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Hörspieltipps

 
Hörspieltipp: Die Verlängerung
Hörspiel in zwei Teilen von Friedrich Christian Delius
Mit: Kornelia Boje, Sonja Deutsch, Ammar Tahboub, Viola Sauer,
Ghodshie Raegan, Hubertus Bengsch u. v. a.
Regie: Joachim Sonderhoff
(Produktion: WDR/HR 1988)

Am 18. Oktober 1977 befreite die GSG 9 in Mogadischu die Geiseln in der entführten Lufthansa-Maschine "Landshut". Friedrich Christian Delius erzählt die Geschichte der Entführung in seinem Hörspiel-Zweiteiler "Das Ultimatum" und "Die Verlängerung" als Politthriller. Er beschreibt die inneren und äußeren Geschehnisse aus radikal subjektiver Sicht. O-Töne und Monolog münden in einen unaufhaltsamen Sog. Delius arbeitet mit einer Spannungsdramaturgie, die niemals voyeuristisch oder reißerisch wirkt. Man kann sich der Beklemmung nicht entziehen, und die traumatischen Fakten und Ereignisse werden wieder lebendig. Durch die Auffächerung des individuellen Leidens ist mehr entstanden als ein halbdokumentarisches Stück.

Freitag, 2.03.2018, 22:03 Uhr, SWR2 Krimi
 
 

 
Hörspieltipp: The Black Hole Radio
Gespräche über das Nullwachstum und Lieder aus der Nachbarschaft
Hörspiel von Luise Voigt mit der Gruppe huRRa!
Mit: Oda Zuschneid, Sebastian Schimmel und Malte
Musik: Björn SC Deigner
Regie: Luise Voigt
(Produktion: SWR 2015)

Die Akademie der Darstellenden Künste kürte das Stück zum "Hörspiel des Monats Juni 2015" mit folgenden Worten: "In einem gesellschaftlich fast schon zur Religion verordneten Zustand allgemeinen Wachstumsstrebens, das alles zu beherrschen scheint, bringt Luise Voigt drei Menschen dazu, ausgerechnet über Nullwachstum nachzudenken. In immer wieder erneuten Anläufen denken die Drei über die NULL nach. Eine Null, die doch viel bedeuten kann: Ende und Anfang, entweder - oder, weder - noch, sowohl - als auch ... So werden drei Monologe, die auf Interviews basieren, auch zu Dialogen. Indem dieses Hörspiel das Stocken des Redeflusses nicht kaschiert, die sympathischen sprachlichen Unzulänglichkeiten nicht falsch glättet, sondern offenherzig kundtut, lädt Luise Voigts Hörspiel den Zuhörer geradezu ein mitzudenken, mitzugehen."

Donnerstag, 1.03.2018, 22:03 Uhr, SWR2 Hörspiel-Studio
 
 

 
Hörspieltipp: Doktor Faustus - Elektrisiert
Von Gertrude Stein
Aus dem Amerikanischen-Englisch von Rüdiger von Schmeidel
Kunstkopfstereofonie
Mit: Marianne Hoppe, Hans Korte, Peer Augustinski, Gutl Halenke u. v. a.
Komposition: Klaus Schulze/Rainer Bloss
Regie: Friedhelm Ortmann
(Produktion: WDR 1985)

Der ur-deutsche Faust resümierte seine Gelehrtheit so: "Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor." Worauf der Teufelspakt beginnt, der seinen Höhepunkt in der Verführung der naiven Unschuld findet. In Gertrude Steins freier Aneignung des Faust-Stoffes lautet es hingegen: "Ich bin Doktor Faust der alles weiß alles kann." So hat er schlechte Laune, da er mit Hilfe Mephistos das elektrische Licht in Form der Glühbirne erfunden hat. Mit ein paar Stunden mehr Zeit hätte er weißes elektrisches Tageslicht erfunden - und trotzdem ist er auch hier seine Seele los. Da begegnet ihm eine Frau von irritierender Identität: Marguerite Ida und Helen Annabel nennt sie sich. Faust kann sie zwar von einem Vipernbiss heilen, aber nicht ihre Gelüste erregen; denen erliegt die Frau bei einem "Mann aus Übersee". Faust hingegen fährt erst in die Hölle, nachdem er seinen Hund und einen Jungen getötet hat, die über die Schäden des elektrischen Lichts sich beklagen. Gertrude Steins "Doctor Faustus Lights the Lights", 1938 als Libretto für eine Oper geschrieben, ist eine überschäumende Geschichte voller absurder Komik und sprachspielerischer Eleganz. Mit der Musik von Klaus Schulze, Mitglied von Tangerine Dream und legendärer Begründer der ambient music, sowie Rainer Bloss am Synthesizer entsteht ein heiteres und traumgleiches Stimmenspiel in der Technik der Kunstkopfstereofonie.

