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Buch- und Lesetipps

 
Buchtipp: Antonio Manzini "Ein kalter Tag im Mai"
Kriminalroman
Aus dem Italienischen von Anja Rüdiger

«Manzini hat eine spektakuläre Figur geschaffen, die in der Welt der Krimiliteratur ihresgleichen sucht» urteilte die dpa über Antonio Manzinis Kommissar Rocco Schiavone, der zwischenzeitlich auch das deutsche TV-Publikum begeistert. Die ARD strahlte im Januar und Februar die ersten drei von sechs Folgen der italienischen Serienadaption aus. Drei weitere sollen in Kürze folgen.

Rocco Schiavone «ist sarkastisch, zynisch, untreu, er raucht gern Gras und er hasst seinen Beruf» (La Repubblica) - kurz: Er sprengt alle Regeln. Auch zehn Monate nach seiner Strafversetzung aus Rom in das Aosta-Tal ist Schiavone mit seiner neuen Heimat nicht warmgeworden. Zu kalt, zu nass, zu hinterwäldlerisch. Doch die Ruhe trügt. Als im Gefängnis während des Hofgangs ein Insasse ums Leben kommt, glaubt Rocco nicht an einen Unfall. Mimmo Cuntrea saß erst seit drei Tagen ein, Rocco selbst hatte ihn hinter Gitter gebracht. Die Obduktion ergibt tatsächlich: Cuntrea wurde vergiftet. Rocco beginnt, undercover im Gefängnis zu ermitteln – und muss um sein eigenes Leben fürchten. Denn noch immer ist ein Mörder hinter ihm her. Ein Mörder, dessen Kugel ihn schon einmal verfehlt hat …

rororo 2019, 432 Seiten, € 10,00 (D), 10,30 (A)
ISBN: 978-3-499-27352-0
 
 

 
Buchtipp: Dr. med. Bernhard Dickreiter "Chronisch gesund statt chronisch krank"
Alt UND Jung sind heute mehr denn je davon betroffen: Chronische Zivilisationskrankheiten wie Arthrose, Diabetes, Alzheimer, Osteoporose, Rückenschmerzen oder Burnout sind weiter auf dem Vormarsch.

Das große Problem mit diesen und anderen chronischen Zivilisationskrankheiten: Die gängigen Therapien beschränken sich meist auf die Gabe von Medikamenten, die lediglich die Symptome unterdrücken und Komplikationen nur hinauszögern. Viele Patienten fühlen sich mit ihren Leiden allein gelassen.

Nach über 40 Jahren Berufserfahrung will Dr. Bernhard Dickreiter dies nicht länger hinnehmen. In seinem Sachbuch »Chronisch gesund statt chronisch krank« zeigt er die wahren Ursachen der chronischen Zivilisationskrankheiten auf. Er erklärt anschaulich und anhand von Patientenbeispielen, wie sie entstehen, wie man sie vermeiden und – wenn frühzeitig erkannt – sogar heilen kann.

Dr. Dickreiter lenkt den Blick auf einen „vergessenen Körperteil“, den die Schulmedizin bis heute weitgehend vernachlässigt: die Mikroumgebung jeder einzelnen Zelle (in der Fachsprache extrazelluläre Matrix genannt). Hier nehmen nach Dr. Dickreiter alle chronischen Zivilisationskrankheiten ihren Anfang. Nur wer die fundamentale Bedeutung der Zellumgebung für die Zelle versteht, kann für die chronischen Zivilisationskrankheiten zielgerichtete, ursächlich wirksame Präventions- und Therapiekonzepte entwickeln.

Wir können die totale Abhängigkeit der Zelle von ihrer Umgebung mit der eines Fischs in einem Aquarium vergleichen: Schwimmt er in schmutzigem Wasser, wird er krank. Um das zu ändern, muss das Wasser ausgetauscht und nicht der Fisch mit Medikamenten behandelt werden. Nur so hat er eine optimale Chance auf eine ursächliche Heilung. Übertragen auf den Menschen muss also die Therapie immer auf die Zellumgebung ausgerichtet werden, um die dauerhafte Schädigungen der Zelle und die daraus resultierenden chronischen Leiden zu vermeiden.

