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Hörspieltipps
| | | Hörspieltipp: Die andere Seite | Nach dem gleichnamigen Roman von Alfred Kubin
Musik: Vredeber Albrecht
Hörspielbearbeitung: Axel Wandtke
Regie: Christoph Kalkowski
Produktion: WDR 2011
Länge: 80 Minuten
In den Bergen Asiens hat der exzentrische Patera ein streng abgeschirmtes “Traumreich” gegründet, zu dem nur Auserwählte Zugang erhalten. So auch ein Freund aus Jugendzeiten, der als Künstler in diesem Utopia auf ein sorgenfreies Leben hofft. Einmal im Traumreich angelangt, verfällt er der kollektiven Faszination für Patera, die alle Bewohner ergriffen hat. Der rätselhafte Gründer scheint hier mehr als überpersönliches, totalitäres Prinzip denn als Mensch in Fleisch und Blut zu herrschen. Doch die anfängliche Euphorie weicht zunehmend Lethargie und Ohnmacht. Bis ein Eindringling von außen den Bann bricht. Das Traumreich wandelt sich in einen Albtraum.
Sonntag, 07.10.2012, 18.20 Uhr, SWR2 Hörspiel am Sonntag | | | | |
| | | | Hörspieltipp: Prof. Sigmund Freud - Versehrung | Kriminalhörspiel von Heiko Martens
Musik und Regie: Christian Hagitte / Simon Bertling
Produktion: STIL/HR 2011
Länge: 57 Minuten
Wien, in den 1920er-Jahren: Wir befinden uns in der Hochburg der Psychoanalyse mit der inzwischen unbestrittenen Koryphäe Sigmund Freud. Schüsse hallen eines frühen Morgens durch Wiens Straßen. Ein Schütze hat sich auf einem Kirchturm verschanzt und bedroht jeden, der sich auf dem Platz unter ihm zeigt. Gendarm Karl Gruber kann Freud überreden, ihn bei einer diplomatischen Lösung der Situation zu unterstützen. Unter Zeitdruck und gegen die Widerstände von Karls Polizeikollegen kommt es zu Verhandlungen mit dem Mann, der – wie Karl – als Soldat im Ersten Weltkrieg gekämpft hat. Sigmund Freud setzt alles daran, den Schützen von seinem Vorhaben abzubringen, bevor es zu einem Blutvergießen kommt.
Freitag, 05.10.2012, 22.03 Uhr, SWR2 Krimi | | | | |
| | | | Hörspieltipp: Reise, Toter | Von Durs Grünbein / Ulrike Haage
Musik: Ulrike Haage
Realisation: Ulrike Haage
Produktion: BR/HR 2001
Länge: 50 Minuten
Der Lyriker Durs Grünbein und die Musikerin Ulrike Haage haben für ihre Hörspielkomposition Miniaturdramen von Durs Grünbein ausgewählt, in denen ungewöhnliche, so komische wie tragische Todesfälle erzählt werden. Geschliffene Epigramme wechseln mit Nachrufen aus einer fernen Gegenwart. Dazwischen sucht eine Stimme nach Halt, indem sie zum Anfang zurückzielt, in die früheste “uterine” Kindheit. “Bin gleich zurück”, die lapidare Schlusszeile eines Epitaphs spielt mit dem Unbekannten, dem Überraschenden, Paradoxen, das dem Tod anhaftet. Kein Wunder, dass in manchen Kulturen das Gelächter die Trauerklage ersetzt.
Donnerstag, 04.10.2012, 22.03 Uhr, SWR2 Hörspiel-Studio | | | | |
| | | | Hörspieltipp: Der Hals der Giraffe | Nach dem gleichnamigen Roman von Judith Schalansky
Hörspielbearbeitung und Regie: Beate Andres
Produktion: SWR 2012 – Ursendung
Länge: 74 Minuten
Anpassung ist alles, weiß Inge Lohmark. Schließlich unterrichtet sie seit mehr als 30 Jahren Biologie. Dass ihre Schule in vier Jahren geschlossen werden soll, ist nicht zu ändern – in der schrumpfenden Kreisstadt im vorpommerschen Hinterland fehlt es an Kindern. Lohmarks Mann, der zu DDR-Zeiten Kühe besamt hat, züchtet nun Strauße, ihre Tochter Claudia ist vor Jahren in die USA gegangen und hat nicht vor, Kinder in die Welt zu setzen. Alle verweigern sich dem Lauf der Natur, den Inge Lohmark tagtäglich im Unterricht beschwört. Als sie Gefühle für eine Schülerin der 9. Klasse entwickelt, die über ihre übliche Hassliebe für die Jugend hinausgehen, gerät ihr biologistisches Weltbild ins Wanken. Mit immer absonderlicheren Einfällen versucht sie zu retten, was nicht mehr zu retten ist.
