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Buchtipps

Buchtipp: Anne Stern
 
Buchtipp: Anne Stern "Fräulein Gold: Der Himmel über der Stadt"
Roman

Berlin, 1924. Hulda Gold arbeitet in der neuen Frauenklinik in Berlin-Mitte und versorgt dort die Frauen und ihre Neugeborenen. Die Geburtshilfe ist modern, Berlin am medizinischen Puls der Zeit. Doch es kommt zu einem tragischen Todesfall: Eine junge Schwangere stirbt bei einer Operation, die ausgerechnet der ehrgeizige Chef-Gynäkologe Egon Breitenstein durchführt. Zufällig stößt Hulda auf Ungereimtheiten, die einen üblen Verdacht keimen lassen. Die Mauer des Schweigens, die sich in der Klinik aufbaut, ist für die Hebamme aber kaum zu durchdringen. Ein Dickicht aus Ehrgeiz und falschen Ambitionen umgibt die Ärzte, die bereit sind, ihr männliches Imperium zu verteidigen – wenn nötig, bis zum Äußersten.

«Bei der Recherche zu diesem Roman sind mir immer wieder die frappierenden Parallelen von damals und heute aufgefallen. Auch 2021 ist der Beruf der Hebamme oft noch unsicher, wenn nicht prekär», schreibt Anne Stern im Nachwort zu ihrem Roman. «Personalmangel in den Kliniken, eine unzureichende Versicherung der Hebammen und niedrige Stundensätze führen dazu, dass immer weniger Frauen unter der Geburt angemessen betreut werden. Die WHO erkennt an, dass weltweit viele Frauen während der Geburt Leid und sogar Gewalt erfahren, der internationale Aktionstag der «Roses Revolution» versucht, auf diese Missstände aufmerksam zu machen.
Ich persönlich denke, dass eine Gesellschaft nur in dem Maße zivilisiert und emanzipiert ist, in dem sie Frauen eine gewaltfreie, sichere Geburt ermöglicht – dies ist auch in Deutschland in den vergangenen hundert Jahren leider noch nicht ausreichend umgesetzt worden.»

Die Autorin Anne Stern wurde in Berlin geboren, wo sie auch heute mit ihrer Familie lebt. Nach dem Studium der Geschichte und Germanistik promovierte sie in deutscher Literaturwissenschaft und arbeitete als Lehrerin und in der Lehrerbildung. Sie hat als Selfpublisherin erfolgreich historische Saga-Stoffe veröffentlicht. In der «Fräulein Gold»-Reihe sind bereits die Bände «Schatten und Licht» sowie «Scheunenkinder» erschienen, beides waren Spiegel-Bestseller und große Erfolge bei Presse und Lesern. Der vierte Band, «Die Stunde der Frauen», wird im Dezember 2021 erscheinen.

Rowohlt Polaris 2021, 480 Seiten, € 16,00 (D), 16,50 (A)
ISBN: 978-3-499-00431-5
 
 

Buchtipp: Vince Beiser
 
Buchtipp: Vince Beiser "Sand"
Wie uns eine wertvolle Ressource durch die Finger rinnt

Sand – Kernstück unseres Lebens: In seinem neuen Buch nimmt der mehrfach ausgezeichnete Journalist Vince Beiser seine Leser*innen mit auf eine investigative Reise in das Reich des Sandes: von seinen Quellen und Einsatzmöglichkeiten bis hin zur indischen Sandmafia und den Konflikten um seine Förderung.

Sand scheint eines der Dinge zu sein, die nie knapp werden – doch diese Vorstellung trügt. Unsere Welt ist buchstäblich auf Sand gebaut, denn als Grundstoff von Beton steckt er in fast allen Gebäuden und Straßen. Auch zur Herstellung von Glas und sogar in Computerchips, Zahnpasta und Papier ist er zu finden. Mit seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten erleichtert Sand unser heutiges Leben und ist dabei in geeigneter Qualität längst Mangelware. Denn nur bestimmte Sandarten sind technisch verwertbar, wie zum Beispiel die selteneren Flusssande, die zugleich eine wichtige ökologische Funktion haben.

