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Buch- und Lesetipps
| | | Buchtipp: James Suzmann "Sie nannten es Arbeit" | Eine andere Geschichte der Menschheit
Heute bestimmt unsere Arbeit, wer wir sind, und das rastlose Konsumieren gilt als natürliche Eigenschaft des Homo Sapiens. Doch das war nicht immer so. James Suzman legt eine andere Geschichte der Menschheit vor, die zeigt, wie die Arbeit von uns Besitz ergreifen und unser Leben dominieren konnte. Doch wenn unsere Art zu arbeiten ein Produkt unserer Geschichte ist, dann lässt sie sich auch verändern.
Arbeit ist der Kern unserer modernen Gesellschaften. Doch warum überlassen wir ihr einen so großen Teil unseres Lebens? Und warum arbeiten wir immer mehr, obwohl wir so viel produzieren wie noch nie? Entspricht das unserer Natur? Warum fühlen sich dann immer mehr Menschen überlastet und ausgebrannt?
Unsere Steinzeit-Vorfahren arbeiteten weit weniger als wir. Sie arbeiteten, um zu leben und lebten nicht, um zu arbeiten. Und dennoch waren sie relativ gesund und wurden älter als die meisten Menschen, die ihnen nachfolgten. Erst die Sesshaftwerdung des Menschen und die zunehmende Arbeitsteilung in immer größer werdenden Städten schufen die Grundlage für unser heutiges Verhältnis zur Arbeit, zu unserer Umwelt und zu uns selbst. Doch was damals für das Überleben notwendig war, ist es in unserer heutigen Überflussgesellschaft längst nicht mehr. James Suzman liefert ein beeindruckendes Panorama von der Steinzeit bis zur Gegenwart, und lässt uns eine Welt neu denken, in der die Wachstumsideologie nicht mehr unser Leben und unseren Planeten aussaugt.
Verlag C.H. Beck 2021, 398 Seiten, € 26,95 (D)
ISBN 978-3-406-76548-3 | | | | |
| | | | Buchtipp: Eckart v. Hirschhausen "Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben" | Die großen Themen unserer Zeit in überraschenden Zusammenhängen
Könnten wir es schöner haben als jetzt? Unbedingt! Und gesünder.
Wir leben besser und länger als jede Generation vor uns. Und doch sind wir verletzlicher als gedacht: Ein Virus hält uns in Atem und ungebremst schlittern wir in die Klimakrise. Langsam dämmert uns: Gesundheit ist mehr als Pillen und Apparate. Wir Menschen brauchen, um gesund zu sein, als Allererstes etwas zu essen, zu trinken, zu atmen. Und erträgliche Außentemperaturen.
Gesunde Menschen gibt es nur auf einer gesunden Erde.
Eckart von Hirschhausen zeigt, was die globalen Krisen unserer Zeit für die Gesundheit von jedem Einzelnen von uns bedeuten. Er trifft Vordenker und Vorbilder und macht sich auf die Suche nach guten Ideen für eine bessere Welt. Warum kann man gegen Viren immun werden, aber nie gegen Wassermangel und Hitze? Wieso haben wir für nichts Zeit, aber so viel Zeug? Verbrauchen wir so viel, weil wir nicht wissen, was wir wirklich brauchen? Und wie viel CO2 stößt man eigentlich aus, wenn man über die eigenen Widersprüche lacht?
Dieses Buch ist eine Fundgrube von überraschenden Fakten, Reportagen, Essays und Querverbindungen.
Ein subjektives Sachbuch: persönlich, pointiert, gesund.
dtv 2021, 528 Seiten, € EUR 24,00 (D), 24,70 (A)
ISBN 978-3-423-28276-5 | | | | |
| | | | Buchtipp: Eva Pantleon "Das Leben irgendwo dazwischen" | Das Leben gleicht oft einer Großbaustelle, findet Dido. Seit Lukas ihr vor Jahren das Herz gebrochen hat, fühlt sie sich wie ein Komparse im eigenen Leben.
Erst als ihr Chef, der alte Buchhändler Hans, sie um Hilfe bittet, erwacht Dido aus ihrer Lethargie. Denn auch Hans wurde einst von seiner großen Liebe verraten - und konnte sie doch nie loslassen. Dido ahnt, dass die Zeit eben nicht alle Wunden heilt, man muss es selbst tun. Und sie will Hans dabei helfen. Bei der Suche nach jener Frau taucht plötzlich Lukas an ihrer Seite auf. Und so muss auch Dido sich den eigenen Gefühlen und Verletzungen stellen.
