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Hörspieltipps

 
Hörspieltipp: Ohren Aufbohren. Monolog der Schurkenfrau
Von Christian Geissler
Musik: Hans Platzgumer
Regie: Ulrich Lampen
Produktion: SWR 2011 – Ursendung
Länge: ca. 55 Minuten

Freitag, 11.03.2011, 22.03 Uhr, SWR2

»eines tages habe ich gehört, wie mein mann früh morgens / sein kind an die lange kleine werkstattkette gesetzt hat und flüstert / sei ohne furcht, mein sohn / wir gehen in den tod. / so redet der dünne kopf. / da habe ich nach meinem mann mit einem gewindeschneider geworfen. / seit der zeit hinkt er.« Christian Geisslers Sprache ist karg, rhythmisiert, schroff, spröde und hält Überraschendes bereit. Die Sprachschübe sind durch Assonanzen, Wortwiederholungen, Rhythmus unsichtbar miteinander verbunden. Sein letztes Hörspiel, angesiedelt zwischen Realität, Fiktion und Albtraum, ist ein Echo des Bestehenden. Ästhetisches und Politisches sind untrennbar miteinander verbunden. Die Schurkenfrau erinnert sich an den Mann, die Werkstatt, die Krankheit des Sohnes. »Der Mensch, der sein Leben haben will, muss darum kämpfen, weil es Kräfte gibt, die sein Leben nicht wollen, sondern die seine Ausbeutung wollen. Um das zu erfassen und zu verstehen, schreibe ich mit meiner Sprache – die suche ich nicht aus einem literarischen Bemühen heraus, sondern um wahrnehmen zu können. Wenn ich eine Landschaft wahrnehme oder ein Kind, ist das nicht einfach. Schönheit ist überhaupt nicht einfach.«
Christian Geissler
 
 

 
Hörspieltipp: Shaft und die Geldwäscher
Nach dem Kriminalroman von Ernest Tidyman
Erzähler: Reiner Schöne
Shaft: Engelbert von Nordhausen
Musik: Johann Daansen
Hörspielbearbeitung und Regie: Leonhard Koppelmann
Produktion: SWR 2008
Länge: 56 Minuten

Donnerstag, 10.03.2011, 22.03 Uhr, SWR2 Krimi

Das Hörspiel steht entgegen der Ankündigungen, leider nicht als on-demand-stream bereit!

Lieutenant Anderozzi, Shafts Kumpel bei der New Yorker Polizei, erscheint eines Abends mit einem Morris Mickelberg. Der wurde von Anderozzi festgenommen, da er Mitglied der Mafia ist und hochbrisante Papiere besitzt. Anderozzi möchte sich und Mickelberg bei Shaft verstecken, weil sie von der Mafia gesucht werden. Am Morgen werden die beiden durch eine Autobombe getötet. Damit beginnt Shafts Jagd auf die Mafia und seine Flucht vor der Polizei. Selbst da ist es für Shaft wieder völlig egal, ob einer schwarz oder weiß ist – solange er ihn in Ruhe lässt.
 
 

 
Hörspieltipp: Alles ist Erpel
Von Holger Siemann
Musik: Lutz Glandien
Regie: Gabriele Bigott
Produktion: RBB 2009

Sonntag, 06.03.2011, 18.20 Uhr, SWR2 Hörspiel am Sonntag

Sie stirbt »frisch verheiratet« und ist glücklich darüber. Anna Piontek, 81 Jahre alt, erzählt, wie es dazu kam. Angefangen hat alles, als sie vor lauter Einsamkeit Stimmen hört: die ihres verstorbenen Kindes, die von Ehemann Otto, dem »ollen Geizhals«, der schon lange tot ist. Ein Makler will ihr das kleine Siedlungshaus abjagen und eine Mädchenstimme spricht sehnsuchtsvolle Verse zu ihr. Sie bekommt Angst »manoli« zu werden und lässt ihr Hörgerät überprüfen. Aber das ist in Ordnung und die Stimmen bleiben. Doch dann trifft sie Asja, die »Balkanperle«, die ihr gerade verstorbener Nachbar Kremer als Putzfrau angeheuert hatte und deren Stimme sie an ihre Jugendfreundin Lilli erinnert, die so viel frecher und freier war als sie selbst. Lädt sie deshalb Asja, die ohne Geld und Bleibe ist, zu sich ein? Und welche Motive hat die junge Frau, das Angebot anzunehmen? – Wie auch immer, es kommt zu einer höchst erstaunlichen Beziehung zwischen den beiden Frauen, der alten Urberlinerin und der jungen Kroatin.
 
 

 
Hörspieltipp: Du wahres Rindvieh
Badisch-pfälzisches Hörspiel
von Peter Burri
Musik: Klaus Burger
Regie: Hartmut Kirste
Produktion: SWR Karlsruhe 2001
Länge: 35 Minuten

Samstag, 05.03.2011, 21.05 Uhr, SWR4 BW

Dieses Hörspiel steht nach der Ursendung eine Woche zum Download unter: www.swr4.de/bw

Der Barthel hat es satt, seinen Bauernhof allein zu bestel­len. So ein Bauer hat keinen Sonntag und keine Ferien. Die Arbeit wächst ihm über den Kopf. Seine Pflichten würde der Barthel gerne mit einer Frau teilen, und er stellt sich vor, dass es da ja auch Freuden zu teilen gäbe. Dumm nur, dass er keine hat. Und im Dorf und in der näheren Umgebung kennt man ihn zu gut... Bleibt nur eine Heiratsanzeige. Vor dem Treffen mit der zukünf­tigen Frau Barthel fühlt sich der Heiratslustige ein biss­chen unbehaglich in seinem engen Sonntagsanzug. Da ist es verständlich, dass er sich schon am frühen Morgen mit einem Schnaps stärkt. Und so läuft das Treffen, wie es halt laufen muss, wenn man schon am Morgen einen Schnaps trinkt. Und dem Barthel bleibt am Ende nur die Einsicht, dass er ein wahres Rindvieh ist.
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Hörspieltipp: Sehr geehrter Herr – Ein Requiem
Von Patricia Jünger
Komposition und Regie: Patricia Jünger
Produktion: SWF 1986
Länge: 51 Minuten