Heutzutage herrscht eine so große Nachfrage nach Sand, dass überall auf der Welt ganze Strände und Flussbetten geplündert, landwirtschaftliche Flächen und Wälder zerstört und sogar Menschen eingesperrt und ermordet werden. Alles nur des Sandes wegen. In seinem Buch »Sand. Wie uns eine wertvolle Ressource durch die Finger rinnt« erzählt Vince Beiser die fesselnde Geschichte dieses so wertvollen wie umkämpften Stoffes, ohne den unser modernes Leben nicht möglich wäre. Er berichtet von Konflikten, die sein Abbau hervorruft und zeigt auf, was uns droht, wenn uns der Sand einmal ausgeht.

oekom Verlag 2021, 320 Seiten, € 26,00 (D), 26,70 (A)
ISBN 978-3-96238-245-2
 
 

Buchtipp: Mia Couto
 
Buchtipp: Mia Couto "Asche und Sand"
Roman
Aus dem Portugiesischen von Karin von Schweder-Schreiner

Die junge Imani kümmert sich aufopfernd um ihren Geliebten Germano, der sich schwer versehrt in ein abgelegenes Dorf am Flussufer gerettet hat. Währenddessen tobt der Krieg zwischen der portugiesischen Krone und dem mosambikanischen Herrscher Ngungunyane immer erbarmungsloser: Die schwer bewaffneten, aber entmutigten Portugiesen, die weder die Sprache noch das Land verstehen, auf der einen Seite und das riesige Heer des Ngungunyane, der selbst einen Krieg gegen das eigene Volk führt, auf der anderen. Schließlich fasst Imanis Vater einen verzweifelten Entschluss: Er will Imani dem Herrscher zur Frau anbieten – damit sie ihn tötet.

Sprachgewaltig lässt Mia Couto ein einschneidendes Kapitel der mosambikanischen Geschichte und portugiesischen Kolonialzeit wiederauferstehen.

Unionsverlag 2021, 544 Seiten, € 26,00 (D), 26,80 (A) / SFr 35,00
ISBN 978-3-293-00569-3
 
 

Buchtipp: Marissa Stapley
 
Buchtipp: Marissa Stapley "Sommer der Lügen"
Ein Roman voller psychologischer Spannung, Geheimnisse und Misstrauen. Denn die malerische Küste der Riviera Maya in Mexiko verwandelt sich zu einem Schauplatz einer trügerischen Idylle. Zwei Paare begeben sich in das Harmony Resort, um ihre Beziehungen zu retten. Geleitet von dem charismatischen Ehe-Guru Miles und seiner Frau Grace verspricht das Harmony Resort einen Neuanfang. Johannas und Bens Ehe scheint perfekt, aber in Wirklichkeit kennen sie sich überhaupt nicht. Shell und Colin streiten ständig, aber was wirklich zwischen ihnen steht, wagen sie nicht auszusprechen. Als die Paare mit dem intensiven Therapieprogramm beginnen, wird deutlich, dass Harmony nicht das ist, was es zu sein scheint - ebenso wenig wie Miles und Grace selbst. Was verbergen sie? Und welchen Preis werden die Paare zahlen, um es herauszufinden?

«Sommer der Lügen» von Marissa Stapley entwickelt sich zu einer wendungsreichen sowie abgründigen Geschichte über Beziehungen und die Geheimnisse, die wir vor unseren Liebsten - aber auch vor uns selbst - haben.

Die Autorin Marissa Stapley hat als Zeitschriftenredakteurin gearbeitet und kreatives Schreiben unterrichtet, bevor sie sich an ihren ersten Roman wagte - in Kanada auf Anhieb ein Bestseller. Sie rezensiert Romane für die Zeitung Globe & Mail und berichtet im Toronto Star über Bücher und Kulturereignisse.

rororo 2021, 416 Seiten, € 12,00 (D), 12,40 (A)
ISBN: 978-3-499-00217-5
 
 

Buchtipp: Linda Graze
 
Buchtipp: Linda Graze "Schwarzwälder Morde"
Zu Beginn von «Schwarzwälder Morde» herrscht Flaute im Polizeiposten Bad Wildbad. Kommissar Justin Schmälzle langweilt sich – bis eine Moorleiche mit eingeschlagenem Schädel gefunden wird. Endlich ein neuer Fall! Doch leider lebte die Frau im vorletzten Jahrhundert, meldet die Pathologie. Wenigstens erzählt die Putzfrau des Postens von illegal verschobenen Grenzsteinen zwischen der Schnapsfabrik und der geplanten Wildbader Ferienanlage. Dann schießt jemand dem Investor der Anlage in den Fuß. Wer war das? Warum? Und bestimmt nicht immer die Vergangenheit die Gegenwart?

