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Buchtipps

 
Buchtipp: Snorri Kristjánsson "Blut und Gold"
Historischer Roman
Aus dem Englischen von Jan Möller

«Blut und Gold» ist der spannende Auftakt einer historischen Krimi-Reihe, wobei der Autor Snorri Kristjánsson Wikingerroman und skandinavischen Krimi originell miteinander verbindet. Im Mittelpunkt dieser Geschichte voller Intrigen und unerwarteter Wendungen steht die scharfsinnige Ermittlerin Helga Finnsdottir.

Skandinavien, im Sommer 970: Die junge Helga lebt auf dem Gut ihrer Zieheltern Unnthor und Hildigunnur. Unnthor ­– einst ein furchterregender Krieger und nun Häuptling der umliegenden Täler – hat seine vier Kinder zum Familientreffen zusammengerufen. Voller Neid, Missgunst und Hass erreichen Karl, Bjorn, Aslak und Jorunn den elterlichen Hof. Sie glauben, der Vater habe während seiner Seefahrerjahre einen sagenhaften Schatz angehäuft. Jeder der vier will den verborgenen Reichtum an sich reißen. Als dann ein Mord geschieht, wissen alle: Es kann nur einer von ihnen gewesen sein. Heimlich macht sich Helga auf die Suche...

Der Autor Snorri Kristjánsson, 1974 in Island geboren, verlebte seine Jugend in Norwegen. Später kehrte er in sein Heimatland zurück, wo er Englisch studierte, in einer 80er-Coverband spielte, Zement abpackte und dem britischen Botschafter Isländisch beibrachte. Inzwischen lebt Kristjánsson in Edinburgh. Dort gibt er Englisch- und Schauspielunterricht, wenn er sich nicht gerade neue Geschichten um Helga Finnsdottir ausdenkt.

Rowohlt Polaris 2018, 368 Seiten, € 16,99 (D), 17,50 (A)
ISBN: 978-3-499-27430-5
 
 

 
Buchtipp: Sven Stricker "Sörensen fängt Feuer"
Kriminalroman

Für seinen ersten Krimi «Sörensen hat Angst» über einen Kommissar mit Angststörung, wurde Sven Stricker für den Friedrich-Glauser-Preis 2017 nominiert und begeisterte Presse und Leser. Eine TV-Verfilmung ist in Arbeit - mit Bjarne Mädel als Regisseur und in der Hauptrolle. Nun erscheint mit «Sörensen fängt Feuer» der zweite Kriminalroman um den psychisch gebeutelten Kommissar, der im nordfriesischen Katenbüll wider Erwarten keine Ruhe findet:

Es ist kurz vor Weihnachten. Und ausgerechnet jetzt passiert etwas Schlimmes im sonst so beschaulichen Katenbüll. Dem jungen Ole Kellinghusen läuft mitten in der Nacht eine junge Frau vors Auto: blind, abgemagert, trotz der eisigen Kälte im viel zu dünnen Nachthemd. Jette sagt nicht, wo sie herkommt, sie nennt keinen Nachnamen. Als Kriminalhauptkommissar Sörensen endlich die Adresse herausfindet, eröffnet sich ihm ein Geflecht aus Mord, religiösem Wahn und gut gehüteten Geheimnissen. Und das, wo er doch gerade das Medikament gegen seine Angststörung absetzen will ...

Romane mit ungewöhnlichen Männerthemen sind Strickers Terrain. Vor zu viel Melancholie rettet ihn jedoch stets sein Sinn für Situationskomik. Sven Stricker wurde 1970 geboren, studierte Komparatistik, Anglistik und Neuere Geschichte. Seit 2001 arbeitet er als freier Wortregisseur, Bearbeiter und Autor und gewann in dieser Funktion mehrmals den Deutschen Hörbuchpreis, u.a. 2009 für seine Hörspielbearbeitung und Regie des Romans «Herr Lehmann» von Sven Regener. Er lebt in Potsdam und hat eine Tochter.

rororo 2018, 448 Seiten, € 11,00 (D), 11,40 (A)
ISBN: 978-3-499-29176-0
 
 

 
Buchtipp: Matthias Opdenhövel und Mariam Younossi "Pilates für Männer"
Einfach und extrem effektiv