Mittwoch, 03.10.2012, 18.20 Uhr, SWR2 Hörspiel am Feiertag
Dieses Hörspiel steht nach der Sendung eine Woche als On-Demand-Stream auf: SWR2.de/hoerspiel | Mehr | | | |
| | | | Hörspieltipp: Amore mio - Love Songs und anderer Kram | Hörstück von Stefano Giannotti
Komposition und Regie: Stefano Giannotti
Produktion: SWR 2012 – Ursendung
Länge: ca. 54 Minuten
”Ich liebe euch, weil ihr meine Familie seid. Ich liebe dich, weil du meine Frau bist. Ich liebe dich, weil du meine Tochter bist. Du liebst mich, weil ich dein Computer bin. Denn ich bin dein Computer. Denn ich bin …
Ein Projekt, das Songwriting mit ars acustica-Elementen verbindet. Diese beiden, wahrscheinlich an den Antipoden befindlichen Genres, werden in einer autonomen akustischen Form erarbeitet, welche alle Entfernungen und Grenzen zwischen diesen zerstört. Eine Oper, aufgebaut wie ein Song Album, bei dem Blues und Blue-Grass zu Cage und Feldman zwinkern, Buddha Bar Pierrot Lunaire an die Hand nimmt, und sich unvorbereitete Geschichten in Jungle und Death Metal mischen. Wie würden Bob Dylan, Genesis und Édith Piaf klingen, wenn sie ars acustica gemacht hätten?”
Stefano Giannotti
Dienstag, 02.10.2012, 23.03 Uhr, SWR2 ars acustica | | | | |
| | | | Hörspieltipp: Das Treibhaus | Nach dem gleichnamigen Roman von Wolfgang Koeppen
Mit: Axel Milberg, Rüdiger Vogler, Volkert Kraeft, Christian Redl u.a.
Bearbeitung und Regie: Walter Adler
Produktion: HR/SWR/WDR 2009
Länge: 98 Minuten
Felix Keetenheuve wird nicht glücklich: Der Bundestagsabgeordnete war schon “geschlagen als er anfing”, so erfährt man aus Wolfgang Koeppens 1953 erschienenem Roman, der den Mittelteil seiner berühmten Nachkriegstrilogie bildet. Die Hörspielfassung greift die Stimmen auf, die Koeppen virtuos einsetzt: die innere Stimme des Protagonisten, die meist eng an der Hauptfigur orientierten Schilderungen eines Erzählers, die Stimmen, die sich szenisch fassen lassen. Sie alle beschreiben die hoffnungslose Opposition eines kompromisslosen, linksliberal geprägten Intellektuellen und lethargischen Träumers, der kaum in der Lage ist, tätig einzugreifen.
Sonntag, 30.09.2012, 18.20 Uhr, SWR2 Hörspiel am Sonntag | | | | |
| | | | Hörspieltipp: Grenzfälle - D'r Seelahiater | Hörspielmonolog in elsässischem Alemannisch von Pierre Kretz
Regie: Martin Graff
Produktion: SWR 2012
Länge: ca. 53 Minuten
Seit meiner frühesten Kindheit schäme ich mich, dieses Gefühl klebt mir an der Haut, und ich würde es gerne loswerden. Ich kann nichts dafür, dass mein Vater als deutscher Soldat in Russland gefallen ist – und er auch nicht –, das weiß ich wohl. Ich kann auch nichts dafür, dass meine Mutter in der Irrenanstalt in Rouffach gestorben ist. Aber es lässt mich einfach nicht los. Im Übrigen weiß ich, dass ich nicht wie die anderen bin.
In einem intensiven, schier schonungslosen Monolog, aber doch nicht ohne Herz und Witz, erzählt ein Mann, warum er sich so ganz aus der Welt und Wirklichkeit zurückgezogen hat. Mitten in seinem Dorf, »Heimsdorf«, das aussieht wie jedes andere elsässische Dorf auch, lebt er freiwillig im Keller seines Elternhauses. Er ist zum »Hüter der Seelen« all der elsässischen Soldaten geworden, die (freiwillig? zwangsverpflichtet?) für Hitler und Deutschland in Russland gefallen, verschollen sind – und er ist damit zugleich auch als »Hüter der Seelen« ein Fürsprecher der vielen elsässischen Frauen, die ohne Männer geblieben sind. Seine »Lebensbeichte« öffnet den Weg zur Linderung, zur klarsichtigeren Gelassenheit, vielleicht zur Aussöhnung – wobei das zwangsweise Aneignen der Sprache, der deutschen wie der französischen, und das ist das Hauptthema der Geschichte, stets als Akt der Gewalt empfunden wurde.
Samstag, 29.09.2012, 21.03 Uhr, SWR4 BW Mundarthörspiel | | | | |
| | | | Hörspieltipp: Charlys Kaktus | Kinderhörspiel von Maraike Wittbrodt
Komposition: Michael Rodach
Regie: Beatrix Ackers
Produktion: DLR Kultur 2010
Länge: 50 Minuten
Charlys Eltern haben sich getrennt. Eine Woche wohnt sie bei ihrer Mutter und eine Woche bei ihrem Vater. Das geht gut bis zu dem Tag, an dem ihr Vater mit seiner neuen Freundin zusammenziehen will. Tobi, der Sohn der Freundin, soll mit in Charlys Zimmer wohnen. Und das ausgerechnet in der Woche, in der Charly für das Abschlussfest einen Tanz einstudieren will. Aber Charly ist nicht bereit, so schnell das Feld zu räumen. Zum Tanzen braucht sie Platz, da muss Tobi eben in die Küche! Und die komische stachlige Pflanze, die plötzlich für sie abgegeben wird, fliegt sofort in den Müll. Woher soll sie denn wissen, dass Tobi ihr damit eine Freude machen wollte?
Samstag, 29.09.2012, 16.05 Uhr, SWR2 Spielraum | | | | |
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