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Buchtipps
| | | Buchtipp: Carla Berling "Was nicht glücklich macht, kann weg" | Roman
Der neue urkomische Roman von Carla Berling
Billie ist eine Frau mit Prinzipien. Rituale regeln den Alltag, Freundschaften findet sie überflüssig, Besuche oder sonstige Störungen ihres Lebens mit Ehemann Thilo lehnt sie ab. Als ihr Sohn Jonas sie bittet, für ein paar Monate nach Köln zu kommen und ihren Enkel August zu hüten, schlägt ihr mütterliches Herz höher, und sie springt über ihren Schatten. In Köln trifft sie auf ein kunterbuntes Haus, ein vorwitziges Kind und unkonventionelle Menschen, die anders leben, frei denken und Billies Weltbild aus den Angeln heben. Aber dann fängt es an, Spaß zu machen. Bis an einem Weihnachtsabend alte Geschichten auf den Tisch kommen ...
„August tippte mit dem Finger auf meinen Arm. >Guck mal, Oma, da drüben, das ist der Rhein!< Ich erstarrte. Nicht wegen des Rheins, sondern weil er Oma zu mir gesagt hatte. Noch nie in meinen fünfundfünfzig Lebensjahren hatte mich jemand als Oma bezeichnet. Das klang grauhaarig, klein, gebückt, korpulent und senil. Ich war nichts davon. … Mir war klar: Auch daran würde ich mich gewöhnen müssen.“
Heyne Verlag 2021, 272 Seiten, € 10,99 (D), 11,30 (A), SFr 16,90
ISBN 978-3-453-42492-0 | | | | |
| | | | Buchtipp: Susanne Mathies "Mord im Lesesaal" | Zürich-Krimi
Im Lesesaal der Zürcher Museumsgesellschaft sitzt ein verwahrloster Mann auf einem der roten Ledersessel, mit einem Blutfleck auf der Brust und einem Brieföffner im Herzen. Sechs Verdächtige befinden sich im Haus, jeder scheint einen dunklen Punkt in der Vergangenheit zu haben. Doch keiner will es gewesen sein, alle beschuldigen sich gegenseitig und mit Unterstützung durch die Polizei ist vorerst nicht zu rechnen. Wird es der Krimi-Autorin Cressida Kandel gelingen, den Täter zu entlarven, bevor weitere Morde geschehen?
Gmeiner Verlag 2021, 281 Seiten, € 13,00 (D)
ISBN 978-3-8392-0054-4 | | | | |
| | | | Buchtipp: Wolfgang Kaes "Das Lemming-Projekt" | Thriller
Frigiliana, ein idyllisches Dorf in Andalusien. Hier lebt Alejandro. Der junge Kunsthistoriker säubert im Auftrag der Firma CleanContent das Internet vom digitalen Giftmüll, von Pornographie, Hass und Gewalt. Als sich seine Kollegin Maria von einer Brücke stürzt, wird Alejandro klar, dass sein Job nicht nur brutal, sondern lebensgefährlich ist. Dann tauchen auf seinem Bildschirm Fotos auf, die verschüttete Erinnerungen wecken und seine Mutter in Panik versetzen. Jemand will ihm Angst machen. Doch Alejandro lässt sich nicht einschüchtern. Bald steht er vor einem Grab auf einem Friedhof aus der Zeit der Franco-Diktatur, als die katholische Kirche noch allmächtig war, und damit beginnt die Suche nach der Wahrheit. Sie wird mit jedem Tag gefährlicher, denn Alejandros unsichtbarer Gegner ist mächtig: Er hat die Macht, in die Seelen der Menschen zu dringen ...
Verlag Rowohlt Polaris 2021, 432 Seiten, € 16,00 (D)
ISBN: 978-3-499-00610-4 | | | | |
| | | | Buchtipp: Hasnain Kazim "Mein Kalifat" | Ein geheimes Tagebuch, wie ich das Abendland islamisierte und die Deutschen zu besseren Menschen machte
Ein junger Mann fährt mit dem Zug. Er ist auf dem Weg von Wien nach Berlin und bleibt zufällig in Dresden hängen. Er verpasst den Anschluss und gerät durch Zufall auf die Gegendemo zu Pegida. Plötzlich kommt dem jungen Mann die Idee – er hat sich immer schon über Pegida aufgeregt – sich auf die Bühne zu stellen und das Kalifat auszurufen. Er wird das Volk islamisieren und im Grunde den Pegida-Leuten endlich einen Grund zu geben, wenigstens sinnvoll zu demonstrieren und nicht gegen ein Phantom.
Soweit die Legende, wie der Kalif zum Kalifen wurde – nacherzählt und aufgeschrieben von Hasnain Kazim. Mit »Mein Kalifat« liefert der Bestsellerautor eine gnadenlose Abrechnung mit allem, was in unserem Land schiefläuft: herrlich überdreht, komplett fiktiv und trotzdem sehr wahr.