Ob Fußballer, Skispringer, Basketball- oder Golfprofi; inzwischen kommt kaum ein Profisportler ohne die dehnenden, gerade auf die langen Muskeln abzielenden Stabilitätsübungen aus dem Pilates-Training aus. Beweglichkeit, Körperkoordination, eine stabile Rumpfmuskulatur; das alles macht diese vom ehemaligen Boxer Jo Pilates einst für Soldaten entwickelte Sportart auch für Männer zu einer der effektivsten, die sie nachhaltig und ganzheitlich fit hält. Dass Pilates aber gerade von vielen Männern noch immer belächelt und unterschätzt wird, möchte TV-Moderator und bekennender Pilates-Fan Matthias Opdenhövel mit seinem neuen Fitness-Guide ändern, den er zusammen mit seiner Trainierin Mariam Younossi geschrieben hat. Denn: „Jeder Mann sollte Pilates machen! Denn das ist kein Pillepalle, sondern das beste Ganz-Körpertraining, das ich kenne!“

Matthias Opdenhövel hat schnell erkannt; Pilates gibt ihm die Möglichkeit, seinen ganzen Körper effektiv zu trainieren, es bietet optimale Übungen für eine ganzheitliche Fitness. Das mit seiner Trainerin Mariam Younossi entwickelte Programm ist nicht nur die beste Prophylaxe, damit Beschwerden erst gar nicht entstehen, sondern mobilisiert und stabilisiert durch die gleichmäßige Kräftigung und Dehnung möglichst vieler Muskelgruppen optimal alle Bereiche des Körpers. Das Training fördert die Gesundheit, Beweglichkeit und Balance; Verletzungen werden vermieden, die Haltung verbessert und man entwickelt eine ganz natürliche Ausstrahlung. Matthias Opdenhövel zeigt die 52 Übungen aus seinem Trainingsplan an Pilates-Geräten und als »Pilates to go« auf der Matte; so sind sie auch in jedem Hotelzimmer auf Reisen oder zu Hause umsetzbar. Er erklärt die Wirkung jeder Übung und macht sie durch seine persönlichen Erfahrungen für jedermann zugänglich.

Der Autor Matthias Opdenhövel ist seit Mitte der 90er Jahre Fernsehmoderator und erhielt im Laufe seiner Karriere für seine Sport- und Unterhaltungsshow-Moderationen mehrere Auszeichnungen (u.a. Goldene Kamera, Deutscher Fernsehpreis, Deutscher Sportjournalistenpreis).

Die Autorin Mariam Younossi hat während ihrer Ausbildung zur Balletttänzerin an der John Cranko-Schule in Stuttgart und an der Heinz-Bosl-Stiftung in München Pilates als Körpertraining kennengelernt. Seit 2005 unterrichtet sie Pilates, gehört seit 2015 der internationalen Pilates-Fakultät (BASI) an und bildet Pilates-Trainer aus.

Knaur Balance 2018, 176 Seiten, € 19,99 (D)
ISBN: 978-3-426-67568-7
 
 

 
Buchtipp: "Schokolade macht schlau und andere Medizinmythen"
Über den (Un-)Sinn bekannter Alltagsweisheiten

Wahr oder falsch? Locker und humorvoll prüfen die Autoren wissenschaftlich den Wahrheitsgehalt von 68 Mythen rund um Gesundheit und Ernährung. In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Evidenzbasierte Medizin

Manche Ratschläge klingen einfach logisch. Geprüft oder nicht. Wenn es um Ernährung oder um kleine Medizinwunder geht, hat jeder ein paar Weisheiten für Freunde parat. Das betrifft den Alleskönner Hühnersuppe, aber auch die (un-)geliebte kalte Dusche am Morgen. Dazu dann noch ganz frische Trends: Ist Gin die neue Top-Diät? Ist glutenfreie Ernährung gesund oder nicht? Wer soll da unterscheiden können, was stimmt und was nicht?

In „Schokolade macht schlau“ räumen wir mit Medizinmythen auf, die uns tagtäglich in den Medien begegnen. Wissenschaftlich fundiert untersuchen die Autoren, wie viel Wahrheit in den Studien hinter den Meldungen steckt. Die leicht verständliche Aufbereitung hilft Ihnen, die Nachrichten zum Thema Gesundheit zu verstehen.

