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Mittwoch, 18. Dezember 2024
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Buch- und Lesetipps

Buchtipp: Mithu M. Sanyal
 
Buchtipp: Mithu M. Sanyal "Identitti"
Was für ein Skandal: Prof. Dr. Saraswati ist WEISS! Schlimmer geht es nicht. Denn die Professorin für Postcolonial Studies in Düsseldorf war eben noch die Übergöttin aller Debatten über Identität – und beschrieb sich als Person of Colour. Als würden Sally Rooney, Beyoncé und Frantz Fanon zusammen Sex Education gucken, beginnt damit eine Jagd nach „echter“ Zugehörigkeit. Während das Netz Saraswati hetzt und Demos ihre Entlassung fordern, stellt ihre Studentin Nivedita ihr intimste Fragen. Mithu Sanyal schreibt mit beglückender Selbstironie und befreiendem Wissen. Den Schleudergang dieses Romans verlässt niemand, wie er*sie ihn betrat.

„Was für eine gnadenlos witzige Identitätssuche, die nichts und niemanden schont. Man ist nach der Lektüre nicht bloß schlauer – sondern auch garantiert besser gelaunt.“ (Alina Bronsky)

Hanser Verlag 2021, 432 Seiten, € 22,00 (D), 22,70 (A)
ISBN 978-3446269217
 
 

Buchtipp: Christoph Hein
 
Buchtipp: Christoph Hein "Guldenberg"
Roman

In dem kleinen Städtchen Bad Guldenberg ist die Welt noch in Ordnung. Jedenfalls, bis im Alten Seglerheim eine Gruppe minderjähriger Migranten untergebracht wird. Die Guldenberger sind sich einig: Diese Fremden passen einfach nicht in den Ort und sorgen nur für Unruhe. Mehr und mehr heizt die Stimmung sich auf, es kommt zu Pöbeleien, und als dann noch das Gerücht die Runde macht, eine junge Frau sei vergewaltigt worden, sind sich alle schnell einig, dass es einer der jungen Migranten gewesen sein muss. Und das wollen die Guldenberger nicht hinnehmen …

Christoph Heins neuer Roman zeichnet das Sittengemälde einer Gesellschaft, die aus den Fugen gerät. Von Menschen, die sich als Opfer sehen und dabei Täter werden. Von Rassismus, wie er uns jeden Tag überall begegnet.

Suhrkamp Verlag 2021, 284 Seiten, € 23,00 (D), 23,70 (A) / SFr 32,90
ISBN: 978-3-518-42985-3
 
 

Buchtipp: Thomas Lambert Schöberl
 
Buchtipp: Thomas Lambert Schöberl "Grüne Seelen"
Über die Weisheit der Natur: Aus der (Lebens-)Praxis eines Heilpraktikers

In unserer Leistungsgesellschaft hat sich der moderne Mensch weit von seinen Wurzeln entfernt. Chronische Erkrankungen und psychosomatische Beschwerden haben sich mehr und mehr zu Volksleiden entwickelt. Ist das wirklich unser Schicksal?

Thomas Lambert Schöberl kennt einen anderen Weg: Um nachhaltig und mit neuer Kreativität Herausforderungen unserer Zeit anpacken zu können, empfiehlt er, den Wundern der Natur und der ganzheitlichen Betrachtung der Welt und des Menschen wieder Raum zu geben und uns ihrer Bedeutung für Körper, Geist und Seele bewusst zu werden. Viele Menschen spüren immer deutlicher die Sehnsucht nach der Natur, nach mehr Ursprünglichkeit in ihrem Leben und einer neuen Definition des Lebenssinns.

Auf poetische und doch ganz unmittelbare Weise erzählt der Autor von seinem eigenen Weg der Genesung und dem Prozess seiner Persönlichkeitsentwicklung. Als Heilpraktiker, Musiker und Kunstwissenschaftler entführt er uns einfühlsam in eine längst vergessene Bildsprache, die uns den immateriellen Reichtum und die unzähligen Perspektiven eines ganzheitlichen Weltbildes aufzeigt. Dass der Beruf des Heilpraktikers und das alte Wissen der Naturheilkunde schützenswerte und kostbare Kulturgüter sind, veranschaulicht er mit Erfahrungen aus seiner Naturheilpraxis.

"Ja, wir sind wie Bäume mit starken Wurzeln, wir sind die Melodien eines kosmischen Reigens und die Gebete einer fortwährenden Schöpfung. Diesen Wurzeln, diesen inneren Gesängen, diesen kraftvollen Funken der Hoffnung sollten wir folgen - auch ins Ungewisse, in die tiefe Erde … bis in unsere Seelen."

