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Montag, 19. Mai 2025
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Buch- und Lesetipps 
 
Buchtipp:
 
Buchtipp: "Haushaltsauflösung für Dummies"
Schritt für Schritt: Anleitung für eine Haushaltsauflösung in Eigenregie

Was bei einer Haushaltsauflösung zu beachten ist und wie man Schritt für Schritt dabei vorgeht, weiß Ordnungscoach Angela Ludwig. In „Haushaltsauflösung für Dummies“ gibt die Expertin konkrete Handlungsempfehlungen, um strukturiert zu räumen. Strategien für den Umgang mit Konflikten und Stress sowie eine Einführung in die wichtigsten rechtlichen Aspekte runden den praktischen Ratgeber ab.

Ob durch Tod oder Umzug in ein Pflegeheim – plötzlich stehen Angehörige vor einem vollen Haus und der Herausforderung, für das gesamte Inventar einen neuen Besitzer zu finden und möglichst wenig wegzuwerfen. Entrümpler sind oft kostspielig und gleichzeitig wollen wir diese Aufgabe auch lieber selbst übernehmen – aus emotionalen Gründen, um Zeit für Erinnerungsmomente zu finden, wie auch aus ganz pragmatischen, auf der Suche nach wichtigen Dokumenten oder Wertsachen.

So eine Mammutaufgabe ist zu bewältigen, auch, wenn man es sich zunächst nicht vorstellen kann, weiß Ordnungscoach Angela Ludwig. In ihrem Ratgeber „Haushaltsauflösung für Dummies“ hat Ludwig alles Wichtige zusammengefasst und gibt eine Anleitung für ein strukturiertes Vorgehen. Der Band ist in drei Teile gegliedert und widmet sich gleichermaßen der Bewältigung von organisatorischen, seelischen und rechtlichen Herausforderungen. Viele praxiserprobte Tipps, Tricks und Checklisten bieten für jede Phase der Haushaltsauflösung Unterstützung. Die beliebten Schummelseiten geben einen Überblick zur Haushaltauflösung im Schnelldurchlauf, eine Übersicht wichtiger Dienstleister und Experten, die besten Tipps fürs Ausmisten und Entrümpeln sowie Erste Hilfe gegen bei Stress.

So gerüstet kann man die Ausnahmesituation gut bewältigen und ins Tun kommen.

Wiley-VCH Verlag 2025, 272 Seiten, € 16,00 (D)
ISBN: 978-3-527-72213-6
 
 

Buch- und Lesetipps 
 
 
Hörspieltipp: Born a fox – Als Fuchs geboren
Von A. L. Kennedy
Aus dem Englischen von Ingo Herzke
Mit: Hans Löw, Anna Schudt, Hans-Werner Meyer, Lena Lauzemis
Regie: Iris Drögekamp
(Produktion: SWR 2012)

Gary und Anne, ein Ehepaar mittleren Alters, erwarten Besuch: Garys älterer Bruder Mark kommt mit seiner neuen Freundin zum Abendessen. Das löst schon im Vorfeld Spannungen aus. Beim Eintreffen der Gäste lassen die Gereiztheiten nicht lange auf sich warten, zumal Marks Freundin Beulah, studierte Soziologin, attraktiv und höchstens 30 ist. Zwischen den Brüdern geht es schon bald um den toten Vater und um die Frage, welcher Sohn mehr geliebt wurde.

Sonntag, 11. Mai 2025, 18:20 Uhr
SWR Kultur, Hörspiel
 
 

Sonstiges 
 
 
Filmtipp: THE Wizard of Oz – DER ZAUBERER VON OZ
USA 1939 / DF & OmU / 107 Min.
Regie: Victor Fleming
mit: Judy Garland, Frank Morgan, Ray Bolger, Bert Lahr, Jack Haley

Ein Sturm trägt die kleine Dorothy in das magische Land Oz. Verzweifelt macht sie sich auf den Weg zum großen Zauberer, da nur er ihr die Rückkehr nach Hause ermöglichen kann. Eine Reise voller Gefahren und Abenteuer, doch Dorothy findet Freunde und Verbündete: eine Vogelscheuche, die sich Verstand wünscht, einen Mann aus Blech, der gern ein Herz hätte, und einen Löwen, der so gern mutiger wäre.
Was für Deutschland die Märchen sind, ist für das filmische Amerika der WIZARD OF OZ. David Lynch bezieht sich immer wieder auf dieses Paradebeispiel der "Traumfabrik" Hollywood, weshalb wir es zu seiner Werkschau zeigen, einmal auf Deutsch, auch für die Jüngeren, und einmal im Original mit Untertitel.

Kommunales Kino Freiburg
Sa 10.5., 19:00 OmU / So 11.5., 17:00 DF
 
 

Sonstiges 
 
Blue Demonstration: Highlight der Kunstwochen für Klima und Umwelt
© Frank Schlottmann
 
Blue Demonstration: Highlight der Kunstwochen für Klima und Umwelt
Karlsruhe zeigt Farbe fürs Klima: Veranstaltungen am 10. Mai auf dem Marktplatz

Am Samstag, 10. Mai 2025, wird es auf dem Karlsruher Marktplatz viel zu entdecken geben. Im Rahmen der Kunstwochen für Klima und Umwelt laden die städtische Klimakampagne "KA° – Wir machen Klima" und die Künstlerinnenvereinigung GEDOK Karlsruhe zu drei Highlights ein, die Nachhaltigkeit und Kreativität auf besondere Art miteinander verbinden. Die Veranstaltung ist Teil der Europawochen Karlsruhe, bei denen europäische Akteurinnen und Akteure vom 8. bis zum 10. Mai Aktionen auf dem Marktplatz anbieten.

Von 13 bis 16 Uhr ist das Mitmach-Atelier geöffnet – ideal zum Ausprobieren, Gestalten und Entdecken. Unter Anleitung des Kunstbus e.V. können Interessierte jeden Alters mit Farben aus Färberpflanzen experimentieren und eigene Kunstwerke schaffen. Dieses Angebot zeigt umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichen Acrylfarben und will das Bewusstsein für nachhaltige Materialien in der Kunst fördern.

Von 15 bis 18 Uhr wird der Marktplatz zur Bühne für die "Blue Demonstration". Diese Installation zahlreicher blauer Schuhe symbolisiert eindrücklich die Bedeutung des Klimaschutzes. Die ausrangierten Schuhe wurden von Schulklassen sowie Kinder- und Jugendgruppen in Karlsruhe bemalt, nachdem sie eine Woche lang CO₂-Einsparmaßnahmen umgesetzt haben. Idee und Initiative gehen von dem gemeinnützige Verein Blue Demonstration aus.

Um 16 Uhr präsentieren die Secondhand-Kaufhäuser Déjà-vu und Kashka gemeinsam mit der GEDOK eine Modenschau der besonderen Art. Unter dem Titel "MODE – NACHHALTIG – SCHICK" wird gezeigt, wie individuell kombinierte Secondhand-Mode für alle Generationen und Geschlechter stylisch und nachhaltig sein kann. Die Veranstaltung möchte dazu ermutigen, Secondhand-Mode als bewusste Entscheidung für Mensch und Umwelt zu entdecken und selbst auszuprobieren.