«Schauplätze, Waldgebiete, Hochmoore, Namen, Gebäude, Straßen und Einrichtungen, in denen der Krimi in und um Bad Wildbad spielt, sind authentisch - die Handlung jedoch ist natürlich frei erfunden. Es macht Spaß, sich mit dieser spannenden, in flottem Stil geschilderten Geschichte auf die Couch zurückzuziehen», schrieb der Schwarzwälder Bote über den ersten Band von Grazes Schwarzwald-Krimireihe, «Schmälzle und die Kräuter desTodes». Und auch «Schwarzwälder Morde» bietet dank des unverwechselbaren Tons der Autorin ein furioses Krimiabenteuer.

Die Autorin Linda Graze verbrachte ihre Kindheit im Nordschwarzwald. Nach einer Ausbildung zur Dolmetscherin beschloss sie: Nicht die Texte anderer übersetzen, lieber selber schreiben! Sie wurde Werbetexterin und arbeitete für die großen Agenturen des Landes, von München über Hamburg bis Frankfurt. Sie schrieb Kampagnen für Kameras und Kosmetik, textete für Sahnebonbons, Schokoriegel und Schrauben. Inzwischen betreibt sie eine Recruiting-Agentur für die Werbebranche in Stuttgart.

Rowohlt Verlag 2021, 384 Seiten, € 10,00 (D)
ISBN: 978-3-499-00208-3
 
 

Buchtipp: Laura L. Smith und Charles H. Elliott
 
Buchtipp: Laura L. Smith und Charles H. Elliott "Nicht mehr rauchen für Dummies"
Endlich weg vom Glimmstengel

Nicht mehr rauchen – viele Raucher sind bereit mit dem Rauchen oder Vapen aufzuhören. Laura Smith und Charles Elliott unterstützen sie mit ihrem Ratgeber „Nicht mehr rauchen für Dummies“ dabei. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit handfesten Tipps, wie ein ganz persönlicher Ausstiegsplan zusammengestellt wird und wie es gelingt, die Motivation aufrecht zu erhalten und klug mit Rückschlägen umzugehen.

Es ist allgemein bekannt, dass Rauchen fast jedes Organ schädigt, besonders die Atemwege und das Herz-Kreislaufsystem sind betroffen. Bis zu 90 Prozent aller Lungenkrebsfälle werden durch Nikotinkonsum verursacht. Und trotzdem kommen viele Raucher nicht vom Rauchen los. Aber viele wollen aufhören. Wie das dauerhaft gelingt, zeigen Laura Smith und Charles Elliott in ihrem Ratgeber „Nicht mehr rauchen für Dummies“. Sie bieten ein umfassendes Bündel aus Informationen, Hilfsmitteln und Tools. Dazu zählen die bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema Rauchen, die Suche nach mentalen Alternativen im Kampf gegen das Verlangen und geeignete Medikamente. Darüber hinaus bieten sie Strategien, wie man mögliche Schwierigkeiten nach dem Aufhören meistert und das Gewicht mit etwas Achtsamkeit im Zaum hält.

Die beiden Psychologen in ihrem Buch: „Wir versprechen keine Wunder. Es wird Ihnen durchaus schwerfallen, mit dem Rauchen oder Vapen aufzuhören. Aber wir sagen Ihnen auch, wie Sie am besten mit Rückschlägen umgehen.“.

Für alle, die es eilig haben, bieten die Schummelseiten und der Top-Ten-Teil einen schnellen Überblick, wie man rauchfrei werden und bleiben kann.