Freitag, 04.03.2011, 22.03 Uhr, SWR2

Mit musikalischen und rhythmischen Mitteln wird das Leben der Emilie Kempin-Spyri erzählt, der »ersten Juristin der Welt«. 1887 promovierte sie als Doktorin der Rechte Europas. Das Anwaltspatent wurde ihr jedoch verwehrt. Sie versuchte vor dem Bundesgericht den Artikel 4 geltend zu machen: »Alle Schweizer sind vor dem Gesetz gleich.« Ihre Uminterpretation des Begriffs »Schweizer«, so dass er auf Frauen wie Männer gleichermaßen zutreffe, wurde als »ebenso neu als kühn« abgewiesen. Sie kämpfte zusammen mit ihrer Familie weiter für ihr Recht auf Arbeit, wurde jedoch in Berlin – wo sie sich zeitweise als Anwältin niedergelassen hatte – in eine Nervenheilanstalt eingewiesen. Von dort aus bewarb sie sich auf eine Stelle als Haushälterin. Sie brauche »nützliche Arbeit«.
 
 

 
Hörspieltipp: Shaft und der Karneval der Killer
Nach dem Kriminalroman von Ernest Tidyman
Musik: Johann Daansen
Hörspielbearbeitung und Regie: Leonhard Koppelmann
Produktion: SWR 2008
Länge: 56 Minuten

Donnerstag, 03.03.2011, 22.03 Uhr, SWR2

Dieses Hörspiel steht nach der Sendung eine Woche als on-demand-stream auf: www.swr2.de/hoerspiel

Endlich raus aus New York! Da will Shaft in Jamaika baden gehen, doch kaum ist er am Strand, schon muss er sich für eine rassige Schönheit prügeln. Das führt mal wieder zu ordentlich Tempo. Zu dumm, dass er sich auch gleich mit der Polizei angelegt hat, denn die haben prompt einen ganz besonderen Auftrag für den hormonstarken Superdetektiv aus Harlem. Shaft zeigt sich auch diesmal wieder von seiner packendsten Seite!
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Hörspieltipp: Der Verschollene (2)
Nach dem Romanfragment
von Franz Kafka
Hörspielbearbeitung und Regie: Beate Andres
Musik: Max Knoth
Produktion: SWR 2011 – Ursendung
Länge: 61 Minuten

Sonntag, 27.02.2011, 18.20 Uhr, SWR2

anschließend:
Gespräch mit der Bearbeiterin und Regisseurin Beate Andres

Dieses Hörspiel steht nach der Ursendung eine Woche zum Download bereit: www.swr2.de/hoerspiel

Im Gespräch mit dem Freund Max Brod (1884 - 1968) sprach Franz Kafka von seinem “amerikanischen Roman”, weshalb Max Brod das Fragment von Kafkas Romandebüt 1927 unter dem Titel “Amerika” veröffentlichte. Erst 1946 erwähnte Brod im Nachwort zur dritten Ausgabe, Kafka habe in seinem Tagebuch (31.12.1914) den Titel “Der Verschollene” notiert.
”Der Verschollene” erzählt die Geschichte des 17-jährigen Karl Roßmann, der von seinen Eltern nach New York eingeschifft wird, weil er ein Dienstmädchen geschwängert hat. Die Eltern wollen so der Schande und Alimentezahlung entgehen. Ungenügend vorbereitet und ausgestattet erreicht Karl Roßmann den Hafen von New York und freundet sich noch auf dem Schiff mit einem Heizer an. Diese Begegnung stellt die Weichen für seine Ankunft in der Neuen Welt.
Karl Roßmann gehört zur zweiten Generation deutschsprachiger Immigranten aus der Donaumonarchie, die in den USA eintreffen und unter teilweise jämmerlichen Bedingungen versuchen, ihr Glück zu machen. Aus dem beschaulichen Prag der k. u. k.-Zeit kommend, trifft der junge Mann auf eine Welt, in der Autoschlangen die Straßen verstopfen, riesige “Callcenter” betrieben werden und von den Menschen voller Arbeitseinsatz bei minimaler Bezahlung und Freizeit gefordert wird. Erfolgreiche Geschäftsprinzipien gelten mehr als Familien- und Freundschaftsbande und eine Arbeitsstelle ist genauso schnell verloren, wie sie zu gewinnen ist.

CD-Edition: Hörverlag (ab Herbst 2011)
 
 

 
Hörspieltipp: Die Experten-Kommission
Mundarthörspiel von Manfred Zach
Regie: Helga Siegle
Produktion: SWR Tübingen 2004
Länge: 50 Minuten

Samstag, 26.02.2011, 21.05 Uhr, SWR4 BW

Minister Klever und sein engster Mitarbeiter Gscheidle haben ein Problem, über das sie einmal grundsätzlich nachdenken sollten. Doch sie beauftragen lieber Leute damit, die Zeit dazu haben und es von Berufs wegen sowieso tun müssen: eine Expertenkommission, bestehend aus Professoren, Fachleuten und Wirtschafts­experten wird ins Leben gerufen, ganz so wie es heute üblich ist. Euphorisch machen sich alle Beteiligten ans Werk, misstrauisch und neidisch beäugt von einigen nicht berufenen Sachverständigen.
 
 



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