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Buch- und Lesetipps
| | | Buchtipp: Daniela Krien "Mein drittes Leben" | Linda führt ein Bilderbuchleben. Ihre Arbeit als Kuratorin für eine Kunststiftung füllt sie aus, sie ist verheiratet mit dem Maler Richard, sie haben eine gemeinsame Tochter, Sonja, leben in einer großzügigen Altbauwohnung in Leipzig. Sie sind erfolgreich, gut situiert, glücklich und arglos. Doch in ein paar Sekunden der Unachtsamkeit nimmt das Schicksal Linda alles: das Leben der 17-jährigen Tochter, die von einem Lkw überfahren wird, die eigene Gesundheit, den Schlaf. Die Trauer ist übermächtig und bodenlos. Doch es gibt sie, die feinen Fäden, die Linda in der Welt festhalten. Da sind ein Haus und ein Hof im Niemandsland, die ihr Zuflucht bieten und die Handgriff um Handgriff erfordern, da ist die Freude darüber, wieder lesen zu können, die gezackten Ränder einer satt orangefarbenen Tulpe, die Wärme der Frühlingssonne, da ist die Hündin Kaja. Ausgerechnet die Tochter einer anderen Frau holt Linda ins Leben zurück, und da ist immer noch: ihr Lebensmensch, ihr Mann Richard.
Diogenes Verlag 2024, 304 Seiten, € 26.00 (D), 26.80 (A) / SFr 35.00
ISBN 978-3-257-07305-8 | | | | |
| | | | Buchtipp: Dr. Alexander Batthyány "Das Licht der letzten Tage" | Das Phänomen der Geistesklarheit am Ende des Lebens
Übersetzt von: Horst Kappen
Entdecken Sie das Geheimnis der letzten Momente des menschlichen Lebens in Alexander Batthyánys bahnbrechendem Werk. Sein Sachbuch beleuchtet ein Phänomen, das bislang von der Wissenschaft kaum verstanden wurde: die terminale Geistesklarheit. Seit Jahrhunderten von Ärzten dokumentiert, wurde dieses faszinierende Ereignis erst kürzlich zum Gegenstand intensiver Forschung. Alexander Batthyány präsentiert zahlreiche Fallstudien, die ein neues Licht auf den Geist, den Körper und die Natur des Bewusstseins werfen. Er deckt dabei beeindruckende Erkenntnisse über Menschen auf, die kurz vor ihrem Tod eine plötzliche und außergewöhnliche Klarheit erfahren - auch solche, die im Koma lagen, Schlaganfälle erlitten haben oder beispielsweise dement waren.
Als einer der Pioniere dieses Forschungsgebiets hat Alexander Batthyány die erste groß angelegte internationale Studie zu diesem Thema durchgeführt. Das Buch erzählt viele berührende Fallbeispiele, die nicht nur das menschliche Schicksal in einem neuen Licht erscheinen lassen, sondern auch unser Verständnis von der menschlichen Seele und ihrem möglichen Fortbestehen nach dem Tod grundlegend verändern könnten.
Verlag: O.W. Barth 2024, 288 Seiten, € 26,00 (D)
ISBN: 978-3-426-44641-6 | | | | |
| | | | Buchtipp: David Blackbourn "Die Deutschen in der Welt" | Siedler, Händler, Philosophen: Eine globale Geschichte vom Mittelalter bis heute
übersetzt von Klaus-Dieter Schmidt
Wer deutsche Geschichte erzählt, bewegt sich zumeist in den Grenzen der Staatsnation oder konzentriert sich auf die deutsche Gewaltherrschaft und Eroberungsgeschichte des 20. Jahrhundert mit ihren Folgen bis heute. Für David Blackbourn greift diese Perspektive zu kurz. In seinem Buch wählt er einen globalen Ansatz und zeigt, wie seit rund fünfhundert Jahren Menschen, Güter, Erfahrungen und neue Ideen aus Deutschland in vielfältiger Weise mit der ganzen Welt verbunden waren.
Blackbourn blickt nach Amerika und Asien, nach Afrika und ins restliche Europa, er erzählt Geschichten von Händlern und Missionarinnen, von Siedlern und Wissenschaftlerinnen, Entdeckern, Denkern und Söldnern. Auch Pflanzen und Tiere spielen eine Rolle. Ein überraschender, mitreißend erzählter neuer Blick auf Deutschland, der zeigt, dass man nicht nur eine Weltgeschichte der Spanier, der Franzosen oder der Engländer schreiben kann – sondern auch eine faszinierende deutsche Geschichte aus globaler Sicht.
