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HörBar
| | | HörBAR | 1912 – Die Epochenschwelle der Poesie | Zu Gast: Hans Thill
1912 – Die Epochenschwelle der Poesie | Feature von Michael Braun, SWR2 2012
Das Jahr 1912 ist ein Gipfeljahr europäischer Literatur. Die Kontinentalverschiebung, die damals der Geowissenschaftler Alfred Wegener entdeckte, fand auch in der modernen Dichtung statt. Denn die Manifeste und Aktionen der italienischen Futuristen, französischen Kubisten, angloamerikanischen Imagisten, deutschen Expressionisten und russischen Akmeisten kündeten nicht nur vom Anbruch einer neuen Zeit, sondern veränderten die Poesie von Grund auf. Die Epochenschwelle zu einer radikal modernen Lyrik überschritten damals vier Pioniere einer neuen Weltwahrnehmung: Der Amerikaner Ezra Pound ersann sein „Imagist Manifesto“ und in Russland proklamierte Ossip Mandelstam seine Poetik des Akmeismus. Zur gleichen Zeit verfasste der junge Dichterarzt Gottfried Benn seine morbiden „Morgue“-Gedichte und Guillaume Apollinaire formulierte in seinem visionären Gedicht „Zone“ die Absage an die abendländische Vergangenheit. 100 Jahre danach rekonstruieren zeitgenössische Dichter und Übersetzer in ihrer Lyrik das Schwellenjahr der modernen Poesie.
Zu Gast in der HörBAR: Der Dichter und Apollinaire-Übersetzer Hans Thill. Er wird anhand weiterer Beispiele aus der zeitgenössischen Lyrik über die Moderne in der Dichtung sprechen.
Hans Thill, geboren 1954 in Baden-Baden, lebt seit 1974 in Heidelberg als Lyriker und Übersetzer. Er ist Mitbegründer des Verlags „Das Wunderhorn“. Des Weiteren ist er Leiter der Reihe „Poesie der Nachbarn - Dichter übersetzen Dichter“ und des Künstlerhauses Edenkoben. Er erhielt 1985 den Hungertuch-Preis und im Jahre 2004 den Peter-Huchel-Preis.
Do 13.06. | 20 Uhr
Kinosaal im Alten Wiehrebahnhof, Urachstraße 40, 79102 Freiburg| 6/4 Euro
Kartenvorverkauf unter 0761.289989 oder info@literaturbuero-freiburg.de | | | | |
| | | | HörBAR: Der Glückliche | Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von Roswitha Quadflieg
Radio Bremen/ WDR 2012 | Regie: Christiane Ohaus
Zu Gast: Roswitha Quadflieg
Der Arzt Leopold Wagner wird 1938 wegen einer Führer-Beleidigung auf Veranlassung der Gestapo verhaftet. Gefängnis und KZ bleiben ihm erspart, er wird in eine Heil- und Pflegeanstalt für psychisch Kranke eingewiesen. Hier verbringt er die nächsten 21 Jahre. Drei Tage nach seiner Entlassung 1959 stürzt Leopold Wagner auf einer Gebirgswanderung in Begleitung seiner Schwester unter rätselhaften Umständen in den Tod. 25 Jahre später kommt es zu einem Treffen der Angehörigen, eingeladen sind auch ein Rechtsanwalt, ein früherer Arzt der Heilanstalt und ein ehemaliger Mitinsasse. Verhandelt wird die Lebensgeschichte von Leopold Wagner. War er verrückt oder nur ein streitbarer, unangepasster Charakter? Wurde er in den Tod gestürzt, war es Freitod oder doch ein Unfall? Die eigentliche Tragödie jedoch ist die Familie selbst.
Roswitha Quadflieg, geboren 1949 in Zürich, studierte Malerei, Grafik, Typografie und Illustration in Hamburg. Für die von ihr gestalteten und in eigener Werkstatt produzierten Kunstbücher erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. Seit 1985 ist sie auch als Autorin tätig; nach vielen Jahren in Freiburg lebt sie nun in Berlin.
