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Hörspieltipps
| | | Hörspieltipp: Traumrollen | Hörspiel von Jean-Claude Kuner
Mit: Nadja Tiller und Fritz Lichtenhahn
Regie: Jean-Claude Kuner
(Produktion: DLF/HR 2013)
Länge: 55 Minuten
Ein realer Ort, eine fiktive Handlung. Die Darsteller: zwei legendäre Film- und Bühnenstars: Nadja Tiller und Fritz Lichtenhahn. Als Schauspieler sind sich die beiden auf einer Bühne oder vor einer Kamera nie begegnet. Nun aber leben sie im selben Hamburger Seniorenheim. Sie treffen sich beim Mittagessen, gehen zusammen spazieren, tauschen Erinnerungen aus. Schließlich nehmen sie Jean-Claude Kuners Einladung an, in einem Hörstück die Protagonisten zu spielen, einem Stück über zwei Schauspieler, die in einem Hamburger Seniorenheim leben und ihren Auftritt proben für einen Theaterabend über die Liebe.
Sonntag, 16.03.2014, 18.20 Uhr, SWR2 Hörspiel am Sonntag | | | | |
| | | | Hörspieltipp: Totentanz | Hörspiel von Madeleine Giese
Mit: André Jung, Brigitte Urhausen u.a.
Musik: Tomas Kreutzer
Regie: Stefan Dutt
(Produktion: SR 2014)
Länge: 54 Minuten
Unter dem Namen “Totentanz” entstanden in der bildenden Kunst des Mittelalters, geprägt durch die wütende Pest, viele Darstellungen des Todes, der die Menschen “zum Tanz” bittet. Eine moderne Version des “Totentanzes” studiert ein Saarlouiser Chor ein. Chorleiter Marc Conradi gibt sich despotisch; kein Wunder, dass die Sopranistin Iris während der Probe zusammenbricht. Nur stellt sich später heraus, dass Iris vergiftet wurde, und zwar mit Schierling. Der Fall gibt Kommissar Paquet und seiner Kollegin Gentner Rätsel auf – zumal der Sensenmann weiter unterwegs ist.
ARD Radio Tatort am Freitag, 14.03.2014, 22.03 Uhr, SWR2 Krimi
Diese Folge steht ab Montagabend nach der Sendung ein Jahr zum Download auf: www.radiotatort.ard.de. Auch als Podcast abonnierbar!
Im Anschluss: Dunkelkammer – die Krimi-Kolumne von und mit Tobias Gohlis | Mehr | | | |
| | | | Hörspieltipp: Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (2/2) | Nach dem gleichnamigen Roman von Robert Musil
Komposition: Michael Riessler
Hörspielbearbeitung: Manfred Hess
Regie: Iris Drögekamp
(Produktion: SWR/ORF 2014)
Länge: 73 Minuten
Um das Jahr 1900. Irgendwo in der Provinz der österreichisch-ungarischen k. u. k. Monarchie. Im “Konvikt zu W.”, einem Militärinternat zur Aufzucht künftiger Eliten, gerät der Zögling Törleß in einen Zustand der Verwirrung, die seinen künstlerischen wie analytisch-intellektuellen Charakter zum Erwachen bringt. Der Mitzögling Basini, obgleich aus vermögendem Hause, bestiehlt seine Mitschüler, um seine Schulden durch Prasserei und Hurenbesuche zu begleichen. Er wird von Törleß’ Freunden Reiting und Beineberg entlarvt. Gemeinsam mit Törleß wollen sie Basinis Tat der Schulleitung nicht anzeigen, wenn er ihnen fortan in ihrem Dachbodenversteck zu Willen ist. An ihm, der die Opferrolle zunehmend bereitwilliger annimmt, erproben sie ihre Vorstellungen von sexueller Hörigkeit und Demütigung. Törleß beobachtet anfänglich nur aus distanziert-interessierter Perspektive die Experimente an Basini, erliegt dann dem Faszinosum ebenfalls für kurze Zeit, um sich aber am Ende abzuwenden. Als die ganze Klasse gleich einem wild gewordenen Mob Basini im Sportraum quält, kommt es wegen des Zwischenfalls zur Anhörung durch die Schulleitung. Törleß verlässt das Internat. Musils Romandebut, 1906 erschienen, erzählt vordergründig eine jugendliche Entwicklungsgeschichte im Kontext autoritär-militärischer Erziehung in der Donau-Monarchie, die angesichts des sozialen Wandels und der modernen Wissenschaften längst ihre Legitimation verloren hat. Im Kern jedoch geht es um die moralfreie und funktionale Darstellung der Mechanismen von sexuellen Grenzerfahrungen. Junge Männer suchen sie auf, um ihre eigene Individualität zu begründen oder darin zu begraben. Die Sehnsucht nach dem persönlichen wie gesellschaftlichen Ausnahmezustand, der eine neue Persönlichkeit erstehen lassen soll, überführt dann der Erste Weltkrieg in die Wahrheit der anonymisierenden Materialschlachten.
