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Buchtipps

 
Buchtipp: Niko Paech "Befreiung vom Überfluss"
Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie

"Nachhaltigkeit befreit von Überfluss, sagt Volkswirtschaftler Niko Paech. Die gute Nachricht dabei: Das kann uns glücklicher machen." (TAZ, März 2012)

Nach einer anstrengenden Arbeitswoche möchte man sich auch mal etwas gönnen: das neueste Smartphone, ein iPad, einen Flachbildfernseher. Ruckzuck steckt man im Teufelskreis aus Konsumwunsch und Zeitmangel. Und nicht nur das: der stete Ruf nach »mehr« lässt Rohstoffe schwinden und treibt die Umweltzerstörung voran.

Noch ist die Welt nicht bereit, von der Droge »Wachstum« zu lassen. Aber die Diskussion über das Ende der Maßlosigkeit nimmt an Fahrt auf. Der Nachhaltigkeitsforscher Niko Paech liefert dazu die passende Streitschrift, die ein »grünes« Wachstum als Mythos entlarvt. Dabei gelten »grünes« Wachstum und »nachhaltiger« Konsum als neue Königswege. Doch den feinen Unterschied – hier »gutes«, dort »schlechtes« Wachstum – hält Paech für Augenwischerei.

In seinem Gegenentwurf, der Postwachstumsökonomie, fordert er industrielle Wertschöpfungsprozesse einzuschränken und lokale Selbstversorgungsmuster zu stärken. Diese Art zu wirtschaften wäre genügsamer, aber auch stabiler und ökologisch verträglicher. Und sie würde viele Menschen entlasten, denen im Hamsterrad der materiellen Selbstverwirklichung schon ganz schwindelig wird.

oekom verlag 2012, 144 Seiten, EUR 14,95
ISBN-13: 978-3-86581-181-3
 
 

 
Buchtipp: Wajdi Mouawad "Anima"
Aus dem Französischen von Sonja Finck

Fesselnder Krimi, furioses Roadmovie

Ein Mann auf der Suche nach dem Mörder seiner Frau. Er fand sie, auf brutale Weise ermordet, in seinem Haus in Montréal vor. Die Polizei kann zwar die Identität des Mörders rasch feststellen, ihn aber aus nicht klar fassbaren Gründen nicht verfolgen. So begibt er sich selbst auf die Suche nach dem Schuldigen und auf eine Odyssee, die ihn quer durch Nordamerika führt, von Kanada bis nach Neumexiko - und trifft vor allem auf seine eigene erschütternde Geschichte.Von seiner Odyssee erzählen Tiere: Katze, Goldfisch, Fuchs, Möwe, Bär und viele mehr. Sie sind die Zeugen des menschlichen Dramas, sie beobachten aus ihrer Perspektive ein ungeheuerliches Leben.

Ein gewaltiges Epos, ein unvergesslicher Thriller, voller Furor und Poesie - abgründig und einzigartig.

dtv 2014, 448 Seiten, EUR Euro 16,90 [D], 17,40 [A] / sFR 23,90
ISBN 978-3-423-26021-3
 
 

 
Buchtipp: "Früher war mehr Strand"
Hinterhältige Reisegeschichten

Herausgegeben von Daniel Kampa

»Alles Unheil der Menschen kommt daher, dass sie nicht ruhig zu Hause bleiben können«, warnte schon Blaise Pascal. Vergeblich, zum Glück, denn sonst gäbe es keine unheilvollen Reiseerfahrungen, die man mit schönster Schadenfreude lesen kann, egal, ob es mit F. Scott Fitzgerald über den Atlantik geht, mit John Irving durch die österreichische Provinz oder mit Bernhard Schlink und Doris Dörrie in die USA. Außerdem schreibt Ingrid Noll über einen Schnappschuss zu viel, Julian Barnes über einen zu kurzen Ferienflirt, Urs Widmer über Hotelerfahrungen, Martin Suter über Ferienplanung oder Meir Shalev über zu nette Gastgeber. Für weitere erstklassige Hinterhältigkeiten bürgen W. Somerset Maugham, Friedrich Dürrenmatt, Patricia Highsmith, Leon de Winter, Elke Heidenreich und viele mehr. Wenn Reisen nur so viel Spaß machen würde wie diese Anthologie...