Eine Veranstaltung des Literaturbüros Freiburg, Kommunalen Kinos Freiburg und des SWR2.
Do 11.04. | 20 Uhr
Kinosaal im Alten Wiehrebahnhof | Urachstraße 40 | 6/4 Euro
Kartenvorbestellung unter info@literaturbuero-freiburg.de oder 0761/289989 | | | | |
| | | | HörBAR: Doppelprogramm | Euthanasie | Patienten als unproduktive Fremdkörper ‒ Der Euthanasie-Vordenker Prof. Alfred Hoche. Feature von Stephan Kuß, SWR2 2009
Der Freiburger Psychiatriedirektor Alfred Erich Hoche war ein umfassend gebildeter Mensch. Ein hochgeachteter Wissenschaftler, vielgefragter Gutachter, ehrenamtlich tätiger Richter und talentierter Stilist. Er veröffentlichte zahllose Essays, Romane, Polemiken, auch Lyrik. Hoche selbst hätte sich fraglos zu jenen Doppelbegabungen gezählt, die mit dem zweifach geschärften Blick des Heilkundigen und des Künstlers auf den Menschen zu blicken vermögen: Anton Tschechow gehörte dazu und Heinar Kipphardt, Arthur Schnitzler, Gottfried Benn, aber auch Alfred Döblin, der bei Hoche promovierte. Hoches schöngeistige Schriften sind heute vergessen. Die Schrift, die ihn berühmt machte, war keine Literatur. Sie erschien 1920: Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens. Ihr Maß und ihre Form. Co-Autor war der Rechtswissenschaftler Karl Binding, auch er ein hochangesehener Gelehrter.
Zu Gast in der HörBAR ist Stephan Kuß.
Und raus bist du /Et tu es dehors. Dokumentarfilm von Claire Angelini, München 2012 | OmU
Dokumentaraufnahmen geben die Stimmung der Zeit wieder, in der Euthanasie in Deutschland zur Politik wurde. Ausgehend von den Texten des Psychiaters Alfred Hoche, der das menschenverachtende System ersann und propagierte, verfolgt der Film die gesellschaftliche Stellung "anderer" oder fremder Menschen in Frankreich bis in die heutige Zeit. Ein Euthanasie-Opfer, ein Psychiater und eine Angestellte in einer französischen Ausländerbehörde kommen zu Wort. Mit einer Bildmotivik von diskreter Schönheit gelingt es der Regisseurin, diese Themen zu einer einprägsamen Dramaturgie zu verflechten.
Eine Veranstaltung des Literaturbüros Freiburg, Kommunalen Kinos Freiburg und des SWR2.
Do 14.03. | 20 Uhr
Kinosaal im Alten Wiehrebahnhof | Urachstraße 40
Doppelprogramm: 8/6 Euro
Kartenvorbestellungen unter: info@literaturbuero-freiburg.de oder 0761.289989 | | | | |
| | | | HörBAR: »Das grüne Auge von Falun. Suchlauf auf einer vergangenen Skala« | Vorpremiere des Hörspiels von Stephan Krass (Autor) und Ulrich Lampen (Regisseur); beide sind in der HörBAR am 14.2.2013 zu Gast. | Mehr | | | |
| | | | HörBAR | Art´s Birthday | Der Geburtstag der Kunst wird jedes Jahr am 17. Januar gefeiert, in Gedenken an den Fluxus-Künstler Robert Filliou. Der behauptete 1963, dass exakt vor 1 Million Jahren die Kunst geboren worden sei. 2013 wäre also der 1.000.050. Geburtstag der Kunst. Seit Fillious Tod im Jahr 1987 führen Künstler weltweit sein Konzept der Kunst als »Art’s Birthday« fort. Die Ars Acustica Group der European Broadcast Union (EBU) feiert mit: Über die Satellitenkanäle werden akustische Geschenke zwischen den international beteiligten Radiostationen ausgetauscht. Spielorte, die alle live senden, sind u.a. Belgrad, Helsinki, Berlin, Madrid, Stockholm, Moskau, Prag, Brüssel, Zagreb, Hilversum, Karlsruhe, Dublin und Wien.