Die Angebote bieten vielfältige Möglichkeiten, sich kreativ mit den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz auseinanderzusetzen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, teilzunehmen und sich von den Kunstwochen für Klima und Umwelt inspirieren zu lassen.

zum Bild oben:
Die Schuhe sind mit umweltzertifizierter kobaltblauer Farbe bemalt.
© Frank Schlottmann
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Buch- und Lesetipps 
 
 
Indien: Zwischen Demokratie, Nationalismus und globalen Ambitionen
Neue Ausgabe der Zeitschrift „Bürger & Staat“ erschienen

Mit Indien als bevölkerungsreichstem Staat und zugleich größter Demokratie der Erde befasst sich die neue Ausgabe von „Bürger & Staat“. Die Zeitschrift ist jetzt bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB) erschienen. 13 Beiträge geben auf rund 100 Seiten einen umfassenden Überblick über das Land und verdeutlichen auch die Ambivalenz des indischen Aufstiegs.

Das Heft stellt das politische System vor, thematisiert die Außenpolitik und Indiens geopolitische Position in Asien mit besonderem Bezug zu Pakistan und China. Ebenso wird die Wirtschaft eines „Schwellenlandes mit Spitzenwachstum“ mit florierendem IT- und Startup-Sektor beleuchtet. Vor dem Hintergrund der neueren Geschichte des Landes setzt sich ein Beitrag mit der nationalen Identität auseinander und fragt, ob die indische Union auf dem Weg zu einer illiberalen Demokratie ist.

Die Publikation greift eine Reihe gesellschaftlicher Themen auf, die zugleich innenpolitische Spannungen beschreiben: so etwa die große religiöse Vielfalt, veränderte Geschlechterbilder, den Balanceakt zwischen Wirtschaftswachstum und Klimaschutz oder den stetigen Zuzug in urbane Gebiete, der die Städte vor Herausforderungen stellt und die regionalen Ungleichheiten verstärkt. Eine Bestandsaufnahme indischer Migration zeigt, dass die führende Position Indiens bei der globalen Arbeitsmigration auch ein Indiz für die Unzufriedenheit vor allem junger Menschen mit der Situation im eigenen Land ist. Die Anwerbung indischer Fachkräfte durch Baden-Württemberg ist ein weiterer Aspekt, den das Heft behandelt.

Die LpB-Zeitschrift „Bürger & Staat“ greift aktuelle politische und gesellschaftliche Fragen auf. Sie erscheint dreimal jährlich und richtet sich an das Fachpublikum und gleichermaßen an die interessierte Öffentlichkeit. Kostenlose Einzelhefte und Gruppensätze können im Webshop der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg bestellt werden: www.lpb-bw.de/shop. Ab einem Gewicht von 500 Gramm werden die Versandkosten in Rechnung gestellt.
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Sonstiges 
 
 
Filmtipp: EASY RIDER
USA 1969 / OmU / 95 Min.
Regie: Dennis Hopper
mit Peter Fonda, Dennis Hopper, Jack Nicholson, Karen Black //

Zwei Motorrad-Hippies durchqueren Amerika von Los Angeles nach New Orleans. Eine Fahrt coolen Genießens und Staunens, die nichts aneignet, verwertet oder benutzt. Sanfte Neueroberung Amerikas, ohne Tötungen, ohne Come-and-Get-It. Durch das Gleiten der Motorräder und die Musik hindurch: die Ahnung eines Landes, das das ist, was es für sich ist. In der unhastigen Ziellosigkeit von Easy Rider meldet sich ein neuer, unaggressiver Bezug zur Welt an. Mit Musik von The Byrds, Steppenwolf, Jimi Hendrix und The Electric Prunes. Zum Einsatz kommt eine restaurierte und digitalisierte Fassung.

Kommunales Kino Freiburg
Sa 10.5., 21:30 / So 18.05., 17:30
 
 

Buch- und Lesetipps 
 
Buchtipp: Uwe Ritzer
 
Buchtipp: Uwe Ritzer "Der Ausverkauf: Wasser, Boden, Rohstoffe"
Wer mit unseren Ressourcen Profite macht und was wir dagegen tun können

Wer heute Wasser, Böden und Rohstoffe zu Profiten macht, entscheidet über unsere Zukunft. Denn während öffentlich noch erhitzte Scheindiskussionen um Heizungen und E-Autos geführt werden, hat im Hintergrund der Ausverkauf unserer natürlichen Ressourcen längst begonnen. Dabei schauen Verantwortungsträger oft hilflos zu oder machen sich sogar zu Komplizen, wenn Einzelne im großen Stil Gewinne einfahren und das Gemeinwohl den Kürzeren zieht.

Verlag Penguin 2025, 288 Seiten, € 23,00 (D)
ISBN 978-3-328-60406-8
 
 

Museums - und Ausstellungstipps 
 
 
Führung: Sonderausstellung „Mit Gespür für den Moment“ im Pfinzgaumuseum
Am Sonntag, 11. Mai, um 15 Uhr führt Susanne Stephan-Kabierske durch die Sonderausstellung "Mit Gespür für den Moment. Der Durlacher Fotograf Walter Schnebele" und präsentiert vielfältige Einblicke in das fotografische Schaffen Walter Schnebeles, das geprägt war von einem sensiblen Gespür für die kleinen, oft unbemerkten Momente des Alltags.

Mit der Ausstellung vermittelt das Pfinzgaumuseum noch bis 22. Juni 2025 einen Einblick in das Werk Schnebeles. Der Fokus liegt dabei auf Durlacher Motiven, die von Alltagsszenen über Veranstaltungen bis zu bekannten Gebäuden der Altstadt reichen.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Teilnahme an der Führung ist kostenlos bzw. im Eintrittspreis inbegriffen.
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Hörspieltipps 
 
 
Hörspieltipp: Mixing Memory & Desire
Hörspiel von Werner Fritsch
Mit: Angela Winkler, Ilse Ritter, Sylvester Groth, Nuri Singer u. a.
Musik: Werner Cee
Regie: Werner Fritsch
(Produktion: SWR 2022)

Das SWR-Hörspiel „Mixing Memory & Desire” des 1960 geborenen Dichters, Dramatikers, Filme- und Hörspielmachers Werner Fritsch wurde mit dem renommierten Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 2023 in der Kategorie „WortKunst” ausgezeichnet. Die poetischen Autofiktion ist eine Coming of Age Geschichte, die in barocker Sprachmacht eine katholische Kindheit in der oberpfälzischen Einöde beschwört - und schließlich im Versuch kulminiert, Jimi Hendrix werden zu wollen.

Samstag, 10. Mai 2025, 23:03 Uhr
SWR Kultur,Ohne Limit - Hörspiel (bis 2 Uhr)
 
 

Museums - und Ausstellungstipps 
 

© Stadtarchiv Karlsruhe, Bildarchiv Schlesiger
 
"Szenen einer Stadt. Der Karlsruher Fotograf Horst Schlesiger"
After Work-Kurzführung durch die neue Sonderausstellung im Stadtmuseum am 8. Mai

Anlässlich des 100. Geburtstags von Horst Schlesiger präsentiert das Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais bis 26. Oktober 2025 in der Sonderausstellung "Szenen einer Stadt. Der Karlsruher Fotograf Horst Schlesiger" rund 300 Aufnahmen, die umfassende und vielfältige Einblicke in sein Werk ermöglichen.