Ursendung Donnerstag, 13.03.2014, 22.03 Uhr, SWR2 Hörspiel-Studio
Dieses Hörspiel steht nach der Sendung eine Woche zum Download auf: SWR2.de/hoerspiel | Mehr | | | |
| | | | Hörspieltipp: Welspaprikas | Hörspiel von Jan Decker
Mit Noémi Besedes
Regie: Iris Drögekamp
(Produktion: SWR 2012)
Länge: 32 Minuten
„Guten Tag. Ich begrüße Sie in unserer Berliner Filiale. Was kann ich für Sie tun? “ Warum muss Erzsebet, Germanistikstudentin in der ungarischen Stadt Szeged, diese Sätze pauken? Weil das Geld zum Studieren nicht reicht. Und weil es in Szeged das Callcenter einer deutschen Firma gibt. Deren Jobs sind wenigstens anständig bezahlt. Aber die Hotline-Anrufer aus Deutschland dürfen auf keinen Fall mitbekommen, dass sie in Ungarn gelandet sind. Outsourcing schon, aber bitte nicht darüber reden. Wo kämen wir denn sonst hin?
Dienstag, 11.03.14, 19.20 Uhr, SWR2 Tandem | | | | |
| | | | Hörspieltipp: Hannelore | oder So ein abgelichtetes Leben will verkraftet sein
Hörspiel von Patrick Findeis
Mit: Dagmar Manzel
Regie: Kai Grehn
(Produktion: SWR 2014)
Länge: 67 Minuten
Die letzten 15 Monate ihres Lebens verbrachte Hannelore Kohl vorwiegend allein in ihrem Bungalow, in Dunkelheit und Kälte, gefangen in den eigenen vier Wänden aufgrund einer angeblichen Lichtallergie. Sie beging am 5. Juli 2001 Suizid. 1933 in Berlin als Hannelore Renner geboren, endet ihre großbürgerliche Kindheit im Kriegswinter 1944/45. Gemeinsam mit der Mutter und dem Vater, der als einer der Direktoren des Rüstungskonzerns HASAG von der Roten Armee wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesucht wird, flieht sie in dessen Heimat in der Pfalz. Die Kriegswirren übersteht sie nur mit schweren Verletzungen an Seele und Leib. 1948 lernt die 15-jährige Schülerin den drei Jahre älteren Helmut Kohl kennen, 1960 heiratet sie ihn und vertritt fortan das klassische Frauenbild: Sie kündigt ihre Arbeit, bringt zwei Söhne zur Welt und kümmert sich, während er Politik macht, allein um Haushalt und Familie. Verbissen hält sie an ihrer Version der Familienidylle und der heilen Welt fest, auch später als Frau des Oppositionsführers und dann als Kanzlergattin. “Barbie von der Pfalz” und “die Doofe” sind nur zwei der Namen, mit denen sie in Bonn verspottet wird. Mehr als 30 Jahre steht Hannelore Kohl stets perfekt frisiert und eisern lächelnd für konservative Familienwerte. Sie macht ihre Söhne zu “anständigen” Männern, gründet und leitet ein Kuratorium zur Hilfe von Menschen, deren zentrales Nervensystem durch Verletzungen beschädigt worden ist. Die Wiedervereinigung und der damit einhergehende Abzug der sowjetischen Streitkräfte sind schließlich ihre größte Genugtuung während der politischen Karriere ihres Mannes. Die Wahlniederlage 1998 soll endlich den erhofften Rückzug aus der Öffentlichkeit einläuten. Doch die Rechnung hat sie ohne ihren Mann gemacht. Die Parteispendenaffäre und die Verdächtigungen, ihr Kuratorium ZNS sei darin verwickelt, geben ihr den Rest, das Haus in Oggersheim wird zu einer Chiffre für Einsamkeit. “So ein abgelichtetes Leben will verkraftet sein”, hat Hannelore Kohl einmal gesagt. Patrick Findeis nähert sich ihr in einem fiktiven Monolog.
Ursendung am Sonntag, 09.03.2014, 18.20 Uhr, SWR2 Hörspiel am Sonntag
Dieses Hörspiel steht nach der Ursendung eine Woche als On-Demand-Stream auf: SWR2.de/hoerspiel | Mehr | | | |
| | | | Hörspieltipp: Das Ende in Rastatt | Regionalhörspiel nach Dokumenten
Zur Erinnerung an die Revolution 1848/1849
von Hermann Ebeling
Mit: Ulrich Haß, Gudrun Bayer, Christiane Pauli, Manfred Böhm u. a.