DVA 2024, 1008 Seiten, € 42,00 (D), 43,20 (A) 7 SFr 54,90
ISBN 978-3-421-04889-9 | | | | |
| | | | Buchtipp: Tore Renberg "Die Lungenschwimmprobe" | Roman
Aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger und Karoline Hippe
Leipzig im Jahre 1681: Die fünfzehnjährige Anna Voigt steht vor Gericht, weil sie ihr neugeborenes Baby getötet haben soll. Ihr droht der Tod - wie vielen anderen Mädchen und Frauen dieser Zeit, die ähnlicher Verbrechen beschuldigt werden. Aber Annas Fall ist anders: Ihr mächtiger Vater setzt sich für sie ein, und ein Arzt entwickelt ein neues, spektakuräres wissenschaftliches Verfahren, das als »Lungenschwimmprobe« in die Medizingeschichte eingehen wird. Dieses Verfahren soll nachweisen, dass es tatsächlich eine Totgeburt war, wie Anna versichert, und kein Mord. Kann sie gerettet werden?
»Die Lungenschwimmprobe« ist ein packender historischer Roman über das Zusammenprallen zweier Welten: Die Ausläufer des Mittelalters und die Anfänge der Aufklärung, vor dem dramatischen Hintergrund der barocken Lebenswelt - basierend auf wahren Begebenheiten, die der Autor akribisch recherchiert hat. Die Lungenschwimmprobe gilt als Beginn der modernen Rechtsmedizin.
Luchterhand Literaturverlag 2024, 704 Seiten, € 26,00 (D), 26,80 (A) / SFr 35,50
ISBN 978-3-630-87777-8 | | | | |
| | | | Buchtipp: "Bruno Möhring – Ingenieur Gestalter Maler Dichter" | von Heidrun Bernitt
Nach dem Erscheinen des Buchs »Bruno Möhring – Spurensuche« tauchten bisher unveröffentlichte Materialien zum Leben und Werk des Berliner Jugendstilarchitekten auf. Daher widmet Heidrun Bernitt das zweite Buch dem Ingenieur, Gestalter, Maler und Dichter Bruno Möhring (geboren 1863 in Königsberg – gestorben 1929 in Berlin).
Zwischen 1896 und 1914 entstanden zahlreiche Brücken und ihre Entwürfe. Bemerkenswert sind die Präzision und die Details in den Konstruktionszeichnungen. Erhalten sind die beiden Berliner Brücken Gerickesteg und Swinemünder Brücke. Die Entwürfe und Aufsätze zur Stadtplanung zeigen die vielfältigen Anforderungen an den Planer und Gestalter. Umgesetzt wurden sie unter anderem bei der Siedlung Grafenbusch in Oberhausen-Sterkrade und bei der Grundhof Siedlung in Lauchhammer.
Möhrings gestalterisches Können dokumentieren die vielen Detailbeispiele, die er entwarf, fertigen ließ und die heute noch existieren, auch wenn vieles in Vergessenheit geraten ist. Nur durch Zufall entdeckte die Autorin Möhrings Entwürfe für eine Hotelveranda auf Borkum und die Villa eines Firmeninhabers in Wunsiedel, die in diesem Buch erstmals veröffentlicht werden.
Eine neue Seite des Jugendstilarchitekten weisen die Zeichnungen und Farbarbeiten sowie die Gedichte zur ostpreußischen Sagenwelt auf. Das Buch bietet einen reich illustrierten Einblick in Leben und Werk des Architekten und zeigt viele private Fotos und Schriftstücke.
Die gebürtige Berlinerin Heidrun Bernitt gilt als ausgesprochene Kennerin Möhrings. Sie selbst studierte zwei Jahre Architektur, bevor sie einen Abschluss in Industriedesign machte. Sie plante die Ausstellung »Möhrings Architekturwelt« in Traben-Trarbach und eine Sonderausstellung in Bernkastel-Kues.
Rhein-Mosel-Verlag 2024, 208 Seiten, € 36,00 (D)
ISBN 978-3-89801-700-8 | | | | |
| | | | Hörspieltipp: Lädiert | Von Dirk Laucke
Mit: Maike Knirsch, Maximilian Pulst, Katja Bürkle, Matthias Reichwald, Anna Sophie Schindler u. v. a.
Regie: Anne Osterloh
(Produktion: MDR 2024)
Als im beschaulichen Park eines neurologischen Reha-Zentrums eine Patientin tot aufgefunden wird, wundert das kaum jemanden - immerhin litt die verstorbene Seniorin an etlichen Erkrankungen. Nur Mitpatientin Nancy Ritter traut der Diagnose nicht und setzt ihren Rolli auf die Spur ... War es Mord? Selbstmord? Oder ist das Gesundheitssystem am Ende selbst halsbrecherisch?