Bei der After Work-Kurzführung am Donnerstag, 8. Mai, um 18 Uhr führt Saskia Baude durch die Ausstellung und vermittelt spannende Einblicke in das Leben und Schaffen Horst Schlesigers.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Teilnahme an der Führung ist kostenlos bzw. im Eintrittspreis inbegriffen.
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Hörspieltipps 
 
 
Hörspieltipp: Storyboard
Von Herbert Beckmann
Mit: Bianca Nele Rosetz, Wolf-Niklas Schykowski, Heide Benz, Mira Partecke u. a.
Regie: Ulrich Lampen
(Produktion: SWR 2006)

Fünf Jugendliche fahren mit ihrem Betreuer ins Sommerlager nach Schweden. Sie gelten als verhaltensauffällig und sollen durch die erlebnispädagogische Maßnahme therapiert werden. Im Wald haben sie eine Panne: Der Betreuer verlässt sie, angeblich um Hilfe zu holen, doch er kehrt nicht zurück. Hilla, Ninja, Steff, Oskar und Chili versuchen, sich allein durchzuschlagen. Sie gelangen zu der verstörenden Erkenntnis, dass alles nur inszeniert ist. Als Hilla und Steff auf dramatische Weise verunglücken, übernimmt Staatsanwältin Heide Benz die Ermittlungen. Die menschlichen Abgründe sind erschreckend.

Samstag. 10. Mai 2025, 19:04 Uhr
SWR Kultur, Hörspiel Krimi
 
 

Buch- und Lesetipps 
 
Buchtipp: Wolfgang Bellmer
 
Buchtipp: Wolfgang Bellmer "Elises Sohn... und verdächtig viele Zufälle"
Klare Kante mit viel Farbe und Struktur – so malt, schreibt und lebt Wolfgang Bellmer.

Mit „Elises Sohn“ erzählt er sein wendungsreiches Leben von der Nachkriegszeit bis heute höchst unterhaltsam. Vom Straßenjungen aus gutem Hause zum Künstler, Schriftsteller, Rechtsanwalt, Politiker und Unternehmer bleibt er ein Macher mit Prinzipien und großer Lebenslust. Seine Lebensreise ist auch ein Stück Zeitgeschichte.

Kicken mit einer Stoffkugel. Das erste Tuschebild verkauft sich von alleine. Ein Inselgymnasium als letzte Chance fürs Abitur: Wolfgang lernt früh, das Beste aus scheinbar ausweglosen Situationen zu holen. Bundeswehr, Jurastudium, journalistisches Arbeiten, traumatische Erlebnisse. Die Malerei rettet ihn, dann folgen pralle Jahrzehnte zwischen Anwaltskanzlei, Familie, Politik und als Hans-Dampf-in-allen-Gassen seiner Heimatstadt Holzminden. Als Künstler in Südfrankreich dreht sich sein Leben dann wieder in neue Richtungen. In Berlin setzt er sich in der Immobilienszene durch, und nicht nur er findet in seinem Atelier zu seiner Mitte: Sein soziales Engagement hilft anderen ins Leben zurück.

Der spannende biografische Roman „Elises Sohn“ erzählt witzig und selbstironisch von einem bunten und erfüllten Leben.

Verlag Jörg Mitzkat 2025, 426 Seiten, € 19,80 (D)
ISBN: 978-3-95954-175-6
 
 

Museums - und Ausstellungstipps 
 
 
Veranstaltungstipps der Städtischen Museen Freiburg vom 5. bis 11. Mai
(Kalenderwoche 19)

Bitte beachten: Aktuelle Informationen zu Preisen stehen auf www.museen.freiburg.de/ihr-besuch. Tickets gibt es unter www.museen-freiburg.de/shop. Der Eintritt ist unter 27 Jahren, mit Freiburg-Pass und dem Museums-PASS-Musées frei.

Augustinermuseum

Augustinerfreunde führen: Frauen-Power in der Malerei des 19. Jahrhunderts
Interessierte sind am Sonntag, 11. Mai, um 11 Uhr zu einer Führung im Augustinermuseum am Augustinerplatz eingeladen. Monika Schacherer vom Freundeskreis führt im Dachgeschoss durch die aktuelle Präsentation „Ins Licht gerückt – Künstlerinnen des 19. Jahrhunderts“. Im Mittelpunkt stehen Malerinnen aus der eigenen Sammlung. Mit viel Kraft und Energie mussten sie sich ihren Weg in die Kunstwelt bahnen. Die Teilnahme kostet den regulären Eintritt von 6 Euro, ermäßigt 4 Euro.

Haus der Graphischen Sammlung

Führung: Alter!
Ob weise und gütig oder gebrechlich und unattraktiv – von alten Menschen existieren unterschiedliche Vorstellungen. Bei einer Führung am Samstag, 10. Mai, um 15 Uhr durch die Ausstellung „Alter! Grafik aus fünf Jahrhunderten“ im Haus der Graphischen Sammlung, Salzstraße 32/34, stehen Darstellungen von der Frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert im Mittelpunkt. Darunter befinden sich Grafiken von Albrecht Dürer, Hans Baldung Grien, Käthe Kollwitz und Pablo Picasso. Sie alle zeigen: Alter(n) ist relativ. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro plus Eintritt von 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Tickets gibts im Online-Shop.

Museum für Neue Kunst

Gespräch: Janis Joplin und Julie Driscoll
Das Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, lädt am Donnerstag, 8. Mai, um 12.30 Uhr anlässlich der Ausstellung „Marta!“ zu einem Gespräch mit dem Kulturwissenschaftler und Kritiker Diedrich Diederichsen ein. Thema ist „Janis Joplin und Julie Driscoll – Zwei kulturelle, geographische, musikalische Antagonistinnen“. Unter Marta Kuhn-Webers Arbeiten finden sich auch Puppen von Janis Joplin und Julie Driscoll, zwei einflussreiche Protagonistinnen der Gegenkultur der 1960er Jahre. Beide Sängerinnen orientierten sich an afroamerikanischem Blues und Soul, verkörperten jedoch gegensätzliche Stile. Teilnehmende erfahren mehr über ihre Musik und ihre Bühnenauftritte. Die Teilnahme kostet den regulären Eintritt von 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Die Teilnahmezahl ist begrenzt.

Archäologisches Museum Colombischlössle

After Work: Kostümführung mit Aperitif
Bei einer Feierabendführung am Mittwoch, 7. Mai, um 17.30 Uhr im Archäologischen Museum Colombischlössle, Rotteckring 5, erzählt die tatkräftige Keltin Onomaris spannende Geschichten aus ihrem Leben sowie von ihren Gästen aus nah und fern. Sie liefern reichlich Gesprächsstoff für den anschließenden Aperitif. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro plus Eintritt von 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Tickets gibt es im Online-Shop.

Dokumentationszentrum Nationalsozialismus

SWR Kultur Forum: Hinter den Fassaden
Das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus (DZNS), Rotteckring 14, lädt am Mittwoch, 7. Mai, um 19 Uhr zu einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Hinter den Fassaden – NS-Zeit und Kriegsende in Freiburg“ ein. 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs blickt das DZNS auf Freiburg im Nationalsozialismus zurück. Wie verstrickt waren Bürgerschaft und Institutionen in die damaligen Verbrechen? Wie erlebte die Bevölkerung in der Region das Kriegsende? Im Rahmen der Sendung SWR Kultur Forum sind mit dabei: SWR-Redakteur Gregor Papsch, Historiker Heinrich Schwendemann, Michael Wehner, Leiter der Außenstelle Freiburg der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, und Julia Wolrab, wissenschaftliche Leiterin des DZNS. Die Veranstaltung wird vom SWR aufgezeichnet. Die Teilnahme ist kostenfrei, jedoch nur mit kostenlosem Ticket aus dem Online-Shop möglich. Die Teilnahmezahl ist begrenzt.
 
