lesen-oder-vorlesen.de
Dienstag, 14. Mai 2024
  --- Besuchen Sie unser neues Informationsportal wodsch.de
Uhr
  •  


Hörspieltipps

 
Hörspieltipp: Büchners Bote
Hörstück von Hermann Kretzschmar
Nach Texten von Georg Büchner
Komposition und Realisation: Hermann Kretzschmar
(Produktion: SWR/HR 2013)
Länge: 55 Minuten

”Mein Hörstück ist eine sprachlich-musikalische Aneignung von Georg Büchners “Der Hessische Landbote”. Eingearbeitet werden Zitate aus dem “Fatalismusbrief” Büchners von 1834, geschrieben kurz vor der Veröffentlichung des “Hessischen Landboten” sowie Wilhelm Müllers Gedicht “Der Wegweiser” aus Schuberts “Winterreise”, Passagen aus dem, den Gestus des Pamphlets aufgreifenden, politischen Essay “Der Kommende Aufstand” von 2007 und aus Henry David Thoreaus Essay “Über die Pflicht zum Ungehorsam gegenüber dem Staat” von 1849. Den zentralen musikalischen Fokus bildet ein Blechbläserquartett, das einerseits die Welt des Volksaufstandes mit marschähnlichen Stücken evoziert, andererseits Schuberts Lied als eine Art Kassiber der damaligen Zeit weiterträgt. So wird plötzlich die Schubertsche Liedbegleitung einem Gesang unterdrückter amerikanischer Sepharden unterlegt aus der Public Library New York. Den Text eignen sich die Schauspieler auf spielerische Weise an, gesungen oder im Stil der Rezitation von Werken der Konkreten Poesie. Meine Arbeit verweist auf AgitProp-Lehrstücke aus den 20er-Jahren, aber nur als eine von vielen Verfahrensweisen der Textübertragung, um aus der Distanz und im Zitat den Text zu ironisieren, zu brechen oder zu verstärken – je nachdem, ob er biblische Thematik bemüht, serielle Auflistungen von Zahlen über Staatsausgaben transportiert, geschichtliche Rückschauen und nationale Vergleiche anstellt oder gar die Dringlichkeit eines Volksaufstandes fordert. Eigentlich kein primär literarischer Text, wurde “Der Hessische Landbote” mehrfach überarbeitet. Ich folge der ersten Druckfassung. Bei der Lektüre fiel mir vor allem die rhythmische Struktur auf, die nachher für die Musik und ihre Großform bestimmend war. Dabei stellte ich mir die Fragen: Sind heute noch gesellschaftliche Zustände wie im Landboten beschrieben existent? Ist dieses Stück noch aktuell nach einer seitdem fast 180-jährigen Emanzipationsgeschichte gegenüber Staat und Obrigkeit? Kann der Text heute mehr sein als nur historisches Dokument des Vormärz?” (Hermann)

Ursendung am Donnerstag, 17.10.2013, 22.03 Uhr, SWR2 Hörspiel-Studio

Dieses Hörspiel steht nach der Ursendung eine Woche als On-Demand-Stream auf: SWR2.de/hoerspiel
Mehr
 

 
Hörspieltipp: Das China-Projekt
Hörspiel von Ronald Steckel
Mit: Chang Hsien-Jen, Terry Chan und Jonatan Briel
Regie: Ronald Steckel
(Produktion: RBB 1985)
Länge: 47 Minuten

Das China-Projekt ist eine Expedition in den akustischen Raum, seine Zeichen und Sprachen. Eine Sammlung von Texten aus den klassischen Schriften des alten China – Texte von Lao Tse, Dschunag Tse, Han Shan und aus dem I Ging – gab den Anlass. Es finden sich dort Behauptungen wie ‘Der Mensch ist von Natur still. Das ist seine himmlische Seele’. Was kann das angesichts der heutigen Lärmfähigkeit noch bedeuten? Zwölf Wochen arbeiteten die Realisatoren mit diesen Texten in einem digitalen Audio-Computer-Studio, das über alle technischen Möglichkeiten verfügt, die heute in der Popmusik-Produktion als Instrumentarium eingesetzt werden. Ohne besondere Intention begann während der Produktionszeit ein Prozess akustischer Verwandlungen und Metamorphosen, wie eine Reflexion jenes Prozesses, der in den alten Schriften einer fernen Kultur als Weg des Tao beschrieben wird: unaufhörliche Verwandlung, stetiger Strom. In den Audio-Computern wurden menschliche Stimmen zu Zikaden und Blasinstrumenten, eine knarrende Tür zur Orgel, Stimmen von Walen zu Schreien von Drachen. Es entstanden synthetische Naturen, synthetische Gärten, synthetische Musik. Tonale Chemie, Ton-Alchemie, in der semantische und musikalische Zeichen sich durchdringen – eine akustische Expedition in ein unbekanntes Land. Reisegeschwindigkeit: 38,1 cm pro Sekunde.