20 Uhr Hubert Fichte: Ich bin ein Löwe und meine Eltern sind Eichen und Steine ´
Hörspiel mit Sprache und Zauberei. NDR 1986.
In kaum einem anderen Hörspiel geht das ethnologische Interesse Fichtes eine so spielerische Verbindung mit der Poesie ein. Der Beobachter wird zum Wal, zum Affen, zum Löwen auf dem Zaubermarkt von Bé in Togo. Mimesis oder doch Zauberei? Flöten und Tierstimmen locken zum mystischen Refugium des Zaubermarktes von Bé bei Lomé in Togo. Doch selbst dort am Rande der Zivilisation werden die Eingeweihten von den Besserwissern eingeholt, wird der Zauberlöwe, der sich lustvoll früherer Metamorphosen rühmt, von einem aufgeklärten "Herrn aus Basel", einem Dokumentarfilmer, aufgespürt und zur Rede gestellt. Das Stück zählt zu den letzten Rundfunkarbeiten des Autors.
22 Uhr Party zum Geburtstag der Kunst
Eines der Geschenke ist eine Uraufführung: Daniil Charms: Die Rettung von Andreas Hagelüken und Valeri Scherstjanoj, mit: Margitta Eifler (Sopran) Carine Limbosch (Alt) Michael Lentz (Tenor) Valeri Scherstjanoi (Bass).
Live Stream aus dem ZKM Karlsruhe vom Art´s Birthday der Europäischen Radiokünstler. Matt Wand Trio, mit Lucio Capece und Alexis Malbert | Borke–Beckett–Boom. Tobias Borke mit Sascha Verlan and Almut Schnerring (aka Wort & Klang Küche). Vorschau auf das Klangfestival Sound Surrounds im Dreieckland, das 2014 pünktlich am Art´s Birthday beginnen wird.
Eine Veranstaltung von Literaturbüro Freiburg, Kommunales Kino und SWR2.
Do. 17.01. | 20 Uhr | Galerie | Alter Wiehrebahnhof | Urachstraße 40 , 79102 Freiburg | 6/4 Euro | | | | |
| | | | Das Hörspielereignis 2012: Ulysses | Zu Gast: Chefdramaturg Manfred Hess, SWR 2
Nach dem Roman von James Joyce, übersetzt von Hans Wollschläger, Bearbeitung, Musik und Regie: Klaus Buhlert. Mit Manfred Zapatka, Corinna Harfouch, Dietmar Bär, u.v.a. Eine Produktion des SWR 2 und des DLR.
Einige haben sie am 16. Juni schon gehört: die Radioproduktion des phänomenalen Werks Ulysses von James Joyce. Es war die 100. Wiederkehr des "Bloomsday", des Tages im Jahr 1912, an dem die Hauptfigur Leopold Bloom durch Dublin streift. Das Hörspiel lief 22 Stunden non stop. Die Produktion überzeugte, da sie "den Roman in seinen Bedeutungsebenen akustisch erfahrbar machen wollte, ohne unstatthaft zu vereinfachen, aber auch ohne in weihevoller Ehrfurcht zu erstarren." (SWR 2) Die glänzende Leistung der Sprecher trug dazu bei, die berühmte Übersetzung von Hans Wollschläger in die deutsche Sprache zu übertragen.
In der HörBAR am 13.9. stellt Manfred Hess, Chefdramaturg beim SWR2, das "Making-of" des radiophonen Mammut-Projekts in der HörBAR vor. Er wird über Konzept und Gestaltung, über die Arbeit mit den Sprechern und über die Möglichkeiten Auskunft geben, dieses große Werk der Literatur im Radio akustisch zu erfassen.