 

Lesungen, Vorträge und Diskussionen 
 
Vortrag zu Architekt, Hofmaler und Konservator August von Bayer
© Stadtarchiv Karlsruhe, Bildarchiv Schlesiger
 
Vortrag zu Architekt, Hofmaler und Konservator August von Bayer
Vortrag von Silke Stimmler

Bei dem Vortrag "August von Bayer. Architekt, Hofmaler und Konservator in Karlsruhe" am Mittwoch, 7. Mai, um 18 Uhr im Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais gibt Silke Stimmler (M.A.) einen umfangreichen Einblick in das Leben und das vielfältige Wirken von August von Bayer, einem Pionier der Denkmalpflege in Baden.

Die Teilnahme am Vortrag ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Vortrag findet in Kooperation mit dem Förderverein Karlsruher Stadtgeschichte statt.

zum Bild oben:
Blick auf ein von August von Bayer entworfenes aufklappbares Aufbewahrungspult, 1975 zu seinem 100. Geburtstag in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe ausgestellt.
© Stadtarchiv Karlsruhe, Bildarchiv Schlesiger
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Hörspieltipps 
 
 
Hörspieltipp: Der Bürger als Edelmann
Eine Komödie von Molière
Aus dem Französischen von Arthur Luther
Mit: Walter Richter, Katharina Brauren, Uta Sax, Dieter Kirchlechner, Udo Vioff u. a.
Hörspielbearbeitung und Regie: Walter Knaus
(Produktion: SDR 1960)

Monsieur Jourdain ist reich und dumm. Weil er reich ist, kann er sich einen Musik-, Tanz- und Fechtmeister leisten. Und weil er dumm ist, fällt Jourdain auf alle herein, die ihm Zugang zu adligen Kreisen versprechen. Graf Dorante hat einen Titel, aber kein Geld. Das bekommt er von Jourdain. Der möchte auf keinen Fall, dass seine Tochter Lucile den bürgerlichen Cléonte heiratet. Eine Maskerade, in der Cléonte als Sohn des Großtürken, als "Mamamouchi", auftritt und um die Hand von Lucile bittet, führt schließlich nicht nur zur Vermählung eines bürgerlichen, sondern auch eines adligen Paares.

Sonntag, 04. Mai 2025, 18:20 Uhr
SWR Kultur, Hörspiel
 
 

Lesungen, Vorträge und Diskussionen 
 
 
Der Mai im Literaturhaus Freiburg
Willkommen im Literaturhaus-Mai mit Hengameh Yaghoobifarahs Roman „Schwindel“ (10.5) und Dietmar Daths Opus „Skyrmionen“ (16.5.)! Entdecken Sie die eindrucksvollen Debüts von Mirrianne Mahn (14.5.) und Eva Strasser (20.5.) sowie die Lesebühne zwischen/stand beim fantastischen Fabrik-Festival Das gute Leben für alle (15.5.).

Bei unserem „Wilden Freitag“ für Kinder und Familien gastiert die Illustratorin Sabine Kranz mit tierischen Friedensbotschaften, am Abend kommt der Publizist Volker Weiß ins Gespräch mit Karl-Heinz Ott über seine hellsichtige Zeitdiagnose zur extremen Rechten (beides 23.5.). Am Monatsende liest die Dichterin Esther Kinsky aus ihrem neuen Band „Heim.Statt“, moderiert von José F. A. Oliver, begleitet von der Sängerin und Oud-Virtuosin Negar Bouban und dem Perkussionisten Murat Coşkun (26.5.).

Außerdem laden Buchclub und Literarisches Werkstattgespräch zu Austausch und Begegnungen ein (beides 22.6.). Entfallen muss dagegen leider die Lesung mit Anne de Marcken (6.5.).

Herzliche Grüße und auf bald im Mai!
Martin Bruch, Birgit Güde und Hanna Hovtvian
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Museums - und Ausstellungstipps 
 
Chronist seiner Zeit
Bruno Schley (1895-1968) Chronist seiner Zeit (c) Bruno Schley
 
Chronist seiner Zeit
Grafiken und Zeichnungen von Bruno Schley

Zur Vernissage der Ausstellung „Bruno Schley - Chronist seiner Zeit“ mit Grafiken und Zeichnungen des Freiburger Künstlers lädt die Katholische Akademie Freiburg am Sonntag, 11. Mai 2025 um 11 Uhr in die Wintererstr. 1 ein. Eine Einführung in die Ausstellung geben der Freiburger Musiker und Pädagoge Uli Führe und Mareike Hartmann, musikalisch gestaltet wird die Vernissage von Uli Führe.

Bruno Schley (1895–1968) war als Grafiker und Werbegestalter im Freiburg des 20. Jahrhunderts bekannt – sein künstlerisches Werk als einfühlsamer Beobachter und Chronist blieb jedoch lange unbeachtet. Seit 1919 lebte er als freischaffender Künstler und widmete sich zeitlebens der Darstellung seiner Heimatstadt. Er dokumentierte den Wandel Freiburgs über Jahrzehnte hinweg – von der Kaiserzeit über die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs bis hin zu den gesellschaftlichen Umbrüchen der Nachkriegszeit. Seine Werke zeigen das Münster und die Stadt in ruhiger Schönheit ebenso wie die Trümmerlandschaften nach 1944 oder die existenziellen Ängste des Atomzeitalters. So entstand ein eindrucksvolles künstlerisches Zeugnis eines bewegten Jahrhunderts.

Die Ausstellung ist vom 12. Mai bis 1. August montags bis freitags von 8.30 bis 18.45 Uhr sowie während der Veranstaltungen der Akademie geöffnet.

Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter www.katholische-akademie-freiburg.de
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Museums - und Ausstellungstipps 
 
 
Ausstellungseröffnung | Frontières
Am Mittwoch, den 07. Mai um 19 Uhr findet im Centre Culturel Français Freiburg, Münsterplatz 11, die Ausstellungseröffnung unserer Ausstellung „Frontières“ statt. Anhand historischer, geografischer, wirtschaftlicher und menschlicher Realitäten bietet diese vom Musée national de l’histoire de l’immigration konzipierte Ausstellung die Möglichkeit zu verstehen, wie Grenzen aufgebaut wurden und sich entwickelt haben, jenseits der Dichotomie zwischen Öffnung und Schließung, zwischen Inländern und Ausländern, zwischen Wirtschaftsmigranten und politischen Geflüchteten. Dank kartografischer Darstellungen werden Größenordnungen und Proportionen in die Darstellungen eingeführt und die Relativität der Daten betont. Die Ausstellung hinterfragt die Ursachen der zunehmenden Migrationsbewegungen auf allen Kontinenten. Es geht darum, die oft nicht wahrgenommen Menschen sowie die Grenz-„Praxis“ in ihrer Vielfalt ins Licht zu rücken und eine Analyse dessen durchzuführen, was heute an den Grenzen stattfindet.

Dauer der Ausstellung: 08. Mai. – 30. Juli. Eintritt: frei. Sprache: F/D. Anmeldung: kultur@ccf-fr.de. In Kooperation mit: Musée national de l’histoire de l’immigration, Institut Français Mannheim, Institut Français Stuttgart.
 
 

Lesungen, Vorträge und Diskussionen 
 
 
Bloßlegung Gottes? Bloßlegung des Ganzen?
Lesung und Gespräch mit Christian Lehnert

Der Dichter und Theologe Christian Lehnert ist am Dienstag, 6. Mai um 19 Uhr zu Gast in der Katholischen Akademie Freiburg, Wintererstraße 1. In seinem neuesten Werk „Das Haus und das Lamm. Fliegende Blätter zur Apokalypse des Johannes“ zieht sich Lehnerts Ich-Erzähler in ein verlassenes Gehöft im Erzgebirge zurück. Dort beginnt eine existenzielle Auseinandersetzung mit der Natur, der Stille – und der biblischen „Offenbarung des Johannes“. Eine Suche nach Gottes Spuren in einer erschütterten Welt, eine Meditation über Zeit, Geschichte und die Erscheinungsweisen Gottes.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Katholischen Bibelwerk e. V. im Erzbistum Freiburg.

