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Mittwoch, 17. September 2025
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Museums - und Ausstellungstipps

 
WORKSHOP | Comic-Workshop
München: bei schönem Wetter vor der Alten Pinakothek, bei schlechtem Wetter in Saal XI OG
Samstag 13. 09. 2025, 11.00–14.00

Furchtlose Heldinnen und treue Helfer, fiese Schurken und Fabelwesen – von den Alten Meistern lässt sich die Kunst des Storytellings lernen! Unterstützt mit Tipps und Tricks vom Profi entwickeln wir inspiriert von den Gemälden der Sammlungspräsentation eigene Charaktere und Stories. Mit Stiften, Schere und Kleber, gemalt oder collagiert, schicken wir die Figuren auf ihre Abenteuerreise – mit ganz besonderen Comic-Panels und inklusive Special Effects, wie sie auch die Künstler vor 500 Jahren nutzten.
Mit Josef Knoll, Künstler

Für Kinder und Jugendliche
Der Workshop ist im Eintritt inbegriffen | Begrenzte Teilnahmeplätze | Anmeldung im Webshop unter https://pinakothek.shop/#/product/event/1071 | Freikarten für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
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WORKSHOP | 4 Museen – 1 Moderne | Schreibwerkstatt für die Generation Plus
Pinakothek der Moderne, München
Freitag 12.09. | 11.00-13.00

In diesem Workshop für ältere Menschen nähern wir uns gemeinsam den Werken der Ausstellung „4 Museen – 1 Moderne". Nach kleinen Schreibübungen entwickeln wir eigene kurze literarische Texte zu den Arbeiten und kommen miteinander ins Gespräch über Geschichten, Gedanken, Beobachtungen und Fiktionen zu den Werken der Ausstellung.

Keine Vorkenntnisse nötig | Ausstellung barrierefrei erreichbar, Sitzgelegenheiten vorhanden
Ohne Anmeldung | Teilnahmetickets vor Ort an der Kasse | Teilnahme im Eintrittspreis enthalten
 
 

 
WORKSHOP | Zine-Workshop | 4 Museen - 1 Moderne
Pinakothek der Moderne, München
Donnerstag 11.09. | 16.30-19.30

Im offenen Workshop „Zines“ zur Ausstellung „4 Museen – 1 Moderne“ in der Pinakothek der Moderne gestalten Besucher:innen eigene kleine Hefte zu Themen der modernen Kunst. Inspiriert von den Sammlungen der vier Museen entstehen persönliche, kreative Ausdrucksformen in Form von Collagen, Zeichnungen und Texten. Der Workshop lädt dazu ein, auf spielerische Weise in den Dialog mit der Ausstellung zu treten und eigene Perspektiven zu entwickeln.
Mit Regine Hader

Ohne Anmeldung | Einstieg jederzeit möglich
 
 

 
FAMILIENFÜHRUNG | Wie Bilder erzählen
Alte Pinakothek, München
Sonntag 07.09. | 11.00

Was macht eine Geschichte so richtig spannend? Bei einer Führung für die ganze Familie begegnen wir furchtlosen Heldinnen und treuen Helfern, fiesen Schurken und abenteuerlichen Fabelwesen. Gemeinsam schauen wir uns an, welche Geschichten die Gemälde der Sammlung erzählen – und welche Tricks die Künstler vor 500 Jahren eingesetzt haben, um uns ins Staunen zu bringen. Und auf alle, die dabei selbst Lust aufs Geschichtenerfinden bekommen, warten in der Sammlungspräsentation unsere Kreativkarten zum Malen, Rätseln und Erzählen!

Für Familien mit Kindern ab 6 Jahren
Teilnahmetickets an der Museumskasse und im Online-Ticketshop
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Lasst uns reden! Finissage zur Ausstellung „Apropos Sex“
(c) Museum für Kommunikation Frankfurt
 
Lasst uns reden! Finissage zur Ausstellung „Apropos Sex“
Museum für Kommunikation:
Ausstellung erreichte in einem Jahr rund 49.000 Besuchende