Samstag, 16. November 2024, 19:04 Uhr
SWR Kultur, Krimi ARD Radio Tatort | | | | |
| | | | Buchtipp: Robert Tolksdorf "Digitale Ordnung für Dummies" | Echte Zeitersparnis mit gelungener digitaler Ordnung
Für alle, die zu viel Zeit mit der Suche nach Dateien und wichtigen Informationen vergeuden: Mit dem neuen Ratgeber „Digitale Ordnung für Dummies“ lernt man, das Chaos zu strukturieren, erfolgreich Fokus zu gewinnen und zeitsparend zu arbeiten.
Der Desktop quillt über, der Posteingang enthält mehrere Jahre alte Nachrichten, und auf der Festplatte findet man nur schwer die gewünschte Datei, vor allem wenn es eigentlich schnell gehen sollte. Selbst auf dem Smartphone dauert es, bis die gesuchte App, eine Datei oder ein bestimmtes Bild gefunden ist, weil man vor lauter Wald die Bäume nicht mehr sieht. Wer kennt das nicht?
Wie man das digitale Chaos beruflich wie privat endlich in den Griff bekommt, weiß der IT-Experte Robert Tolksdorf. In seinem Ratgeber „Digitale Ordnung für Dummies“ erklärt er die verschiedenen Aspekte der digitalen Ordnung für Notebooks, Tablets und mehr. Der Leser erhält wertvolle Tipps und Tricks zur Strukturierung der Informationen, für einen dauerhaft aufgeräumten Arbeitsplatz und zur Fokussierung auf die wichtigen Dinge.
Tolksdorf zeigt in seinem Ratgeber vielfältige Ordnungsprobleme auf und beschreibt, wie eine zeitsparende Organisation gelingt. Der Leser lernt unter anderem, wie man Mails organisiert, einfacher mit Dateien umgeht, wie man den eigenen Desktop ordnet und wie man leichter mit dem Webbrowser arbeitet.
Keine Ablenkungen, keine Suchereien, kein Durcheinander: Wer Einfachheit, Struktur und Verlässlichkeit in der digitalen Welt sucht, sollte dieses Buch lesen.
Verlag Wiley-VCH 2024, 208 Seiten, € 15,00 (D)
ISBN: 978-3-527-72227-3 | | | | |
| | | | Buchtipp: Karin Simon "Von bleiben war nie die Rede" | Eine Sterbeamme nimmt uns die Angst vor dem Tod
Wir haben Angst vor dem Tod. Nicht alle von uns, aber doch die meisten. Wäre es nicht beruhigend, eine Art Gebrauchsanweisung für das Sterben zu haben? Und einen lieben Menschen an der Seite, der keine Angst hat? Der dem Tod schon oft gegenüber gestanden ist und uns zeigen kann, wie ein friedvoller Abschied gelingt? Für die Psychotherapeutin HP, examinierte Krankenschwester und ausgebildete Sterbe- und Traueramme Karin Simon ist der Tod nicht furchteinflößend; sie hat ihn oft gesehen und viele Hände sterbender Menschen gehalten.
Wie eine liebevolle Sterbebegleitung und ein würdevoller Abschied gelingen können
In ihrem ersten Buch erzählt sie von ihrem Alltag als Sterbeamme, gibt durch Fallgeschichten Einblick in ihre Arbeit, beschreibt aber auch die Ängste und Sorgen der Angehörigen Sterbender und erklärt, wie man Sterbenden einen guten Abschied ermöglicht und sich auch selbst gut auf sein Lebensende vorbereitet. Es ist kein trauriges Buch, sondern ein lebensbejahendes, auch heiteres.
Durch jahrzehntelange Erfahrung und viele Fallgeschichten nähert sie sich dem Thema Tod und Sterben aus vielen Richtungen:
- medizinisch (was passiert, wenn es auf das Ende zugeht),
- psychologisch (typische Reaktionen, auch der Angehörigen),
- spirituell (ihre schamanische Ausbildung fließt in ihre Arbeit mit ein),
- mit Humor (da sie als Musikkabarettistin das Thema Sterben und Tod auf die Bühnen holt)
und vor allem und immer wieder: von Mensch zu Mensch. Ein Buch der Hoffnung und des Muts. Das Loslassen können wir üben und lernen, für das letzte große Loslassen. Denn von Bleiben war nie die Rede.
Verlag: Knaur MensSana HC 2024, 240 Seiten, € 20,00 (D)
ISBN: 978-3-426-65921-2 | | | | |
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