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Sonstiges

 
Karlsruhe: Sonntagscafé widmet sich Folgen des Klimawandels
Wasserexperte beleuchtet Auswirkungen und Klimaflucht

"Regen - Stürme - Dürre" lautet der Titel eines Vortrags von Prof. Dr. Dieter Prinz beim nächsten Sonntagscafé, das am 15. April ab 11 Uhr den Klimawandel behandelt. Der Aktionskreis Sonntagscafé lädt dazu wie jeden dritten Sonntag im Monat in das Internationale Begegnungszentrum (Kaiserallee 12 d, Großer Saal) ein. Die Einrichtung unterstützt wie das städtische Seniorenbüro/Pflegestützpunkt Karlsruhe die Veranstaltungsreihe.

Anhand von zahlreichen Beispielen und viel Bildmaterial geht Prinz in seinem Vortrag der Frage nach den hier spürbaren Auswirkungen des Klimawandels in naher wie ferner Zukunft nach. Auch andere, teils existenziell betroffene Regionen und das damit zunehmende Thema Klimaflucht stellt er dar. Er zeigt zudem auf, was seiner Meinung nach jetzt und künftig geschehen muss, um gegenzusteuern. Der Referent war 20 Jahre als Hochschullehrer am heutigen Karlsruher Institut für Technologie tätig und berät die deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit. Speziell - auf Basis seiner entsprechenden fachlichen Schwerpunkte - zur Anpassung des Wasser-Sektors der arabischen Länder an den Klimawandel.

Das Sonntagscafé wurde 1998 mit dem Ziel gegründet, Alleinstehenden einmal im Monat die Chance der Begegnung und Unterhaltung zu aktuellen Themen zu bieten. Zunehmend erreicht dies auch jüngere Menschen, gemäß der Zielsetzung des Generationendialogs und des interkulturellen Verständnisses. Wegen Pfingsten findet die nächste Veranstaltung dann schon am 13. Mai ("Letzte Lebenszeit"), die darauffolgende vor den Sommerferien am 17. Juni ("Mehrgenerationen-Wohnen") statt.
 
 

 
Die schrecklich nette Homophobie in der Mitte der Gesellschaft
Ein eindringlicher Appell, eine leidenschaftliche Streitschrift des Autors und Bloggers für eine neue Debatte um Homophobie

Nach der Ehe für alle verfestigt sich der Eindruck, für Lesben und Schwule sei so gut wie alles erreicht. Dabei ist Diskriminierung in Deutschland Alltag, nur etwa ein Drittel aller Homosexuellen etwa ist „out“ am Arbeitsplatz, tief sitzende Ressentiments gegen Lesben und Schwule nie aufgearbeitet worden. Auch in der Mitte der Gesellschaft sind homophobe Denkmuster weit verbreitet, auch wenn diese nicht als solche wahrgenommen werden. Das liberale, aufgeklärte Selbstbild macht eine konstruktive selbstkritische Auseinandersetzung dabei oft besonders schwer: „Homophob? Ich doch nicht. Meine besten Freunde sind doch homosexuell!“

Kram bringt den „deutschen Sonderweg“ bei der im Vergleich zu anderen westlichen Staaten spät und leidenschaftslos eingeführten „Ehe für alle“ in Verbindung mit der „deutschen Spezialität“ der Homosexuellenverfolgung und den Paragrafen 175, die nie Bestandteil gesamtgesellschaftlicher Debatten war. Kram ist überzeugt: Wenn Heterosexuelle Homophobie nicht reflexhaft von sich weisen, sondern sich mit der strukturellen, gesellschaftlichen, aber auch mit der versteckten individuellen beschäftigen, könnten sie eine Menge über sich selbst und die Verfasstheit unserer Gesellschaft lernen.

Das Buch erzählt in 17 Kapiteln den besonderen Umgang der Deutschen mit LGBTI*, insbesondere in Politik, Kultur und Medien. Es ist eine eigene, neue Erzählung, Beiträge aus Krams „Nollendorfblog“ machen ca. ein Drittel des Buches aus.

