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Buchtipps

Buchtipp: Sigrid Tinz
 
Buchtipp: Sigrid Tinz "Der Friedhof lebt!"
Orte für Artenvielfalt, Naturschutz und Begegnung

Stille Oasen für mehr Natur: Zum Spaziergang über den Friedhof lädt Sigrid Tinz mit ihrem Buch »Der Friedhof lebt!«, erschienen im pala-verlag, ein. Eindrücklich schildert sie darin, warum Begräbnisstätten für Mensch und Natur so bedeutsam sind: als Orte der Besinnung und der Trauer, aber auch des Lebens und der Artenvielfalt. Wildbienen, Schmetterlinge, Vögel oder Eidechsen finden dort wertvolle Rückzugsorte. Mauern und Steine, Bäume und Sträucher bieten ihnen Unterschlupf. Gräser und Blumen, Efeu und Flechten liefern ein breites Nahrungsangebot.

Sigrid Tinz hat sich auf vielen Friedhöfen in der Stadt und auf dem Land umgesehen und stellt die vielfältigen Lebensräume für unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt vor. Den Wandel in der Bestattungskultur und den zunehmenden Wunsch, im Tod der Natur nahe zu sein, hat sie dabei ebenso im Blick wie die Frage, welchen Einfluss die Wahl der Begräbnisstätte und die Grabgestaltung auf die Artenvielfalt hat.

Die Geoökologin erklärt, warum Naturschutz und Pietät wunderbar zusammenpassen und wie die Biodiversität auf dem Friedhof gefördert werden kann: durch gezielte Pflanzenwahl und passende Pflege, aber auch mit innovativen Ideen und der Abkehr von übertriebenem Ordnungssinn.

Das Buch zeigt: Die kleinen Naturparadiese, die auf Friedhöfen geschaffen werden, sind tröstlich für uns Menschen. Nirgendwo sonst lässt sich der Kreislauf des Lebens besser verstehen.

pala-verlag 2021, 160 Seiten, € 19,90 (D)
ISBN: 978-3-89566-413-7
 
 

Buchtipp: Peter D. Ward
 
Buchtipp: Peter D. Ward "Die große Flut"
Was auf uns zukommt, wenn das Eis schmilzt
Bearbeitet und aktualisiert von Christoph Hirsch

Anhaltende Dürren, tobende Stürme, brennende Wälder – wer glaubt, damit seien die Auswirkungen des Klimawandels aufgezählt, irrt: Für Millionen Menschen wird das Meer zur unmittelbarsten und schwerwiegendsten aller Bedrohungen werden. In »Die große Flut« blickt Peter D. Ward auf die Meere der Vergangenheit, erzählt, wie sie das Leben auf der Erde verändert haben, und zeichnet ein alarmierendes Bild für die Zukunft. Ein dringender Appell, die Erwärmung nicht über 2 Grad ansteigen zu lassen.

Der Meeresspiegel ist nicht konstant; er hat sich in der Vergangenheit verändert und wird das auch in Zukunft tun. Der beunruhigende Aspekt dieses natürlichen Vorgangs liegt darin, dass der aktuelle, menschengemachte Anstieg so schnell erfolgt wie noch nie zuvor in der Geschichte unseres Planeten – und dass die aktuellen Vorhersagen wohl deutlich unterschätzen, was auf uns zukommt.

»Als Paläontologe, der sich mit den Auswirkungen steigender und fallender Meeresspiegel beschäftigt, weiß ich, dass wir hier nicht einfach nur spekulieren«, sagt Peter D. Ward. »Wir können aus der Vergangenheit ableiten, was in unserer Zukunft passieren kann. Die geologischen Belege halten dafür eine reiche Historie bereit.«

Wie hoch werden unsere Ozeane also steigen und wie schnell? Ward liefert dazu eine fundierte Analyse und zeichnet ein Bild unserer Welt für die Jahre 2050, 2100, 2300 und darüber hinaus. Denn mit dem Schmelzen der polaren Eiskappen hat ein Prozess begonnen, der immer mehr an Fahrt aufnimmt: Küstenstädte werden überflutet, Ackerland wird durch eindringendes Salz unbrauchbar. »Die große Flut« bringt es auf den Punkt und warnt, dass jetzt etwas geschehen muss, wenn wir unsere Zivilisation noch vor dem Schlimmsten bewahren wollen.

oekom Verlag, 256 Seiten, € 22,00 (D), 22,70 (A)
ISBN 978-3-96238-249-0
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Buchtipp: Leïla Slimani
 
Buchtipp: Leïla Slimani "Das Land der Anderen"
Roman
Aus dem Französischen von Amelie Thoma

Eine junge Elsässerin heiratet am Ende des Zweiten Weltkriegs einen marokkanischen Offizier der französischen Armee, dem sie in seine Heimat folgt. Sie lassen sich auf einem Hof am Fuß des Atlas-Gebirges nieder, den er mühsam bewirtschaftet während sie die beiden Kinder großzieht. Voller Freiheitsdrang hatte sie den Aufbruch in ein neues, unbekanntes Leben gewagt, macht aber bald ernüchternde Erfahrungen mit dem alltäglichen Rassismus der französischen Kolonialgesellschaft und den patriarchalischen Traditionen der Einheimischen. Doch sie lässt sich nicht entmutigen.