Donnerstag, 10.10.2013, 22.03 Uhr, SWR2 Hörspiel-Studio
 
 

 
Hörspieltipp: Zwischen hier und jetzt
Asylgespräche
Hörspiel von Lena Müller

Karla und Janine sind als Asylsuchende nach Deutschland gekommen. Seit Jahren warten sie darauf, dass über ihren Asylantrag entschieden wird. Ihre Lebenssituation ist davon geprägt, dass sie für ihre Flucht große Entscheidungen treffen mussten, und nun in einem Zustand des Abwartens und der eingeschränkten gesellschaftlichen Teilhabe verharren müssen. In diesem Moment des ‘Dazwischen’ beschreiben sie den Alltag im Heim, ihre Überlebensstrategien, ihre Kämpfe, ihre Enttäuschungen und Erfolge. Sie sprechen über Freiheit und Einschränkung, Selbst- und Fremdbestimmung, Wünsche und Träume, Kindererziehung und berufliche Perspektiven.

Dienstag, 08.10.2013, 19.20 Uhr, SWR2 Tandem
 
 

 
Hörspieltipp: Die Trennung
Hörspiel von Claude Simon
Aus dem Französischen von Elmar Tophoven
Mit: Rosemarie Fendel, Helmut Wildt u.a.
Regie: Otto Düben
(Produktion: SDR/BR/WDR 1968)
Länge: 90 Minuten

Zwei Ehen werden in Parallelität zueinander gesetzt. Aber nicht nur die Beziehungen der Ehepartner untereinander sind von permanenter Gereiztheit: Was das Zusammenleben dieser vier Personen über erotische Polaritäten hinaus so kompliziert macht, sind unerträgliche Spannungen zwischen den Generationen. Zögernd und schwer, beunruhigend, ja bedrückend muss die Sprache sein, die von so ausweg- und antwortlos aneinander gebundenen Menschen gesprochen wird. Der zur Flucht bestimmte Zug fährt ohne einen Flüchtigen ab.
Claude Simon, geboren am 10. Oktober 1913 in Tananarive, Madagaskar, gestorben 2005 in Paris, gehörte zu den bedeutendsten Vertretern des “Nouveau Roman”.

Sonntag, 06.10.2013, 18.20 Uhr, SWR2 Hörspiel am Sonntag
 
 

 
Hörspieltipp: »Ooohm« oder Der Kampf um den Nationalpark
Mundarthörspiel von Daniel Oliver Bachmann
Regie: Günter Maurer
(Produktion: SWR 2013)
Länge: ca. 50 Minuten

Im Schwarzwald ist der Streit um den Nationalpark zwischen Befürwortern und Gegner voll entbrannt. Auch Ranger Peter Förstner und Bürgermeister Rothfuß stehen in verschiedenen Lagern: Während der Ranger eine Lanze für den Park bricht, mobilisiert Rothfuß als einer der größten Sägewerksbesitzer den Widerstand. Unterstützung bekommt der Ranger aus der Landespolitik – eine ganz neue Erfahrung für ihn. Nun will er auch die Gegner für die Idee gewinnen, denn was nützt ein Nationalpark, wenn er nicht akzeptiert wird? Doch die Gegenseite hat ebenfalls gewichtige Argumente und scheint unversöhnlich zu sein, bis eines Tages bei Peter das Telefon klingelt: Ausgerechnet sein Erzfeind Rothfuß will ihn in einer sehr vertraulichen Sache sprechen. Rothfuß steckt in einer verzwickten Lage: Seine Frau hat sich einer Sekte angeschlossen, die ausgerechnet in einem ehemaligen Kurhotel im Schwarzwald untergekommen ist. Zum ersten Mal in den langen Jahren ihrer Feindschaft müssen sich der Ranger und Rothfuß zusammenraufen.