Am 11. April gibt es im Berliner „Tipi am Kanzleramt“ eine große Buchpräsentation u.a. mit Romy Haag, Volker Beck und Jan Feddersen.

Johannes Kram ist Autor, Blogger und Marketingstratege. Sein Nollendorfblog („Ich hab ja nichts gegen Schwule, aber) erhielt 2016 eine Nominierung für den Grimme Online Award. Es ist eines der meist diskutierten deutschen schwulen Blogs. Er ist Kolumnist beim medien (und BILD)- kritischen BILDblog. Die Charta der Vielfalt wählte ihn zum Themenbotschafter für den Bereich „Sexuelle Orientierung und Identität“. Sein medienkritisches Theaterstück „Seite Eins“ wurde bisher in sieben verschiedenen Inszenierungen produziert.

"Ich hab ja nichts gegen Schwule, aber …
Die schrecklich nette Homophobie in der Mitte der Gesellschaft"
von Johannes Kram
Querverlag 2018, ca. 160 Seiten, 14,90 €
ISBN 978-3-89656-260-9
 
 

 
Theatertipp: LA BOHÈME
Am Samstag, den 21. April 2018 findet im Theater Freiburg, Großes Haus, die Premiere der Oper LA BOHÈME von Giacomo Puccini statt (Regie: Frank Hilbrich/Musikalische Leitung: Daniel Carter), 18.45 Uhr Einführung

Seine persönliche Bohème hatte Puccini hinter sich. Zu Studienzeiten in Mailand hatte er von dem Lebensgefühl gekostet, das er später in einen der größten Erfolge der Operngeschichte überführen sollte: Freiheit und Leichtigkeit, Müßiggang und Zwanglosigkeit, aber auch Entbehrungen und Sehnsüchte. Aus seiner Erfolgsoper quillt die Melos gewordene, ungestüme Lebensfreude der Bohemiens. Doch neben den jugendlichen Überschwang setzt Puccini den täglichen Kampf ums Überleben. Krankheitsbedingt. Und kräftezehrend. Denn wer keine Luft zum Atmen bekommt, hat es mit dem Lachen schwer. Mimì ist das zerbrechliche Wesen, das eigentlich ins warme Bett gehört, am Weihnachtsabend aber mit den Bohemiens um die Häuser zieht. Der Grund: eine starke Sehnsucht nach Lebendigkeit. Und ihre Liebe zu Rodolfo. Doch das Gefühl wärmt sie nur für eine kurze Zeit: Während die einen das Drama vom Künstlerleben spielen, trifft die anderen die harte Wirklichkeit. Puccinis präzise Bestandsaufnahme zeigt, dass hinter dem Leben die Allgegenwart des Todes lauert, der sich niemand entziehen kann. Mimìs Tod ist auch ein Abschied von der Jugend. Und spätestens mit diesem Achtungszeichen gilt es, der Wirklichkeit ins Auge zu sehen – oder daran zu zerbrechen.

Giacomo Puccini komponiert seine Oper im Taumel der Erinnerungen an seine Studienjahre und schafft eine Coming-of-Age-Geschichte, die an Aktualität und Brisanz bis heute nichts verloren hat. Frank Hilbrich, Volker Thiele und Gabriele Rupprecht, das Team des Freiburger RING DES NIBELUNGEN, haben ihre Theatersprache auf der Freiburger Bühne in allerlei Richtungen erprobt, zuletzt an der Operette und einer Uraufführung. Sie bleiben der Stadt auch unter der Intendanz von Peter Carp verbunden und nähern sich gemeinsam mit Daniel Carter dieser übermütigsten aller Puccini-Opern – ihrer Naivität, ihrer Jugendlichkeit, ihrer Härte und ihrer Provokation.

Musikalische Leitung Daniel Carter Regie Frank Hilbrich Bühne Volker Thiele Kostüme Gabriele Rupprecht Dramaturgie Heiko Voss
Mit Michael Borth, John Carpenter, Samantha Gaul/Katharina Ruckgaber, Jin Seok Lee, Solen Mainguené, Harold Meers, Jongsoo Yang u. a.