Wie oft begegnen Ihnen im Alltag Großmutters Weisheiten, die Sie schon Ihr Leben lang begleiten? Wie vielen dieser Weisheiten haben Sie bislang geglaubt? Zeit aufzuräumen und den Mythen auf den Zahn zu fühlen. Die Autoren sind Ärzte und Mitarbeiter des Belgischen Zentrums für Evidenzbasierte Medizin und prüfen ihren Wahrheitsgehalt.

Stiftung Warentest 2018, 224 Seiten, € 14,90 (D)
ISBN: 978-3-86851-171-0
 
 

 
Buchtipp: Tobi Rosswog "AFTER WORK"
Radikale Ideen für eine Gesellschaft jenseits der Arbeit

Arbeitest du noch oder lebst du schon? Jeden Montag schon dem Wochenende entgegenfiebern? – ein erfülltes (Arbeits-)Leben sieht anders aus. Das dachte sich auch Tobi Rosswog und wurde aktiv: er verschenkte, was er besaß, und zog mit seiner Freundin zwei Jahre lang durch Europa. Ohne Geld. Nun hat er ein Buch geschrieben, in dem er das System »Lohnarbeit« kritisch hinterfragt und praxiserprobte Alternativen mit uns teilt.

Die Diskussion um Sinn und Unsinn von Lohnarbeit ist nicht neu, doch sie trifft auf immer stärkere Resonanz. Momentan ist die voranschreitende Automatisierung einer ihrer Haupttreiber: Laut einer Studie der Universität Oxford wird fast die Hälfte der Beschäftigten in den USA in den nächsten zwanzig Jahren durch Computer und Algorithmen ersetzt werden können. Als Reaktion darauf sucht die Politik händeringend nach neuen Arbeitsfeldern.

»Doch warum eigentlich?«, fragt Tobi Rosswog. – »Warum dreht sich bei uns so viel um das 'System Arbeit'? Warum verrichten so viele Menschen Tag für Tag Tätigkeiten, die mit ihren je eigenen Leben wenig bis nichts zu tun haben – um mit dem dabei verdienten Geld nach Feierabend endlich 'ihr' Leben leben zu können?« In seinem Buch offenbart Rosswog die Schwächen des vorherrschenden Konzepts der Lohnarbeit und demonstriert, dass es auch anders gehen kann – ohne dabei untätig zu sein. Denn auf Lohnarbeit zu verzichten heißt nicht, sich auf die faule Haut zu legen. Es bedeutet vielmehr, ein selbstbestimmtes, verantwortungsvolles Leben zu führen und Sinnvolles zu tun.

»Die starr vorgegebenen Denkmuster von Arbeit, Eigentum, Geld- und Tauschlogik können wir Schritt für Schritt durchbrechen, sie neu denken und anders leben. Es geht um nichts Geringeres als einen Paradigmenwechsel!«, sagt Tobi Rosswog, der sein Buch als Einladung versteht, den eigenen Alltag zu verändern. Am Anfang steht dabei die zentrale Frage: Was brauche ich wirklich? Wer hier Zufriedenheit und ein soziales Miteinander über Geld und Konsum stellt, ist bei Rosswog genau richtig, und erfährt, welche Alternativen es zur materiellen Existenzsicherung gibt und wie sich das »Arbeitsleben« anders organisieren lässt: etwa durch Jobsharing, Arbeiten im Kollektiv ohne Chef oder das viel diskutierte Grundeinkommen.

»Die Argumente, die Tobi Rosswog gegen die Arbeit ins Feld führt, sind schlagend und durchweg von so verblüffender Plausibilität, dass einem die Kritik im Halse steckenbleibt.« Prof. Dr. Marianne Gronemeyer

Zum Autor:
Als Aktivist, freier Dozent und Initiator ist Tobi Rosswog für die sozial-ökologische Transformation unterwegs. Mit all seiner Zeit und Energie setzt er sich für den Wandel ein – hin zu einer Gesellschaft jenseits von Arbeit, Eigentum und Geld. Seit zehn Jahren ist er in diesem Sinne aktiv und lädt in rund 100 Vorträgen pro Jahr zum Perspektivwechsel ein. Unter anderem initiierte er die Bewegung living utopia, das BildungsKollektiv imago und das Kollektiv für gelebte Utopie mit, um diese Ideen praktisch erfahrbar zu machen.
Das Geld, das Tobi Rosswog mit seinem Buch verdient, geht an das Kollektiv für gelebte Utopie. Es soll dafür eingesetzt werden, Grundstücke und Immobilien aufzukaufen, um sie den Kräften des Marktes zu entziehen. Der dadurch gewonnene Raum soll Menschen die Möglichkeit geben, ihre Kreativität auszuleben und den Wandel mitzugestalten – möglichst ohne Arbeit und Geld. Damit lädt dieses Buch nicht nur zum Diskurs ein, sondern kurbelt den Wandel de facto mit an.

