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Buchtipps

 
Buchtipp: Claudia Langer "Die Generation Man müsste mal"
Eine Streitschrift

Man müsste mal … weniger Fleisch essen, langsamer fahren, weniger fliegen, zu Ökostrom wechseln und überhaupt keine Dinge kaufen oder tun, die … ja was? das Leben unserer Kinder, ja unserer Enkel und Urenkel ruinieren. Denn sie werden uns fragen; Was habt ihr getan? Geht es nicht eine Nummer kleiner? Nein!

„Die Generation Man-müsste-mal“ ist kein nüchternes Sachbuch und keine Bedienungsanleitung, wie man mal schnell nebenbei die Welt retten kann. Claudia Langer hat eine wirklich Streitschrift verfasst, eine zugespitzte und wütende Kampfansage an die Prenzlauer Berg-Yuppies, die Münchner Glockenbach-Bohème oder die Hamburger Schanzenviertel-Szene, ein Angriff auf diese grünen Lifestyle-Milieus, die meinen, mit Mülltrennung und Einkäufen bei Manufactum schon genug gemacht zu haben, um den Nachkommen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen.
Natürlich ist Claudia Langer polemisch, natürlich spitzt sie zu, lässt manches aus und fordert Widerspruch heraus. Aber schließlich möchte sie mit ihrem Buch aus der begrenzten grünen Community heraustreten und einen breiten gesellschaftlichen Dialog anregen. Mehr noch, Claudia Langer will, dass die Menschen endlich ihren Hintern hoch bekommen und handeln. Denn: Es ist an uns, die Welt zu verändern. Ja, das ist Utopie. Aber eine Gesellschaft ohne Utopie, ohne eine Vorstellung, wie sie leben will, wird nicht überleben.
Weltrettung ist kein Zuschauersport
Claudia Langer über ... die Zukunft unserer Kinder ... die Wellness-Oase Bio-Supermarkt ... das Abstimmen mit den Füssen ... die GuV-Rechnung von Zeit und Bequemlichkeit ... die Ausweitung der träumerischen Kampfzone

Claudia Langer, 46, ist Unternehmerin und Gründerin der Internetplattform www.utopia.de, die über 2 Millionen Besuchern im Jahr Antworten auf alle Fragen des nachhaltigen Lebens gibt. Noch im Gymnasium gründete sie ihre erste Firma, Avantgarde, die heute zu den größten Eventagenturen Deutschlands zählt, 1992 dann die Werbeagentur .start, die sie 2004 verkaufte, um sich ihrer Familie zu widmen. Während der Eltern- und anschließender Auszeit entstand die Idee zu Utopia, die sich als Stiftung dem gesellschaftlichen Wandel verschrieben hat. Claudia Langer ist eine gefragte Gesprächspartnerin und berät Unternehmen, Politik und Medien. Sie lebt in München.

Droemer Verlag 2012, 192 Seiten, EUR (D) 18,00
ISBN 978-3-426-27576-4

Autorenfilm
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Buchtipp: Claus Leggewie "Zukunft im Süden"
Wie die Mittelmeerunion Europa wiederbeleben kann

»Unser Meer« ist nicht die Nord- oder Ostsee, sagt der Kulturwissenschaftler Claus Leggewie, sondern das Mittelmeer: Wiege unserer Kultur, unserer Vorstellungen von Politik und Staatlichkeit. Zugleich war und ist das Mittelmeer auch das Tor nach Afrika und in den Orient – zu Ländern, in denen die Europäische Union eine große Anziehungskraft besitzt. Denn bei allen Klagen über Wirtschaftskrise, Bürokratismus und Orientierungslosigkeit: Die EU ist ein Erfolgsmodell, das ihren Mitgliedern seit über sechzig Jahren Frieden und Wohlstand sichert.

Leggewie plädiert für eine neue Vision von Europa rund ums Mittelmeer. Die Union hat das Potenzial, Alternativen für Energieversorgung und Finanzmärkte zu entwickeln, sich als Friedensstifterin in Nahost zu etablieren und nicht zuletzt: in aller Bescheidenheit ein demokratisches Modell für die Staaten anzubieten, die sich nach der arabischen Revolution zwischen laizistischen und islamistischen Regierungen entscheiden müssen.

»Zukunft im Süden« führt in die Ursprünge der europäischen Zivilisation im Mittelmeerraum zurück, analysiert verpasste Chancen der Mittelmeerunion, sucht aktuelle Schauplätze im Süden Europas auf und formuliert eine konkrete Utopie europäischer Friedens- und Entwicklungspolitik an den Grenzen »unseres Meeres«.