Der Eintritt ist frei. Eine Online-Teilnahme ist möglich. Anmeldung unter: www.katholische-akademie-freiburg.de
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Buch- und Lesetipps 
 
Buchtipp: Jean-Baptiste Andrea
 
Buchtipp: Jean-Baptiste Andrea "Was ich von ihr weiß"
Roman
Aus dem Französischen von Thomas Brovot

Mimo, aus ärmlichen Verhältnissen stammend, gelangt als kleiner Junge zu seinem Onkel in ein ligurisches Dorf, um das Handwerk des Bildhauers zu erlernen. Dort freundet er sich mit Viola, Tochter einer Adelsfamilie, an. Viola will aus dem engen gesellschaftlichen Korsett ausbrechen, das für eine Frau ihres Standes nur die Ehe vorsieht. Viola und Mimo durchleben die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, den Aufstieg des Faschismus und die Unruhen der Weltkriege. Er, der kleinwüchsige Bildhauer, wird ein gefeierter Künstler; sie versucht, ihre Träume als emanzipierte Frau zu verfolgen. Beide verlieren und finden sich immer wieder, ohne ihre Freundschaft jemals aufzugeben.

Ausgezeichnet mit dem Prix Goncourt 2023.
Lesereise vom 12. bis 14. Mai nach Berlin, München und Heidelberg.

Luchterhand Literaturverlag 2025, 512 Seiten, € 24,00 (D), 24,70 (A) / SFr 33,50
ISBN 978-3-630-87800-3
 
 

Museums - und Ausstellungstipps 
 
 
Skulpturenhalle und Chor im Augustinermuseum erstrahlen bald in neuem Licht
Modernisierungsarbeiten von Dienstag, 6. Mai, bis Freitag, 16. Mai

Die Skulpturenhalle im Augustinermuseum wird modernisiert: Von Dienstag, 6. Mai, bis Freitag, 16. Mai, erhalten die Räume mit den berühmten Propheten und Wasserspeiern ein neues, energiesparendes LED-Beleuchtungssystem. Während der Arbeiten ist auch der Chorraum mit Barockkunst und Welte-Orgel für Besucher*innen geschlossen.

Alle übrigen Ausstellungsbereiche – darunter die Präsentation der Glasfenster und das Dachgeschoss mit der aktuellen Sammlungsschau „Ins Licht gerückt: Künstlerinnen im 19. Jahrhundert“ – bleiben zugänglich. Der Eintrittspreis ist in dieser Zeit reduziert: Besucher*innen zahlen 6 Euro, ermäßigt 4 Euro.
 
 

Hörspieltipps 
 
 
Hörspieltipp: Haus aus Stimmen
Hörspiel als Kammeroper von Silke Scheuermann
Mit: Chris Pichler, Michael Rotschopf, Daniel Gloger, David Haller, Felix Dreher, der Frankfurter Hochschule für Musik und dem Offenbacher Streichquartett
Hörspieleinrichtung, Komposition und Regie: Cathy Milliken, Dietmar Wiesner
(Produktion: HR/SWR/DLF/ZKM 2007)

Ein surreales Spiel über eine junge Ehe, die von den Stimmen eines Hauses zerstört wird. Lyrik, szenisches Spiel, Geräusch, Monolog, aber auch Formen des Gesangs, die eine Kammeroper kennzeichnen und um moderne Formen wie Chanson und Paso Doble erweitert werden sollten, fanden hier Eingang.

Samstag, 03. Mai 2025, 23:03 Uhr
SWR Kultur, Ohne Limit - Hörspiel
 
 

Museums - und Ausstellungstipps 
 
Unrecht & Profit – Das Badische Landesmuseum im Nationalsozialismus
© Badisches Landesmuseum, Foto: Peter Gaul
 
Unrecht & Profit – Das Badische Landesmuseum im Nationalsozialismus
Ausstellung
bis 28. September 2025, Schloss Karlsruhe

Karlsruhe, April 2025 – Es ist der 1. Mai 1933: auf dem Karlsruher Schlossplatz hallen marschierende Soldatenstiefel, Fanfaren ertönen, die Menschenmenge jubelt. Das Schloss ist in rotes Licht getaucht, bengalische Feuer zeichnen zwei riesige Hakenkreuze auf die Fassade. Hier, wo einst die badischen Markgrafen und Großherzöge residierten, hat sich eine neue Macht inszeniert: Das Schloss, das Wahrzeichen der Stadt und mittlerweile Sitz des Badischen Landesmuseums, wird zur Kulisse für die Propaganda des NS-Regimes.

Das Spektakel ist nicht nur eine Inszenierung. Es ist Ausdruck eines Systems, das politische Gegner verfolgte und sich des kulturellen Erbes Europas bemächtigte. Kulturgüter jüdischer Sammlerinnen und Sammler aus Museen, Galerien und Privathaushalten werden nach und nach durch die Nationalsozialisten enteignet, beschlagnahmt und Bürgerinnen und Bürger durch Repressalien zu Notverkäufen gezwungen. Viele dieser Objekte finden ihren Weg in deutsche Museen – auch in das Badische Landesmuseum.

Die Sonderausstellung „Unrecht & Profit“ im Schloss Karlsruhe zeigt erstmals über 70 dieser fragwürdigen Erwerbungen. Sie legt offen, wie jüdisches Eigentum über einen direkten Ankauf, den Kunsthandel oder staatliche Zuweisungen in die Museumssammlungen gelangte. Allein zwischen 1933 und 1945 erweiterte das Badische Landesmuseum seine Bestände um 840 Objekte, deren Provenienz auf ihre Rechtmäßigkeit geprüft wird – darunter Gemälde, Skulpturen, Keramiken, Möbel und Schmuck. Mit der Ausstellung stellt sich das Badische Landesmuseum der eigenen Vergangenheit und der drängenden Frage nach der Verantwortung der Museen in der Diktatur. Deutlich wird, dass die Aufarbeitung dieses Erbes eine hochaktuelle Aufgabe ist – auch in der Zukunft.

Hinter jedem ausgestellten Werk verbirgt sich eine Provenienzgeschichte, die rekonstruiert und akribisch erforscht werden musste. Einige Objekte lassen sich eindeutig zuordnen und kamen nachweislich während der NS-Zeit in die Sammlung. So wurde die Bacchanten-Gruppe aus Steingut 1941 direkt von der „Abteilung Jüdisches Vermögen“ in Karlsruhe erworben – ihr einstiger Eigentümer bleibt jedoch unbekannt. Ebenso perfide war die sogenannte „M-Aktion“ (Möbel-Aktion), die ab 1942 systematisch Wohnungen und Geschäfte deportierter Jüdinnen und Juden in Frankreich und den Niederlanden plünderte. Tausende Objekte wurden nach Deutschland transportiert – darunter eine chinesische Skulptur, die noch immer das Etikett eines Pariser Antiquitätengeschäfts trägt.

