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Sonstiges

 
In Patersdorf fördert die DSD das ehemalige Mühlenanwesen
Holzinstandsetzung am Hauptgebäude

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt in diesem Jahr für Holzinstandsetzungsmaßnahmen am Hauptgebäude des ehemaligen Mühlenanwesens Harthof 1 in Patersdorf 40.000 Euro zur Verfügung. Das beeindruckende Wohngebäude mit umlaufenden Zierschroten ist eines der wenigen noch gut erhaltenen Beispiele für ein Großbauernhaus aus dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts im Landkreis Regen. Der Fördervertrag erreicht den einsatzbereiten Denkmaleigentümer Christoph Hollmayer-Kroner in diesen Tagen.

Das stattliche Wohnhaus bildet den nördlichen Teil einer Dreiseithofanlage mit einem Stallgebäude im Osten und einem Stadel im Süden. Westlich der geschlossenen Hofanlage steht noch ein neuzeitlich überbautes Nebengebäude, das Reste des historischen Mühlengebäudes erkennen lässt.

Der überwiegende Teil der überkommenen historischen Bausubstanz wie etwa der Blockbau stammt aus der ersten Bauphase des Wohnhauses vor 1820. Eine zweite Bauphase datiert auf das ausgehende Jahrhundert. Hier änderte man die Raumaufteilung und erneuerte die Eingänge mit Werksteingewänden. Damals wurde vermutlich auch der Stall neu gebaut. Die Erhöhung des Dachs erfolgte im 20. Jahrhundert. Das historische Baugefüge ist weitgehend erhalten.

Das langgestreckte Stallgebäude im Osten ist im Erdgeschoss aus Bruchsteinmauerwerk gefügt. Ober- und Dachgeschoss sind über dem Erdgeschoss mit einer Balkenlage und einer neuzeitlichen einfachen Satteldachkonstruktion ausgestattet. Es wurde als Lager genutzt. Der rechteckige jüngere Stadel, der den südlichen Hofabschluss bildet, ist holzverschalt. Im Osten des Wohnhauses befindet sich ein zweigeschossiger Blockbau mit natursteingemauertem Untergeschoss. Ein kleiner bruchsteingemauerter Kellerraum liegt unterirdisch im Hang an der Ostseite im Übergang zum Stall.

An der Ostseite des Blockbaus ist noch der Rest eines einfachen aber handwerklich hochwertig ausgebildeten Giebelschrotes zu erkennen. Im Westen ist der eigentliche Wohnteil massiv aus Bruchsteinmauerwerk im Erd- und im Obergeschoss errichtet, im Dachgeschoss aus Ziegelmauerwerk. Die Fassaden sind umlaufend mit verzierten Schrotkonstruktionen ausgestattet. Zu begehen ist das Wohnhaus beidseitig an den Gebäudelängsseiten über einen Mittelflur.

Das ehemalige Mühlenanwesen ist eines von über 400 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern unterstützen konnte.
 
 

 
KULT 2018
Bewerbung als „Denkmalschatz“ der TechnologieRegion nur noch kurze Zeit möglich

Wenn viele Gemeinden in der TechnologieRegion Karlsruhe am 9. September erneut am europaweit begangenen Tag des Offenen Denkmals teilnehmen, wird es einmal mehr offensichtlich: „Geschichte zum Anfassen“, die hier der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, lebt in besonderem Maße auch vom ehrenamtlichen Einsatz und den Personen dahinter. Diese mit viel Herzblut tätigen „menschlichen Denkmalschätze“ will der Kulturpreis der TechnologieRegion in besonderer Weise würdigen. Sie sorgen als Einzelperson oder Gruppen kontinuierlich und ohne finanzielle Interessen dafür, dass Denkmale und Erinnerungsstätten saniert, gepflegt und/oder ins allgemeine Bewusstsein gerückt werden.

