienst des Landes Baden-Württemberg tätig. Seit 1991 leitet der die Außenstelle Freiburg der LpB. Mit einer Arbeit über die Auswirkungen des veränderten Medien- und Kommunikationsverhaltens auf die politische Bildung wurde er 1995 promoviert. Seit 2018 ist er Honorarprofessor am Seminar für wissenschaftliche Politik der Universität Freiburg. Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen zu politikwissenschaftlichen und pädagogischen Themen und hat Schulbücher in den Fächern Geschichte und Gemeinschaftskunde verfasst.
 
 

 
Corona-Einschränkungen betreffen Kulturbetrieb
Veranstaltungen abgesagt oder verschoben
Verleihung des Reinhold-Schneider-Preises erst 2021

Um die Corona-Pandemie einzudämmen, gelten derzeit Regeln, die auch den Kulturbetrieb betreffen. Das hat zur Folge, dass Veranstaltungen des Kulturamts im November abgesagt oder verschoben werden.

Als Beitrag zum Stadtjubiläum wollte das zum Kulturamt gehörende Stadtarchiv, den Band „Die Freiburger Stadtrechte des hohen Mittelalters (1120-1293) - Edition, Übersetzung, Einordnung“ vorstellen. Die Veranstaltung, hätte am 16. November im Paulussaal stattfinden sollen und wurde vorerst abgesagt. Der Band ist entstanden in Kooperation mit dem Breisgau-Geschichtsverein Schauinsland, der Universität Freiburg, Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte I und Abt. Landesgeschichte. Geplant war eine moderierte Gesprächsrunde mit Professor Frank Schäfer und den Herausgebern und der Herausgeberin Professor Marita Blattmann, Professor Jürgen Dendorfer, Dr. Mathias Kälble und Dr. Heinz Krieg. Als neuer Termin ist Montag, 14. Dezember 2020, 18 Uhr, voraussichtlich wieder im Paulussaal, vorgesehen. Es soll zudem einen Livestream geben auf der Internetseite
www.infreiburgzuhause.de
Weitere Informationen zur Buchvorstellung:
www.freiburg.de/stadtarchiv

Der Reinhold-Schneider-Preis, der Kulturpreis der Stadt Freiburg, kann trotz aller Bemühungen nicht stattfinden. Die Verleihung war für den 22. November im Theater geplant. Erstmalig wird der Preis parallel in zwei Sparten − Literatur und Darstellende Kunst – vergeben. Die Preisverleihung wird in das Jahr 2021 verschoben. Über den neuen Termin für den Festakt wird so bald wie möglich informiert werden.
Weitere Informationen zum Reinhold-Schneider-Preis:
www.freiburg.de/reinhold-schneider-preis

Seit 2014 ist die Stadt Freiburg Mitglied der internationalen Städtekampagne „Cities for Life – Cities against the Death Penalty“ (Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe). Für den weltweiten Aktionstag am 30. November hatte das Kulturamt gemeinsam mit der Freiburger Hochschulgruppe von Amnesty International eine Sondervorstellung im Friedrichbau Kino des Spielfilms „Doch das Böse gibt es nicht“ geplant. Auch diese Veranstaltung kann nicht stattfinden. Die symbolische Aktion zu dem Tag, die Beleuchtung der Fassade des Theater Freiburg im Blauton des Logos der Städtekampagne, kann wie im letzten Jahr realisiert werden.
Weitere Informationen zu Cities for Life:
www.freiburg.de/citiesforlife
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Wir feiern mit ABSTAND am besten!
Freiburg-App / Foto: Extended Vision
 
Wir feiern mit ABSTAND am besten!
Zahlreiche digitale Angebote und Lesetipps auf
www.2020.freiburg.de

Im November müssen die Veranstaltungen im Rahmen des Stadtjubiläums leider vorübergehend ausgesetzt werden. Die Termine, die nun nicht stattfinden können, werden nach Möglichkeit in den kommenden Wochen und Monaten nachgeholt. Damit jedoch in der nächsten Zeit keine Langeweile aufkommt, hat das Team des Stadtjubiläums eine Reihe von Kultur-, Sport- und Lesetipps zusammengestellt.