Mit Unterstützung der ExcellenceInitiative der TheaterFreunde Freiburg.

Weitere Termine:
So, 29.04.2018 / 18.00 Uhr / Großes Haus
So, 06.05.2018 / 19.00 Uhr / Großes Haus
So, 13.05.2018 / 15.00 Uhr / Großes Haus
Mi, 16.05.2018 / 19.30 Uhr / Großes Haus
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Europäische Kulturtage Karlsruhe starten mit Dreiklang
Einlasskarten zur Eröffnung sind ab 10. April 2018 erhältlich

Den Auftakt der Europäischen Kulturtage Karlsruhe (EKT) zum Thema „Umbrüche, Aufbrüche: Gleiche Rechte für alle“ markiert am Freitag, 20. April, ein Dreiklang: Nach der Eröffnung der Ausstellung „Revolution! Für Anfänger*innen“ ab 16.45 Uhr im Badischen Landesmuseum sprechen Theresia Bauer, Ministerin für Forschung, Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg, OB Dr. Frank Mentrup und Verfassungsrichterin Prof. Dr. Susanne Baer ab 18 Uhr beim Festakt im Rathaus. Kulturamtsleiterin Dr. Susanne Asche und Peter Spuhler, Generalintendant des Staatstheaters, stellen anschließend das Festivalprogramm vor. Danach folgen im Staatstheater um 19.30 Uhr das Musical „Hair“, um 20 Uhr dann die Uraufführung des Volkstheater-Stücks „Radikale Akte“ sowie das Dokumentartheater „Die Ehen unserer Eltern“.

Damit Bürgerinnen und Bürger dabei sein können, brauchen sie für den Eröffnungstag Einlasskarten. Die kostenlosen Tickets sind ab Dienstag, 10. April, an der Pforte des Rathauses am Marktplatz sowie an der Kasse des Landesmuseums im Schloss erhältlich - solange der Vorrat reicht. Für die Vorstellungen im Staatstheater gelten die üblichen Preise, Karten gibt es an der Theaterkasse.

Im Rahmen der EKT:2018 beschäftigen sich Kunst- und Kulturschaffende vom 20. April bis 5. Mai in Ausstellungen, Filmen, Konzerten, Literatur, öffentlicher Kunst, Schauspiel, Oper und Musical, Vorträgen und Diskussionen sowie pädagogischen Angeboten mit dem Thema „Umbrüche, Aufbrüche: Gleiche Rechte für alle“. Das Publikum ist eingeladen, in über 80 Veranstaltungen gesellschaftliche, künstlerische, wissenschaftliche und politische Um- und Aufbrüche damals und heute in den Blick zu nehmen. Informationen finden sich im Internet ...
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18. Freiburger SchülerFilmForum vom 3. – 5. Mai 2018
Dieses Frühjahr findet vom 3. bis 5. Mai das nun schon 18. Freiburger SchülerFilmForum (SFF) im Kommunalen Kino im Alten Wiehrebahnhof in Freiburg statt.
Insgesamt 46 Filme von NachwuchsfilmemacherInnen aus Freiburg und der Umgebung haben es in das diesjährige Programm geschafft. Das Filmprogramm zeichnet sich auch in diesem Jahr durch Vielseitigkeit aus. Mit Dokumentarfilmen, Musikvideos, Spiel- und Trickfilmen werden verschiedene Genres bedient und vom liebevollen Erstlingswerk bis zum technisch ausgereiften Film von höchster ästhetischer und inhaltlicher Qualität ist alles vertreten.
Neben der Verleihung des „Förderpreis Videoarbeit“ am Freitag und der Bekanntgabe der diesjährigen Gewinner des RVF-KurzFilmWettbewerbs am Samstag hält das 18. SFF einen besonderen Programmpunkt bereit: Am Freitagabend ist der Freiburger Regisseur Maurice Hübner, der früher ebenfalls Filme beim SchülerFilmForum eingereicht hat und inzwischen durch die Serie Familie Braun (ausgezeichnet mit dem International Emmy Award 2017 in der Kategorie Short Form Series) bekannt ist, zu Gast beim SFF, stellt seine Webserie vor und gibt Einblicke in seine aktuellen Filmprojekte.

