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Hörspieltipps

 
Hörspieltipp: Johanna von Orleans
Kinderhörspiel von Karlheinz Koinegg
Musik: Gerd Bessler
Regie: Matthias Kapohl
Produktion: WDR 2009
Länge: 40 Minuten

Samstag, 28.05.2011, 16.05 Uhr, SWR2 Spielraum

Es war einmal ein König, der seine Krone und sein Land verloren hatte. Fremde Herren setzten sich auf seinen Thron und raubten, was sie rauben konnten: Gold und Silber, Land und Ehre. Auch seine Ratgeber und Ritter, Bischöfe und Bauern, sogar die Fliegen an der Wand hatten den Mut verloren. Keiner wagte, sich den neuen Herren zu widersetzen. Sie waren viel zu mächtig und der König viel zu mutlos, um auch nur im Traum daran zu denken, sich zu wehren und das Land zurückzuerobern. Da träumte einem Bauernmädchen fern in einem kleinen Dorf, dass es dem König helfen sollte, sein Reich wiederzugewinnen. Es war ein einfaches Mädchen, das nicht einmal lesen konnte.
 
 

 
Hörspieltipp: (Wilde) Mann mit traurigen Augen
Nach dem gleichnamigen Theaterstück von Händl Klaus
Komposition: Jürg Luchsinger
Regie: Claude Pierre Salmony
Produktion: DRS 2004
Länge: 52 Minuten

Freitag, 27.05.2011, 22.03 Uhr, SWR2 Hörspiel-Studio

Mensch ist beinahe beliebig assimilierbar und formbar. Damit ist er natürlich auch vollkommen ersetzbar. Das scheint die boshafte Moral aus der Geschichte vom »grenzenlosen Arzt« Gunter aus Bleibach zu sein, der von seinem Einsatz im Dienste der »Médecins Sans Frontières« in Moldawien nach Hause zurückkehrt. Bis Bleibach hält er es im Zug nicht aus, es ist zu heiß und die Fenster lassen sich nicht öffnen. Also steigt er schon in Münster an der Lau aus. Sein Verhängnis. Er irrt durch die ausgestorbene Stadt, völlig orientierungslos. Da greifen ihn die Brüder Flick auf und führen den vor Durst fast Willenlosen durch die leeren Straßen bis in ihre Wohnung, zu ihrer Schwester Hedy, die er von einer seltsamen Krankheit heilen soll. Und als später einer der Brüder auf rätselhafte Weise verschwindet, ist das kein Problem. Sie haben ja in Gunter einen Ersatz.
 
 

 
Hörspieltipp: Opfer des Verkehrs
Kriminalhörspiel von Friedrich Bestenreiner
Regie: Karin Berry
Produktion: DRS 2009
Länge: 46 Minuten

Donnerstag, 26.05.2011, 22.03 Uhr, SWR2 Krimi

Am Anfang war da ein Zeitungsbericht über einen ungewöhnlichen Versicherungsbetrug. Opfer war eine einfache Frau, Leonie Font. Zuerst wurde sie von einem Laster angefahren, dann von dem Ehepaar Louis und Jaques Daud zu einem raffinierten Spiel mit der Versicherung verführt. Und hier bringt sich der Autor selbst ein, denn auch er ist ein Spieler; seine Trümpfe sind Ironie und böser Witz. Indem er sich schreibend der Akteure annimmt, ihnen eine Identität gibt, deckt er virtuos menschliche Abgründe auf. Wie schon der Titel zeigt, sind auch Jaques Daud und seine Frau Louise Opfer ihres »Verkehrs«. Irgendwoher muss die Motivation zum Betrug ja kommen, Spielsucht oder eine Geliebte sind kostspielige Vergnügen. Dass dann das Ende immer noch eine böse Überraschung bereithält, gehört unter diesen schlechten Voraussetzungen eben dazu. Diese kantige Geschichte zeigt uns holzschnittartige Zerrbilder einer längst auf den Hund gekommenen Gesellschaft. Also, mit Vergnügen hinein in eine wahre und dennoch abgrundtief abstruse Story, die einmal mehr Friedrich Dürrenmatt bestätigt, der meinte: »Uns kommt nur noch die Komödie bei.«
 
 

 
Hörspieltipp: Der fliegende Mann
Hörspiel von Fritz Rudolf Fries
Regie: Heinz von Cramer
Produktion SDR/HR 1980
Länge: 58 Minuten

Sonntag, 22.05.2011, 18.45 Uhr, SWR2 Hörspiel-Studio

Otto Lilienthal wollte sich den alten Traum vom fliegenden Menschen erfüllen. Der geniale und eigenwillige Erfinder – unter anderem erfand er das Nebelhorn, den Steinbaukasten und Kleinmotoren – untersuchte die Aerodynamik des Vogelflugs und konstruierte schließlich Gleitflugzeuge, die bis zu 300 Meter weite Flüge schafften. Für Fritz Rudolf Fries wird der Traum vom Fliegen zur Metapher für menschliches Freiheitsstreben und für die Fähigkeit des Menschen zur Grenzüberschreitung, zur Utopie. Doch der Höhenflug Lilienthals endete mit einem tödlichen Absturz
 
 

 
Hörspieltipp: Orpheus’ Psykotron
Hörspiel von Felix Kubin
Nach einem Comic von Dino Buzzati
Komposition und Regie: Felix Kubin
Produktion: BR 2006
Länge: 55 Minuten

