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Mittwoch, 30. Juli 2025
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Museums - und Ausstellungstipps

Führung durch die Schlesiger-Sonderausstellung im Stadtmuseum Karlsruhe
© Stadtarchiv Karlsruhe, Bildarchiv Schlesiger
 
Führung durch die Schlesiger-Sonderausstellung im Stadtmuseum Karlsruhe
Am Sonntag, 6. Juli, um 16:30 Uhr findet eine Führung durch die Sonderausstellung „Szenen einer Stadt. Der Karlsruher Fotograf Horst Schlesiger“ statt, um spannende Einblicke in sein Leben und Wirken zu vermitteln. Von 1950 bis 1990 war Schlesiger (1925-1993) als freiberuflicher Bildjournalist für die „Badischen Neuesten Nachrichten“ tätig und dokumentierte das Leben in Karlsruhe facettenreich. Mit rund 70.000 veröffentlichten Fotografien begleitete und prägte er insbesondere die Lokalberichterstattung.

Anlässlich seines 100. Geburtstags von Horst Schlesiger präsentiert das Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais bis 26. Oktober 2025 in der Sonderausstellung rund 300 Aufnahmen. Die Fotografien spiegeln das öffentliche, politische und gesellschaftliche Leben der Stadt, aber auch Alltag, Freizeit und Arbeitswelt der Menschen wider. Stimmungsvolle Natur- und Landschaftsaufnahmen, Architekturfotos und Bilder mit ungewöhnlichen Perspektiven, Spiegelungen oder dem Spiel von Licht und Schatten ergänzen die Auswahl. Schlesiger wird dabei nicht nur als fotografischer Chronist Karlsruhes, sondern auch als Fotokünstler erkennbar.

Eine Anmeldung für die Führung ist nicht erforderlich, die Teilnahme ist im Eintrittspreis inbegriffen.

zum Bild oben:
Passanten beim Überqueren der Karlstraße an einem regnerischen Tag im Mai 1965, im Hintergrund die Hauptpost
© Stadtarchiv Karlsruhe, Bildarchiv Schlesiger
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Führung durch die Ausstellung zur Bambi-Verleihung in Karlsruhe
Sonderausstellung im Stadtmuseum

Am Sonntag, 6. Juli 2025, führt Judith Göhre ab 15 Uhr durch die Ausstellung „Filmstars in der Fächerstadt. Die Bambi-Verleihungen in Karlsruhe“ und vermittelt interessante Einblicke in die Geschichte der Bambi-Verleihungen in Karlsruhe. Mit der Sonderausstellung lässt das Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais diese Ära wieder lebendig werden. Originale Bambis, Filmplakate und historische Aufnahmen der Stars lassen das glanzvolle Kapitel der Stadtgeschichte zu neuem Leben erwachen. Spannende Zeitzeugenberichte, ergatterte Autogramme, sorgsam aufbewahrte Eintrittskarten und Schnappschüsse vermitteln die Atmosphäre dieser einzigartigen Events.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme an der Führung ist im Eintrittspreis inbegriffen. Die Ausstellung ist noch bis 28. September 2025 zu sehen.
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Mittelalter-Münzschatz aus dem Glottertal
Glottertäler Münzschatz im Colombischlössle / Foto: Patrick Seeger
 
Mittelalter-Münzschatz aus dem Glottertal
Ab sofort im Archäologischen Museum Colombischlössle zu sehen

Ab sofort können Besuchende im Archäologischen Museum Colombischlössle einen eindrucksvollen Fund aus dem Mittelalter bewundern: Über 1.500 Silbermünzen wurden im Frühjahr 2024 bei Bauarbeiten nahe dem Glottertäler Schwimmbad entdeckt. Sie zählen zu den bedeutendsten Münzfunden in Südbaden seit 1949 – nun macht sie das Museum erstmals öffentlich zugänglich.

1500 Silbermünzen entsprachen dem Jahresgehalt eines Pfarrers oder dem Wert von 150 Schafen
Der sogenannte Glottertäler Münzschatz besteht aus silbernen, einseitig geprägten Pfennigen. Diese stammen aus verschiedenen Prägestätten wie Zofingen, Basel und Freiburg. Die Motive variieren je nach Herkunftsort und Prägeherren. Aufgrund der bekannten Prägezeiträume ist anzunehmen, dass der Schatz um 1320 vergraben wurde – von wem und aus welchem Grund, bleibt jedoch ein Rätsel. Damals entsprach die Summe etwa dem Jahresgehalt eines Pfarrers oder dem Wert von 150 Schafen.