Regie: Andreas Weber-Schäfer
(Produktion: SDR 1974)
Länge: 55 Minuten
In den Kasematten der Festung Rastatt wartet Friedel, ein junger Soldat, auf den Tod durch Erschießen. In seinen letzten Stunden ziehen noch einmal die dramatischen Ereignisse, aber auch die menschlichen Begegnungen der letzten Wochen an ihm vorbei: Rastatt ist der Schauplatz des letzten Aktes der Revolution von 1848/1849 gewesen. Als deutlich wurde, dass die großen Ziele der Revolution politisch nicht zu erreichen waren, kam es im Frühjahr 1849 in Baden und in der Pfalz zu republikanischen Volkserhebungen und Militärrevolten. Aber auch sie blieben glücklos. Am längsten leistete die Festung Rastatt Widerstand – doch auch sie musste sich schließlich der von Großherzog Leopold ins Land gerufenen preußischen Armee auf Gnade und Ungnade ergeben. Jetzt begann ein Standgericht seine Arbeit ...
Samstag, 08.03.2014, 21.03 Uhr, SWR4 Mundart-Hörspiel | | | | |
| | | | Hörspieltipp: Spanische Schlösser (3/3) | Kriminalhörspiel von Edward Boyd
Aus dem Englischen von Hubert von Bechtolsheim
Mit: Christian Brückner, Katharina Palm, Karl Lieffen, Herbert Weißbach, Bettina Spier, Hans Caninenberg u.v.a.
Komposition: Lutz Köhler
Regie: Bernd Lau
(Produktion: SWF 1989)
Länge: 57 Minuten
Warum will Sandy Forrest seinen Kameraden aus dem Spanischen Bürgerkrieg, Jock Cameron, finden? Und warum will Jocelyn Coleman das verhindern? Detektiv Graham Mayer klappert die Adressen ab, die ihm Forrests Tochter Teresa gab. Der Kriegsveteran Henderson glaubt, dass die Krankenschwester Agnes McLauchlin weiß, wo sich Cameron aufhält. Während Mayer ihr einen Besuch abstattet, haben angebliche Beamte des Special Branch sein Hotelzimmer durchsucht und sind auf Postkarten mit der Unterschrift “J. C.” gestoßen. Alle sind an Orten von Bombenattentaten abgestempelt ...
Freitag, 07.03.2014, 22.03 Uhr, SWR2 Krimi | | | | |
| | | | Hörspieltipp: Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (1/2) | Nach dem gleichnamigen Roman von Robert Musil
Komposition: Michael Riessler
Hörspielbearbeitung: Manfred Hess
Regie: Iris Drögekamp
(Produktion: SWR/ORF 2014/Ursendung)
Länge: 74 Minuten
Um das Jahr 1900. Irgendwo in der Provinz der österreichisch-ungarischen k. u. k. Monarchie. Im “Konvikt zu W.”, einem Militärinternat zur Aufzucht künftiger Eliten, gerät der Zögling Törleß in einen Zustand der Verwirrung, die seinen künstlerischen wie analytisch-intellektuellen Charakter zum Erwachen bringt. Der Mitzögling Basini, obgleich aus vermögendem Hause, bestiehlt seine Mitschüler, um seine Schulden durch Prasserei und Hurenbesuche zu begleichen. Er wird von Törleß’ Freunden Reiting und Beineberg entlarvt. Gemeinsam mit Törleß wollen sie Basinis Tat der Schulleitung nicht anzeigen, wenn er ihnen fortan in ihrem Dachbodenversteck zu Willen ist. An ihm, der die Opferrolle zunehmend bereitwilliger annimmt, erproben sie ihre Vorstellungen von sexueller Hörigkeit und Demütigung. Törleß beobachtet anfänglich nur aus distanziert-interessierter Perspektive die Experimente an Basini, erliegt dann dem Faszinosum ebenfalls für kurze Zeit, um sich aber am Ende abzuwenden. Als die ganze Klasse gleich einem wild gewordenen Mob Basini im Sportraum quält, kommt es wegen des Zwischenfalls zur Anhörung durch die Schulleitung. Törleß verlässt das Internat. Musils Romandebut, 1906 erschienen, erzählt vordergründig eine jugendliche Entwicklungsgeschichte im Kontext autoritär-militärischer Erziehung in der Donau-Monarchie, die angesichts des sozialen Wandels und der modernen Wissenschaften längst ihre Legitimation verloren hat. Im Kern jedoch geht es um die moralfreie und funktionale Darstellung der Mechanismen von sexuellen Grenzerfahrungen. Junge Männer suchen sie auf, um ihre eigene Individualität zu begründen oder darin zu begraben. Die Sehnsucht nach dem persönlichen wie gesellschaftlichen Ausnahmezustand, der eine neue Persönlichkeit erstehen lassen soll, überführt dann der Erste Weltkrieg in die Wahrheit der anonymisierenden Materialschlachten.
Donnerstag, 06.03.2014, 22.03 Uhr, SWR2 Hörspiel-Studio
Dieses Hörspiel steht nach der Sendung eine Woche zum Download auf: SWR2.de/hoerspiel
(Teil 2, Donnerstag, 13. März, 22.03 Uhr) | Mehr | | | |
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