Ursendung am Samstag, 05.10.2013, 21.03 Uhr, SWR4 Mundart-Hörspiel

Dieses Hörspiel steht nach der Ursendung eine Woche als On-Demand-Stream auf: SWR.de/SWR4/bw
Mehr
 

 
Hörspieltipp: Feldmann und Lammer
Von Juli Zeh
Gelesen von Ilja Richter
Mit Eva Schramm

Feldmann ist Bauer und Lammer ist Schäfer. Sie sind Nachbarn, vertragen sich recht gut, spielen gern Mau-Mau und essen für ihr Leben gern Brokkoli-Auflauf mit Nutella. Doch eines Tages wird die Freundschaft getrübt: Denn Feldmann hat eine reiche Ernte und kommt zu Geld. Ob sie wieder zueinander finden? Ein kleines Schaf spielt dabei eine große Rolle.
Für SWR2 Spielraum hat Juli Zeh zwei biblische Geschichten neu verpackt: “Das Gleichnis vom reichen Kornbauern” (Lukas 12,16-21) und “Das Gleichnis vom verlorenen Schaf” (Lukas 15,1-7). Ilja Richter bringt sie zum Klingen.

Samstag, 05.10.2013, 18.40 Uhr, SWR2 Spielraum – Die Geschichte

Die Geschichte steht nach der Sendung ein Jahr zum Download bereit unter: www.kindernetz.de/spielraum.
Mehr
 

 
Hörspieltipp: Grüne Grenze
Hörspiel von Agnieszka Lessmann
Regie: Alexander Schuhmacher
(Produktion: SWR/DLF 2013)
Länge: ca. 80 Minuten

Es sollte eine Heldinnengeschichte werden, eine Geschichte für die 16-jährige Zoey, die mit einer Sonde im Magen auf der Intensivstation der Psychiatrischen Klinik liegt. “Erzählen Sie ihr etwas! Am Besten etwas Positives über weibliche Identität. Sie sind doch Journalistin”, hat der Psychiater die verzweifelte Mutter aufgefordert. Erzählen gegen die Magersucht? Alles ist besser als zuzuschauen, wie ihre Tochter stirbt. Und so erzählt Paula von ihrer polnischen Großmutter Lilia, die 1941 ihren ehemaligen Arbeitgeber Leopold Frydman, einen Juden, über die Grüne Grenze brachte – und nie darüber sprach. Gerade dieses Schweigen weckt Zoeys Interesse. Sie scheint darin etwas wiederzuerkennen, das Paula verborgen bleibt. Während Zoey aus ihrer Apathie auftaucht, beginnt Paula, die Geschichte Lilias zu recherchieren. Etwas passt nicht zusammen in der idealisierten Biografie, die Paula von ihrer Mutter überliefert wurde, etwas, das ihre Tochter Zoey besser zu verstehen scheint als sie.

Ursendung am Donnerstag, 03.10.2013, 18.20, SWR2 Hörspiel am Feiertag

Dieses Hörspiel steht nach der Ursendung als Download auf: swr2.de/hoerspiel
Mehr
 

 
Hörspieltipp: For All My Walking - Kyoto Klangtagebücher
Hörstück von Ulrike Haage und Eric Schaefer
Komposition: Ulrike Haage/ Eric Schaefer
Regie: Ulrike Haage
(Produktion: SWR 2013) l
Länge: ca. 50 Minuten

Von September bis Dezember 2012 erhielten Ulrike Haage und Eric Schaefer ein Künstlerstipendium des Goethe Institutes Japan. Sie reisten durch Kyoto und das umliegende Japan – und an Orte, die die japanischen Dichter Matsuo Basho und Santoka Taneda in ihren Wanderübungen beschreiben. Diese Orte wirken heute in ihrer Veränderung wie Rissstellen im Gewebe der Zeit.
Was Haage und Schaefer hörten, nahmen sie mit dem Mikro auf. Was sie sahen und erfuhren, wandelten sie in Klang. So erzählen sie unter Rückbesinnung auf ihre Tagebücher und Haiku-Dichtungen in abstrakten Lautgemälden und auf knappe poetische Art von ihrer Begegnung mit Japan – und wählten für dieses Musik-Text-Gewebe die Form des Hörspiels.

Ursendung am Dienstag, 01.10.2013, 23.03 Uhr, SWR2 ars acustica

Dieses Hörspiel steht nach der Ursendung eine Woche als On-Demand-Stream auf: SWR2.de/hoerspiel
Mehr
 



Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 
24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 
47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 
70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 
93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 
116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 
139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 
162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 
185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 
208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 
231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 
254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 
277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 
300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 
323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 
SWR2.jpg


Copyright 2010 - 2024 B. Jäger