Die Autorin Leïla Slimani, in Marokko aufgewachsen, gilt als eine der wichtigsten literarischen Stimmen Frankreichs. Ihr jüngster Roman basiert auf der Geschichte ihrer Großeltern und ist der Beginn einer Trilogie über drei Frauenleben in drei Generationen.

Luchterhand Literaturverlag 2021, 384 Seiten, € 22,00 [D], 22,70 [A] / SFr 30,90
ISBN: 978-3-630-87646-7
 
 

Buchtipp: Liv Helland
 
Buchtipp: Liv Helland "Das Inselkrankenhaus: Sommerstürme"
Gebrochene Herzen und andere Notfälle

Die Hansen-Klinik ist das wahrscheinlich kleinste Krankenhaus Deutschlands. Mit viel Herz und Einsatz versorgt hier ein engagiertes Team Insulaner und Touristen. Gerade ist Greta Paulsen dazugestoßen. Die selbstbewusste Krankenschwester ist auf der kleinen Nordseeinsel groß geworden, reiste aber die letzten Jahre durch die Welt. Als sie eines Morgens am Strand eine bewusstlose junge Frau findet und diese in die Klinik bringt, rasselt sie prompt mit Dr. Mark Ritter zusammen. Niemand versteht, warum es den talentierten, aber unnahbaren Chirurgen aus Hamburg ausgerechnet an das kleine Inselkrankenhaus verschlagen hat. Der Fall der jungen Frau gibt Greta und Mark Rätsel auf. Dass zwischen den beiden immer mehr die Funken fliegen, hilft nicht unbedingt …

Der romantische Auftakt zur Inselkrankenhaus-Reihe - die Entdeckung für alle, die von Sand unter den Füßen und Meeresrauschen träumen.

rororo 2021, 432 Seiten, € 10,00 (D)
ISBN: 978-3-499-00310-3
 
 

Buchtipp: Mithu M. Sanyal
 
Buchtipp: Mithu M. Sanyal "Identitti"
Was für ein Skandal: Prof. Dr. Saraswati ist WEISS! Schlimmer geht es nicht. Denn die Professorin für Postcolonial Studies in Düsseldorf war eben noch die Übergöttin aller Debatten über Identität – und beschrieb sich als Person of Colour. Als würden Sally Rooney, Beyoncé und Frantz Fanon zusammen Sex Education gucken, beginnt damit eine Jagd nach „echter“ Zugehörigkeit. Während das Netz Saraswati hetzt und Demos ihre Entlassung fordern, stellt ihre Studentin Nivedita ihr intimste Fragen. Mithu Sanyal schreibt mit beglückender Selbstironie und befreiendem Wissen. Den Schleudergang dieses Romans verlässt niemand, wie er*sie ihn betrat.

„Was für eine gnadenlos witzige Identitätssuche, die nichts und niemanden schont. Man ist nach der Lektüre nicht bloß schlauer – sondern auch garantiert besser gelaunt.“ (Alina Bronsky)

Hanser Verlag 2021, 432 Seiten, € 22,00 (D), 22,70 (A)
ISBN 978-3446269217
 
 

Buchtipp: Christoph Hein
 
Buchtipp: Christoph Hein "Guldenberg"
Roman

In dem kleinen Städtchen Bad Guldenberg ist die Welt noch in Ordnung. Jedenfalls, bis im Alten Seglerheim eine Gruppe minderjähriger Migranten untergebracht wird. Die Guldenberger sind sich einig: Diese Fremden passen einfach nicht in den Ort und sorgen nur für Unruhe. Mehr und mehr heizt die Stimmung sich auf, es kommt zu Pöbeleien, und als dann noch das Gerücht die Runde macht, eine junge Frau sei vergewaltigt worden, sind sich alle schnell einig, dass es einer der jungen Migranten gewesen sein muss. Und das wollen die Guldenberger nicht hinnehmen …

Christoph Heins neuer Roman zeichnet das Sittengemälde einer Gesellschaft, die aus den Fugen gerät. Von Menschen, die sich als Opfer sehen und dabei Täter werden. Von Rassismus, wie er uns jeden Tag überall begegnet.

Suhrkamp Verlag 2021, 284 Seiten, € 23,00 (D), 23,70 (A) / SFr 32,90
ISBN: 978-3-518-42985-3
 
 

Buchtipp: Thomas Lambert Schöberl
 
Buchtipp: Thomas Lambert Schöberl "Grüne Seelen"
Über die Weisheit der Natur: Aus der (Lebens-)Praxis eines Heilpraktikers

In unserer Leistungsgesellschaft hat sich der moderne Mensch weit von seinen Wurzeln entfernt. Chronische Erkrankungen und psychosomatische Beschwerden haben sich mehr und mehr zu Volksleiden entwickelt. Ist das wirklich unser Schicksal?