Somit zielt das innovative Behandlungskonzept der „Zellbiologischen Regulationstherapie“ (ZRT) nach Dr. Dickreiter primär darauf ab, die extrazelluläre Matrix für die Zelle wieder optimal lebensdienlich zu gestalten. Die dafür eingesetzten Therapiemaßnahmen wie körperliche Bewegung, Ernährung, Entgiftung, Säure-Basenregulation, Darmsanierung usw. resultieren aus einer systembiologisch begründeten Sichtweise. Dieser ganzheitliche Ansatz führt die klassische Schulmedizin und die traditionelle Naturheilkunde auf neue Art zusammen – zum Wohle der Patienten.

Der Autor Dr. med. Bernhard Dickreiter, ehemaliger Chefarzt einer Rehaklinik, befasst sich seit über zwanzig Jahren mit zellbiologischen, evolutionsbiologischen und systembiologischen Erkenntnissen und ihrer Bedeutung für die Prävention und Therapie chronischer Zivilisationskrankheiten. Er ist Facharzt für Innere Medizin, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin und verfügt über die Zusatzbezeichnungen Naturheilkunde und Geriatrie. Er ist als Dozent an der Fresenius Hochschule tätig und hält Vorträge und Seminare. Bernhard Dickreiter lebt mit seiner Familie im Schwarzwald.

Heyne Verlag 2019, 320 Seiten, € 20,00 (D), 20,60 (A) / SFr 28,90
ISBN 978-3-453-20715-8
 
 

 
Buchtipp: Harald Jähner "Wolfszeit"
Deutschland und die Deutschen 1945 - 1955

Ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2019

Harald Jähners große Mentalitätsgeschichte der Nachkriegszeit zeigt die Deutschen in ihrer ganzen Vielfalt: etwa den „Umerzieher“ Alfred Döblin, der das Vertrauen seiner Landsleute zu gewinnen suchte, oder Beate Uhse, die mit ihrem „Versandgeschäft für Ehehygiene“ alle Vorstellungen von Sittlichkeit infrage stellte; aber auch die namenlosen Schwarzmarkthändler, in den Taschen die mythisch aufgeladenen Lucky Strikes, oder die stilsicheren Hausfrauen am nicht weniger symbolhaften Nierentisch der anbrechenden Fünfziger. Das gesellschaftliche Panorama eines Jahrzehnts, das entscheidend war für die Deutschen und in vielem ganz anders, als wir oft glauben.

Der Autor Harald Jähner, Jahrgang 1953, war bis 2015 Feuilletonchef der «Berliner Zeitung», der er seit 1997 angehörte. Zuvor war er freier Mitarbeiter im Literaturressort der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Seit 2011 ist er Honorarprofessor für Kulturjournalismus an der Universität der Künste Berlin.

Verlag Rowohlt Berlin 2019, 480 Seiten, € 26,00
ISBN: 978-3-7371-0013-7
 
 

 
Buchtipp: Katharina Herzog "Der Wind nimmt uns mit"
Roman

Nach ihrem letzten Bestseller «Zwischen dir und mir das Meer» (16 Wochen auf der LITERATUR SPIEGEL Paperback-Bestsellerliste) erscheint der neue Roman von Katharina Herzog: «Der Wind nimmt uns mit» – eine Familien- und Liebesgeschichte rund um Reisebloggerin Maya. Schauplatz: La Gomera.

Maya bindet sich weder an Orte noch an Menschen. Obwohl die Reisebloggerin erst 32 ist, hat sie schon fast die ganze Welt gesehen. Nur an einen Ort möchte sie niemals: Nach La Gomera. Dort wohnt ihre Adoptivmutter Karoline. Dass Karoline nicht ihre leibliche Mutter ist, hat Maya vor Jahren durch einen Zufall erfahren, und bis heute hat sie ihr nicht verziehen. Doch dann wird Maya schwanger, und Tobi, der Mann, mit dem sie eine flüchtige Affäre hatte, hält sich ausgerechnet auf der Kanareninsel auf. Nur widerwillig fliegt Maya dorthin, zu den Aussteigern und Künstlern, zu ihrer Mutter. Sie ahnt nicht, dass es die wichtigste Reise ihres Lebens sein wird.