Alles Weitere zum SFF unter www.schuelerfilmforum.de oder auf Facebook und im gedruckten Programm des 18. SFF, das ab Ende April ausliegen wird.

Die wichtigsten Programmpunkte auf einen Blick:

Do 18:00 Uhr: Offizielle Eröffnung mit vier Filmen, anschließend Empfang
Fr 10:00–13 Uhr und 16:00–17:00 Uhr: Filmprogramm
Fr 17:00 Uhr: Verleihung „Förderpreis Videoarbeit“
Fr 19:30 Uhr: Maurice Hübner – Familie Braun
Sa 15:00 Uhr: Filmprogramm
Sa 18:00 Uhr: RVF-KurzFilmWettbewerb „Bahn frei“,
anschließend Abschluss-Feier des 18. SFF mit Häppchen, Getränken und Musik!
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Betty Beier: Ausverkauft.
Erdschollen vom Amazonasgebiet

Die Künstlerin Betty Beier dokumentiert mit ihren Erdschollen die Zerstörung von Landschaften durch konservierte Bodenabdrücke und macht dadurch ein Stück Umweltpolitik sichtbar. Ihre Ausstellung »Erdschollen – Spurensicherung einer Zerstörung im Amazonasgebiet« wird vom 23. April bis 6. Juli 2018 in der Katholischen Akademie Freiburg zu sehen sein. Die Vernissage zur Ausstellung findet am Freitag, den 20. April um 20.00 Uhr statt und wird von Hanna Lehmann (ehem. Studienleiterin für Kunst und Nachhaltigkeit) eingeführt und vom lateinamerikanischen Chor Freiburg umrahmt. Der Eintritt ist frei

Der Belo Monte-Staudamm im Amazonasgebiet Brasiliens ist ein Prestige-Projekt, das unermessliche Folgen sowohl für das Land als auch die Bevölkerung hat: Riesige Flächen Regenwald wurden dafür zerstört, Dörfer wurden umgesiedelt und wertvolles Ackerland ging verloren. Unzählige Menschen verloren ihre Heimat und ihre Lebensgrundlage. Der Fluss Xingu wurde derart aufgestaut, dass die Flussschleifen deutlich an Wasser verloren und so besonders die indigene Bevölkerung den lebensnotwendigen Wasserzugang zu verlieren droht.
Die Künstlerin Betty Beier war in der Zeit der Inbetriebnahme des Staudamms mehrmals vor Ort, konnte die fatalen Veränderungen hautnah miterleben und gibt nun mit ihrer Kunst – den »Erdschollen« – Zeugnis dieser Eingriffe in die Natur und die Lebensbedingungen der Menschen. Sie dokumentiert mit ihrer Kunst einerseits den Verlust der Böden und, damit einhergehend, die verheerenden Folgen für all diejenigen, die davon betroffen sind. Zugleich kreiert sie ganz besondere, dreidimensionale Objekte, die eine eigene Ästhetik ausstrahlen und dabei doch nie ihre politische Tragweite verlieren.
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Fünfzig Jahre „68er“
Freiburger Zeitzeugen im Gespräch
Donnerstag, 12. April 2018, 19 Uhr

Den Anlass lieferte die Kommunalpolitik: Zum 1. Februar 1968 sollten die Fahrpreise für Bus und Straßenbahn kräftig erhöht werden. Damit trat der Freiburger Gemeinderat eine Lawine los. Paris. Prag. San Francisco. Berlin. Bremen. Heidelberg. Überall auf der Welt begehrt die Jugend auf, Unruhen erschütterten die statischen Gesellschaften der Nachkriegszeit. Die „Freiburger Fahrpreiskämpfe“ waren der spektakuläre Auftakt der Protestbewegung in Südbaden. Studenten, Schüler, Lehrlinge gingen auf die Straße. Was als friedliche Straßenblockade relativ harmlos begann, eskalierte schnell. Es kam zum ersten Wasserwerfer-Einsatz der baden-württembergischen Landesgeschichte. Auch Unbeteiligte wurden getroffen. Später folgten der Kampf um das Atomkraftwerk Wyhl und die Hausbesetzungen am Dreisameck.