Koerber-Stiftung 2012, 272 Seiten, EUR 16,00 (D)
ISBN: 978-3-89684-093-6
 
 

 
Buchtipp: Garry Disher "Rostmond"
Ein Inspector-Challis-Roman. Aus dem Englischen von Peter Torberg

»Ein seltenes Vergnügen. Ein Autor ersten Ranges.« The New York Times

Scharen von Schulabgängern fallen zum Feiern ihres Abschlusses auf der Peninsula ein, und die Polizei von Waterloo hat alle Hände voll zu tun. Als wäre das nicht genug, halten zwei schwere Verbrechen Hal Challis und Ellen Destry in Atem: Der Inspector und seine Kollegin müssen den brutalen Überfall auf den Kaplan einer Privatschule und den Mord an einer jungen Frau untersuchen, die sich für den Erhalt eines Fischerhäuschens einsetzte.
Zusätzlicher Druck wird von einem bekannten Politiker ausgeübt, der mit der Polizei noch eine Rechnung offen hat. Dass Hal und Ellen seit Neuestem ein Liebespaar sind, macht die Sache nicht gerade einfacher – und verstößt obendrein gegen das Polizeireglement.

Union Verlag 2012, 352 Seiten, EUR 19.90 / sFR 28.90
ISBN 3-293-00420-2
 
 

 
Buchtipp: Juli Zeh "Die Diktatur der Demokraten"
Warum ohne Recht kein Staat zu machen ist
Stolperfallen fürs Statebuilding

Wenn der Krieg aus ist, kommen die Bürokraten: Demokratieaufbau gehört mittlerweile zu den Standardstrategien der internationalen Staatengemeinschaft. Die Hoffnung ist groß, auf diese Weise Länder zu befrieden, deren institutionelle Infrastruktur zerstört ist.

Doch unterläuft der Staatengemeinschaft dabei ein kapitaler Denkfehler: Bei der Schaffung demokratischer Strukturen bedient sie sich undemokratischer Mittel. In der Praxis verkörpern sich diese im Chef der jeweiligen Mission, der über quasimonarchische Vollmachten verfügt. Die neuen demokratischen Freiheiten werden den Bürgern durch eine autoritäre Regierungsform nahegebracht. Sie haben, stellt Juli Zeh fest, keine Möglichkeit, sich auf dem Rechtsweg gegen Willkürakte zu wehren – das allein stellt schon eine Menschenrechtsverletzung dar. So verspielt die Übergangsverwaltung Vertrauen bei der Bevölkerung.

Zeh plädiert dafür, die Erlasse einer Übergangsverwaltung supranationalem Recht zuzuordnen. Damit würde das Übergangsrecht zur selben Kategorie wie das EU-Recht gehören, und es entstünde etwas mehr Rechtssicherheit für die Bürger. Weit über juristische Fragen hinaus verhandelt Zeh hier politische Grundsätze: Wenn die Staatengemeinschaft ihre rechtsstaatlichen Ideale verrät, kann Demokratieaufbau nicht gelingen.

Koerber-Stiftung 2012, 208 Seiten, EUR 14,00 (D)
ISBN: 978-3-89684-095-0
 
 

 
Buchtipp: Christian Welzbacher "Meine Welt ist nicht von Pappe"
Ein Paul Scheerbart-Lesebuch

Anders als in Brehmers »Die Welt in 100 Jahren«, das 1910 erschien, galt Paul Scheerbarts Interesse nicht wissenschaftlich fundierten Zukunftsszenarien, sondern dem Urgrund des Seins. Des Menschen Größe wie seine Kleinheit verdichtet er literarisch im Zentrum seines Werks und in der Öffentlichkeit stellt er beides durch die eigene Person zur Schau. Scheerbarts Lebens- und Arbeitsstil als Bohemien und heiliger Trinker galt Zeitgenossen als Naturereignis.

Doch Paul Scheerbart, geboren 1863 in Danzig, gestorben 1915 in Berlin, gehörte trotz seiner Trinkerei zur intellektuellen Elite der Weimarer Zeit. Er saß in der Tafelrunde von August Strindberg, die sich regelmäßig im »Schwarzen Ferkel« traf und zu der auch Knut Hamsun, Richard Dehmel und Edvard Munch gehörten. Er ließ sich am berühmten »Verbrechertisch« von Otto Erich Hartleben nieder und verkehrte mit Johannes Trojahn, dem Herausgeber des Kladderadatsch. Er war befreundet mit Herwarth Walden und Alfred Kubin, mit Bruno Taut und seinen Mitstreitern von der »Gläsernen Kette«.