Für den ihren neuen großen Sommerroman hat Katharina Herzog sich auf Recherchereise auf die Insel La Gomera begeben. Sie hatte schon immer Spaß daran, sich Geschichten auszudenken und sie aufzuschreiben. Nach einem Abstecher in den Journalismus kehrte sie zur wahren Liebe Belletristik zurück und begann, Romane zu veröffentlichen. Als Katrin Koppold hat sie sich bereits in die Herzen vieler Leserinnen geschrieben. Mit ihren Romanen «Immer wieder im Sommer» und «Zwischen dir und mir das Meer» eroberte sie die Bestsellerlisten. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von München.

Rowohlt Polaris 2019, 384 Seiten, € 12,99 (D), 13,40 (A)
ISBN: 978-3-499-27527-2
 
 

 
Drachengeschichten zum Welttag des Buches
Medienempfehlungen der Stiftung Lesen

Drachengeschichten sind ein All-time-favourite! Die riesigen feuerspeienden Wesen faszinieren Kinder und Erwachsene seit Jahrhunderten. Da sie nur in Geschichten existieren, lassen sie besonders viel Raum für Fantasie und Vorstellungskraft. Alle kleinen und größeren Drachenfans können sich dieses Mal besonders freuen: Denn die sonderbaren Fabelwesen schleichen, brüllen und fliegen durch unsere aktuellen Leseempfehlungen.

In einem wilden Drachenritt werden die Leserinnen und Leser mitgenommen in fantastische Welten, Nebelgebirge und auf vergessene Inseln – oder auch in den 8. Stock eines Berliner Hochhauses. In der „geheimen Drachenschule“ mischt sich Internatsgeschichte mit magischer Spannung, als auf Henrys Stundenplan etwas ganz Neues steht: Drachenreiten. Und auch die berühmten drei ??? stoßen in einem ihrer Detektivfälle auf ein ganz besonderes Drachenexemplar.

Unsere Empfehlungen eignen sich auch für die Viert- und Fünftklässler, die nach unserem Welttag des Buches nicht genug bekommen können. Denn rund um den 23. April erhalten über eine Million Schülerinnen und Schüler ihr persönliches kostenfreies Exemplar der Drachengeschichte „Der geheime Kontinent“ von THiLO im Buchhandel. Sie können lesend dabei sein, wenn sich die beiden Freunde Meike und Tim auf den Weg machen, um den geheimen Kontinent vor dem gefährlichen Drachen Siegfried zu beschützen.

Die Stiftung Lesen arbeitet dafür, dass Lesen Teil jeder Kindheit und Jugend wird. Denn Lesefreude und Lesekompetenz sind wichtige Voraussetzungen für die persönliche Entwicklung und ein erfolgreiches Leben. Als operative Stiftung führt sie in enger Zusammenarbeit mit Bundes- und Landesministerien, wissenschaftlichen Einrichtungen, Stiftungen, Verbänden und Unternehmen breitenwirksame Programme sowie Forschungs- und Modellprojekte durch. Dazu zählen der „Bundesweite Vorlesetag“, der „Welttag des Buches“ und „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“, ein bundesweites frühkindliches Leseförderprogramm, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wird. Die Stiftung Lesen steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und wird von zahlreichen prominenten Lesebotschaftern unterstützt.
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Buchtipp: JL Butler "Mein - Wie weit wirst du gehen, um ihn zu behalten?"
Deutsche Erstausgabe
Aus dem Englischen von Stefanie Kremer

Mit diesem Fall wird sie endlich Karriere machen, da ist sich die Londoner Scheidungsanwältin Francine Day sicher: Martin Joy will sich von seiner Frau Donna scheiden lassen. Der Unternehmer ist millionenschwer - und wahnsinnig attraktiv. Wider besseres Wissen beginnt Fran eine verbotene Affäre mit ihrem Mandanten, dem sie mehr und mehr verfällt. Als seine Frau kurz darauf spurlos verschwindet, gerät Martin ins Visier der Ermittlungen. Doch auch Fran hat ein Geheimnis. Sie ist nicht nur Anwältin und Geliebte des Hauptverdächtigen - sie ist die letzte Person, die Donna Joy lebend gesehen hat ...

JL Butlers «Mein» ist ein wendungsreicher Spannungsroman über eine leidenschaftliche Affäre mit fatalen Folgen. Sony Pictures sicherte sich die Filmrechte.

