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Donnerstag, 2. Mai 2024
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Buchtipps

 
Buchtipp: Nick Reimer "Schlusskonferenz"
Paris 2015 – das große Finale

Rio, Kyoto, Kopenhagen – und jetzt Paris. Im Dezember soll ein neuer Weltklimavertrag geschlossen werden, ein Vertrag über das Ende des fossilen Zeitalters. Aber geht das? Warum soll in Paris gelingen, woran viele Vorgängerkonferenzen zuvor scheiterten? Ein neues Buch nimmt die aufschlussreiche Geschichte der Klimakonferenzen ins Visir – und zeigt, mit welch einschneidenden Folgen wir rechnen müssen, wenn die Verhandlungen auch in Paris scheitern.

Es ist die letzte Chance, das globale Klimaproblem doch noch diplomatisch in den Griff zu bekommen: Im Dezember 2015 soll auf dem Weltklimagipfel in Paris ein neuer Weltklimavertrag unterschrieben werden, der erstmals alle Staaten der Welt zur Reduktion ihrer Treibhausgase verpflichtet. Ein Vertrag, der 100 Milliarden Dollar jährlich aus den Industriestaaten in den Süden transferieren, fossiles Wirtschaftswachstum verbieten und die Macht der Energie- und Industrielobby beschneiden soll. Seit 20 Jahren arbeitet die internationale Staatengemeinschaft an einer gemeinsamen Lösung für das Klimaproblem – und kommt doch kaum voran. Die Klimadiplomaten wollten auf der letzten Vertragsstaatenkonferenz Ende 2014, der COP 20 in Lima, die Fundamente für den Weltklimavertrag von Paris legen. Nach langem Gefeilsche um Formulierungen und Wortlaute einigte man sich schließlich auf einen vierseitigen Kompromiss. Vier Vertragsseiten, um die Zukunft zu gestalten?

Nick Reimer berichtet seit 1995 über die Klimakonferenzen. In seinem neuen Buch "Schlusskonferenz. Geschichte und Zukunft der Klimadiplomatie" lässt der renommierte Umweltjournalist 25 Jahre Klimadiplomatie Revue passieren. Dabei wird nicht nur verständlich, warum es bislang trotz vieler Jahre Verhandlungen zu keiner globalen Einigung gekommen ist, sondern auch, vor welchen Herausforderungen die Verantwortlichen in Paris stehen. Die COP 21 wird nicht nur darüber entscheiden, ob sich die Erderwärmung noch aufhalten lässt; in Paris entscheidet sich, ob die Demokratie grundsätzlich in der Lage ist, die Menschheitsprobleme des 21. Jahrhunderts zu lösen. Scheitern die Delegierten, könnte das kommen, was am Ende einer jeden Epoche auf die Spezies Mensch zukam: Massenmigrationen, Verteilungskämpfe oder kriegerische Auseinandersetzungen. – In Paris findet das große Finale der internationalen Klimadiplomatie statt. Das kurzweilige und anekdotenreiche Buch liefert alles, was man dazu wissen muss. Ein spannendes Stück Zeitgeschichte und ein Fahrplan für Politik und Zivilgesellschaft über Paris hinaus.

Nick Reimer ist Journalist und Buchautor. Zehn Jahre lang war er Wirtschaftsredakteur der taz und dort zuständig für Klima und Energiethemen. Mit Toralf Staud schrieb er 2007 "Wir Klimaretter. So ist die Wende noch zu schaffen". Im Anschluss gründeten Reimer und Staud das Webportal klimaretter.info, für das sie 2008 den UmweltMedienpreis in der Kategorie Neue Medien erhielten.

oekom verlag 2015, 208 Seiten, EUR 14,95 (D), 15,40 (A)
ISBN 978-3-86581-746-4
 
 

 
Buchtipp: Slimane Kader "Ocean King"
Slimane Kader träumt von Sonne, Meer und Palmen und heuert auf einem Kreuzfahrtriesen an – eine schwimmende Stadt, die 6000 Touristen durch die Karibik schippert. Als Sklave des Massentourismus landet er in einem Alptraum.