Sonntag, 18.02.2018, 18:20 Uhr, Hörspiel am Sonntag
 
 

 
Hörspieltipp: Im Königreich Deutschland
Mit: Ueli Jäggi, Karoline Eichhorn u. v. a.
Regie: Alexander Schuhmacher
(Produktion: SWR 2018)
Audio unter radiotatort.ard.de

Eine Gerichtsvollzieherin wird vor ihrer Haustüre von einem Unbekannten überfallen und kann sich gerade noch in Sicherheit bringen. Doch das war nicht der erste Vorfall dieser Art, sie wird systematisch verfolgt, im Internet wird Hetze gegen die Frau betrieben. Aber ist sie wirklich so unschuldig, wie sie tut? Als sich der Verdacht erhärtet, dass hinter der bösartigen Kampagne eine Gruppe sogenannter Reichsbürger steckt, ordnen Finkbeiner und Brändle die Räumung der alten Schule an, die die vierköpfige Gruppe illegal besetzt hält. Doch der Einsatz des Sondereinsatzkommandos geht schief, ein Polizist wird aus einem Hinterhalt angeschossen und schwebt in Lebensgefahr. Aber wer der vier Verdächtigen hat auf den Polizisten geschossen? Auf der Tatwaffe, einer Armbrust, befinden sich weder Schmauchspuren noch Fingerabdrücke, Finkbeiner und Brändle sind auf ein Geständnis des Täters angewiesen. Die beiden Ermittler müssen in die skurrile Welt der Reichsbürger und ihrer wirren Weltanschauungen eintauchen, um den Fall zu lösen.

Freitag, 16.02.2018, 22:03 Uhr, SWR2 Krimi
Sonntag, 18.02.2018, 21:03 Uhr Zweitsendung SWR4 BW
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Hörspieltipp: Disappearing Boxes
Hörspiel von Ergo Phizmiz
Realisation: Ergo Phizmiz
(Produktion: WDR 2011)

Gute Stücke gewinnen über die Jahre, legen die Patina Ihrer Aktualität ab und strahlen ohne Altlasten, so wie "Disapearing Boxes". Die Jury der Akademie der Darstellenden Künste kürte dieses genreübergreifende Stück zum "Hörspiel des Monats" Juni 2011. Aus der Begründung: "Phizmiz skurrile, autofiktionale Operngeschichte handelt von einem schüchternen Jungen, der angefeuert von seiner Verehrung für Monteverdi im Alter von zehn Jahren beschließt, Opern zu komponieren - geradeso wie er als Vierjähriger davon überzeugt war, Popeye zu sein. Mit 16 Jahren gab er das Komponieren bereits wieder auf, wurde Standup-Comedian und kehrte erst über vielfältige musikalische Experimente mit 30 zum Opernschreiben zurück. Ergo Phizmiz findet für seine selbstironische Erzählung, die wie nebenbei auch eine geniale Dekonstruktion der hochkulturellen Gattung Oper ist, eine wunderbare Balance zwischen Text und Musik. Diese Faszination für die flüchtige Existenz der Musik durchzieht die schillernde, sich aus scheinbar unerschöpflichen Quellen speisende Sound- und Musikcollage, die dieses Hörspiel zu einem einzigartigen, akustischen Vexierspiel macht."

Donnerstag, 15.02.2018, 22:03 Uhr, SWR2 Hörspiel-Studio
 
 

 
Hörspieltipp: Waldmenschen
Der Schwarzwald-Ranger (11)
Mundarthörspiel von Daniel Oliver Bachmann
Musik: Thomas Rau
Regie: Günter Maurer
Produktion: SWR 2018

In der 11. Folge der SWR4-Serie "Der Schwarzwald-Ranger" wird Peter Förster um ungewöhnliche Unterstützung gebeten. Ausgerechnet der Ranger soll das Schwarzwald-Camp eines privaten Fernsehsenders betreuen. Peter Förster jedoch interessieren ausschließlich Natur- und Tierfilme. Bei den angesagten Reality Shows greift er grundsätzlich zur Fernbedienung und schaltet ab. Entsprechend barsch empfängt er Stars und Sternchen im heimischen Wald. Doch ausgerechnet Peters Tochter Elke verliebt sich, sehr zu seinem Ärger, in einen der Schwarzwald-Camper, bis ein gewaltiger Sturm alles durcheinander wirbelt. Nun müssen die Show-Mitglieder ganz ohne Kamerabeobachtung beweisen, was tatsächlich in ihnen steckt.