Diogenes Verlag 2014, 368 Seiten, EUR (D) 9.90, (A) 10.20 / sFR 14.90
ISBN 978-3-257-23643-9
 
 

 
Buchtipp: Dietmar Bittrich "Der Große Kotz"
1000 ganz legale Aufregertipps

«Ich will mich aber aufregen!» – Wie oft möchte man toben, wüten, schreien und wird höflich gebeten, es doch sein zu lassen. Dabei gibt es Anlässe genug. Überall finden sich Nervtöter, Vordrängler, Ausbremser, Warteschlangen-Verlängerer, Parkplatz-Klauer. Dietmar Bittrich – Experte für böse Unterhaltung – sagt: Lassen Sie es raus! Und falls es gerade keinen Anlass zum Aufregen gibt, im «Großen Kotz» finden Sie garantiert einen..

Zurm Autor: Dietmar Bittrich lebt als Autor in Hamburg. Er gewann den Hamburger Satirikerpreis und den Preis des Hamburger Senats. Im Rowohlt Taschenbuch Verlag sind von ihm u. a. «Das Weihnachtshasser-Buch», «Alle Orte, die man knicken kann» und die Anthologien «Weihnachten mit der buckligen Verwandtschaft» sowie «Aber erst wird gegessen» erschienen.

Rowohlt 2014, 208 Seiten, EUR (D) 9,99 / (A) 10,30 / sFR 14,90
ISBN: 978-3-499-63054-5
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Buchtipp: Dorit David "Tür an Tür"
Inka ist Einsiedlerin und kommt zu der Indischen Stabheuschrecke wie die Jungfrau zum Kind. Eines Tages steht Bojan, der Sohn ihrer Nachbarin Gitta, vor der Tür und bittet um „Insektensitting“. Bevor Inka jedoch als karitative Einrichtung für heimatlose Geschöpfe endet, tritt Gitta höchstpersönlich in ihr Leben. Eine scheinbar unkomplizierte Beziehung beginnt.

Doch die Leichtigkeit hat Tücken. Inka, in der DDR aufgewachsen, ist eine Meisterin der Tarnung und auch in Gittas Leben gibt es blinde Flecken. Zudem verbindet beide etwas, über das sie lieber schweigen: der Verlust eines geliebten Menschen. Als ihre Liebe an Tiefe gewinnt, bekommt die Beziehung einen Riss.

Eine zarte und tragikomische Liebesgeschichte gespickt mit einem tierischen Durcheinander.

Dorit David ist eine vielseitige Künstlerin – Autorin, Schauspielerin, Illustratorin – und hat zum Roman sogar einen Buchtrailer produziert und auf Youtube gepostet.

Querverlag 2014, 272 Seiten, EUR 14,90
ISBN: 978-3-89656-220-3
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Buchtipp: Konrad & Paul "Raumstation Sehnsucht"
Konrad und Paul sind wieder da! Eine Hitzewelle im Mai lässt ohnehin den Testosteronpegel ansteigen und die Schwellkörper pulsieren, und gerade jetzt macht sich Paul im Auftrag seiner besorgten Mutter auf nach Frankfurt zu seiner Schwester Edeltraut, die, wie man hört, mit einem Tier von Mann verheiratet und im neunten Monat schwanger ist! Zu dritt in einer engen, schwülen Dachwohnung verliert man nach und nach die Nerven, denn wie nicht anders zu erwarten passt der grunzgeile polnische Schwager exakt in Pauls Beuteschema!

Unweigerlich trudeln die überhitzten Protagonisten in einen Sog aus Begierde und Leidenschaft, bis hin zum Crash auf der «Endstation Sehnsucht».

Daheim in Köln ist Konrad währenddessen zunehmend fasziniert vom introvertierten Charme seines rumänischen Klavierschülers Anton, dessen aufgeregte Tante die beiden bei einem peinlich arrangierten Abendessen mehr oder weniger geschickt zu verkuppeln versucht. Der weltfremde Jüngling allerdings interessiert sich mehr für seine Sammlung antiker Likörgläser, davon besitzt er sozusagen eine ganze «Glasmenagerie».