Für das Wohlergehen der 6000 Faulenzer schuften tief im Bauch des Schiffes 2000 Menschen. Slimane Kader ist einer von ihnen. Sein Platz ist ganz unten – auf der sozialen Leiter und im Schiff. Er ist der »Mann für alles«. Euphemistisch: der Joker.
Er wird dort eingesetzt, wo dringend jemand gebraucht wird: Zum Reparieren lecker Tanks in der Desalinisierungsanlage, beim unerbittlichen Giftgaseinsatz gegen Millionen von Kakerlaken, was mindestens so eklig und ungesund ist, wie das Backen von 25.000 Keksen mit Cremefüllung. Er reinigt die Swim-Cleaner für die Pools oder spielt einen Knochen (!) in einer der zahlreichen Unterhaltungsshows. Doch Kader lernt schnell.
Mit einer gehörigen Portion Glück und Unverfrorenheit überwindet er Angst, Müdigkeit, Ekel, Scham und die Fallen der Vorgesetzten und ergattert schließlich den Job, von dem sie dort unten alle träumen. Er gelangt als Steward an die Decks und bedient Touristen – Meerblick und Trinkgeld inklusive.

Kaders Erlebnisse sind eine freche und temporeiche Begegnung mit den Auswüchsen des Massentourismus und zugleich ein ironischer Blick auf den Zustand unserer Welt: Wir sitzen alle in einem Boot. Nur – die einen liegen auf dem Sonnendeck und die anderen rackern auf den Ruderbänken.

Slimane Kader, geboren 1985, verbrachte seine Kindheit in Algerien, bevor die Familie in das Randgebiet Saint Denis bei Paris übersiedelte. Momentan lebt er auf einem Kreuzfahrtschiff. Seit seinem Debüt mit dem autobiografischen Roman Wam gilt Slimane Kader als vielversprechendes Talent, das der migrantischen Jugend der Banlieus eine authentische Stimme gibt. OCEAN KING ist sein zweites Buch.

Droemer Verlag 2015, 224 Seiten, EUR 12,99
ISBN: 978-3-426-30073-2
 
 

 
Buchtipp: Katharina Münk "Glänzende Geschäfte"
»Für so puffige Dinge wie die Seele fehlt mir einfach die Naivität!«

Dr. Wilhelm Löhring, Wirtschaftsboss und ehemals Insasse der Nervenklinik St. Ägidius, hat eine akute Sinnkrise. Sein Personal Coach empfiehlt ihm das »Brillenwechsel«-Programm, und alsbald ist Löhring dem Häftling Kellermann bei dessen BWL-Studien behilflich. Bei einem Freigang entführt Kellermann seinen Mentor und fordert ein stattliches Lösegeld. Doch niemand will Löhring zurückhaben, und er selbst ist nicht liquide. Jetzt kann nur noch Vermögensverwalter Kesch helfen, doch der liegt ermordet in seinem Büro. Die frappierende Ähnlichkeit Kellermanns mit Kesch verspricht eine rasche Behebung des Lösegeld-Problems. Der frisch Verwandelte muss sich auch gleich bewähren bei einem Termin mit Keith Winter, einem Ex-Investmentbanker, der Skarabäen mit gold- und silberfarbenen Panzern erforschen lässt. Dies bringt alle Beteiligten auf eine grandiose Geschäftsidee....

Eine Geschichte rund um Macht, Glanz und Gloria und eine Wirtschaftssatire nach realem Vorbild.

dtv 2015, 272 Seiten, EUR 8.95 [D], 9.20 [A]
ISBN 978-3-423-21572-5
 
 

 
Buchtipp: Uwe Westphal "Schräge Vögel"
Begegnungen mit Rohrdommel, Ziegenmelker, Wiedehopf und anderen heimischen Vogelarten

Mit Illustrationen von Christopher Schmidt

Hier ist die Seele der Vögel mit dabei: Kaum ein zweiter schreibt aus eigenem Erleben besser über Vögel als Autor und Diplom-Biologe Uwe Westphal, aus Fernsehen und Hörfunk als Vogelstimmenimitator bekannt. Kaum ein zweiter vermag ihr Wesen lebendiger auf Papier zu bannen als Naturmaler Christopher Schmidt, der für seine Bilder internationale Auszeichnungen erhielt.