Sonntag, 11.02.2018, 21:03 Uhr Ursendung, SWR4 BW Mundarthörspiel
 
 

 
Hörspieltipp: Henry Silber geht zu Ende
Hörspiel von Michael Ebmeyer, Nils Kacirek und Paul Plamper
Mit: Volker Spengler, Margarita Broich, Charlotte Roche, Max Raabe u. a.
Komposition: Nils Kacirek
Hörspielbearbeitung: Nils Kacirek und Paul Plamper
Regie: Paul Plamper
(Produktion: WDR 2003)

Henry Silber geht. Er tritt ab von der großen Showbühne, die sein Lebensinhalt war. Den Alkohol hat der Schlagerstar überwunden, aber singen will er trotzdem nicht mehr. An einem unbekannten Ort eröffnet er eine Tankstelle, versteckt sich mit und hinter seiner treu sorgenden Ehe- und Exfrau Claire. Doch dann spürt ihn ein Fernsehteam auf und zerrt ihn wieder an die Öffentlichkeit. Silber spricht wieder dem Alkohol zu und verwandelt sich in ein Orakel. Es folgt eine Kette von kräftezehrenden Silber-Ausbrüchen, die Pflastersteine auf dem Weg nach unten sind. Eine letzte skurrile Kurve nimmt der Weg des Henry Silber, diesmal in die Clubszene. Henry Silber geht zu Ende. Und dann singt er doch wieder.
"Henry Silber geht zu Ende", nach einer Kurzgeschichte von Michael Ebmeyer, erzählt vom tragikomischen Niedergang eines fiktiven Gesangsstars. "Volker Spengler und seine Partnerin Margarita Broich porträtieren in virtuosen Improvisationen den in der Alkoholkrankheit versinkenden Star und seine Ehefrau mit einer Komik, Tristesse und Zärtlichkeit, wie man sie selten in guten Filmen erlebt - im Hörspiel hat es eine so glaubwürdig, so direkt und natürlich wirkende Sprache in den letzten Jahren kaum irgendwo gegeben." (Frank Kaspar, FAZ)

Sonntag, 11.02.2018, 18:20 Uhr, SWR2 Hörspiel am Sonntag
 
 

 
Hörspieltipp: Sündenbock im Bücherdschungel
Die Malausséne-Trilogie (3)
Nach dem gleichnamigen Kriminalroman von Daniel Pennac
Aus dem Französischen von Evelyne Passet
Mit: Patrick Güldenberg, Lilith Häßle, Laura Maire, Nathalie Spinell, Linda Olsansky, Wolf-Dietrich Sprenger, Jens Harzer u. v. a.
Hörspielbearbeitung: Sabine Grimkowski
Musik: Stereo Total
Regie: Philippe Bruehl
(Produktion: SWR 2015)
Audio unter SWR.de/swr2/hoerspiel

Als Verlagslektor und Sündenbock vom Dienst in den Editions Tallion hat Benjamin Malaussène schon immer riskant gelebt, wenn sich die Enttäuschung abgelehnter Möchtegern-Dichter bei ihm entlud. Doch zum bitteren Ende kommt es noch schlimmer: Im Auftrag der strengen Verlegerin Reine Zabo muss er in die Rolle des unglaublich erfolgreichen Bestsellerautors J.L.B. schlüpfen, der inkognito bleiben möchte und öffentliche Auftritte scheut. So gibt Benjamin als Double professionell Interviews und erträgt sein Bild als J.L.B. auf Postern in der Stadt. Und dann wird Benjamin während einer Lesung von einer Kugel getroffen. Zufall? Gibt es nicht. Nicht in Belleville.
Pennacs "Saga Malaussène" ist in Frankreich seit über 30 Jahren Kult.

Freitag, 9.02.2018, 22:33 Uhr, SWR2 Krimi
 
 



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