- Die eigene Geschichte: Lebensweg und Berufung zum Therapeuten
- Die Wiederentdeckung der Natur: Vom immateriellen Reichtum und den Perspektiven der Ganzheitlichkeit
- Schützenswert und kostbar: Ein Plädoyer für den Berufsstand des Heilpraktikers
- Extra: Natürliche Empfehlungen für die Gesundheit

Mankau Verlag 2021, 318 Seiten, € 18,95 (D)
ISBN 3863745981
 
 

Buchtipp: Bernd Hainmüller
 
Buchtipp: Bernd Hainmüller "Tod am Schauinsland"
Das „Engländerunglück« am 17. April 1936 und seine Folgen
Eine historische Dokumentation

»Wir sind durch tiefen Schnee gestampft, es wurde immer kälter und dunkler, jede Orientierung ging verloren. Es war die Hölle«, so schildert Stanley C. Few, was er und seine 26 Mitschüler auf der Wanderung von Freiburg nach Todtnauberg am 17. April 1936 erleiden mussten. Few überlebte. Fünf Jungen im Alter zwischen 12 und 15 Jahren starben an Erschöpfung und Unterkühlung. Der Lehrer Kenneth Keast wollte die Tour auf keinen Fall abbrechen. Schließlich waren es Bürger aus der Gemeinde Hofsgrund, die den Schülern zu Hilfe kamen.

85 Jahre nach dem tödlichen Ereignis erzählt Bernd Hainmüller in »Tod am Schauinsland«, was genau an jenem Tag geschah. 20 Jahre recherchierte er in Archiven und erfasste akribisch die Quellenlage, die er mit Bild und Textauszügen anschaulich wiedergibt. Er beweist dabei auf erschütternde Weise, wie das Schicksal der Schüler für Nazipropaganda missbraucht und Kenneth Keast nie zur Rechenschaft gezogen wurde. Vor dem Hintergrund der britischen »Appeasement«-Politik und den Bestrebungen Hitler-Deutschlands nach einem Bündnis mit England, hatten weder Großbritannien noch Nazi-Deutschland Interesse an der Aufklärung des Falles von fahrlässiger Tötung.

Der Autor klärt zudem auf, warum es drei Erinnerungsorte gibt: das von den Nazis erbaute monomentale »Engländerdenkmal« am Schauinsland, den »Eaton-Gedenkstein« und die »Elternplakette« an der Kirche in Hofsgrund.

Das Buch ist eine Kooperation des Arbeitskreises Regionalgeschichte Freiburg e.V. und des Freiburger Theaters. Dort wird das Stück »Schauinsland« von Pamela Carter in diesem Jahr uraufgeführt. Die Bühnenfassung thematisiert die Sicht der Schüler. Der genaue Aufführungstermin steht aufgrund der Corona-Pandemie noch nicht fest.

Der Autor Bernd Hainmüller, geboren 1948, ist Soziologe, Erziehungswissenschaftler und Grund- und Hauptschullehrer und war bis 2013 Lehrerausbilder am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung Offenburg. Er forscht seit vielen Jahren zur Geschichte des Nationalsozialismus in Freiburg, v.a. zur Freiburger Hitlerjugend, der Biographie des Freiburger Oberbürgermeisters Franz Kerber und als Mitarbeiter des Blauen Hauses Breisach über die Deportation badischer Juden nach Gurs.

Rombach Verlag 2021, 226 Seiten, € 26,00
ISBN 978-3-7930-9973-4
 
 

Buchtipp: Axel Hacke
 
Buchtipp: Axel Hacke "Im Bann des Eichelhechts"
und andere Geschichten aus Sprachland

Axel Hackes Sprachland ist das einzige Land der Welt, das ausschließlich aus Sprache besteht, in dem die Zeit in Verwöhnminuten gemessen wird, die Menschen in Schlafanfallbüros arbeiten und sich Eichelhecht und Aschenpudel Gute Nacht sagen.

Wer gerne reist, der mache sich auf ins Sprachland. Dort sind die Menschen nicht an der schnöden Wirklichkeit regelgerechten Redens und korrekten Schreibens interessiert, sondern am Gegenteil: am Falschen, auch am Lächerlichen, am Hoch- und Tieftrabenden, am Irritiertsein, dem kurzen Stutzen und an der Poesie sowie dem Nachdenken, das sich daraus ergibt. Hier wird die Zeit in Verwöhnminuten gemessen, die Menschen arbeiten in Schlafanfallbüros, tragen Ganskörpertattoos, und das Wort Reißverschluss schreiben sie Rajs-ferszlus. Es haben Arten überlebt wie der Eichelhecht, der Rächerlachs und der Aschenpudel, es wachsen schwarzäugige Erbsen und die seltenen Tiftrienen. Es gibt gerade und gebogene Zahlen, und man isst gebratene Caprihosen sowie Gerichte mit schönen Namen wie Kleine Kopffüßer ertranken. Aus Axel Hackes Reise in dieses nahe und doch ferne Land ist ein lustiges, verträumtes, versponnenes Sprachspielbuch entstanden. Große Kunst. Und ein noch größeres Vergnügen.