Für das Buch »Schräge Vögel«, erschienen im pala-verlag, haben sich die beiden Vogelexperten erstmals zusammengetan und ermöglichen in Wort und Bild einen ebenso spannenden wie berührenden Blick auf mehr als 40 heimische Vogelarten ganz besonderer Art: Die Vögel tragen bizarr klingende Namen wie Ziegenmelker oder Neuntöter, zeigen faszinierende Lebensweisen wie Basstölpel oder Wiesenweihe und sind weithin unbekannt wie Waldrapp oder Gänsesäger. Auch vermeintlich wohlbekannte Vogelarten überraschen mit unbekannten Aspekten: Wer weiß zum Beispiel, dass der Zaunkönig stets mehrere Nester baut oder der Dompfaff Volkslieder singt?

Das und noch viel mehr ist in diesem Buch nachzulesen. Es dient ornithologisch Interessierten, die ihre Artenkenntnis erweitern möchten, ebenso wie Menschen, die bisher noch keinen Kontakt zur Vogelkunde hatten. Mit diesem Buch tauchen Sie ein in die faszinierende Vielfalt heimischer Vogelarten – eine Vielfalt, die zunehmend bedroht ist. Wer seine gefiederten Nachbarn kennt und schätzt, wird ihnen mit Respekt begegnen, sich im besten Falle für ihren Schutz einsetzen.

Pala Verlag 2015, 192 Seiten, EUR 19,90
ISBN: 978-3-89566-342-0
 
 

 
Buchtipp: Claude Martin "Endspiel"
Der neue Bericht an den Club of Rome
Mit einem Vorwort von Harald Lesch

Die tropischen Regenwälder standen in den 1980er und 1990er Jahren im Zentrum der globalen Umweltdebatte, doch seit dem Anbruch des 21. Jahrhunderts ist es um sie eigenartig still geworden. Zu Unrecht, denn unsere Regenwälder sind so bedroht wie nie. Im neuen Bericht an den Club of Rome fasst der langjährige Generaldirektor des WWF International, Claude Martin, den Status Quo zusammen, blickt auf die Ursachen der Zerstörung und wagt einen Ausblick.

Über Länder und Kontinente hinweg ist die Situation extrem unübersichtlich: Einerseits wird illegal gerodet, andererseits mit staatlicher Unterstützung aufgeforstet; in weiten Teilen der Tropen geht die Waldfläche stark zurück, in manchen Regionen bleibt sie konstant; vielerorts existieren noch unerschlossene "Urwälder" neben verarmten und isolierten Formen. In der Folge können viele Experten den Zustand der tropischen Regenwälder kaum umfassend beschreiben, geschweige denn seriöse Aussagen zu ihrer Zukunft treffen.

Das Buch "Endspiel. Wie wir das Schicksal der tropischen Regenwälder noch wenden können" von Claude Martin, das am 21. Mai 2015 in deutscher und englischer Sprache als "Bericht an den Club of Rome" erschien, setzt dieser Unübersichtlichkeit ein Ende und räumt mit Vorurteilen, romantischen Verzerrungen und Illusionen auf. Besonders entscheidend für die Zukunft des ganzen Planeten ist dabei die Frage, wie die Regenwälder auf den Klimawandel reagieren. Die Wissenschaft ist sich einig, dass hier eine Zeitbombe tickt, wenn die Ökosysteme tropischer Regenwälder zusammenbrechen und in Flammen aufgehen, weil es immer trockener wird.