Wenn wir dann noch erfahren, was «Plötzlich im letzten Sommer» an einem Badeort in Spanien geschah, und wenn wir dazu auf dem muskulösen Oberarm von Pauls Schwager Kalkowski «Die tätowierte Rose» finden, dann dürfte so manchem dämmern, dass es sich hier fast um ein Südstaatendrama von Tennessee Williams handelt …

Rowohlt Verlag 2014, 160 Seiten, EUR 19,95
ISBN 978-3-498-03568-6
 
 

 
Buchtipp: Helmut Kury "Im Gehirn des Bösen."
Die spektakulärsten Fälle eines Gerichtsgutachters

Professor Helmut Kurys Expertise ist gefragt, wenn es darum geht, ob Menschen eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen, ob sie »weggesperrt« werden oder wieder frei sein können. In seinem Buch berichtet er über seine spektakulärsten Fälle – und wie er zu seinen Einschätzungen kommt.

Thomas’ Mörder kam, als die Eltern auf einem Bowlingabend waren. Er stieg in das Haus ein und erstach den ahnungslosen 10-Jährigen in seinem Bett. Ohne Anlass, der Junge war ein zufälliges Opfer. Kann so jemand, nach Verbüßung einer mehrjährigen Haft, wieder freigelassen werden, oder müssen wir damit rechnen, dass er wieder mordet? Das muss Professor Kury entscheiden, der in diesem wie in vielen anderen dramatischen Fällen als Gutachter auftritt. Ob der Terrorist Christian Klar, ob Sexual- oder Gewaltverbrecher: Kury muss herauszufinden versuchen, was diese Menschen zu ihren Taten bewegt. Sind es Menschen, die durch eine einzelne Begebenheit aus der Bahn geworfen wurden, oder gingen sie gezielt und planvoll vor oder aber handelten sie ohne jeden erkennbaren Anlass? Und was bedeutet das für die Wiederholungsgefahr? Kury schildert präzise und farbig die Fälle und wie er sie eingeschätzt hat. Und er stellt Fragen, die alle Bürger bewegen müssen: Sind Strafen sinnvoll? Welche Strafen? Und wer schützt Menschen, die in die Mühlen der Psychiatrie gerieten, davor, dass sie für immer weggesperrt werden? Aber auch: Wer bewahrt uns vor falschen Gutachten und deren – möglicherweise – tödlichen Folgen?

Helmut Kury gilt als einer der wichtigsten deutschen Kriminologen. Er war u.a. Professor für forensische Psychologie in Freiburg sowie am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht. Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde er als Gutachter von Christian Klar.

Piper Verlag 2014, 304 Seiten, EUR 14,99 [D], 15,50 [A] / sFR 21,90
ISBN: 978-3-492-05619-9
 
 

 
Buchtipp: Xuewu Gu "Die Große Mauer in den Köpfen"
China, der Westen und die Suche nach Verständigung

Das "Reich der Mitte": Wie China und der Westen voneinander lernen können. Fremd stehen sich China und der Westen auch nach über 500 Jahren gemeinsamer Geschichte gegenüber. Dabei sitzen sie zwangsläufig in einem Boot: Kooperation und der Austausch von Erfahrungen und Erkenntnissen sind nötig, um mit den Folgen der Globalisierung umzugehen. Aber noch ist keine Seite bereit, von der anderen zu lernen. Die Große Mauer in den Köpfen zu überwinden, ist dabei weniger eine Frage des kulturellen Goodwill als der praktischen und politischen Vernunft, erklärt der Politikwissenschaftler Xuewu Gu.

Gu geht es um ein Lernen, das in die Tiefen der Wertvorstellungen reicht. Unversöhnlich stehen sich bisher das westliche Primat des Individuums und das chinesische Primat des Kollektivs gegenüber. Beide Haltungen stoßen heute an ihre Grenzen: Nach China weht der süße Duft der individuellen Freiheit, während der Westen erkennt, dass nur eine Orientierung am Gemeinwohl den gesellschaftlichen Zusammenhalt sichern kann. Gu erklärt die philosophische und historische Genese dieser beiden Welthaltungen und zeigt ihre politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen auf. Er plädiert für einen Ausgleich im Sinne von Aristoteles und Konfuzius: zhong yong - das heißt: die goldene Mitte erreichen, ohne seine Grundsätze aufzugeben.

Edition Körber-Stiftung 2014, 214 Seiten, EUR 17,00 (D)
ISBN: 978-3-89684-155-1
 
 



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