Neben Preisgeldern im Wert von insgesamt 2.000 Euro steht bei „KULT2018“ daher vor allem die öffentliche Wertschätzung und Auszeichnung als „DENKMALSCHATZ“ im Mittelpunkt. Die Bewerbungsfrist für den bereits zum fünften Mal verliehenen Kulturpreis der TechnologieRegion Karlsruhe endet am Montag, den 10. September 2018 – also direkt im Anschluss an den „Tag des offenen Denkmals“. Die offizielle Ausschreibung mit ausführlichen Informationen findet sich zusammen mit dem Bewerbungsformular online unter www.trk.de/kult

KULT2018: Wo und wie kann man sich bewerben?

Viele Monumente, Zeitzeugnisse sowie Schätze aus Kunst und Kultur erinnern an die Wurzeln der vorbildlichen Innovationskraft in und um Karlsruhe. Gesucht werden Denkmalschutz-Initiativen aus der TechnologieRegion, die auf Dauer angelegt sind, bereits Ergebnisse erzielt haben und Perspektive auf Weiterführung bieten. Bemerkenswerter Einsatz fängt dabei oftmals schon im Kleinen an – zum Beispiel bei Grenzsteinen oder Feldkreuzen. Die Palette möglicher betreuter Objekte reicht von A wie archäologische Denkmale über historische Bahnanlagen und Gartendenkmale bis hin zu Z wie Ziehbrunnen.

Für die Bewerbung ist es unerheblich, wann das Engagement begann. Dieses sollte allerdings keine kommerziellen oder gewinnorientierten Interessen verfolgen. Mögliche Belege können unter anderem Vorher-Nachher-Abbildungen, Veranstaltungsprogramme, Unterrichtseinheiten, Zeitungsartikel usw. sein.

Die Bewerbung sollte vorzugsweise online erfolgen und inklusive Anlagen fünf DIN A4 Seiten nicht überschreiten. Alle Informationen und den Ausschreibungsflyer gibt es online unter www.trk.de/kult

Bewerbung als „Denkmalschatz“ bis 10. September 2018 möglich

Eine Fachjury bestehend aus Fachleuten und Repräsentanten der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH und der KulturRegion Karlsruhe wird alle bis zum 10. September 2018 eingegangenen Bewerbungen sichten und nach einem Kriterienkatalog bewerten. Die Verleihung der Preise mit Präsentation der Preisträger ist für den 14. Dezember 2018 geplant. Der genaue Ort und der zeitliche Rahmen werden noch bekannt gegeben.
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Fördervertrag für die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Bissingen
Reinster Rokoko für die Gottesmutter

Die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Bissingen wird dank der Lotterie GlücksSpirale Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Für die Restaurierung der Wand- und Deckenmalereien, für Putz- und Stuck- und Restaurierungsarbeiten stellt die in Bonn ansässige private Denkmalstiftung 40.000 Euro zur Verfügung. Den entsprechenden Fördervertrag überbringt Manfred Kiesel, Ortskurator Dinkelsbühl der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort am Mittwoch, den 29. August 2018 um 11.00 Uhr an Pfarrer George Vadakkinezhath.

Errichtet wurde die Mariä Himmelfahrtskirche im 15. Jahrhundert und nach dreimaliger Plünderung im Dreißigjährigen Krieg Ende des 17. Jahrhunderts umgebaut. Mitte des 18. Jahrhunderts erhielt das Gotteshaus eine neue Ausstattung im Stil des Rokokos. Mit der Stuckierung wurde Laurentin Hieber betraut, die Ausmalung übernahm Johann Baptist Enderle. 1906 wurde der Innenraum restauriert, in den frühen 1970er Jahren außen und innen erneut renoviert.