Ein Kapitel der Produktion wird aufgeführt, auf Wunsch können im Anschluss weitere Ausschnitte angehört werden.
Der gesamte Ulysses als Hörspiel wird um die Weihnachtszeit im SWR 2 noch einmal gesendet (27.12.12 bis 9.1.13). Eine Veranstaltung des Literaturbüros Freiburg, des SWR 2 und des Kommunalen Kinos Freiburg.
Do, 22.11.12 | 20 Uhr
Kinosaal | Alter Wiehrebahnhof Urachstraße 40 Freiburg
Eintritt: 6,00 EUR / 4,00 EUR | | | | |
| | | | HörBAR: Karl-Sczuka-Preisträger 2012, Boris Baltschun und Serge Baghdassarians, | "Was als Soundscape eines Spaziergangs in Rio de Janeiro beginnt, verwandelt sich in ein Werkstattgespräch im Studio, in dem die beiden Künstler das zuvor gehörte Material analysieren und rekomponieren. Klänge und Geräusche verschwinden zunehmend hinter Regieanweisungen und Kommentaren der Autoren, woraufhin in einer weiteren verblüffenden Wendung ein Moderator eine detaillierte audiovisuelle Beschreibung des Soundscapes gibt. Seine aberwitzigen Abschweifungen evozieren ein Klangtheater in der Imagination der Hörer“, so das vielversprechende Urteil der Jury des Karl-Sczuka-Preises über die diesjährigen Gewinner Boris Baltschun und Serge Baghdassarians und ihr Radiostück „Bodybuilding“. Der Karl-Sczuka-Preis des Südwestrundfunkes wird, schon traditionell, im Anschluss an die Preisverleihung bei den Donaueschinger Musiktagen in unserer HörBAR präsentiert. Der Preis ehrt jährlich die beste Produktion eines Hörwerks, das in akustischen Spielformen musikalische Materialien und Strukturen benutzt.
Eine Veranstaltung des Literatubüros Freiburg, des Kommunalen Kinos Freiburg und des SWR2.
Mo 22.10. | 20 Uhr
Kinosaal |Alter Wiehrebahnhof
Eintritt: 6/4 EUR
Kartenvorbestellung unter info@literaturbuero-freiburg.de oder 0761.289989 | | | | |
| | | | HörBAR | „Tonabnehmer. Audiolog über Dichtung“ | Sieben Dichter und Dichterinnen lesen, hören und sprechen. Texte wandern durch diese Stimmen hindurch. Wie ein Tonabnehmer lauschen wir in dichterische Werkstätten hinein. Heraus kommt ein akustisches Netz gegenwärtiger Dichtung und ihrer Poetik. Ein Netz zwischen Alltag und Inszenierung, zwischen Schrift und Stimme.
Mit Marion Poschmann, die 2005 den Literaturpreis Ruhrgebiet für ihr Gesamtwerk – bestehend aus mehreren Romanen, zahlreichen Gedichten und Gedichtbänden - erhielt, Monika Rinck, zuletzt ausgezeichnet mit dem Berliner Kunstpreis, Steffen Popp, dessen Roman „Ohrenberg und der Weg dorthin“ mehrfach ausgezeichnet und für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde, Hendrik Jackson, Autor des Gedichtsbands „Dunkelströme“ und Herausgeber von www.lyrikkritik.de und Ulf Stolterfoht – sein Gedicht „holzrauch über heslach“ wurde mit dem Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet, außerdem erhielt er ein Stipendium der Villa Massimo (2007).
Eine Veranstaltung des Literaturbüros Freiburg, des SWR 2 und des Kommunalen Kinos.
Do 12.07. | 20 Uhr
Kinosaal | Alter Wiehrebahnhof
Eintritt: 6,00 EUR / 4,00 EUR | | | | |
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