Ebenfalls in die Museumssammlung gelangte eine mittelalterliche Skulptur, die mit sechs weiteren Gemälden aus den sogenannten „Mannheimer Lifts“ stammte – Umzugsgut jüdischer Bürgerinnen und Bürger, das nach deren Flucht oder Deportation beschlagnahmt wurde. 1943 brachte man rund 600 Container aus dem Amsterdamer und Rotterdamer Frachthafen nach Mannheim zurück und durchsuchte sie nach „museumswürdigen“ Objekten. Während der Hausrat geflohener Jüdinnen und Juden an „fliegergeschädigte“ Deutsche verkauft wurde, fanden wertvolle Kulturgüter Eingang in öffentliche Sammlungen. Auf einem Pappetikett der Skulptur findet sich lediglich der Hinweis „Unbekannter fremder Besitz“.

Viele weitere Objekte zeugen von der gezielten Aneignung jüdischen Eigentums: Ein Puppenservice, das 1940 aus einer jüdischen Wohnung beschlagnahmt wurde, sowie ein kleiner Bronze-Mörser mit lateinischer Inschrift, 1943 von einem Kunsthändler erworben, stehen stellvertretend für den weitreichenden Kunst- und Kulturgutraub dieser Zeit.

Die Ausstellung beleuchtet nicht nur die Entzugskontexte und Mechanismen des NS-Kulturgutraubs. Vermittelt wird auch die akribische Arbeit der Provenienzforschung, die am Badischen Landesmuseum seit 2010 proaktiv betrieben wird. Großformatige Zeitungsausschnitte, Entzugslisten und historische Pressefotos dokumentieren die mühsame Spurensuche, die oft Jahre dauern kann, um die Herkunft eines Objekts zu klären. Dabei gilt es auch, Kunstwerke zu prüfen, die erst nach dem Krieg in die Sammlung kamen – wie der Bechstein-Flügel aus dem Jugendstil-Musiksalon der Familie Kahn-Starré.

Der Bechstein-Flügel wurde erst 1971 vom Museum aus der Karlsruher Freimaurerloge „Leopold zur Treue“ erworben. Wie er dorthin gelangte, ist noch unklar. Nach dem Verkauf der Mannheimer Villa 1934 zog Richard Kahn-Starré mit seiner Frau nach Baden-Baden, wo er trotz Repressalien der Deportation entging. Möglicherweise wurde der Flügel in den 1950erJahren von Familienmitgliedern verkauft. Das Objekt wird derzeit noch geprüft. Belege für einen NS-verfolgungsbedingten Entzug gibt es bislang keine. Die Provenienzforschung bleibt ein fortlaufender Prozess.

Alle eindeutig unrechtmäßig entzogenen Objekte der Sammlung sind in die Datenbank „Lost Art“ eingestellt, um mögliche rechtmäßige Erben ausfindig zu machen. Doch oft sind die Namen der ursprünglichen Eigentümerinnen und Eigentümer nicht mehr zu ermitteln. Herkunftsnachweise wurden vernichtet oder nie dokumentiert – mit den Kunstwerken verschwanden nicht nur materielle Werte, sondern auch ganze Familiengeschichten. Während die Verantwortlichen innerhalb des Museums und staatlicher Institutionen klar benannt werden können, bleiben die Namen der Geschädigten in vielen Fällen unbekannt. Die ausgestellten Objekte stehen stellvertretend für jene anonymen Opfer der Verfolgung.

„Lange Zeit galten Museen während der NS-Zeit als scheinbar unverdächtig, ja sogar als Opfer des staatlich angeordneten Entzugs von „entarteter Kunst“. Doch spätestens die Washingtoner Konferenz von 1998 machte deutlich, dass gerade auch die Museen vom Raub jüdischen Kulturguts profitierten“, so Museumsdirektor Eckart Köhne. „Wir können die Vergangenheit nicht ungeschehen machen, aber wir können Verantwortung übernehmen. Transparenz ist der Schlüssel. Wir legen offen, wie Museen – auch das Badische Landesmuseum – während der NS-Zeit agierten. Jedes dieser Objekte steht für eine Lücke: für ein Leben, ein Schicksal, einen Menschen. Wir wissen nicht, ob wir alle Antworten finden werden. Aber wir können Fragen stellen, nachforschen – und vor allem: nicht vergessen.“

Unrecht & Profit –
Das Badische Landesmuseum im Nationalsozialismus
12. April – 28. September 2025
Der Besuch ist im Eintrittspreis für die Sammlungen enthalten:
8 Euro, erm. 6 Euro
Di–Do 10–17 Uhr, Fr–So, Feiertage 10–18 Uhr

zum Bild oben:
Siegelstempel des Badischen Landesmuseums (ohne Holzgriff) mit Reichsadler, Hakenkreuz und der Umschrift: „Landesmuseum / Karlsruhe“
Messing, graviert, 1933
Badisches Landesmuseum
© Badisches Landesmuseum, Foto: Peter Gaul
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Hörspieltipps 
 
 
Hörspieltipp: Kornkreise
Von Monika Geier
Mit: Judith Neumann, Marek Harloff, Wowo Habdank, Robert Dölle, Barbara Phillip, Patrycia Ziolkowska, Wolfgang Pregler u. v. a.
Regie: Martin Heindel
(Produktion: HR/SWR 2020)

"Kornkreise" dreht sich um ein Umweltcamp für Jugendliche, die sich für die Wiederansiedlung von Luchsen einsetzen. Es herrscht bestes Sommerwetter, und zur abendlichen Zerstreuung haben die beiden Campleiter*innen Nora und Oz den engagierten Umweltaktivisten und Jagdgegner Franz Knieper für einen Vortrag über den wahren Ursprung von Kornkreisen eingeladen. Alles bestens? Die laue Nacht und der klare Sternenhimmel verführen Nora und Franz dazu, selbst einen Kornkreis zu machen - dann fällt ein Schuss, und ausgerechnet der erklärte Jagdgegner ist tot. Einfach nur ein unglücklicher Jagdunfall?

Samstag, 03. Mai 2025, 19:04 Uhr
SWR Kultur, Krimi
 
 

Buch- und Lesetipps 
 
Buchtipp: Bernd Leix
 
Buchtipp: Bernd Leix "Bachrauschen"
Kriminalroman mit Kriminalhauptkommissar Oskar Lindt

Die Gartenschau im Schwarzwald zwischen Freudenstadt und Baiersbronn wirft lange, dunkle Schatten voraus. Ein Jahr vor Beginn des Großevents »Tal X« gibt es am Ufer des Forbachs mehrere rätselhafte Todesfälle. Haben sie etwas mit der Gartenschau zu tun? Soll die Veranstaltung in letzter Minute verhindert werden? Nein, keinesfalls! Der Freudenstädter Oberbürgermeister ist sich sicher, dass die Bevölkerung voller Begeisterung hinter der Gartenausstellung steht. Kommissar Oskar Lindt nimmt die Ermittlungen auf und taucht tief in die Historie des Tals ein.

Gmeiner Verlag 2025, 272 Seiten, € 15,00 (D)
ISBN 978-3-8392-0750-5
 
 

Sonstiges 
 
 
Literaturhaus Freiburg: Tanz in den Mai!
Verehrtes Publikum, wir bitten zum Tanz!

Zu Ehren des nahenden Wonnemonats stapeln wir am Mittwoch, den 30. April ab 21 Uhr im Literaturhaus die Stühle zur Seite, rollen die Diskokugel in den Saal und drehen den Bass auf.

Mit dem liebsten Rauschmittel der Dichter arbeiten wir an der Abschaffung der Nacht, entzünden ein Maifeuer der Beats, drehen irrlichternde Pirouetten: Anmut bei hoher Umdrehungszahl.