Das große Chorfresko stellt die Aufnahme Marias im Himmel dar. Thema des Langhausfreskos ist die Krönung Mariens, der die vier Erdteile huldigen. Die kleineren Bilder sind allegorische Darstellungen der Tugenden Marias wie Starkmut, Reinheit, Güte. Sie sind mit lateinischen Inschriften versehen und enthalten neben den Symbolen der christlichen Tugenden Glaube (Kelch und Hostie), Liebe (Herz), Hoffnung (Anker) Attribute aus den Lobpreisungen der Lauretanischen Litanei wie Spiegel, Arche oder Brunnen. Das Fresko der nördlichen Beichtkapelle zeigt die Auffindung des Gnadenbildes, das Fresko der südlichen Beichtkapelle seine Verehrung durch die Gläubigen mit der Wallfahrtskirche im Hintergrund. Die Emporenbrüstungen sind mit Szenen aus dem Marienleben versehen, unten Mariä Verkündigung, Mariä Heimsuchung und Darstellung Jesu im Tempel. Die oberen Szenen stellen Mariä Tempelgang, ihre Unbefleckte Empfängnis und die Vermählung dar.

Der Hochaltar ist wie die Kanzel eine Arbeit von Franz Henle und Johann Georg Bschorer und wurde 1725 aufgestellt. In der Mitte steht das Gnadenbild der thronenden Muttergottes, eine Kopie aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, die nach der ursprünglichen Skulptur aus der Zeit um 1400 angefertigt wurde.

Die Mariä Himmelfahrtskirche gehört zu den über 400 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.
 
 

 
Freiburg: Bildungspatinnen und -paten gesucht
Geflüchteten Kindern und Jugendlichen beim Lernen helfen

Bildungspatenschaften für Schülerinnen und Schüler
Mit der Übernahme einer Patenschaft geben Sie einem Kind die Chance auf eine selbstbestimmte Kindheit und eine bessere Zukunft. Sie unterstützen nicht nur das Leben eines einzelnen Kindes, sondern entlasten auch deren Familien und die Schulen mit ihrem Engagement. Eine Patenschaft zu übernehmen, bedeutet weit mehr, als die individuelle Förderung eines Kindes. Sie bietet die Möglichkeit, eine Verbindung zwischen verschiedenen Kulturen zu schaffen und trägt dazu bei unser Zusammenleben positiv zu beeinflussen. Werden Sie jetzt Patin oder Pate und helfen Sie, die individuellen Perspektiven für Kinder mit Fluchterfahrung in unserer Stadt nachhaltig zu gestalten!

Warum „Bildungs“patenschaften
Bildung ist heute in unserer Gesellschaft wichtiger denn je. Kinder und Jugendliche aus Familien mit Fluchtgeschichte benötigen besondere Begleitung um Sprachbarrieren, Bildungsherausforderungen und kulturelle Unterschiede zu bewältigen. An diesen Punkten können Bildungspatenschaften den Kindern Sicherheiten und Orientierung geben, um sie in ihrer Autonomie und ihren Stärken zu fördern. Die individuelle Begleitung kann die Schülerinnen und Schüler sowohl bei der Eingewöhnung im Schulsystem als auch bei der gesellschaftlichen Teilhabe stärken. Dafür werden Bildungspatinnen und -paten gesucht, die im Umfeld von Schule sich mindestens einmal pro Woche mit einem Kind, einem Jugendlichen – mal vormittags, mal nachmittags, oder nach Vereinbarung treffen.

Ihre Aufgabe als Bildungspate/Bildungspatin
Sie vermitteln Kindern und Jugendlichen Sicherheit beim Ankommen, beim Erlernen der deutschen Sprache und beim Erforschen der für die Kinder oder Jugendlichen neuen Lebenswelt. Auf der Grundlage einer vertrauensvollen Beziehung begleiten Sie als Bildungspatin oder -pate die Entwicklung des Kindes, entdecken persönliche Stärken und Ressourcen und entwickeln gemeinsam mit dem Kind Perspektiven für Schule und Beruf. Als verlässliche Kontaktperson bieten Sie Orientierung in der neuen Lebenswelt und die Unterstützung, die Sie geben wird zunehmend sichtbar.