Frankfurt. Am Sonntag, 7. September endet die Ausstellung „Apropos Sex“. Seit der Eröffnung am 2. Oktober 2024 haben rund 49.000 Besuchende die Schau besucht und sind über Sex ins Gespräch gekommen. In einer Besucher:innenbefragung (1.055 Befragte) lobten die Teilnehmer:innen „die Vielfältigkeit, Breite und Interaktivität“ von „Apropos Sex“. „Früher galt es als unschicklich, außerhalb des Schlafzimmers über die eigenen sexuellen Bedürfnisse zu sprechen. Heute hat sich die Sexualmoral stark gewandelt – auch dank sexueller Bildung, Gleichberechtigung und neuer Gesprächsformate. Unsere Ausstellung ‚Apropos Sex‘ hat großes Interesse geweckt. Wir wollen Mut machen, über Sexualität zu reden und die eigenen Bedürfnisse stärker zu kommunizieren – und ich denke, das ist gelungen“ (Dr. Annabelle Hornung, Direktorin des Museums für Kommunikation Frankfurt).

Für Gesprächsstoff sorgten auch die Begleitveranstaltungen – von der Love-Night am 14. Februar über einen Aktionstag zu frühkindlicher Aufklärung bis zu Schulklassen-Workshops, aber auch zahlreiche Mitmach-Angeboten. „Neu bei der Ausstellungskonzeption war auch, dass wir ein großes Team waren, das unterschiedlichste fachliche Blickwinkel auf das Ausstellungsthema einnehmen konnte. Menschen mit verschiedenen Ansichten und Geschichten sollten zu Wort kommen, um die Vielfalt von Sexualität abzubilden“ (Dr. Annabelle Hornung). Erstmals wurden sämtliche Inhalte auch in Leichter Sprache präsentiert.

Interaktive Ausstellung

Besonders die partizipativen Angebote wurden überaus gut angenommen. Viele Besucher:innen folgten dem Aufruf, ihre eigene Aufklärungsgeschichte zu teilen – 24 Beiträge wurden in die Ausstellung integriert. Auch die Ergebnisse einer Umfrage auf dem Blog des Museums (www.apropos-sex.museumsstiftung.de/abstimmung/) flossen in die Entwicklung ein. Feedback an der Ausstellungswand am Ende der Ausstellung regte weitere Veranstaltungen an, etwa die Reihe „Sex-Kino“ in Kooperation mit den Arthouse Kinos Frankfurt mit Diskussionen zu Asexualität und Sexualität im Alter.

Themenspektrum der Ausstellung

Das Museum griff mit „Apropos Sex“ ein breites gesellschaftliches Themenspektrum auf, das insgesamt sehr unterschiedlich bewertet und diskutiert wird. Bereits im Vorfeld brachte der Kooperationspartner, das Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit (BIÖG), seine Erfahrungen ein: Unwissen und Ängste führen oft zu Ablehnung oder Gewalt. Die Kommunikation über AIDS ab den 1980er-Jahren belegt, wie wichtig Aufklärung und öffentlicher Dialog sind, um Stigmatisierung zu überwinden. Das kuratorische Team wollte Besuchenden zahlreiche Perspektiven eröffnen und zur Reflexion über die eigene Aufklärung, die eigene Sprachfähigkeit und -praxis oder auch das Wissen zur Sexualität von Kindern und Jugendlichen anregen. Dazu gehören Genderfragen ebenso wie die Rechte und Grenzen, die sich die Gesellschaft durch den demokratisch verfassten Staat setzt. Sie müssen immer wieder neu verhandelt werden und erfahren kontinuierlich Veränderungen.

Besuchenden-Feedback

Zwischen 26. Dezember 2024 und 6. April 2025 führte das Museum mit Unterstützung von Kulturevaluation Wegner eine repräsentative Befragung von 1.055 Personen durch: www.apropos-sex.museumsstiftung.de/euer-feedback-zur-ausstellung/ Ziel war es, empirische Daten zu Publikumsstrukturen, Besuchsmodalitäten und Bewertungen zu gewinnen. Besonders erfreulich: Das Ausstellungskonzept sprach ein breit gefächertes Publikum an. Das Durchschnittsalter lag bei 39 Jahren, die größte Gruppe bildeten die 20- bis 29-Jährigen (32%). 61% identifizierten sich als weiblich, 33% als männlich, 4% als divers, 2% gaben eine eigene Selbstbeschreibung an. Der Anteil von LGBTQIA+-Besuchenden lag mit 6% über dem Bundesdurchschnitt.

90% der Befragten bewerteten die Ausstellung als sehr gut oder gut. Besonders positiv hervorgehoben wurden die Vielfalt der Themen, die interaktiven Formate sowie die Übersetzung in Leichte Sprache. Viele nutzten die Freifelder der Befragung für persönliche Worte.