oekom Verlag 2018, 144 Seiten, € 15,00 (D), 15.50 (A)
ISBN 978-3-96238-056-4
 
 

 
Buchtipp: Christa Pöppelmann "Allgemeinbildung – ...
... Personen der Weltgeschichte für Dummies"

Mitreden über die VIPs der Weltgeschichte

Von Aristoteles bis Wolfgang Amadeus Mozart … Auf Du und Du mit den Großen der Weltgeschichte in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Literatur. Christa Pöppelmann stellt in ihrem unterhaltsamen Buch „Allgemeinbildung – Personen der Weltgeschichte für Dummies“ Taten, Werke, Bedeutung sowie Licht- und Schattenseiten der berühmtesten Figuren der Menschheitsgeschichte vor.

Viele berühmte Männer und Frauen haben die Geschichte auf einzigartige Weise geprägt. Ihre Werke, ihr Ehrgeiz und ihre Erfindungen haben die Welt zu dem gemacht, was sie heute ist. Christa Pöppelmann erweckt alte Herrscher und neue Politiker, die Ikonen des Widerstands und die Vorreiter von Wissenschaft und Technik zu neuem Leben. Von der Spurensuche historischer Berühmtheiten über die Großen in Herrschaft und Politik und die Vordenker in Religion und Philosophie oder Entdecker, Forscher und Erfinder bis zu den Koryphäen in Kunst und Kultur lädt dieser Band der beliebten „für dummies“-Reihe dazu ein, einen kurzweiligen Ausflug in die Weltgeschichte zu unternehmen.

Dabei werden nicht nur die Leistungen der wichtigsten Personen der Weltgeschichte und ihr Leben nachvollziehbar, sondern auch, warum sie wurden, wer sie waren. Vom Napoleon- über das Kolumbus- bis zum Lady-Di-Phänomen zeigt Christa Pöppelmann, wie Berühmtheit entsteht und warum Menschen zu Vorbildern werden – in all ihren Facetten. So werden die Großen ihrer Zeit, die Sonnenkönige und Grauen Eminenzen und ihre Werke verständlich. Im Top-Ten-Teil erfahren Leser unter anderem mehr über die verrufensten Schurken oder schillerndsten Abenteurer. Wissen mit Christa Pöppelmann ist stets unterhaltsam und abwechslungsreich. Anekdoten werden erzählt und Mythen aufgedeckt. Für alle, die es eilig haben, bieten die Schummelseiten einen schnellen Überblick – für noch mehr Kenntnisse rund um die Personen der Weltgeschichte.

Die Autorin Christa Pöppelmann ist freiberufliche Journalistin und Verfasserin von Sachbüchern. Geschichte ist seit jeher ihre große Leidenschaft und sie hat schon Bücher über die verschiedensten geschichtlichen Themen geschrieben. Sie liebt es, den Dingen umfassend auf den Grund zu gehen und sie dann kurz und knackig zu präsentieren.

Verlag Wiley 2018, 484 Siten, € 19,99 (D)
ISBN: 978-3-527-71524-4
 
 

 
Buchtipp: Sabri Louatah "Die Wilden - Brüder und Feinde"
Roman
Band 2 der Trilogie "Die Wilden"
Aus dem Französischen von Bernd Stratthaus

Modern, politisch und knallhart - ein Roman für unsere Zeit

Nach dem Anschlag auf Präsidentschaftskandidat Idder Chaouch steht Frankreich Kopf. Der Kandidat hat knapp überlebt, doch es ist nicht sicher, ob er sein Amt jemals ausüben wird. Währenddessen erklären die Behörden Nazir Nerrouche zum Staatsfeind Nr. 1, wohl wissend, dass er nicht allein hinter dem Attentat stecken kann. Die Familie Nerrouche steht vor einer Zerreißprobe und wird von allen Seiten angefeindet. Bis Nazir, der seinen Häschern stets einen Schritt voraus ist, unvermittelt anbietet, sich zu stellen und die Hintermänner zu benennen. Er hat nur eine einzige Bedingung: ein persönliches Treffen mit Idder Chaouch.