Koordination und Vermittlung
Begleitet und koordiniert wird das Angebot der „Bildungspatenschaften“ vom Freiburger Bildungsmanagement. Gemeinsam mit Ihnen und den Schulen wollen wir zu gelingenden Bildungsbiografien von Kindern und Jugendlichen beitragen.

Folgendes Qualifizierungsangebot halten wir für Sie bereit.

Erfahrungsaustausch Ehrenamtliche
Die Patinnen und Paten sind eingeladen, zum regelmäßig stattfindenden praxisorientierten Austausch zu kommen. Die Treffen werden von einer Supervisorin begleitet.

Schultreffen
Mit den Ansprechpersonen für die Bildungspatenschaften in den Schulen, die Lehrkräfte und den Schulsozialarbeiterinnen gibt es in jedem Schuljahr ein gemeinsames Treffen. Gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrern, den Erzieherinnen und Erziehern werden besonders die Entwicklungen der Kinder in den Blick genommen.

Werkstattgespräche
Begleitende Werkstattgespräche und Vorträge bieten den Akteuren Gelegenheit ihre Erfahrungen und ihr Wissen zu erweitern und sich weiter zu qualifizieren. Das fbm bietet Weiterbildungsmodule an zu Themen wie: Umgang mit dem Erlernen von Deutsch als Fremdsprache, kultursensible Pädagogik, interkultureller Kompetenz und die Auseinandersetzung zu einer vorurteilsbewussten Haltung. Die Seminarthemen werden dem Bedarf, der Entwicklung und dem Verlauf angepasst und mit den Bildungspatinnen und -paten abgestimmt.

Haben Sie Interesse?
Das Freiburger Bildungsmanagement, die Schulen und vor allem viele Schülerinnen und Schüler freuen sich auf Sie. Sie sollten sich idealerweise für ein Schuljahr, mindestens jedoch ein halbes Schuljahr für dieses Ehrenamt verpflichten können. Unser Team beantwortet gerne Ihre Fragen rund um die Patenschaften.

Kontakt
Karin Eble
Stadt Freiburg im Breisgau
Freiburger Bildungsmanagement
Berliner Allee 1
79114 Freiburg
Tel.: 0761/201-2347
Fax: 0761/201-2379
E-Mail: karin.eble@stadt.freiburg.de

Weitere Informationen finden Sie im Internet ...
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Karlsruhe: Workshop für "Nachrichten in Leichter Sprache"
Netzwerk mit Kommunaler Behindertenbeauftragter lädt ein

Informationen sind die Grundlage für gesellschaftliche und politische Teilhabe. In Leichter Sprache verfasste Nachrichten ermöglichen es vielen Menschen, beispielsweise besonders solchen mit Lese- und Lernschwierigkeiten, weit besser, Anteil an dem zu nehmen, was um sie herum geschieht. Zu einem Workshop "Nachrichten in Leichter Sprache" lädt das Karlsruher Netzwerk Leichte Sprache Journalisten, Redakteure sowie Beschäftigte der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Mittwoch, 26. September, ein. Im Hardtwaldzentrum (Kanalweg 40/42, Besprechungsraum 228 im ersten Obergeschoss) referiert der Vorsitzende des Vereins Einfach Heidelberg, Moritz Damm.

Die Teilnehmenden lernen anhand praktischer Übungen, Nachrichten in Leichter Sprache zu konzipieren und diese sprachlich zu gestalten. Dafür werden die Grundregeln der Leichten Sprache erarbeitet. Auch die passende Bildauswahhl ist Thema, und jeder bekommt einen Leitfaden. Im Rahmen des Workshops entsteht auch ein Artikel in Leichter Sprache, der veröffentlicht werden kann. Die Teilnahme ist kostenfrei und mit Anmeldung per E-Mail an annette.diringer@reha-suedwest.de noch bis Montag, 17. September, möglich.