Das Museum für Kommunikation Frankfurt wendet für die Erarbeitung seiner Ausstellungskonzepte bis zur Eröffnung in der Regel zwei Jahre auf. Bei Apropos Sex lag ein starker Fokus auf der Einbeziehung der Sichtweisen und des Wissens von Vielen. Im kuratorischen Team haben Personen unterschiedlicher Geschlechter und Generationen mitgearbeitet. Es wurden immer wieder auch Expert:innen in die Diskussionen einbezogen. Die positive Resonanz der Besuchenden bestätigt diesen Ansatz. Mehr als 70% kamen in Begleitung und tauschten sich über die Inhalte aus; auch viele Einzelbesucher:innen suchten das Gespräch mit den Kommunikator:innen.

Mit „Apropos Sex“ lädt das Museum immer wieder zur Kommunikation ein, bietet vielfältige Foren und vermittelt mit seinen Aktivitäten die Grundlagen für konstruktive Dialoge. Damit erfüllt es seinen Auftrag, einen Beitrag zu Meinungsvielfalt und Toleranz in einer gerechten Gesellschaft zu leisten. Stumme Gewalt hat darin keinen Platz.

Zur Finissage der Ausstellung hat das Museum am Freitag, 5. September 2025 eine performative Aktion mit der Künstlerin Sitha Reis durchgeführt. Gemeinsam mit allen Unterstützer:innen "heilte" die Künstlerin das „verletzte“ All Pride-Banner. Sitha Reis nähte bunte Kunstblumen in die Schnitte ein. Geplant ist, das All Pride-Banner mit seiner Geschichte in die Museumssammlung aufzunehmen. Dort wird es aufbewahrt und kann bei passender Gelegenheit als Exponat für die Transformation einer Beschädigung kontextualisiert werden.

„Apropos Sex“ wandert weiter zum Schwestermuseum Museum für Kommunikation Berlin, dort ist die Ausstellung ab 16. Oktober zu sehen.

Weiterführende Beiträge und Vertiefung auf dem „Apropos Sex“-Expotizer online
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Veranstaltungstipps der Museen Freiburg vom 8. bis 14. September
(Kalenderwoche 37)

Bitte beachten: Aktuelle Informationen zu Preisen stehen auf www.museen.freiburg.de/ihr-besuch. Tickets gibt es unter www.museen-freiburg.de/shop. Der Eintritt ist unter 27 Jahren, mit Freiburg-Pass und dem Museums-PASS-Musées frei.

Museum Natur und Mensch

Pilzberatung
Der Herbst ist da und damit die richtige Jahreszeit, um bei einem Waldspaziergang Pilze zu sammeln. Doch welche Exemplare sind schmackhaft, welche ungenießbar oder sogar giftig? Pilzsammler*innen haben am Montag, 8. September, von 16 bis 18 Uhr in der museumspädagogischen Werkstatt, Gerberau 15, die Möglichkeit, ihre Funde der Pilzsachverständigen Veronika Wähnert vorzulegen und sich zu informieren. Die Teilnahme kostet 3 Euro.

Museum für Neue Kunst

Artist Talk: Mathilde ter Heijne
Das Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, lädt Interessierte am Donnerstag, 11. September, um 18 Uhr zum Artist Talk mit Mathilde ter Heijne ein. Das Haus präsentiert aktuell in seinem hauseigenen Kino, dem „Schau_Raum“, ihre Videoarbeit „Mathilde, Mathilde“. Die Künstlerin arbeitet immer wieder mit lebensgroßen Doppelgänger-Puppen. Im Gespräch geht es um die besondere Wirkung dieser Figuren, um ihre symbolische Kraft und darum, wie sie Rollenbilder von Frauen hinterfragen. Die Teilnahme kostet den regulären Eintritt von 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Die Teilnahmezahl ist begrenzt.