Verlag Penguin 2021, 288 Seiten, € 13,00 (D), 13,40 (A) /SFr 18,90
ISBN 978-3-328-10734-7 | | | | |
| | | | Buchtipp: Martin Becker "Kleinstadtfarben" | Roman.
Kriminalkommissar Pinscher frisst, statt zu essen, er säuft, statt zu trinken, er quarzt, statt zu rauchen, und er ackert, statt zu arbeiten. Pinscher wiegt hundertdreißig Kilo bei einer Körpergröße von einssiebzig, wobei das um fünf Zentimeter geschummelt ist. Sein Aussehen gibt nur zum Teil seine Maßlosigkeit wieder. Seine Kleidung ist zwar ordentlich, aber immer ein wenig aus der Mode. Denn so ganz ist er nie weggekommen aus der Kleinstadt Mündendorf, in die er nun - nach Jahren in der Großstadt – aufs Polizeirevier zwangsversetzt worden ist. Er muss jetzt etwas tun, was er all die Jahre vermieden hat: sich der Erinnerung stellen und wirklich Abschied von seiner Mutter nehmen. Und Frieden mit sich selber finden.
Martin Becker, 1982 geboren und in Plettenberg im Sauerland aufgewachsen, ist freier Autor und Literaturkritiker für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. „Kleinstadtfarben“ ist sein dritter Roman. Martin Becker lebt in Halle.
Luchterhand Verlag 2021, 288 Seiten, € 20,00 (D), 20,60 (A) / SFr 28,90
ISBN: 978-3-630-87637-5 | | | | |
| | | | Buchtipp: Josef H. Reichholf "Flussnatur" | Ein faszinierender Lebensraum im Wandel
Flüsse »betreffen« uns alle: Die Dürren der letzten Jahre und die Hochwasserfluten von 2021 führten uns in drastischer Weise vor Augen, welche Fehler beim Ausbau der Bäche und Flüsse gemacht worden sind. In seinem neuen Buch »Flussnatur« nimmt uns Josef H. Reichholf mit hinaus ans fließende Wasser, zu den Ufern, Biberburgen und Auwäldern an Inn und Isar, Donau und Elbe – und zeigt auf, wie sehr sich an unseren Flüssen ausdrückt, wie wir auch mit unserem Land umgehen.
Ob langanhaltende Trockenheit oder Starkregen – es hängt vom Zustand der Flüsse ab, wie sie darauf reagieren. Die Tod und Vernichtung bringenden Fluten dieses Sommers haben das in Deutschland, Österreich und anderen Regionen Mitteleuropas höchst dramatisch vor Augen geführt. Als Verursacher gilt der Klimawandel, doch dieser wirkt nur im Hintergrund. Dürre und Fluten entstehen, weil Auwälder gerodet, Feuchtgebiete trockengelegt, Flüsse begradigt und Flächen versiegelt wurden. All das hat den Wasserhaushalt überlastet.
»Wollen wir wirklich besser vorsorgen, müssen wir unsere Flüsse wieder frei(er) fließen lassen und ihnen viele kleine Überschwemmungsgebiete zubilligen«, sagt Josef H. Reichholf, Autor des neuen Buchs. »Der Rückbau ist geboten, denn solche Gebiete mindern die großen Fluten. Allein den Klimawandel für die aktuellen Hochwasserfluten verantwortlich zu machen, wäre nur eine willkommene Ausrede, um konkret wieder einmal nichts zu tun.«
Mit »Flussnatur« lädt der renommierte Naturwissenschaftler, Ökologe und Bestsellerautor zu nachdenklich stimmenden Exkursionen an verschiedene Flüsse Mitteleuropas ein – und zeigt dabei nicht nur, dass Fließgewässer zu den vielfältigsten und biologisch interessantesten Landschaftsbestandteilen zählen, sondern auch, warum sie so konfliktträchtig sind.
Das Buch berichtet über erfolgreiche Renaturierungen, führt Stauseen vor, die sich zu Vogelparadiesen entwickelt haben, und bringt uns das Leben von Flussbewohnern wie Biber, Eisvogel & Co nahe. Es liefert eine Darstellung der Natur unserer Flüsse, die ihresgleichen sucht.
oekom Verlag 2021, 320 Seiten, € 24,00 (D), 24,70 (A)
ISBN 978-3-96238-285-8 | Mehr | | | |
| | | | Die Cafés von Paris, Murielle Rousseau | Insel Verlag/ Suhrkamp, 2021
Premiere - Buchvorstellung mit musikalischer Begleitung
im CCFF, Münsterplatz Freiburg
Mittwoch, 22. September | 19.30 Uhr
Die Pariserin Murielle Rousseau nimmt Sie mit in ihre Lieblingscafés der Stadt. Vom Café de Flore über das Café Marly im Louvre, dem Deux Moulins im Montmartre bis zur Brasserie Lipp: Sowohl die kleinen, mit einfachen Holztischen ausgestatteten Bistrots um die Ecke als auch die traditionellen und interessanten Cafés, in denen sich seit je Kultur und Alltag begegnen, sind untrennbar mit dem Leben und dem Flair der Stadt verbunden.