Hintergrund: Das Netzwerk Leichte Sprache in Karlsruhe ist ein Zusammenschluss von unterschiedlichen Partnern des öffentlichen Lebens mit dem Ziel, Werbung für die Idee der Leichten Sprache in allen gesellschaftlichen Bereichen zu machen und Voraussetzungen zu deren Anwendung zu schaffen. Auch die Behindertenbeauftragte der Stadt, Ulrike Wernert, wirkt mit. Mit der barrierearmen Website www.leichte-sprache-karlsruhe.de hat das Netzwerk ein erstes Ziel des wie der Workshop vom Landessozialministerium geförderten Projekts erreicht.
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Hamburger Erklärung „Jedes Kind muss lesen lernen!“
Schon über 22 000 Unterschriften

Zwei Tage nach Veröffentlichung haben bereits mehr als 22 000 Menschen die Erklärung "Jedes Kind muss lesen lernen!“ unterzeichnet. Das zeigt, dass das Thema „Lesen“ für eine überwältigende Zahl von Menschen in Deutschland von enormer Bedeutung ist.

"Obwohl wir auf breite Unterstützung gehofft haben, hätten wir eine solch rasante Entwicklung nicht erwartet. Die Reaktion zeigt, dass wir einen Nerv getroffen haben - bei Eltern, Lehrern, Bildungswissenschaftlern, Kulturschaffenden und darüber hinaus. Der Aufschrei, der nach der Veröffentlichung der IGLU-Studie ausgeblieben ist, kommt jetzt, von Hamburg ausgehend, aus ganz Deutschland. Wir werden überrollt von Anfragen, wie unterschiedlichste Organisationen, Institutionen und Einzelpersonen, die Erklärung über ihre Unterschrift hinaus unterstützen können und sich vernetzen können", teilen die Veranstalter mit.

„Lesen ist die Grundlage für Erkennen und Mitteilen. Also - auch für selbständiges Denken. Wenn wir diese Bildung nicht mit allen Mitteln unterstützen, werden wir unendlich viel in die Sozialhilfekassen zahlen müssen. Also: Bildung macht frei!“, sagt Ulrich Wickert, ehemaliger Tagesthemen-Moderator und Autor.

Am 20.9. wird wie geplant die Erklärung an die Bildungsministerien der Länder, die Bundesbildungsministerin und die Kultusministerkonferenz übergeben.
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Hamburger Erklärung - Jedes Kind muss lesen lernen!
Rund 25 Hamburger Persönlichkeiten haben als Erstunterzeichner das Ziel, zunächst ausgehend von Hamburg eine bundesweite Diskussion zum Thema Lesen anzuregen und über change.org - Jedes Kind muss lesen lernen - viele weitere Unterzeichner zu finden. Am 15.8. soll die Erklärung daher möglichst breit veröffentlicht werden, am 20.9., dem Welttag des Kindes, soll sie mit den Unterschriften an die Bildungsministerien der Länder, die Bundesbildungsministerin und die Kultusministerkonferenz übergeben werden.

"Jedes Kind muss lesen lernen!
Hamburger Erklärung

Seit dem vergangenen Dezember wissen wir: Knapp ein Fünftel der Zehnjährigen in Deutschland kann nicht so lesen, dass der Text dabei auch verstanden wird (18,9%, Internationale IGLU-Studie 2016). Im internationalen Vergleich ist Deutschland damit seit 2001 von Platz 5 auf Platz 21 aller beteiligten Länder abgerutscht und liegt unter dem EU- wie dem OECD-Durchschnitt. Zudem ist Deutschland das Land, bei dem das Ergebnis am stärksten von der sozialen Herkunft abhängt. Wer nach der Grundschulzeit nicht sinnentnehmend lesen kann, wird es in den weiterführenden Schulen nicht lernen. Denn hier wird Lesen nicht mehr gelehrt, sondern vorausgesetzt.