Im stündlichen Wechsel geht es querbeet durch den Stilgarten des Pop. An den Plattentellern:

ab 21 Uhr: Werner Baur aka DDDJayWaba und Eberhard Bittcher aka DJ Brüno (Mix 50er-90er mit einer Prise Neues)
ab 22 Uhr: die Fritzi*s (Dance, Pop, Funk, Alternative)
ab 23 Uhr: DJ FredPferd & monkeybrain (Indie)
ab 0 Uhr: Early Bird feat. joey ambientino (Whatever School Hiphop, Soul)

Eintritt: 5 Euro (nur Abendkasse)

Put on Your Dancing Shoes!
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Sonstiges 
 
Holger Neinhaus wird geschäftsführender Vorstand am ZKM in Karlsruhe
Holger Neinhaus, künftiger geschäftsführender Vorstand des ZKM © privat
 
Holger Neinhaus wird geschäftsführender Vorstand am ZKM in Karlsruhe
Holger Neinhaus tritt damit die Nachfolge von Dr. Helga Huskamp an, die das ZKM Ende März dieses Jahres auf eigenen Wunsch verlassen hatte. Neinhaus wird künftig gemeinsam mit dem wissenschaftlich-künstlerischen Vorstand Alistair Hudson das ZKM leiten. Zu den Aufgaben des geschäftsführenden Vorstands gehören insbesondere die Vernetzung der Institution, die Verantwortung für Haushalt und Finanzen, das Personalmanagement, die Betriebsorganisation und technische Verwaltung, die Entwicklung der Servicebereiche sowie die Organisation der Gremiensitzungen.

"Hoch qualifizierter Manager für die Position des geschäftsführenden Vorstandsmitglieds"

Der Stiftungsratsvorsitzende Arne Braun, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, sagt zur neuen Personalie in Stuttgart: „Mit Holger Neinhaus konnten wir einen hoch qualifizierten Manager für die Position des geschäftsführenden Vorstandsmitglieds gewinnen.“ Er werde das ZKM in der Übergangszeit begleiten, bis das reguläre Findungsverfahren für die Nachfolgesuche abgeschlossen sei, fügte Arne Braun hinzu. „Mit seiner langjährigen Erfahrung in der Unternehmensführung und Strategieberatung als Vorstand und Geschäftsführer mit besonderer Expertise für Finanzen, Marketing und in Verbindung mit seiner großen Leidenschaft für Kunst und Kultur ist er ein echter Glücksfall für das ZKM. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm.“

Auch Oberbürgermeister und stellvertretender Stiftungsratsvorsitzender Dr. Frank Mentrup begrüßt die Entscheidung des Stiftungsrates. „Es ist überaus erfreulich, dass in sehr kurzer Zeit nach dem Weggang von Dr. Helga Huskamp die wichtige Position des geschäftsführenden Vorstandsmitglieds des ZKM kommissarisch mit einem erfahrenen Manager besetzt werden kann. Holger Neinhaus bringt nicht nur langjährige Berufserfahrung mit, seine speziellen Kompetenzen und Erfahrungen in den Bereichen der unternehmerischen Strategiebildung und Transformation sind in der jetzigen Umbruchsituation des ZKM für das Haus besonders wertvoll. Ich bin davon überzeugt, dass er in enger Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlich-künstlerischen Vorstand und dem gesamten ZKM-Team dem ZKM wichtige Impulse für die strategische Organisationsentwicklung geben kann".

Der wissenschaftlich-künstlerische Vorstand des ZKM, Alistair Hudson, sagt: „Ich freue mich sehr darauf, Holger Neinhaus im Team des ZKM willkommen zu heißen und gemeinsam mit ihm die Organisation in eine spannende Zukunft zu führen. Er bringt eine Fülle von Erfahrungen in den Bereichen Wirtschaft und Technologie mit und teilt die Leidenschaft für die Kunst, was ihn für mich zu einer idealen Besetzung für diese Weltklasse-Institution macht.“

Über 20 Jahre Erfahrung

Neinhaus ist Diplom-Kaufmann mit Schwerpunkten Wirtschaftsinformatik, Marketing und Logistik. Als General Manager blickt der 52-Jährige auf mehr als 20 Jahre Erfahrung in Strategie, Transformation und operativer Exzellenz zurück, unter anderem arbeitete er 15 Jahre als Vorstand und Geschäftsführer der Strategieberatung SMP. Dort betreute er über 200 Transformationsprojekte bei mittelständischen Unternehmen und Konzernen. Als Miteigentümer und langjähriger Vorstand einer Organisation mit 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat er unternehmerische Führung früh gelernt und mitgeprägt.

Über das ZKM

Gegründet im Jahr 1989 steht das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe weltweit für einen offenen Kunstbegriff im digitalen Zeitalter. Dort vernetzen sich wissenschaftliche Sammlungs- und Archivforschung mit künstlerischer Forschung zu den elektronischen Künsten. Durch diese interdisziplinären Verbindungen präsentiert und produziert das ZKM die Entwicklung der Kunst und Medien des 20. und 21. Jahrhunderts.

In seiner Arbeit vereinigt das ZKM Forschung und Produktion, Ausstellungen und Aufführungen, Sammlung und Archive, Vermittlung und Veranstaltungen. Durch interdisziplinäre Verbindungen dieser Arbeitsfelder kann das ZKM als agile Organisation die Entwicklung der Kunst und Medien des 20. und 21. Jahrhunderts präsentieren wie produzieren.
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Museums - und Ausstellungstipps 
 
 
Veranstaltungstipps der Städtischen Museen Freiburg vom 28.04. bis 4. Mai
(Kalenderwoche 18)

Bitte beachten: Aktuelle Informationen zu Preisen stehen auf www.museen.freiburg.de/ihr-besuch. Tickets gibt es unter www.museen-freiburg.de/shop. Der Eintritt ist unter 27 Jahren, mit Freiburg-Pass und dem Museums-PASS-Musées frei.

Augustinermuseum

Kammerkonzert: Flöte und Flöte
Kammermusik im besonderen Ambiente der Skulpturenhalle des Augustinermuseums am Augustinerplatz erwartet das Publikum bei einem Konzert am Freitag, 2. Mai, um 20 Uhr. Die Mitglieder des SWR-Symphonieorchesters Anne Romeis und Matvey Demin spielen auf der Flöte Werke von Georg Philipp Telemann, Friedrich Kuhlau und Paul Hindemith. Tickets kosten 10 Euro, ermäßigt 8 Euro und sind an der Museumskasse und im Online-Shop im Vorverkauf sowie an der Abendkasse erhältlich. Eine Sitzplatzreservierung ist nicht möglich.

Museum für Neue Kunst

Führung: Marta!
Das Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, lädt am Sonntag, 4. Mai, um 15 Uhr zu einer Führung durch die aktuelle Ausstellung „Marta! Puppen, Pop & Poesie“ ein. Marta Kuhn-Weber (1903–1990) verband als künstlerische Grenzgängerin Malerei, Skulptur, Fotografie, Film und Poesie. Im Mittelpunkt stehen ihre einzigartigen Puppen, die gesellschaftliche Rollenbilder, Gender und Sexualität thematisieren: Sie zeigen Berühmtheiten wie Marylin Monroe, Mick Jagger oder Salvador Dalí. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro plus Eintritt von 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Tickets gibt es im Online-Shop.