Es wird eine abenteuerliche Reise, bei der nichts ist, wie es scheint. Und für die es großen Mut braucht, denn im Leben gibt es kein Schwarz oder Weiß. Das Leben ist irgendwo dazwischen ...
Eine Geschichte von Liebe, Schuld und Verzeihen, erzählt mit erstaunlicher Leichtigkeit, Witz und Wortgewandtheit. Eine echte Entdeckung.
Rowohlt Polaris 2021, 464 Seiten, € 16,00 (D)
ISBN: 978-3-499-00390-5 | | | | |
| | | | Buchtipp: Malachy Tallack "Das Tal in der Mitte der Welt" | Roman
Aus dem Englischen von Klaus Berr
Die Shetland Inseln – Schafe und Natur, raues Klima, enge Bindungen und althergebrachte Lebensweisen. Hier, im Tal auf einer kleinen Insel, hat David sein ganzes Leben verbracht, wie vor ihm sein Vater und sein Großvater. Hier will Sandy eine neue Heimat finden, hier hat Alice nach dem Tod ihres Mannes Zuflucht gesucht. Aber die Zeiten ändern sich, Menschen sterben oder ziehen weg, und David fragt sich, wie die Geschichten und Traditionen seines Tals weitergeführt werden sollen, während andere zweifeln, ob sie jemals dazugehören werden.
Malachy Tallack ist Schriftsteller, Singer-Songwriter und Journalist. Er ist in Shetland aufgewachsen. Seine ersten beiden Bücher „60 Degrees North“ und „Von Inseln, die keiner je fand“, beschäftigen sich mit Nature Writing, Geschichte und Memoir. Sein Debütroman „Das Tal in der Mitte der Welt“ kam 2018 auf die Shortlist des Highland Book Prize und wurde für den Royal Society of Literature Ondaatje Prize nominiert.
Luchterhand Literaturverlag 2021, 384 Seiten, € 20,00 (D), 20,60 (A) / SFr 28,90
ISBN 978-3-630-87611-5 | | | | |
| | | | Buchtipp: Torsten Schäfer "Wasserpfade. Streifzüge an heimischen Ufern" | Die Geheimnisse der vergessenen Ufer
Wer kennt sie nicht, jene kleinen, versteckten Bäche, Teiche und Seen, an deren Ufer man die Sommertage seiner Kindheit verbracht hat? Für sein neues Buch »Wasserpfade« hat sich Torsten Schäfer auf Spurensuche begeben: in das »Dreifussland« zwischen Rhein, Main und Neckar, in dem er die geheimnisvoll faszinierenden Ufer seines Heimatflusses, der Modau, ebenso erkundet wie versteckte Quellen, mystische Waldteiche und den Auen-Urwald des Altrheins.
Seit jeher zieht es Menschen an Bäche, Teiche und Flüsse. Gewässer verbinden Landschaften, bieten Nahrung und Transportwege und bilden faszinierende Ökosysteme. Doch was früher die Lebensader von Dörfern und Städten war, fristet heute nicht selten ein zubetoniertes, verstecktes und durch Klimawandel gefährdetes Dasein. Wie geht es unseren Gewässern in Zeiten von Hitzesommern und Wassermangel? Für sein Buch hat sich Torsten Schäfer auf die Suche nach Antworten begeben. Er beobachtet, taucht ein, fühlt – und erzählt: von vergessenen Quellen im Wald, von Brunnenputzern und Welsfischern – und von »seiner« Modau, der er von der Quelle im Bergland bis zur Mündung in den Altrhein folgt.
»Ich habe die Ufer verfolgt, bin eingetaucht, es hat mich verwandelt, während sich die Flüsse und Teiche selbst verwandelten« beschreibt Schäfer seine Erkundungen. Mit sprachlicher Eleganz schildert er dabei die Schönheit, aber auch die Bedrohung unserer Wald- und Wasserlandschaften in Zeiten steigender Wassernot und sinkender Artenvielfalt. Ein Plädoyer für das Innehalten und präzise Schauen, durch das sich der wahre Wert unserer Gewässer offenbart.
oekom Verlag 2021, 288 Seiten,€ 24 Euro (D), 24,70 (A)
ISBN 978-3-96238-226-1 | Mehr | | | |
| | | | Buchtipp: Matthias Robert "Fruktoseintoleranz verstehen für Dummies" | Damit der Bauch wieder zur Ruhe kommt
Bei vielen Menschen treten Beschwerden nach dem Essen auf. Die Vermutung an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit zu leiden liegt daher nahe. Manchmal ist ein Zusammenhang leicht herzustellen, zum Beispiel, wenn Blähungen nach dem Verzehr von Milchprodukten auftreten. Häufig ist das aber nicht so einfach erkennbar. Welche Ursachen diese Beschwerden hervorrufen können, das zeigt der Internist und Ernährungsmediziner Dr. Matthias Robert in seinem neuen Ratgeber „Fruktoseintoleranz verstehen für Dummies“.