Murielle Rousseau entführt die Leserinnen und Leser in die schönsten und einzigartigsten Cafés ihrer Heimatstadt und erzählt auf besondere, charmante und sehr französische Art zahlreiche Café-Geschichten der Vergangenheit und Gegenwart. Ein lebendiges Porträt der traditionellen und modernen Pariser Caféhaus-Tradition. Mit musikalischer Umrahmung.
Sprache: D
Eintritt: €7 | €5 ermäßigt
Anmeldung: s.lefebvre@ccf-fr.de | | | | |
| | | | „Heimatschutzarchitektur vor Ort“ | Autor Ralf Müller stellt Neuerscheinung des Stadtarchivs und des AK Regionalgeschichte vor
Am Montag, 20. September, wird um 18 Uhr in der „Stube“ im Historischen Kaufhaus am Münsterplatz das Buch „Heimatschutzarchitektur vor Ort. Joseph Schlippe als Leiter des Freiburger Hochbauamts und Wiederaufbaubüros 1925-1951, unter Berücksichtigung der gleichzeitigen Entwicklung in Basel“ vorgestellt. Das Werk von Ralf Müller ist der inzwischen 45. Band der Reihe „Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg i. Br.“, zugleich erschienen als Band 18 der vom Arbeitskreis Regionalgeschichte Freiburg e.V. herausgegebenen Reihe „Alltag & Provinz“.
Die im späten 19. Jahrhundert aufkommende Lebensreformbewegung kritisierte die echten oder vermeintlichen Auswüchse der zunehmenden Industrialisierung und des rapiden Wachstums der Städte und formulierte hierauf Antworten in verschiedenen Bereichen. In diesem Kontext bildeten sich auch die Grundlagen der Heimatschutzarchitektur heraus, die in der Weimarer Republik und während der Zeit des Nationalsozialismus ihre Blütezeit erlebte.
Dieser Architekturstil grenzte sich von der in den Augen seiner Protagonisten als dekadent empfundenen Formenvielfalt der Gründerzeit-Architektur ab – aus ästhetischen wie weltanschaulichen Gründen. Die zentralen Ideale der Heimatschutzarchitektur: Häuser mit geneigten Dächern und schlicht gehaltenen Fassaden, ohne allzu große Fenster, erbaut mit regional üblichen Materialien und unaufdringlich eingepasst in das Stadt- und Straßenbild. In Freiburg waren die Ideen nach 1945 handlungsleitend, um die kriegszerstörte Altstadt wieder aufzubauen.
Die jetzt vorgestellte Analyse untersucht die Arbeit des Heimatschutzarchitekten Joseph Schlippe, der von 1925 bis 1951 Leiter des Freiburger Hochbauamtes war. Die Ergebnisse werden in größere politisch-gesellschaftliche Zusammenhänge eingebettet und mit der zeitgleichen Entwicklung in Basel verglichen, die sich trotz der geografischen Nähe beider Städte wesentlich unterscheidet.
Der Eintritt ist frei, es gibt allerdings eine begrenzte Teilnehmerzahl. Daher wird eine Anmeldung per mail an stadtarchiv@stadt.freiburg.de empfohlen. Die Veranstaltung des Stadtarchivs Freiburg findet in Kooperation mit dem Arbeitskreis Regionalgeschichte Freiburg sowie dem Breisgau-Geschichtsverein Schauinsland statt.
Die Publikation ist im Buchhandel oder direkt beim Stadtarchiv, Grünwälderstraße 15, 79098 Freiburg (Telefon: 201-2701, E-Mail: stadtarchiv@stadt.freiburg.de), erhältlich.
Ralf Müller
Heimatschutzarchitektur vor Ort.
Joseph Schlippe als Leiter des Freiburger Hochbauamts und Wiederaufbaubüros 1925-1951, unter Berücksichtigung der gleichzeitigen Entwicklung in Basel
Verlag Stadtarchiv Freiburg i. Br., Freiburg 2021,
572 S., 26 Abb., Format 15,5 x 22,5 cm, gebunden,
ISBN 978-3-923272-46-4, Preis: 30 Euro
Die Veröffentlichungsreihe:
Die Reihe der „Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg im Breisgau“ blickt auf eine lange Tradition zurück. Sie besteht seit 1890 und diente zunächst der Publikation bislang unveröffentlichter Quellen zur Stadtgeschichte. Im Laufe der Zeit verlagerte sich allerdings der Akzent bei den Neuerscheinungen fast gänzlich auf die Seite der darstellenden Arbeiten. Dissertationen mit neuen stadtgeschichtlichen Forschungen stehen nun im Vordergrund. Inzwischen sind 45 Bände (einige als Doppelbände) im Verlag des Stadtarchivs erschienen. | | | | |
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