Über die Autorin: JL Butler ist das Pseudonym einer britischen Journalistin und Autorin, die bereits erfolgreich diverse Bücher veröffentlichte. Vor ihrer schriftstellerischen Karriere studierte sie Jura und arbeitete als Anwältin.

rororo 2019, 544 Seiten, € 12,99 (D), 13,40 (A)
ISBN: 978-3-499-29180-7
 
 

 
Buchtipp: Nikola Scott "Das Leuchten jenes Sommers"
Roman
Aus dem Englischen von Nicole Seifert

August 1939: Auf dem malerischen Anwesen Summerhill in Cornwall lebt die junge Maddy zurückgezogen von der Welt und dem drohenden Krieg. Als ihre geliebte Schwester Georgiana von einer langen Reise zurückkehrt, bringt sie ihren neuen Freund Victor mit. Maddy ist der düstere junge Mann auf Anhieb unsympathisch. Aber sie ahnt nicht, wie groß die Gefahr wirklich ist...

Siebzig Jahre später führt ein Auftrag die junge Fotografin Chloe nach Summerhill. Sie hat gerade erfahren, dass sie schwanger ist. Eigentlich eine freudige Nachricht, aber Chloes Gefühle sind gespalten. In Summerhill stößt sie auf ein Geheimnis, das Jahrzehnte zurückliegt -- und das die Kraft hat, ihr ganzes Leben auf den Kopf zu stellen...

Die Autorin Nikola Scott ist in Göttingen geboren und aufgewachsen. Nach dem Studium arbeitete sie jahrelang in verschiedenen Verlagen in Großbritannien und den USA. Sie lebt inzwischen mit ihrer Familie in Frankfurt, schreibt ihre Romane dennoch auf Englisch. Bei Wunderlich erschien von ihr bereits «Zeit der Schwalben».

Verlag Wunderlich 2019, 496 Seiten, € 20,00 (D), 20,60 (A)
ISBN: 978-3-8052-0038-7
 
 

 
Buchtipp: Rupert Thomson "Never anyone but you"
Aus dem Englischen übersetzt von Daniel Schreiber

Auf den Trümmern des Ersten Weltkriegs blühen in Europa die Traumwelten. Wer so tief in den Abgrund geschaut hat, sehnt sich nach Freiheit von allen hergebrachten Ordnungen. Das ist das Klima, in dem Claude Cahun und Marcel Moore ihre Kunst und sich selbst inszenieren – provozierend, gegen jede Konformität und jenseits der Geschlechtergrenzen.

Die siebzehnjährige Suzanne Malherbe freundet sich kurz vor Beginn des Kriegs mit der etwas jüngeren, aber umso aufregenderen Lucy Schwob an, der Tochter eines jüdischen Zeitungsverlegers. Zunächst noch im Verborgenen entwickelt sich aus der Freundschaft der beiden jungen Frauen eine Liebesbeziehung, die ihr Leben prägen wird.
Einfühlsam und in klarer Sprache zeichnet Rupert Thomson ihren Weg nach, auf dem sie unter geschlechtlich willkürlichen Künstlernamen im Paris der Zwanzigerjahre mit ihren radikal modernen Texten, Collagen und Fotografien erstes Aufsehen erregen. Ihr Salon wird zum In-Treff der Surrealisten, wo sich neben Stammgästen wie André Breton und Salvador Dalí auch Hemingway einfindet. Doch der um sich greifende Antisemitismus treibt sie aus der Metropole. Freiheit versprechen sie sich fortan von einem Leben auf der Kanalinsel Jersey, und die verteidigen sie auch, als die Wehrmacht die Insel 1940 besetzt.

Rupert Thomson kommt diesen beiden Frauen und ihrer existenziellen Liebe in seiner intimen Schilderung sehr nah. In Never anyone but you erweckt er die surrealistischen Fotografien zum Leben, mit denen dieses Paar die Kategorien von Identität und Geschlecht bis heute herausfordert und zur Inspirationsquelle von Ikonen wie Cindy Sherman und David Bowie wurde.

"Eine leidenschaftliche Verbindung von Eros und Geschichte." Miranda Seymour, Guardian

Secession Verlag 2019, € 26.00 (D), 26,60 (A) / SFr 34.00
ISBN 978-3-906910-53-6
 
 



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