Verlag Antje Kunstmann 2021, 264 Seiten, € 22,00 (D)
ISBN: 978-3-95614-431-8
 
 

Buchtipp: Wendy Jo Peterson
 
Buchtipp: Wendy Jo Peterson "Brot backen für Dummies"
Der Duft nach frisch gebackenem Brot

Brot backen ist nicht schwer, wenn man weiß wie. Mit den Rezepten und Tipps der Ernährungsexpertin Wendy Jo Peterson aus ihrem Buch „Brot backen für Dummies“ gelingen auch Backanfängern schmackhafte Brote, Brötchen, Brezeln und sogar Bagels und Ciabatta.

Frisches Brot füllt nicht nur den Magen, sondern erwärmt auch das Herz. Wissenschaftler vermuten, dass bereits seit mehr als 30.000 Jahren Brot gebacken wird. Im Laufe der Zeit wurde allerdings immer weniger Brot zuhause gebacken. Bis heute, denn jetzt findet die jahrhundertealte Tradition, Mehl, Wasser und Hefe in einen köstlichen Laib Brot zu verwandeln, wieder immer mehr Anhänger.

Die Ernährungsberaterin Wendy Jo Peterson ist ein absoluter Brotbackfan. Ihr Wissen rund um Brot, Brötchen, Brezel und Brioche hat sie nun in diesem Backbuch „Brot backen für Dummies“ zusammengestellt. Auch ohne Backerfahrung gelingen mit diesem praxiserprobten Buch Hefe- oder Sauerteige, ob süß oder salzig, ob aus Weißmehl oder Vollkorn. Peterson zeigt, wie richtig geknetet wird und Brötchen, Brezeln und Zöpfe geformt werden. Mit ihren Ratschlägen gelingen kernige Müslibrötchen genauso, wie knusprige Croissants oder ein raffiniertes Orangen-Cranberry-Brot.

„Brot backen für Dummies“ bietet über 70 köstliche Rezepte. Ergänzt wird der Ratgeber mit Ideen für Dips und Aufstriche und Tipps zur besten Aufbewahrung.

Schummelseiten und der Top-Ten-Teil bieten einen schnellen Überblick – ideal für alle, die es eilig haben und nur mal kurz nachschlagen möchten, damit sie den unvergleichbaren Duft eines frisch gebackenen Laib Brots schneller genießen können.

Verlag Wiley 2021, 242 Seiten, € 15,00 (D)
ISBN: 978-3-527-71836-8
 
 

 
Buchprojekt „Sichtbar in Freiburg“
mit 35 Portraits über queeres Leben ergänzt Plakatkampagne „Ich bin Freiburger_in“

Projekt des Vereins Fluss e.V. unterstützt von städtischer Geschäftsstelle Gender & Diversity

Der Verein Fluss e.V. hat ergänzend zur Plakatkampagne „Ich bin Freiburger_in“ nun ein Buch über die Geschichten von 35 queeren Menschen in Freiburg herausgegeben. Unterstützt wird das Buchprojekt von der städtischen Geschäftsstelle Gender & Diversity. Und es ist als Projekt auch Teil des Stadtjubiläums Freiburg 2020.

Die Publikation basiert auf Interviews, die im Rahmen des Podcasts „Sichtbar in Freiburg“ geführt wurden. Die daraus entstandenen Portraits stellen LSBTTIQ-Menschen in der Öffentlichkeit, in der Schule, in der Arbeit, in den Medien und der Politik vor. Die Geschichten geben eine Vorstellung davon, wie man die Welt und Geschlecht bislang wahrgenommen hat, ins Wanken bringen, stellt gegebenenfalls die Überzeugung von entweder-oder, normal-nicht-normal, richtig-falsch in Frage und sensibilisiert im besten Fall dazu, zu Sichtbarkeit beizutragen, auch ohne sich selbst als queere Person zu definieren. Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg und von der Stadt Freiburg -Geschäftsstelle Gender
& Diversity.

Mehr Informationen unter: www.sichtbar-in-freiburg.de sowie auf der Webseite der Geschäftsstelle Gender & Diversity www.freiburg.de/gender-diversity
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Buchtipp: Uwe Klausner
 
Buchtipp: Uwe Klausner "Operation Werwolf - Ehrensold"
Zeitgeschichtlicher Kriminalroman

Berlin, Juli 1941. Noch immer hat die Polizei den gefürchteten »Werwolf« nicht gefasst. Kommissar Sydow, der mit dem Fall betraut wurde, läuft die Zeit davon. Umso mehr, da der Serientäter überaus geschickt agiert und über exzellente Verbindungen verfügt, die bis in die Reihen der SS reichen. Einmal SS, immer SS - welche Bedeutung das geflügelte Wort besitzt, wird Sydow auf drastische Weise klar. Sind es doch genau diese »alten Kameraden«, die eine Enttarnung des Täters verhindern wollen - um jeden Preis - die Liquidierung Sydows eingeschlossen …

Gmeiner Verlag 2021, 251 Seiten, € 13,00 (D)
 
 



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