Archäologisches Museum Colombischlössle

Matinee: Die neolithische Revolution
Das Archäologische Museum Colombischlössle, Rotteckring 5, lädt am Sonntag, 4. Mai, von 11 bis 13 Uhr zur Matinee ein. Gemeinsam mit der Expertin Pia Micheel erkunden Interessierte, wie unsere Vorfahren vor über 10.000 Jahren sesshaft wurden. Anhand regionaler Fundstücke lernen sie die entscheidenden Entwicklungen der Menschheitsgeschichte kennen. Die sogenannte neolithische Revolution, die auch Europa und unsere Region prägte, begann in Mesopotamien. Doch warum gaben Menschen ihr Leben als Jäger*innen und Sammler*innen auf? Welche Herausforderungen brachte dieser Wandel mit sich? Musikalisch begleitet das Ardinghello Ensemble die Veranstaltung: Annette Rehberger und Sebastian Wohlfarth spielen Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Johan Halvorsen an der Violine und Viola. Eine Veranstaltung mit dem Verein Freunde des Archäologischen Museums Colombischlössle. Die Teilnahme kostet 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Tickets gibt es im Online-Shop.

Dokumentationszentrum Nationalsozialismus

Führung: Hinter den Fassaden
Die „Machtergreifung“ der Nationalsozialist*innen 1933 veränderte auch in Freiburg Politik und Alltag. Bei der Führung am Sonntag, 4. Mai, um 10.30 Uhr durch die Dauerausstellung des Dokumentationszentrums Nationalsozialismus, Rotteckring 14, erfahren die Teilnehmenden anhand verschiedener Zeugnisse mehr über lokale Akteur*innen und reflektieren die Ereignisse. Die Teilnahme kostet 4 Euro. Tickets gibt es im Online-Shop.
 
 

Hörspieltipps 
 
 
Hörspieltipp: Der Untergang des Hauses
Von Walter Filz
Nach einer Geschichte von Edgar Allan Poe
Mit: Sylvester Groth
(Produktion: SWR 2025 - Ursendung)

Ein alter Mann in seinem alten Schloss. Er ist der letzte eines einstmals großen Geschlechts. Aus der Zeit geworfen und aus der Welt gefallen, beschäftigt er sich nurmehr mit sich selbst und seinen ungreifbaren Ängsten, die ihn mehr und mehr vereinnahmen. Dem Wahnsinn nahe lädt er einen alten Jugendfreund zu sich ein. Der kommt und erlebt Schreckliches ...
So erzählt es Edgar Allan Poe in seiner Geschichte vom "Untergang des Hauses Usher". Lässt man den Namen weg, könnte es der Untergang irgendeines Hauses sein. Und manches erinnert von Ferne vielleicht sogar an ein Medienhaus.

Donnerstag, 1. Mai 2025, 18:20 Uhr, Premiere
SWR Kultur, Hörspiel
 
 

Museums - und Ausstellungstipps 
 
Alter! Grafik aus fünf Jahrhunderten
(c) Städtische Museen Freiburg, Foto: Axel Killian
 
Alter! Grafik aus fünf Jahrhunderten
Neue Ausstellung im Haus der Graphischen Sammlung Freiburg

Weise und gütig oder gebrechlich und unattraktiv – von alten Menschen existieren sehr unterschiedliche Vorstellungen, auch in der Kunst. Die Ausstellung „Alter! Grafik aus fünf Jahrhunderten“ im Haus der Graphischen Sammlung widmet sich ab Samstag, 26. April, diesem vielschichtigen Thema. Welche Entwicklungen, Stereotype und Deutungen gab es im Laufe der Zeit? Bis Sonntag, 17. August, sind rund 80 Werke von der Frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert zu sehen, darunter Arbeiten von Albrecht Dürer, Hans Baldung Grien, Rembrandt van Rijn, Marie Ellenrieder, Max Liebermann, Käthe Kollwitz und Pablo Picasso. Sie stammen aus den grafischen Sammlungen von Augustinermuseum und Museum für Neue Kunst. Als Leihgaben ergänzen zeitgenössische Fotografien von Darius Ramazani die Präsentation, die ein neues Altersverständnis im 21. Jahrhundert zeigen.

Die Ausstellung nähert sich dem Thema Alter aus unterschiedlichen Perspektiven: Sie spiegelt zum einen gängige Vorstellungen und zeigt andererseits die große Bandbreite der Darstellungen. Der Rundgang beginnt mit den sogenannten „Lebensalterdarstellungen“. Fridolin Leiber schuf um 1900 die „Stufenalter des Mannes / der Frau“, die eine Idealvorstellung des menschlichen Lebensverlaufs zeigen. Auf- und absteigende Treppen illustrieren die verschiedenen Altersphasen für Männer und Frauen. Solche Darstellungen existierten seit dem 16. Jahrhundert und dienten bis ins 19. Jahrhundert der Verbreitung bürgerlicher Wertvorstellungen.

Das Kapitel „Individuell?“ widmet sich dem Porträt. Ein Werk von Marie Ellenrieder aus dem Jahr 1820 zeigt den 101-jährigen Georg Lerch, der durch sein hohes Alter Aufmerksamkeit erlangte. Personen, die diese „magische“ Grenze erreichten oder überschritten, galten damals als „kuriose Naturereignisse“ und waren von besonderem Interesse.

Das Thema „Weise? – Heiligentypus“ zeigt unter anderem zwei Kupferstiche der Apostel von Albrecht Dürer aus dem Jahr 1514, die eine positive Sicht auf den Lebensabend illustrieren. Heilige, Apostel oder Propheten wurden häufig mit langem Bart, weißem Haar und ausdruckvollem Gesicht dargestellt.

Auch Geschlecht und sozialer Status prägen unterschiedliche Altersbilder: Männer werden meist als erfahren und gütig dargestellt, während bei Frauen häufig der gealterte Körper im Fokus steht. Das zeigt sich zum Beispiel in den Radierungen von Melchior Küsel, die um 1670 entstanden sind. In seinem Werk „Die Zwietracht“ charakterisieren ein abgemagerter Körper, erschlaffte Brüste und ein faltiges Gesicht die dargestellte Frau als alt. Die Radierung „Das Alter“ hingegen betont die im Laufe des Lebens erworbene Weisheit eines Mannes: Zu sehen ist ein Greis mit Rauschebart und Gewand umgeben von Symbolen der Vergänglichkeit. Diesen vorherrschenden Altersbildern gegenüber steht Annegret Soltaus Werk „generativ – TOCHTER mit Urgroßmutter“ aus dem Jahr 1994. Die Künstlerin collagiert in ihrer Arbeit eine Fotografie ihrer nackten Tochter mit der ihrer Urgroßmutter und thematisiert so Weiblichkeit, Identität und die Verbindung von Generationen.

Zu den Grafiken gesellen sich in der Ausstellung Hilfsmittel wie historische Gehstöcke, Brillen und Lupen. An Mitmachstationen können sich Interessierte mit dem eigenen Alterungsprozess auseinandersetzen und gesellschaftliche Vorstellungen hinterfragen. Am „Wochenende der Begegnung der Generationen“ kommen in Workshops und bei Vorträgen Menschen jeden Alters zusammen und tauschen sich aus. Weitere Termine und Veranstaltungen gibt es unter www.museen.freiburg.de/kalender. „Alter!“ wurde kuratiert von Adana Schulz, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Augustinermuseum.

Das Haus der Graphischen Sammlung im Augustinermuseum, Salzstraße 32/34, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und freitags bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Unter 27 Jahren, für Mitglieder des Freundeskreises, mit Freiburg-Pass und mit Museums-PASS-Musées ist er frei. Tickets gibt es an der Museumskasse oder online.

zum Bild oben:
Käthe Kollwitz, Selbstbildnis, 1924, Städtische Museen Freiburg, Foto: Axel Killian
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