Längst sind die Alt-68er in der Gesellschaft integriert, als Ärzte, Rechtsanwälte, Psychologen, Handwerker, Kommunalpolitiker.

Was bleibt als Erbe von 1968 in Zeiten von Pegida als neuer APO, Identitärer Bewegung und AfD, in der „das Volk die Linke nicht mehr liebt“, so der italienische Sozialpsychologe Luca Ricolfi ?

Moderation
Rainer Suchan, Studioleiter, SWR

Ort
SWR-Studio, Kartäuserstr. 45, 79102 Freiburg
Tel. 0761.3808-0, Fax -109

Gesprächspartner
Christa Brauns-Hermann, Diplom-Psychologin
Christa Kahle, Lehrerin
Michael Moos, Rechtsanwalt und Stadtrat „Unabhängige Listen“
Dr. Peter Harosky, Allgemeinmediziner
Dr. Michael Wehner, Landeszentrale für politische Bildung

Eintritt frei
 
 

 
Theatertipp: KRIEG
von Rainald Goetz
Premiere am Freitag, 13. April 2018, Theater Freiburg, Kleines Haus, 20.00 Uhr
19.15 Uhr Einführung

Rainald Goetz ist nicht nur einer der genialsten Sprachkünstler der deutschen Literaturlandschaft, er ist außerdem noch Doppel-Doktor in Geschichte und Medizin, Büchnerpreisträger 2015, leidenschaftlicher Kulturbetriebshasser, überzeugter Fahrradfahrer und Biertrinker sowie Thomas-Bernhard-Verehrer. Vor allem aber ist Goetz ein brillanter Chronist unserer Gegenwart. Ein „Immermitschreiber“ also, der nach seinen Anfängen als Literaturanarchist und Protagonist der Popliteratur heute längst als Klassiker gilt.

Sein dreiteiliges Theaterstück KRIEG ist, wie es ein Kritiker einmal treffend beschrieb, ein Sprengsatz an allem, was in unserem Staat heilig und teuer ist. Gleichzeitig ist KRIEG auch einer der letzten relevanten Texte vor der Wende. Im ersten Teil noch ein rein verbaler Bürgerkrieg zwischen den „mündigen Bürgern“, den Alt-68ern, den Stockhausens, Heideggers und Stammheimern, verengt Goetz im zweiten dann das Thema Krieg auf das heimische Wohnzimmer und zeigt die Familie als Schlachtfeld: Ein tyrannischer Künstler traktiert Frau und Tochter körperlich und wortgewaltig, wie es Thomas Bernhard nicht brillanter hätte schreiben können. Im letzten Teil – KOLIK – mündet KRIEG dann in einen einzigen, großen Monolog. Goetz liquidiert darin sprachgewaltig nach „Welt“ und „Familie“ in letzter Konsequenz das „Ich“ in einem furiosen Traktat.

Daniel Foerster, Jahrgang 1986, studierte bis 2015 Regie an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg und war vergangene Spielzeit Mitglied im REGIEstudio am Schauspiel Frankfurt. Mit seiner Inszenierung BORKMAN nach Henrik Ibsen wurde er 2014 zum Körber Studio Junge Regie und mit seiner Version von Strindbergs FRÄULEIN JULIE zum Festival „Radikal jung“ nach München eingeladen.

Regie Daniel Foerster Bühne und Kostüme Lydia Huller, Robert Sievert Dramaturgie Anna Gojer, Michael Billenkamp
Mit Thieß Brammer, Martin Hohner, Henry Meyer, Stefanie Mrachacz, Anja Schweitzer, Rosa Thormeyer

Weitere Termine:
Di, 17.04.2018 / 20.00 Uhr / Kleines Haus
Mi, 25.04.2018 / 20.00 Uhr / Kleines Haus
So, 29.04.2018 / 19.00 Uhr / Kleines Haus
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