Verlag Wiley 2021, 350 Seiten, € 20,00 (D)
ISBN: 978-3-527-71837-5
 
 

Buchtipp: Natalie Amiri
 
Buchtipp: Natalie Amiri "Zwischen den Welten"
Von Macht und Ohnmacht im Iran

Was macht man, wenn man auf einer Recherchereise im iranischen Gebirge nicht tanken kann, weil das Benzin aufgrund westlicher Sanktionen knapp ist? Oder wenn man eine vermeintlich zu kurze Hose trägt und die Strafe darauf lautet, in ein Fass mit schwarzer Farbe steigen zu müssen? Und warum reiste Amiri trotz aller Warnungen immer wieder in den Iran? Natalie Amiri ist in München in einer deutsch-iranischen Familie aufgewachsen und lebte und arbeitete über sechs Jahre in Teheran. Sie ist eine der wenigen deutschen Journalistinnen, die den Iran detailreich kennt und der es gelingt, das internationale Politikgeschehen rund um die Islamische Republik klug und präzise einzuordnen. Authentisch beschreibt sie ihr Leben zwischen zwei Welten und unterschiedlichen Kulturen und bringt uns nahe, wie sich die politische Situation im Iran seit der Revolution von 1979 entwickelt hat. Es ist das Buch einer modernen jungen Frau und einer mutigen Journalistin, die höchste persönliche Risiken in Kauf nimmt, um den Menschen im Iran eine Stimme zu geben und über den Alltag in einem Land zwischen verbotenen Partys und Sanktionen zu berichten. Von Lehrern bis zu Drogenabhängigen, vom Revolutionsführer Khamenei bis zum ersten weiblichen Fußballstar des Iran – Natalie Amiri lässt sie zu Wort kommen und zeigt uns die unerwarteten Facetten der muslimischen Republik Iran.

„Ich möchte den Menschen im Iran eine Stimme geben.“ Natalie Amiri

Aufbau Verlag 2021, 254 Seiten, € 22,00 (D), 22,70 (A)
ISBN 978-3-351-03880-9
 
 

Buchtipp: Juli Zeh
 
Buchtipp: Juli Zeh "Über Menschen"
Roman

Dora ist mit ihrer kleinen Hündin aufs Land gezogen. Sie brauchte dringend einen Tapetenwechsel, mehr Freiheit, Raum zum Atmen. Aber ganz so idyllisch wie gedacht ist Bracken, das kleine Dorf im brandenburgischen Nirgendwo, nicht. In Doras Haus gibt es noch keine Möbel, der Garten gleicht einer Wildnis, und die Busverbindung in die Kreisstadt ist ein Witz. Vor allem aber verbirgt sich hinter der hohen Gartenmauer ein Nachbar, der mit kahl rasiertem Kopf und rechten Sprüchen sämtlichen Vorurteilen zu entsprechen scheint. Geflohen vor dem Lockdown in der Großstadt muss Dora sich fragen, was sie in dieser anarchischen Leere sucht: Abstand von Robert, ihrem Freund, der ihr in seinem verbissenen KlimaAktivismus immer fremder wird? Zuflucht wegen der inneren Unruhe, die sie nachts nicht mehr schlafen lässt? Antwort auf die Frage, wann die Welt eigentlich so durcheinander geraten ist? Während Dora noch versucht, die eigenen Gedanken und Dämonen in Schach zu halten, geschehen in ihrer unmittelbaren Nähe Dinge, mit denen sie nicht rechnen konnte. Ihr zeigen sich Menschen, die in kein Raster passen, ihre Vorstellungen und ihr bisheriges Leben aufs Massivste herausfordern und sie etwas erfahren lassen, von dem sie niemals gedacht hätte, dass sie es sucht.

Juli Zehs neuer Roman erzählt von unserer unmittelbaren Gegenwart, von unseren Befangenheiten, Schwächen und Ängsten, und er erzählt von unseren Stärken, die zum Vorschein kommen, wenn wir uns trauen, Menschen zu sein.

»Ein Buch, das einem die Augen öffnet für unsere bundesrepublikanische Wirklichkeit.«
Denis Scheck / SWR Fernsehen lesenswert (25. März 2021)

Luchterhand Verlag 2021, 416 Seiten, € 22,00 (D), 22,70 (A) / SFr 30,90
ISBN: 978-3-630-87667-2
 
 



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