Neben seinen Aufzeichnungen zum »Perpetuum Mobile, seinen Notizen über die »Glasarchitektur« und seiner Flugschrift zum »Luftmilitarismus« finden wir in diesem Band auch einige Texte von Freunden und Bewunderern, u. a. von Erich Mühsam, Walter Benjamin und Ernst Rowohlt.

Parthas Verlag 2012, 240 Seiten, EUR 19,90
ISBN: 978-3-86964-062-4
 
 

 
Buchtipp: F.K. Waechter "Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein"
»Utopie trifft sich mit Idylle, Menschenliebe mit mildem Sarkasmus. Diese wahren Märchen, die F. K. Waechter in seinem unverwechselbaren Stil gezeichnet hat, sollte sich jeder gönnen, der meint, er hätte Humor.« Frankfurter Rundschau

1978 erscheint ›Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein‹ – und wird zum Bestseller des Jahres. Zunächst spürt man den Erfolg an einer unschönen Begleiterscheinung: Es taucht ein Raubdruck auf. Das Branchenmagazin ›Buchreport‹, das für den ›Spiegel‹ die Bestsellerliste erstellt, merkt nicht, wie schnell sich Auflage um Auflage verkauft. Als das Buch dann endlich auf der Liste berücksichtigt wird, bleibt es 112 Wochen unter den ersten fünfzig – im Bereich Belletristik. Allein bis Weihnachten werden von ›WGWKS‹, wie das Buch von vielen Buchhändlern abgekürzt bestellt wird, über 50 000 Exemplare verkauft. Nur Waechter selbst ärgert sich, denn das Buch ist ein weit größerer Erfolg als alle nachfolgenden Bücher, die, so Waechter, »viel besser gezeichnet sind!«

Diogenes 2012, 120 Seiten, EUR (D) 15.00 (A) 15,50 / sFR 22.00
ISBN 978-3-257-02118-9
 
 

 
Buchtipp: "Schmerztherapie: Hilfe, wenn es weh tut"
Physiotherapie, Bäder, Akupunktur oder Strahlentherapie. Menschen mit chronischen Schmerzen haben oft schon viele Therapieversuche hinter sich. Häufig ohne Erfolg. „Schmerztherapie“ der Stiftung Warentest zeigt auf, bei welchen Schmerzformen welche Behandlung überhaupt Sinn mach, wo ihre Chancen, aber auch ihre Risiken liegen.

Fast jeder dritte Deutsche wird regelmäßig von Schmerzattacken geplagt. Nicht alle Patienten erhalten die für sie passende Therapie, und noch immer sind nicht alle Ärzte ausreichend sensibilisiert und ausgebildet, um dem Schmerz wirksam entgegenzutreten. Viele behandeln Schmerzen ausschließlich medikamentös. Doch oft ist es eine Kombination aus physikalischer, manueller, psychotherapeutischer und medikamentöser Behandlung, die zum Erfolg führt und meistens kann man sogar vollständig auf die dauerhafte Einnahme von Medikamenten verzichten, wenn man alle anderen Möglichkeiten ausreizt.

Eigeninitiative ist bei vielen chronischen Schmerzerkrankungen wichtig. Das Buch will dazu ermutigen, aktiv zu werden: Mit Entspannungsübungen, Wellness und Bewegung. Schmerztherapie ist ein unverzichtbarer Ratgeber für Betroffene, die konstruktive Hilfe suchen.

Der Autor Dr. med. Thomas Bißwanger-Heim ist Wissenschafts­journalist und lebt in Freiburg.

„Schmerztherapie“ ist seit dem 18. September 2012 im Handel erhältlich oder kann online bestellt werden unter www.test.de/schmerztherapie.

Stiftung Warentest 2012, 208 Seiten, EUR 16,90
ISBN: 978-3-86851-131-4
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Buchtipp: Jakob Arjouni "Mehr Bier"
Kayankayas zweiter Fall

Vier Mitglieder der ›Ökologischen Front‹ sind wegen Mordes an dem Vorstandsvorsitzenden der ›Rheinmainfarben-Werke‹ angeklagt. Zwar geben die vier zu, in der fraglichen Nacht einen Sprengstoffanschlag verübt zu haben, bestreiten aber jede Verbindung mit dem Mord. Nach Zeugenaussagen waren an dem Anschlag fünf Personen beteiligt. Privatdetektiv Kemal Kayankaya soll den verschwundenen fünften Mann zu finden.

Diogenes Verlag 2012, 176 Seiten, EUR 9,90 (D), 10,20 (A) / sFR 14,90
ISBN 978-3-257-21545-8
 
 



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