„Viele meiner Patienten klagen über Verdauungsprobleme. Sie vermuten meist einen Zusammenhang mit Gluten, Histamin oder einem Problem mit der Darmflora. Dabei ist die Fruktoseintoleranz die Nummer eins der diagnostizierten Nahrungsmittelunverträglichkeiten“, so der Ernährungsexperte Dr. Robert in seinem Buch „Fruktoseintoleranz verstehen für Dummies“.
Er erklärt gut verständlich und übersichtlich, was eine Fruktoseintoleranz überhaupt ist und was es konkret bedeutet, an einer zu leiden. Er zeigt, welche Lebensmittel bekömmlich sind und welche man besser vom Speiseplan streichen sollte. Außerdem erfahren die Leser, wie man die Ernährung erfolgreich umstellt und was Linderung bei den verschiedenen Beschwerden verschafft. Anschaulich erklärt Dr. Robert außerdem, was im Körper mit der Fruktose passiert und warum es bei einer Intoleranz zu Beschwerden kommt.
Schummelseiten und der Top-Ten-Teil bieten einen schnellen Überblick – ideal für alle, die es eilig haben und mal schnell nachschlagen möchten, wie sie endlich wieder Ruhe im Bauch bekommen.
Verlag Wiley 2021, 176 Seiten, € 12,00 (D)
ISBN: 978-3-527-71783-5 | | | | |
| | | | Ausstellungs- und Buchtipp: »Nonnengruft – Schätze des Alten Friedhofs« | Ausstellung vom 18.6. bis 24.7. in Freiburg
Selbst alteingesessene Freiburger wissen nicht, dass viele der Grabmale auf dem Alten Friedhof in Herdern-Neuburg nur Kopien sind. Die Originale wurden zum Schutz vor Umwelteinflüssen in den 1980er Jahren ins Schwarze Kloster am Rotteckring umgelagert. Dort, in der Nonnengruft unterhalb der Kirche St. Ursula, stehen die 34 Originale. Im Rahmen des Freiburger Stadtjubiläums, sind die Grabmale jetzt in einer Ausstellung zu sehen:
Nonnengruft – Schätze des Alten Friedhofs
Ausstellung vom 18. Juni bis 24. Juli
Montag bis Samstag von 12 bis 17 Uhr
Rotteckring 12, Freiburg
Der Eintritt ist frei.
Zu Ausstellung erscheint der gleichnamige Katalog, herausgegeben von der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Alten Friedhofs in Freiburg i.Br. e.V. Darin werden die Originale ausführlich beschrieben. Zahlreiche Abbildungen und historische Fotografien illustrieren die Grabmale und ihre Geschichte. Ein historischer Überblick verdeutlicht die Besonderheit des Alten Friedhofs, auf dem die Freiburger vom 17. bis weit ins 19. Jahrhundert ihre Toten beerdigten. Inzwischen ist der Friedhof mit seinen ca. 1170 Grabmalen, der St. Michaelskappelle und dem alten Baumbestand ein Kultur- und Naturdenkmal.
Der Bucherlös trägt zum Erhalt des Alten Friedhofs bei.
Rombach Verlag 2021, 100 Seiten, € 12,00 (D)
ISBN 978-3-7930-5194-7 | | | | |
| | | | Buchtipp: Ulrike Sprenger "Das Proust-ABC" | Vorwort von Alexander Kluge
Von ›Abraham‹ und ›Autobiographie‹ über ›Erinnerung‹ und ›Madeleine‹ bis zu ›Zeit, verlorene‹ und ›Zimmer‹: Das Proust-ABC ist ein pointierter alphabetischer Wegweiser durch Marcel Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit". Es lässt Zusammenhänge erkennen, die sonst im Dunkeln blieben, und ist ein »Lustgenerator für die Wissensbegierde«, wie es Alexander Kluge in seinem Vorwort nennt:
»Ein im positivsten Sinne ›dienender‹ Text wie das Proust-ABC, das uns diese erzählende Quelle auffindbar macht und in ihr navigiert, ist ein Geschenk. Er ist ein Lustgenerator für die Wissensbegierde. Ein solches ABC ergänzt auf wohltuende Art das, was Literatur von sich aus vermag.«
Reclam Verlag 2021, 318 Seiten, € 20,00 (D)
ISBN: 978-3-15-011327-1
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