Das herbstliche Wetter erlaubt ausgedehnte Spaziergänge und so kann man beispielsweise mit einer der zahlreichen Freiburg-Apps die Stadt alleine und in Ruhe erkunden. Die Freiburg Zeitreise App, die man kostenlos auf sein Handy laden kann, lässt eindrucksvoll Freiburgs Vergangenheit vor Ort lebendig werden und zeigt darüber hinaus, wie die Stadt bis 2030 ihr Gesicht verändern wird. Ohrenbetörend ist ein Hörspaziergang durch Freiburg mit elf Freiburger Schauspielerinnen und Schauspielern, die die Zuhörer an ihre Lieblingsplätze führen. Der Audioguide Our Stories präsentiert Geschichten von Freiburgerinnen aus aller Welt und mit dem Hörspaziergang schalomfreiburg! begibt man sich auf die Spuren jüdischer Geschichte in Freiburg.

So lange die Museen geschlossen bleiben, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Kunst digital zu entdecken. So haben die Städtischen Museen eine ganze Reihe von Videoführungen durch ihre Ausstellungen online gestellt. Wer beispielsweise die zentrale Jubiläumsausstellung „freiburg.archäologie. 900 Jahre Leben in der Stadt“ im Augustinermuseum verpasst hat, der hat jetzt Gelegenheit online an einer Führung von Peter Kalchthaler teilzunehmen. Auch der letzte Teil der Ausstellungstrilogie im Museum Colombischlössle "freiburg.archäologie - 900 Jahre Leben vor der Stadt" wird im Netz von Kurator Hans Ölze präsentiert.

Herbstzeit ist Lesezeit: Im Rahmen des Stadtjubiläums sind eine ganze Reihe von Publikationen zu unterschiedlichsten Themen der Stadtgeschichte erschienen. Einen umfassenden Einblick in 900 Jahre Stadtgeschichte bietet die Stadtchronik, das offizielle Jubiläumsbuch der Stadt Freiburg. Elisabeth Cheauré, Professorin für Slavistik an der Universität Freiburg, vereint in dem reich bebilderten Sachbuch „Das russische Freiburg“ nahezu sämtliche Ereignisse und Menschen, die Freiburg mit Russland historisch und kulturell verbindet. Der ehemalie Freiburger Bürgermeister Sven von Ungern-Sternberg hat ein Buch über „Freiburg auf dem Weg zur Green City“ herausgebracht. Zu Wort kommen Zeitzeugen, die an entscheidender Stelle an dem Weg der ökologischen Ausrichtung der Stadt mitgewirkt haben. Zudem sind zwei Kunstkataloge erschienen: „gestern-heute-morgen“ dokumentiert 60 Jahre Reinhold-Schneider-Preis für bildende Kunst und der Fotoband „Strafraum. Absitzen in Freiburg“ zeigt die Bilder der gleichnamigen Ausstellung an den Außenmauern der JVA Freiburg.

Da auch alle Tanzschulen und Fitnessclubs geschlossen sind, hier ein paar Tipps für Sport im Wohnzimmer. Der FT Freiburg, der bisher jeden Donnerstag „Sport im Park“ veranstaltet hat, verlagert nun sein Angebot ins heimische Wohnzimmer. Unter www.ft1844-freiburg.de/sport-im-park findet man ab dem 12. November, jeden Donnerstag um 18 Uhr, ein Fitnessangebot, bei dem man zu Hause mitmachen kann. Unter dem Titel „Los es bruzzle!“ präsentieren zudem Kim und René in einem Livestream auf Instagram @k.ii.m (Fit mit Kim und’m Haberströhle) jeden Mittwoch um 18 Uhr Trainingsangebote zum Mitmachen.

Wir feiern MIT ABSTAND am besten!
Zwar sind zur Zeit leider keine Live-Veranstaltungen möglich, aber das Stadtjubiläum geht dennoch auf anderen Kanälen weiter. Und so findet man diese und viele weitere Angebote von Projektpartnern des Stadtjubiläums auf
www.2020.freiburg.de, unter ‚Digitale Angebote‘.
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Prof. Dr. Reinhold Weber ist neuer Stellvertretender Direktor
Prof. Dr. Reinhold Weber (Foto: privat)
 
Prof. Dr. Reinhold Weber ist neuer Stellvertretender Direktor
Personelle Veränderung bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB)

Neuer Stellvertretender Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB) ist ab 1. November 2020 Prof. Dr. Reinhold Weber. Das Kuratorium der LpB folgte in seiner Sitzung vom 13. Oktober 2020 dem Vorschlag von Landtagspräsidentin Muhterem Aras MdL. Er tritt damit die Nachfolge von Karl-Ulrich Templ an, der zum 1. September 2020 in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Prof. Dr. Reinhold Weber ist seit 2003 bei der LpB. Zunächst war er Chefredakteur der didaktischen Zeitschrift „Politik & Unterricht“ sowie der wissenschaftlichen Buchreihe „Schriften zur politischen Landeskunde Baden-Württembergs“. Er hat sich als ausgewiesener Experte für Landespolitik und Landesgeschichte mit zahlreichen Publikationen zu Baden-Württemberg einen Namen im Land gemacht. Von Februar 2018 bis August 2020 leitete er die LpB-Abteilung „Haus auf der Alb“ in Bad Urach. Seit 1. September 2020 ist er Leiter der LpB-Abteilung „Medien und Methoden“ und in dieser Funktion zudem Stellvertretender Direktor der LpB.