Freitag, 20.05.2011, 22.03 Uhr, SWR2 Hörspiel-Studio

Orpheus wird von der versprengten Jugend für seine exzentrischen Konzerte gefeiert. Sein Instrument, das Psykotron, kann Gedankenströme unmittelbar in elektronische Signale aus Musik, Geräusch und Sprache verwandeln. Zusammen mit seiner großen Liebe Eura führt Orpheus ein unbekümmertes Dandy-Dasein, bis eines Tages die Stadt von einer unheimlichen Krankheit heimgesucht wird, der auch Eura zum Opfer fällt. Betäubt vom Schmerz beschließt Orpheus, sie aus der Welt der Toten zurückzuholen. In der Unterwelt begegnet Orpheus einem korrupten Verwaltungsstaat, den die Ewigkeit zu trister Stagnation, Gefühlsarmut und Langeweile verdammt hat. Er lernt den Wächter der Hölle kennen, ein leeres Jackett, das ihn bittet, trotz eines strengen Verbotes seine elektronischen Lieder vorzutragen. Gerührt von Orpheus’ Klängen gewährt ihm der Höllenwächter 24 Stunden, um Eura wiederzufinden. Doch die Begegnung zwischen den beiden Liebenden verläuft anders als geplant. Felix Kubin entwickelte die Neufassung des antiken Mythos in Anlehnung an Dino Buzzatis Pop-Art-Comic »Orphi und Eura«, mit dem der italienische Autor 1968 ein überraschend modernes Spätwerk geschaffen hatte.
 
 

 
Hörspieltipp: XY - Die Wahrheit kommt ans Licht
Kriminalhörspiel von Giuseppe Maio
Regie: Giuseppe Maio
Produktion: DLR 2009
Länge: 55 Minuten

Donnerstag, 19.05.2011, 22.03 Uhr, SWR2 Krimi

Es ist Ende Oktober 1979, und der 11-jährige Manuel Steinwald hat einen dringenden Hinweis für Eduard Zimmermanns Freitagssendung »Aktenzeichen XY ungelöst«. Es gibt keinen Zweifel mehr: Der Herr Schabeck aus dem zweiten Stock ist ein Verbrecher, vielleicht sogar ein Mörder. Walter Schabeck hat nämlich ein Mädchen entführt. Dafür gibt es ziemlich sichere Beweise. Manuels Schulfreund Albert meint das auch. Die beiden haben den Mann beobachtet und Manuel hat jedes Indiz dokumentiert. Er bespricht eine Kassette für Zimmermann und bittet ihn, sich um die Sache zu kümmern: »Herr Eduard Zimmermann, Sie müssen nur noch dieses Band abhören, dann kommt die Wahrheit ans Licht.«
 
 

 
Hörspieltipp: Montauk (2)
Nach der gleichnamigen Erzählung von Max Frisch um 100. Geburtstag
Musik: Fritz Hauser
Hörspielbearbeitung und Regie: Leonhard Koppelmann
Produktion: SWR/Schweizer Radio DRS 2011
Länge: 92 Minuten

Sonntag, 15.05.2011, 18.20 Uhr, SWR2 Hörspiel am Sonntag

Während einer Lesereise durch die USA lernt der Schriftsteller die halb so alte Verlags-angestellte Lynn kennen. Er steht kurz vor seinem 63. Geburtstag. Sie verbringen ein Wochenende in Montauk/Long Island. Der Autor erklärt, dieses Wochenende “aufrichtig” beschreiben zu wollen, “ohne etwas dabei zu erfinden”. Doch seine Vergangenheit und die damit verbundenen Erfahrungen und Erinnerungen drängen sich immer wieder in den Vordergrund. Das Hörspiel fügte Frischs Collage aus Tagebuchsnotaten, Erinnerungen und Selbstreflexionen Briefe hinzu, die Frisch mit Uwe Johnson wechselte. Sie stellen die “Aufrichtigkeit” der literarischen Erzählung in ein Spannungsverhältnis mit der Lebenssituation, in der die Erzählung entstand.
 
 

 
Hörspieltipp: Die Amnesie der Ozeane
Von Stephan Krass
Komposition: Ulrike Haage
Regie: Ulrich Lampen
Produktion: SWR 2008
Länge: 51 Minuten

Freitag, 13.05.2011, 22.33 Uhr, SWR2 Hörspiel-Studio

Die Geschichte des Rap ist so alt wie die Rhapsodie. Schon die antiken Wandersänger, die mit Homers Versepen unterwegs waren, folgten in ihren Gesängen einem Regelkanon, der mit Rhythmisierungen, Wiederholungen und Remix-Techniken arbeitete. Der performative Charakter macht beide Künste zu akustischen Medien. Seit wir im Bild des Netzes ein universales Paradigma gefunden haben, können wir die Rückbezüge hör- und sichtbar machen. Auf die Sprünge helfen uns dabei die Zwergkängurus. Mit ihrem arttypischen Krisenmanagement, das sich an einer geheimnisvollen Ordnung ausrichtet, setzen sie uns auf die Spur der Zeichensysteme, des Großen Generators, des Buchs Mythopoiesis, der Suchmaschine, des Passworts und des Wörterwebstuhls. So erscheint die Lesbarkeit der Welt als Patchwork verschiedener Texturen. In die Fäden, mit denen Rhapsodie und Rap verknüpft werden, sind zugleich auch alle Buchstaben verwickelt, die von Alpha (wie in Amnesie) bis zu Omega (wie in Ozean) das Textgeflecht des Schöpfungs-Alphabets umspannen.
 
 



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