Lesen ist noch immer DIE Schlüsselqualifikation für die Teilhabe an der Gesellschaft. Die betroffenen 18,9 % der Kinder werden einmal unsere Erwachsenen sein. Neben den Folgen, die eine fehlende Lesefähigkeit für jeden Einzelnen von ihnen haben wird, sind auch die Folgen für die Gesellschaft insgesamt erschreckend. Ohne die Möglichkeit, einen qualifizierten Beruf zu erlernen, werden die meisten dieser Menschen vermutlich jahrzehntelang auf staatliche Unterstützung angewiesen sein. Umso wichtiger, dass JETZT in die Bildungspolitik investiert wird.

Die 16 Länder, die Deutschland im Ranking seit 2001 überholt haben, beweisen, dass und wie es möglich ist, die Lesefähigkeit aller Kinder signifikant zu steigern. Ein Land wie Deutschland, dessen wichtigste wirtschaftliche Ressource ein hoher Bildungsstand seiner Bevölkerung ist, kann das Thema nicht länger marginalisieren. Der Verweis auf gewachsene Probleme in der Schülerschaft reicht nicht aus. Auf die Analyse muss die Lösung folgen, und diese Lösung darf nicht länger an Elternhäuser und Ehrenamtliche delegiert werden. Nur die Schule erreicht wirklich alle Kinder.

Die Unterzeichner fordern die Politik in allen Bundesländern, die Bundesministerin für Bildung und Forschung, die Kultusministerkonferenz und die Bildungsminister aller Bundesländer daher dazu auf, für folgende Punkte Sorge zu tragen:

- Das Lesenlernen und Lesen muss sehr viel stärker in den Fokus der Bildungspolitik rücken.

- An den Grundschulen müssen frühzeitig Fördermaßnahmen in Kleingruppen eingeführt werden, die sich auf die reichlich vorliegenden Erkenntnisse der Leseforschung und die Erfahrungen der Lehrer stützen.

- Diese Förderstunden dürfen nicht für Vertretungsunterricht zweckentfremdet werden.

- Es müssen ausreichend Grundschullehrer eingestellt werden, um dieses Ziel umzusetzen. Das heißt: An den Hochschulen müssen deutlich mehr Studienplätze für die Lehrerausbildung geschaffen werden.

- Es muss Schulbibliotheken, Lesungen und Lektüreprogramme gerade auch an solchen Schulen geben, deren Schülerschaft eher bildungsfern ist. Die Lektüre altersgerechter Bücher vermittelt die Fähigkeit, komplexere Zusammenhänge aus längeren Texten zu entnehmen. So kann man später zum Beispiel Zeitungsartikel lesen und verstehen.

- Für all diese Zwecke müssen jetzt genügend Mittel in den Haushalten ausgewiesen werden. Das Lesen darf nicht den derzeitigen (kosten)intensiven Bemühungen um die Digitalisierung der Schulen zum Opfer fallen.

Unverbindliche Absichtserklärungen reichen nicht mehr aus. Deutsche Grundschulen müssen es schaffen, alle Kinder das Lesen zu lehren!"

Erstunterzeichner:

Christian Berg, Kindermusicalproduzent und Autor
Dr. Kirsten Boie, Kinderbuchautorin
Prof. Birgit Dankert, Bibliotheks- und Informationswissenschaftlerin
Dr. Klaus von Dohnanyi, ehem. Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg
Dr. Dagmar Gausmann-Läpple, Gründerin und Geschäftsführerin Kinderbuchhaus im Altonaer Museum
Prof. Dr. Michael Göring, Vorstandsvorsitzender ZEIT-Stiftung und Autor
Dr. Ulla Hahn, Autorin
Nikolaus Hansen, Harbourfront Literaturfestival Hamburg, Festivalleitung
Thomas Helfer, Vorsitzender Mentor. Die Leselernhelfer, Hamburg
Prof. Dr. Petra Hüttis-Graff, Universität Hamburg, Didaktik der deutschen Sprache und Literatur
Prof. Dr. Ute Krauß-Leichert, Professorin für Bibliotheks- und Informationsmanagement an der HAW Hamburg
Nina Kuhn-Moritz, Vorsitzende Seiteneinsteiger e.V. Hamburg
Christoph Lieben-Seutter, Generalintendant der Elbphilharmonie und Laeiszhalle Hamburg
Dr. Stephan Loos, Direktor Katholische Akademie Hamburg
Prof. Dr. Rainer Moritz, Leiter des Literaturhauses Hamburg, Autor
Prof. Dr. Astrid Müller, Universität Hamburg, Didaktik der deutschen Sprache und Literatur
Kent Nagano, Hamburgischer Generalmusikdirektor, Chefdirigent der Hamburgischen Staatsoper und des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg
Alexander Röder, Hauptpastor St. Michaelis
Sybil Gräfin Schönfeldt, Autorin und Journalistin
Prof. Dr. med. Michael Schulte-Markwort, Ärztlicher Leiter Zentrum für Psychosoziale Medizin im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf; Ärztlicher Direktor Klinik Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und –psychosomatik
Hella Schwemer-Martienßen, Bibliotheksdirektorin
Saša Stanišić, Autor
Bettina Tietjen, Moderatorin
Dr. Regula Venske, Schriftstellerin, Präsidentin des PEN-Zentrums Deutschland
Ulrich Wickert, Journalist und Autor
Prof. Dr. Thomas Zabka, Universität Hamburg, Didaktik der deutschen Sprache und Literatur
Rolf Zuckowski, Komponist, Textdichter, Sänger
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Europäischer Tag der Jüdischen Kultur
Jüdische Gemeinden, Gedenkstätten und Museen laden zur Begegnung ein -
Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB) gibt Veranstaltungsprogramm mit heraus

Die rund 50 Veranstaltungsorte in Baden-Württemberg finden sich auf Seite 3 der u.g. Broschüre.

Europaweit steht der 2. September 2018 im Zeichen der jüdischen Kultur. In 34 Ländern öffnen sich an diesem Sonntag die Tore zu Synagogen und Friedhöfen, Gedenkstätten und Museen. Auch auf beiden Seiten des Rheins laden jüdische Gemeinden, Gedenkstätten und Museen zum Europäischen Tag der Jüdischen Kultur ein. An mehr als 50 Orten in Baden-Württemberg und in etwa 30 Kommunen im Elsass finden Veranstaltungen statt. Eine zweisprachige Broschüre, herausgegeben unter anderen von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB), bündelt dieses Programm (s.u.).

Das Motto dieses Jahres lautet „Storytelling“: Das Erzählen von Geschichten war schon immer großer Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses; in eine Geschichte verpackt, wird das scheinbar Banale zum Leben erweckt und in etwas Erinnernswertes verwandelt. Geschichten ermöglichen uns, einen tieferen Sinn im Alltäglichen zu entdecken und Traditionen auf kommende Generationen zu übertragen.

Das Programm im Elsass und in Baden-Württemberg verweist zugleich auf die jahrhundertealten Beziehungen der jüdischen Gemeinden und auf deren Verflechtungen mit der Kultur vor Ort. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war das Landjudentum in diesen Regionen prägend. Die Gemeinden heute, aber auch Gedenkstätten und Museen pflegen das Erbe und bewahren die Spuren vernichteten jüdischen Lebens. Auch diesem Anliegen widmen sich am 2. September zahlreiche Vorträge, Friedhofs- und Synagogenführungen, Ausstellungen und Filmvorführungen.

Der Europäische Tag der Jüdischen Kultur setzt sich seit mehr als zehn Jahren zum Ziel, die Geschichte des Judentums, seine Bräuche und Traditionen bekannt zu machen. Viele Ehrenamtliche in den jüdischen Gemeinden, an den Gedenkstätten und Museen in Baden-Württemberg und im Elsass ermöglichen diesen Sonntag mit ihrem großen Engagement. Die Koordination und Organisation der Programme erfolgte durch B’nai Brith René Hirschler, Strasbourg, in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Baden-Württemberg (LAGG) und der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB).

Das Veranstaltungsprogramm für den Europäischen Tag der Jüdischen Kultur steht auch im Internet ...
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