Thomas Lambert Schöberl kennt einen anderen Weg: Um nachhaltig und mit neuer Kreativität Herausforderungen unserer Zeit anpacken zu können, empfiehlt er, den Wundern der Natur und der ganzheitlichen Betrachtung der Welt und des Menschen wieder Raum zu geben und uns ihrer Bedeutung für Körper, Geist und Seele bewusst zu werden. Viele Menschen spüren immer deutlicher die Sehnsucht nach der Natur, nach mehr Ursprünglichkeit in ihrem Leben und einer neuen Definition des Lebenssinns.

Auf poetische und doch ganz unmittelbare Weise erzählt der Autor von seinem eigenen Weg der Genesung und dem Prozess seiner Persönlichkeitsentwicklung. Als Heilpraktiker, Musiker und Kunstwissenschaftler entführt er uns einfühlsam in eine längst vergessene Bildsprache, die uns den immateriellen Reichtum und die unzähligen Perspektiven eines ganzheitlichen Weltbildes aufzeigt. Dass der Beruf des Heilpraktikers und das alte Wissen der Naturheilkunde schützenswerte und kostbare Kulturgüter sind, veranschaulicht er mit Erfahrungen aus seiner Naturheilpraxis.

"Ja, wir sind wie Bäume mit starken Wurzeln, wir sind die Melodien eines kosmischen Reigens und die Gebete einer fortwährenden Schöpfung. Diesen Wurzeln, diesen inneren Gesängen, diesen kraftvollen Funken der Hoffnung sollten wir folgen - auch ins Ungewisse, in die tiefe Erde … bis in unsere Seelen."

- Die eigene Geschichte: Lebensweg und Berufung zum Therapeuten
- Die Wiederentdeckung der Natur: Vom immateriellen Reichtum und den Perspektiven der Ganzheitlichkeit
- Schützenswert und kostbar: Ein Plädoyer für den Berufsstand des Heilpraktikers
- Extra: Natürliche Empfehlungen für die Gesundheit

Mankau Verlag 2021, 318 Seiten, € 18,95 (D)
ISBN 3863745981
 
 

Buchtipp: Bernd Hainmüller
 
Buchtipp: Bernd Hainmüller "Tod am Schauinsland"
Das „Engländerunglück« am 17. April 1936 und seine Folgen
Eine historische Dokumentation

»Wir sind durch tiefen Schnee gestampft, es wurde immer kälter und dunkler, jede Orientierung ging verloren. Es war die Hölle«, so schildert Stanley C. Few, was er und seine 26 Mitschüler auf der Wanderung von Freiburg nach Todtnauberg am 17. April 1936 erleiden mussten. Few überlebte. Fünf Jungen im Alter zwischen 12 und 15 Jahren starben an Erschöpfung und Unterkühlung. Der Lehrer Kenneth Keast wollte die Tour auf keinen Fall abbrechen. Schließlich waren es Bürger aus der Gemeinde Hofsgrund, die den Schülern zu Hilfe kamen.

85 Jahre nach dem tödlichen Ereignis erzählt Bernd Hainmüller in »Tod am Schauinsland«, was genau an jenem Tag geschah. 20 Jahre recherchierte er in Archiven und erfasste akribisch die Quellenlage, die er mit Bild und Textauszügen anschaulich wiedergibt. Er beweist dabei auf erschütternde Weise, wie das Schicksal der Schüler für Nazipropaganda missbraucht und Kenneth Keast nie zur Rechenschaft gezogen wurde. Vor dem Hintergrund der britischen »Appeasement«-Politik und den Bestrebungen Hitler-Deutschlands nach einem Bündnis mit England, hatten weder Großbritannien noch Nazi-Deutschland Interesse an der Aufklärung des Falles von fahrlässiger Tötung.

Der Autor klärt zudem auf, warum es drei Erinnerungsorte gibt: das von den Nazis erbaute monomentale »Engländerdenkmal« am Schauinsland, den »Eaton-Gedenkstein« und die »Elternplakette« an der Kirche in Hofsgrund.

Das Buch ist eine Kooperation des Arbeitskreises Regionalgeschichte Freiburg e.V. und des Freiburger Theaters. Dort wird das Stück »Schauinsland« von Pamela Carter in diesem Jahr uraufgeführt. Die Bühnenfassung thematisiert die Sicht der Schüler. Der genaue Aufführungstermin steht aufgrund der Corona-Pandemie noch nicht fest.

Der Autor Bernd Hainmüller, geboren 1948, ist Soziologe, Erziehungswissenschaftler und Grund- und Hauptschullehrer und war bis 2013 Lehrerausbilder am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung Offenburg. Er forscht seit vielen Jahren zur Geschichte des Nationalsozialismus in Freiburg, v.a. zur Freiburger Hitlerjugend, der Biographie des Freiburger Oberbürgermeisters Franz Kerber und als Mitarbeiter des Blauen Hauses Breisach über die Deportation badischer Juden nach Gurs.

Rombach Verlag 2021, 226 Seiten, € 26,00
ISBN 978-3-7930-9973-4
 
 



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