Prof. Dr. Reinhold Weber hat an den Universitäten Tübingen und Manchester Neuere Geschichte und Anglistik studiert. 2003 wurde er mit einer Forschungsarbeit zur Parteien- und Wahlgeschichte im deutschen Südwesten promoviert. Seit 2013 ist er Honorarprofessor am Seminar für Zeitgeschichte der Universität Tübingen. Er ist Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen Beiräten und Kuratorien.
 
 

 
Theater Freiburg: Unterbrechung des Spielbetriebs im November
Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass das Theater Freiburg ab kommendem Montag, den 2. November, bis Ende November den Spielbetrieb einstellen muss. Grund hierfür sind die neuen beschlossenen Corona-Beschränkungen, mit denen Bund und Länder auf die verschärfte Corona-Situation reagieren. Das Theater Freiburg trägt diese Maßnahmen selbstverständlich mit, betont aber gleichzeitig, dass aufgrund des ausgearbeiteten Hygiene- und Sicherheitskonzepts das Theater für die Zuschauer_innen zu jeder Zeit ein sicherer Ort war - und sein wird.

Wir hoffen, Sie ab Dezember wieder am Theater Freiburg begrüßen zu dürfen!
 
 

 
Teilerfolg im Südtiroler Pestizidprozess
Landesgericht Bozen beendet Strafverfahren gegen Verleger des Münchner oekom verlag und weitere Mitglieder des Umweltinstitut München aus Mangel an Beweisen

Das Landesgericht Bozen bestätigte in seiner heutigen Entscheidung den Antrag der Staatsanwaltschaft, die Ermittlungen gegen Verleger Jacob Radloff und die Mitglieder des Umweltinstituts aus Mangel an Beweisen einzustellen. Die Betroffenen begrüßen die Entscheidung als einen bedeutenden Teilsieg für das Recht auf freie Meinungsäußerung. Die Pestizidprozesse gegen oekom-Autor Alexander Schiebel und Agrarreferent Karl Bär vom Umweltinstitut München gehen jedoch weiter. Die nächste Verhandlung ist am 27. November 2020 gegen Karl Bär.

München/Bozen, 28.10.20: Das Bozner Landesgericht hat heute entschieden, das Ermittlungsverfahren gegen den Geschäftsführer des Münchner oekom verlag, Jacob Radloff, einzustellen und keine Anklage gegen ihn zu erheben. Radloff verlegte im Jahr 2017 Alexander Schiebels Buch »Das Wunder von Mals«, in dem der Autor die massive Anwendung von Pestiziden im Südtiroler Apfelanbau anprangert. Aus diesem Grund war gegen den Verleger als »Mittäter im Verbrechen der erschwerten üblen Nachrede« ermittelt worden.

Auch die Ermittlungen gegen aktive und ehemalige Vorstände des Umweltinstitut München wurden heute zu den Akten gelegt. Initiator der Anzeigen gegen Radloff, Alexander Schiebel und das Umweltinstitut München war der Südtiroler Landesrat für Landwirtschaft und damalige stellvertretende Landeshauptmann Arnold Schuler.

Jacob Radloff begrüßt die Entscheidung, dass sein Verfahren zu den Akten gelegt wurde, äußert sich gleichzeitig jedoch sehr besorgt über den weiteren Fortgang der Südtiroler Pestizidprozesse: »Ich fühle mich in meiner Position bestärkt. Solange eine Kritik berechtigt ist und einer öffentlichen Auseinandersetzung dient, darf sie auch pointiert und meinungsstark ausfallen. Doch auch wenn ich nun nicht mehr selbst auf der Anklagebank Platz nehmen muss, stehen immer noch Menschen vor Gericht, weil sie auf ein real existierendes Problem aufmerksam gemacht haben. Meine Solidarität gehört weiterhin unserem Autor Alexander Schiebel und Karl Bär vom Münchner Umweltinstitut. Wir werden uns auch weiterhin mit aller Kraft dafür einsetzen, um diesen Prozess auch für sie zu einem guten Ausgang zu bringen.«