Augustinermuseum

LeseLounge: Renate Obermaier liest aus Dominique Bona „Berthe Morisot, das Geheimnis der Frau in Schwarz“
In der neuen Ausgabe der LeseLounge im Dachgeschoss des Augustinermuseums am Augustinerplatz am Freitag, 12. September, um 17.30 Uhr liest die Schauspielerin Renate Obermaier aus der Biografie der bedeutenden Künstlerin Berthe Morisot. Aktuell ist sie mit einem Werk in der Ausstellung „Impressionisten in der Normandie“ vertreten. Zum Impressionismus werden viele bedeutende Künstler gezählt, die heute allgemein bekannt und aus der Kunstgeschichte nicht wegzudenken sind. Dass es auch einige bedeutende Frauen gab, wird oft übersehen. Die Biografie erzählt von Morisots Talent, ihrer Rolle in der Avantgarde und den gesellschaftlichen Grenzen, die sie überwand – und sich so ihren Platz in der Kunstwelt eroberte. Die Teilnahme kostet 10 Euro, ermäßigt 8 Euro. Tickets gibt es im Online-Shop.
 
 

 
Zahlreiche Denkmalschätze öffnen am Tag des offenen Denkmals® 2025
Das bundesweite durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz koordinierte Programm wächst weiter

Das Programm für alle Denkmalöffnungen am Tag des offenen Denkmals am 14. September 2025 wächst stetig an: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) koordiniert bundesweit das größte Kulturevent Deutschlands mit aktuell über 9.000 Veranstaltungen in rund 6.000 Denkmalen und zusätzlich 750 Denkmal-Touren in allen Regionen des Landes. Die überwiegend kostenfreien Angebote sind online unter www.tag-des-offenen-denkmals.de/programm und in der App unter www.tag-des-offenen-denkmals.de/app abrufbar. Es kommen stetig weitere spannende Programmpunkte und Denkmale hinzu – ein regelmäßiger Blick lohnt sich. In diesem Jahr orientiert sich das Netzwerk am Jahresmotto „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“.

Jährlich wird mit dem Tag des offenen Denkmals das Ziel erreicht, hauptsächlich Gebäude zugänglich zu machen, die sonst für Gäste verschlossen bleiben und das Thema kulturelles Erbe in die Mitte der Gesellschaft zu rücken. Mit der bundesweit zentralen Eröffnungsfeier in Gera gibt die DSD den feierlichen Startschuss für Ausflüge im ganzen Land. Als Teil der European Heritage Days greift die DSD wie zahlreiche europäische Partner im September mit dem Tag des offenen Denkmals den Gedanken des erlebbaren Denkmalschutzes auf.

Eine Zusammenstellung von Programmhighlights findet sich für Pressevertreterinnen und -vertreter sowie alle Interessierten unter www.tag-des-offenen-denkmals.de/artikel/programmhighlights-2025.

Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Seit 1993 wird sie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht, bundesweit koordiniert. Die DSD ist für das Konzept des Aktionstags verantwortlich, legt das jährliche Motto fest und stellt ein umfassendes Online-Programm sowie zahlreiche kostenlose Werbemedien zur Verfügung. Sie unterstützt die Veranstalter mit bundesweiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie einem breiten Serviceangebot. Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days. Mit diesem Tag schafft die private Stiftung große Aufmerksamkeit für die Denkmalpflege in Deutschland. Vor Ort gestaltet wird der Tag von unzähligen Veranstaltern – von Denkmaleigentümern, Vereinen und Initiativen bis hin zu hauptamtlichen Denkmalpflegern –, ohne die die Durchführung des Tags des offenen Denkmals nicht möglich wäre. Der Tag des offenen Denkmals ist eine geschützte Marke der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Die App zum Tag des offenen Denkmals kann ganzjährig genutzt werden. Ab August werden in jedem Jahr die Events und Denkmale, die Teil des größten Kulturevents Deutschlands sind, zu finden sein. Routenplanung, Favoritenliste und eine übersichtliche Karte runden die Planung des persönlichen Aktionstags ab. Jetzt kostenfrei in den Stores für Android und iOS herunterladen: www.tag-des-offenen-denkmals.de/app.
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Gewalt ist keine Kommunikation
Blick aus dem Museum (c) Foto: Daniel Jäger
 
Gewalt ist keine Kommunikation
Kunstaktion mit Sitha Reis als Reaktion auf Zerstörung von All Pride-Banner

Performance am Fr, 5.9.2025, 10 Uhr

Frankfurt. Am 5. September zeigt das Museum für Kommunikation seine Haltung für Toleranz und Vielfalt als öffentliche Reaktion auf wiederholte Gewalt. Mit der künstlerischen Performance von Sitha Reis werden Schnitte in der All Pride-Flag mit Blumen versehen. Seit Oktober 2024 wurde das Banner am Vorplatz des Museums vier Mal beschädigt. Das Museum reagiert mit der Kunst-Aktion und betont „Gewalt ist keine Kommunikation.“