Verlag Heyne Encore 2018, 416 Seiten, € 16,00 [D],16,50 [A] / sFR 22,90
ISBN: 978-3-453-27121-0

Band 1 der Trilogie "Die Wilden - Eine französische Hochzeit" ist letztes Jahr erschienen und wir haben den Titel im November 2017 vorgestellt - klicke auf "mehr" ...
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Buchtipp: Hao Jingfang "Wandernde Himmel"
Roman
Aus dem Chinesischen von Marc Hermann

Literatur aus dem asiatischen Raum erfährt derzeit hierzulande einen Aufschwung. Dazu tragen Cixin Liu mit der Trilogie «Drei Sonnen», Tazuaki Takano mit «Extinction» und «13 Stufen» und Pulitzerpreisträger Viet Thanh Nguyen mit «Der Sympathisant» maßgeblich bei. Diesen Schriftstellern möchte Rowohlt Polaris mit Hao Jingfang eine weitere Autorin hinzufügen.

Allen drei oben genannten Autoren ist trotz aller Unterschiedlichkeit in Genre und Ausgestaltung der Romane eins gemein. Ihrem Werk liegen zwei Fragen zugrunde: In welcher Welt leben wir? Und: In welcher Welt wollen wir leben?

So auch in «Wandernde Himmel», dem Debütroman der 1984 geborenen studierten Physikerin und Wirtschaftswissenschaftlerin Hao Jingfang. Am Ende des 21. Jahrhunderts gibt es zwei bevölkerte Planeten: Die Erde und den Mars. Letzterer hat sich als ehemalige Kolonie in heftigen Kämpfen seine Unabhängigkeit von dem blauen Mutterplaneten erkämpft. Zwischen Mars und Erde gibt es nur die eine wesentliche Verbindung: Das Schiff Maerde. Sie ist ein Zeichen der Versöhnung, und mit ihm kehren nach fünf Jahren auf der Erde junge Erwachsene vom Mars auf ihren roten Heimatplaneten zurück. Sie sollen Wissen von der Erde mitbringen, das dem weiteren Aufbau der Gesellschaft auf dem Mars und die Eroberung neuer Lebensräume dienen soll. Für die neue Bevölkerung auf dem Mars ist klar, dass sie in einer zukunftsweisenden Idealgesellschaft leben, die dem der Erde weit überlegen ist. Auf dem Mars steht das Gemeinwohl über dem des einzelnen, die Wertschätzung und Entwicklung von Bildung und Kultur ist höchstes und vornehmstes Ziel und Aufgabe des Staates, und nicht etwa die wirtschaftlich Nutzbarmachung und Ausbeutung der Menschen und Umwelt wie auf der Erde. Was aber geschieht, wenn diese jungen Menschen von der Erde etwas mitgebracht haben, das nicht vorgesehen war? Nämlich das Streben nach individueller Freiheit, nach Spontaneität und nicht lebenslang gültigen Entscheidungen im durchgeplanten, reglementierten Leben auf dem Mars? Was geschieht, wenn diesen Menschen die Erde nicht nur als böse erscheint und sie in ihrer vermeintlich besseren Gesellschaft andere Ziele als die staatlich verordneten verfolgen?

So stellt Hao Jingfang exemplarisch an dem ergreifenden Schicksal einer mutigen jungen Frau und ihrer Familie die tiefgreifende Frage nach individuellem Glück und Freiheit versus Gemeinwohl.

Anne Tente, Lektorin bei Rowohlt Polaris, stellt heraus: «Das Genre Sciencefiction ist für eine wachsende Zahl junger chinesischer Schriftstellerinnen und Schriftsteller die ideale literarische Form, sich anderen mitzuteilen, sich in spannenden und stilistisch besonderen Romanen mit den Gegebenheiten der Gesellschaftsform und Gesellschaftspraxis auseinandersetzen, in der sie real Tag für Tag leben. Und so ist Hao Jingfang mit «Wandernde Himmel» eine herausragende und mittlerweile über ihr Heimatland hinaus bekannte Vertreterin einer neuen Generation junger Chinesinnen und Chinesen, die mit ihrem Roman fragt: Wie wollen wir leben?»

Rowohlt Polaris 2018, 752 Seiten, € 16,99 (D), 17,50 (A)
ISBN: 978-3-499-27418-3
 
 



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