Ebenfalls eingestellt wurden heute die Verfahren gegen aktuelle und ehemalige Vorstandsmitglieder des Umweltinstitut München. Das Umweltinstitut initiierte im Jahr 2017 eine öffentlichkeitswirksame Kampagne zur Aufklärung der Öffentlichkeit über den hohen Pestizideinsatz in Südtirol, auf die Landesrat Arnold Schuler und über 1300 Obstbauern aus der Region mit den Anzeigen wegen übler Nachrede reagierten. Wie bei Radloff sah das Bozner Gericht aber auch hier keine ausreichenden Beweise für eine Anklage und stimmte dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf Archivierung der Strafverfahren zu. Auch für das Umweltinstitut bedeutet die Entscheidung aber nur einen Teilsieg, weil Agrarreferent Karl Bär schon im November seinen nächsten Prozesstag bestreiten muss.

Anwalt Canestrini zur Einstellung der Verfahren: »Der Weg zur Gerechtigkeit ist manchmal lang und steinig. Nach drei Jahren wurde nun zumindest für die Vorstände des Umweltinstituts und Jacob Radloff die Unschuld festgestellt. Wir werden das Recht auf freie Meinungsäußerung nun auch für die beiden letzten Angeklagten, Karl Bär und Alexander Schiebel, erstreiten.«

Welle der Solidarität für die Angeklagten

Im Vorfeld der Verhandlung erreichte die Beklagten eine Welle der Solidarität. Neben mehr als 100 zivilgesellschaftlichen Organisationen meldeten sich deutsche, aber auch Südtiroler Verlegerkolleg*innen sowie zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Umweltverbänden, um ihre Solidarität zu bekunden – darunter der bayerische Landesverband BÜNDNIS90/Die Grünen, Renate Künast (ehemalige Landwirtschaftsministerin), Carlo Petrini (Präsident von Slow Food) und Sarah Wiener (EU-Abgeordnete, Publizistin und Köchin) – aber auch Menschenrechts- und Meinungsfreiheits-Organisationen wie Index on Censorship oder das Whistleblowing International Network.

In einem Brief appelliert Margarete Bause, Menschenrechtsbeauftragte von BÜNDNIS90/Die Grünen und Mitglied des Deutschen Bundestages, an Landesrat Arnold Schuler: »Mit wachsender Sorge und zunehmendem Unverständnis beobachte ich, wie hier mit den Mitteln des Strafrechts eine politische Auseinandersetzung geführt wird. Inzwischen haben viele Beobachter den Eindruck, dass der Streit sich zu einem Angriff auf die Meinungsfreiheit ausgewachsen hat. Die Folge ist ganz offensichtlich ein drohender Ansehensverlust für Südtirol insgesamt, nicht nur für seine Äpfel. (...) Deswegen appelliere ich an Sie, Herr Landesrat Schuler, Ihre Strafanzeigen und auch Ihren Widerspruch gegen die Verfahrenseinstellung gegen den Geschäftsführer des oekom-Verlags ohne Bedingungen zurückzuziehen.«

Alexander Schiebel und Karl Bär drohen bei einer Niederlage weiterhin nicht nur eine Haft- oder Geldstrafe, sondern auch mögliche Schadensersatzforderungen von der Landesregierung und den Nebenklägern in Millionenhöhe und damit der finanzielle Ruin.
 
 

 
Pestizidprozess gegen Verleger
Entscheidung über Klage gegen Geschäftsführer des oekom verlags wird weiterhin erwartet

München/Bozen, 22.10.20: Nach der Verhandlung über eine mögliche Anklageerhebung gegen den Geschäftsführer des oekom verlags, Jacob Radloff, sowie mehrere Vorstandsmitglieder des Umweltinstituts München steht das Ergebnis noch aus. Es bleibt also abzuwarten, ob sich neben oekom-Autor Alexander Schiebel (»Das Wunder von Mals«) und Karl Bär, Agrarreferent am Münchner Umweltinstitut, weitere Personen im sogenannten »Pestizidprozess« vor Gericht verantworten müssen.