Die Entscheidungsträger der Weltgemeinschaft spielen buchstäblich mit dem Feuer. Doch wie in jedem Endspiel kann man die verbleibende Zeit nutzen, um das Blatt noch zu wenden, um diese letzten Horte der Biodiverstität zu erhalten.

oekom Verlag 2015, 352 Seiten, EUR 22,95
ISBN 978-3-86581-708-2
 
 

 
Buchtipp: Henning Brekenkamp "Die Jagd auf Hitlers Schädel"
Thriller

Tödliche Verblendung: Das alte Tagebuch eines SS-Soldaten im Archiv eines Fernsehsenders ist der Schlüssel zu einem dunklen Geheimnis, das die Geschichtsschreibung verändern wird. Als Praktikant Markus Weidental es entdeckt, beginnt ein tödliches Wettrennen um den Schädel Adolf Hitlers. Die hübsche Marie Knecht entpuppt sich als eiskalte Killerin einer Neonazi-Vereinigung, die den Sender infiltriert hat und rücksichtslos nur ein Ziel verfolgt: Adolf Hitler zu einem Gott zu erheben. Doch wie konnten die Überreste Hitlers 1945 überhaupt aus Berlin hinausgelangen? Die Antwort liegt tief unter den Straßen der Stadt ...

Gmeiner Verlag 2015, 440 Seiten, EUR 12,99
ISBN 978-3-8392-1695-8
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Buchtipp: Klaus Richarz "Vögel in der Stadt"
In enger Nachbarschaft mit Mauerseglern, Spatzen, Falken und vielen anderen Vogelarten

Müssen wir wirklich hinaus aufs Land, wenn wir Natur erleben möchten? Ob wir es wahrhaben möchten oder nicht: In Städten kann sich Natur heute vielfach leichter entfalten als in Feld und Flur. Millionenstädte für Menschen beherbergen auch Millionen Vögel, denn ein vogelfeindliches Umland macht die urbane Lebensweise zunehmend attraktiv für sie. Vögel profitieren einerseits vom Leben in der Stadt, andererseits sind sie dort auch neuen Gefahren ausgesetzt.

In seinem Buch »Vögel in der Stadt«, erschienen im pala-verlag, stellt Klaus Richarz die Vielfalt der Vögel in unseren Stadtlandschaften vor und gibt Anregungen, wo und wie Vögel im direkten Wohnumfeld zu allen Jahreszeiten erlebbar sind. Alteingesessenen wie Schwalben oder Dohlen begegnet er ebenso interessiert wie den Neubürgern Uhu oder Papagei. Gern gesehene Vogelarten wie Hausrotschwanz oder Stockente betrachtet er genauso offen wie häufig misstrauisch oder ablehnend beäugte Stadttauben oder Rabenvögel. Dabei gibt es selbst bei scheinbar so bekannten Arten wie Amsel oder Meisen viel Neues und Verblüffendes zu entdecken.

Wie lassen sich Gefahrenquellen für Vögel beseitigen? Welche Nisthilfen sind zuträglich? Wann ist es sinnvoll, Vögel zu füttern – wann schädlich? Auch davon berichtet das Buch und liefert Antworten für erlebten Naturschutz – für Menschen, die ihre Stadt auch mit »Vogelaugen« betrachten möchten. Wenn wir besser verstehen, was Vögel zum Leben brauchen, können wir ihnen – wo notwendig – vielleicht sogar helfen.

Pala Verlag 2015, 160 Seiten, EUR 18,00
ISBN: 978-3-89566-344-4
 
 

 
Buchtipp: Frédéric Lenoir "Über das Glück"
Eine philosophische Reise
Aus dem Französischen von Elisabeth Liebl

Anhaltendes Glück ist möglich, wenn wir nicht länger versuchen, die Welt unserem Verlangen entsprechend umzuformen, sondern sie so annehmen, wie sie ist. Glück und Unglück liegen in uns selbst, davon ist Frédéric Lenoir überzeugt. Auf seiner philosophischen Reise begegnen wir vielen großen Denkern. Der pessimistischen Haltung von Kant, Schopenhauer und Freud stellt Lenoir die Überzeugung östlicher Weisheitslehrer gegenüber – eindringlich und spannend.

Frédéric Lenoir ist Schriftsteller, Philosoph, Religionskritiker und einer der renommiertesten Soziologen Frankreichs. Seine Romane und Sachbücher landen dort regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Bei dtv erschienen »Was ist ein geglücktes Leben« (2012) und »Die Seele der Welt« (2014).

dtv 2015, 208 Seiten, EUR 14.90 [D], 15.40 [A]
ISBN 978-3-423-26074-9
 
 



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