Seit Beginn der Ausstellung „Apropos Sex“, die seit 2. Oktober 2024 präsentiert wird, hängt ein 380 cm x 185 cm großes All Pride-Banner aus reißfester LKW-Plane auf dem Vorplatz des Museums für Kommunikation. Das Banner steht zum einen für Toleranz und Solidarität gegenüber der queeren und LSBTIQ*-Community und zum anderen steht es für die Vielfalt unserer Gäste und der Stadt Frankfurt. Am 21. Oktober 2024 haben Unbekannte dieses Banner erstmals beschädigt, indem sie ihm große Schnitte zufügten. Nachdem das beschädigte Banner durch ein gleichartiges ersetzt worden war, wurde dieses kurze Zeit später mit schwarzer Farbe angemalt.

Die Farbe konnte entfernt werden, doch am 22. Januar 2025 besprühten Unbekannte das Banner erneut und schlitzten es zusätzlich auf. Ein identischer Ersatz wurde nur wenige Wochen später, am 5. Februar 2025, wieder beschmiernd zerschnitten. Abermals erneuert, trennten Unbekannte das Banner im Juli 2025 von seiner Befestigung an der Balustrade. Das wieder angebrachte Großformat erhielt am 1. August erneut tiefe Einschnitte. Die heimliche Gewalt gegen das Vielfaltssymbol ist alarmierend.

Bereits nach der Beschädigung des Banners im Juli reagierte das Museum mit einer Aktion zum Christopher Street Day am 17. und 18. Juli in Frankfurt: Aus kleinen Teilen des Banners konnten Besucher:innen kostenlos Schlüsselbänder zum Mitnehmen anfertigen. Das Angebot – aus etwas „Kaputtem etwas Schönes zu machen“ – nahmen nicht nur viele Gäste sondern auch Mitarbeitende und Freund*innen des Hauses an. Zugleich ergab sich die Möglichkeit, sich über Diskriminierung, Vorurteile und Ressentiments gegenüber LSBTIQ* und die gewalttätige Bedeutung der immer wiederkehrenden Beschädigung des All Pride-Banners auszutauschen.

Nach der letzten mutwilligen Zerstörung hat die Museumsleitung Dr. Annabelle Hornung entschieden, das Banner nicht wieder unbemerkt zu ersetzen. Vielmehr nimmt sie das Ende der Laufzeit von „Apropos Sex“ am Sonntag, 7. September, zum Anlass für ein Statement: „In unserem Selbstverständnis heißt es: Wir sind überzeugt, dass ein umfassendes Verständnis von Kommunikation das Zusammenleben der Menschen verbessert. Akte von Gewalt und Zerstörung sind allerdings keine Formen von Kommunikation, die wir akzeptieren, und nicht tragbar für eine freiheitliche und demokratisch verfasste Gesellschaft. Es gelten gleiche Rechte und Selbstbestimmung für alle!“

Mit einer öffentlichen Kunstaktion tritt das Museum ein für Demokratie und Freiheit. Als Zeichen gegen Hass, Hetze und Gewalt, gegen sexuelle und geschlechtliche Minderheiten, zeigt die Kunstaktion: die Würde aller Menschen ist unantastbar. Der Umgang mit LSBTIQ* ist ein Gradmesser für Demokratie, Rechtsstaat und Freiheit.

Toleranz und Vielfalt gehören auch nach dem Ende der Ausstellung und dem Abhängen des Banners zum Selbstverständnis des Museums für Kommunikation, damit sich auch in Zukunft alle Gäste in unserem Haus willkommen und wohlfühlen. Bei der performativen Aktion wird das „verletzte“ All Pride-Banner mit bunten Blumen „geheilt“. Die Künstlerin Sitha Reis näht große, bunte Kunstblumen in die Schnitte ein. Anschließend wird das All Pride-Banner mit seiner Geschichte in die Sammlung aufgenommen. Dort wird es aufbewahrt und kann bei passender Gelegenheit als Exponat für die Transformation einer Beschädigung kontextualisiert werden.

Einen Rückblick auf die Ausstellung „Apropos Sex“ gibt
Dr. Annabelle Hornung, Direktorin Museum für Kommunikation Frankfurt

Künstlerische Performance:
Sitha Reis, sithareis.de

Freitag, 5. September, 10 Uhr
Museumsplatz
Museum für Kommunikation Frankfurt
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