Schiebel, Radloff und das Umweltinstitut München waren bereits 2017 aufgrund ihrer Kritik am Pestizideinsatz im Südtiroler Apfelanbau vom Südtiroler Landesrat für Landwirtschaft und damaligen stellvertretenden Landeshauptmann Arnold Schuler angezeigt worden. Während gegen Alexander Schiebel und Karl Bär vom Umweltinstitut inzwischen Klage wegen übler Nachrede erhoben wurde, hatte die Staatsanwaltschaft Bozen im Falle aller übrigen Anzeigen zunächst einen Antrag auf Einstellung aus Mangel an Beweisen für die von den Klägern unterstellte Mittäterschaft an »erschwerter Verleumdung« gestellt. Landesrat Schuler legte dagegen Widerspruch ein, weshalb es am heutigen Tag vor Gericht in Bozen zu einer Anhörung kam.

Jacob Radloff gab heute vor Gericht eine spontane persönliche Erklärung ab. Darin bewertet er die Anzeige gegen die Beklagten als schweren Angriff auf die Meinungsfreiheit: »Ich stehe voll und ganz zu meiner Verantwortung als Verleger, aber ich verstehe beim besten Willen nicht, warum ich hier in Bozen vor Gericht stehen soll. Die Entscheidung, die Diskussion über Südtirols Pestizidproblem auf die juristische Ebene zu verlagern, ist mir vollkommen unverständlich.«

Radloff später zur Verhandlung: »Mein Beruf als Verleger birgt viele Risiken, und schon oft musste ich mich damit auseinandersetzen – seien es ökonomische Risiken oder ideologische Auseinandersetzungen – aber noch nie in all den Jahren musste ich mich vor Gericht dafür verantworten. Alexander Schiebel geht es in seinem Buch eigentlich um eine politische Frage, nämlich wie Landwirtschaft ohne gravierende Schäden für Mensch und Umwelt gestaltet werden kann. Wie wir mit dieser uns alle betreffenden Frage umgehen, sollte Bestandteil der demokratischen Auseinandersetzung sein – und nicht in Strafprozessen verhandelt werden.«

Ebenfalls zur Verhandlung am Bozener Landesgericht stand heute, ob auch gegen aktive und ehemalige Vorstände des Umweltinstituts München Anklage erhoben wird. Das Umweltinstitut initiierte im Jahr 2017 eine öffentlichkeitswirksame Kampagne zur Aufklärung über den hohen Pestizideinsatz in Südtirol, auf die Landesrat Arnold Schuler und über 1300 Obstbauern aus der Region mit Anzeigen wegen übler Nachrede reagierten. Auch in diesen Fällen steht die Entscheidung des Gerichts aus.

Den Betroffenen der »Pestizidprozesse« in Bozen drohen bei einer Niederlage nicht nur eine Haft- oder Geldstrafe, sondern auch mögliche Schadensersatzforderungen von der Landesregierung und den Nebenklägern in Millionenhöhe und damit der finanzielle Ruin.
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Lernort Kommune – Schule und kommunale Jugendbeteiligung
Neue Handreichung bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg

Wie kann Demokratiebildung in der Schule mit der kommunalen Jugendbeteiligung verzahnt werden? Und wie kann ihr Zusammenwirken gelingen, so dass neue Bildungsperspektiven entstehen? Das lotet eine neue 80-seitige Broschüre aus, die bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB) vorliegt.

Die Handreichung „Lernort Kommune – Schule und kommunale Jugendbeteiligung“ stellt u. a. sechs „Module“ sowie weitere Varianten von Beteiligungs- und Arbeitsformaten für Schulen und Gemeinden vor. Die „Pilotprojekte“, die es zur Teilhabe von jungen Menschen in den südbadischen Gemeinden Gundelfingen, Waldkirch, Ettenheim und Emmendingen gab, werden anschaulich erläutert. Da zwei von ihnen evaluiert wurden, lassen sich Erkenntnisse aus diesen „Modellen“ nachlesen. Und auch ein Umsetzungsvorschlag zur Verankerung des Projekts „Schule und kommunale Jugendbeteiligung“ im Fachunterricht und im Schulkonzept Demokratiebildung enthält die Broschüre. Schließlich werden Ergebnisse in Form von Leitlinien formuliert.

Die Handreichung „Lernort Kommune – Schule und kommunale Jugendbeteiligung“ möchte all diejenigen ermutigen und unterstützen, die in Schulen und Gemeinden Jugendbeteiligungsformate entwickeln oder auf der Suche nach passenden Beteiligungsmöglichkeiten sind.

Die Broschüre „Lernort Kommune – Schule und kommunale Jugendbeteiligung“ ist kostenlos und kann im Webshop der Landeszentrale bestellt werden: www.lpb-bw.de/shop. Ab einem Gewicht von 500 g werden die Versandkosten in Rechnung gestellt.
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