Aufmerksamer Bürger hatte die Münzen entdeckt
Gefunden wurden die Münzen dank eines archäologisch interessierten Anwohners, der auf Bitte des Landesamts für Denkmalpflege (LAD) die Baustelle beobachtete. Er hatte kleine Metallplättchen in der ausgebaggerten Erde entdeckt und dies sofort dem LAD gemeldet. Die Mitarbeiter*innen untersuchten daraufhin den Bauaushub mit Sondentechnik – und konnten rund 600 weitere Münzen bergen.

Besonders bemerkenswert ist die überregionale Verbreitung der Münzen. Trotz der damaligen Zersplitterung des Münzrechts – jede Region prägte ihr eigenes Geld – zeigt der Glottertäler Schatz Parallelen zu zwei weiteren Funden in der Nordwestschweiz. Das deutet darauf hin, dass die Münzen in einem größeren Raum im Umlauf waren. Diese Erkenntnis liefert neue Impulse für die Forschung zur Geldwirtschaft des Mittelalters.

Expertenführungen mit Aperitif im Juli und August
Wer das Thema weiter vertiefen möchte, kann an Expertenführungen mit Aperitif teilnehmen: Der Archäologe Andreas Haasis-Berner vom LAD erläutert Interessierten die Fundumstände, den Wert und die Bedeutung des Schatzes. Die Termine sind jeweils Mittwoch, 2. und 30. Juli sowie 13. und 27. August, um 17.30 Uhr. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro plus 5 Euro, ermäßigt 3 Euro Eintritt. Tickets gibt es im Online-Shop unter www.museenfreiburg.de/shop.

Zu sehen ist der Münzschatz im Archäologischen Museum Colombischlössle, Rotteckring 5, innerhalb der regulären Öffnungszeiten dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und mittwochs bis 19 Uhr. Der Eintritt kostet derzeit 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren, für Mitglieder des Freundeskreises, mit FreiburgPass und mit Museums-PASS-Musées ist er frei.
 
 

Ausstellungstipp: Michael Sowa
Köhlers Jungschwein © Michael Sowa
 
Ausstellungstipp: Michael Sowa " FRAGILE IDYLLLEN
Caricatura Museum Frankfurt - Museum für Komische Kunst
bis 9.11.2025

Michael Sowa ist ein Meister der Komischen Kunst. Seit Jahrzehnten begeistert er mit seinen Malereien weltweit immer mehr Menschen. Kein Wunder! Die im klassischen Stil daherkommenden Gemälde ziehen einen in eine ganz eigene Welt voller Poesie, subtiler Komik und Irritation.

Denn Sowa perfektionierte, wie bereits Robert Gernhardt feststellte, das »traditionsreiche Spiel aller sogenannter realistischer Malerei: das Spiel der Täuschung, Verführung und Bezauberung«. So führt er die Absurdität und Zerbrechlichkeit des Schönen auf immer neue Art vor Augen. Obendrein ist er ein beeindruckend vielschichtiger Geschichtenerzähler und -erfinder, aber auch ein genauer Beobachter und witziger Kommentator unserer Zeit.

Zusammen mit Rudi Hurzlmeier und Ernst Kahl trug Michael Sowa maßgeblich zum Einzug der Malerei in die Komische Kunst bei. Bereits 2013 ehrte das Caricatura Museum Frankfurt die drei mit einer Gruppenausstellung. Zum 80. Geburtstag von Michael Sowa folgt nun die lang ersehnte Einzelausstellung ab Ende Juni 2025.

Die Ausstellung wird einen repräsentativen, ebenso exklusiven Einblick in das große Werk von Michael Sowa geben, sie vereint Ikonisches, Politisches und Illustratives. Von frühen politischen Arbeiten als Grafiker für die Grünen über Werke, die sich in das kollektive Bildgedächtnis der BRD eingeschrieben haben, und seine legendären Arbeiten für das Satiremagazin TITANIC, bis hin zu seinen Illustrationen zu Geschichten namhafter Autoren und Autorinnen. Natürlich werden auch Alle, die für seine berühmten Werke zu dem Film »Die fabelhafte Welt der Amelie« oder Szenenentwürfe für »Wallace & Gromit« kommen, nicht enttäuscht werden. So wird die Ausstellung das Werk Sowas von den künstlerischen Ursprüngen bis zu aktuellen Arbeiten präsentieren.

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein prächtiger Bildband beim Verlag Antje Kunstmann.

Das Caricatura Museum Frankfurt bedankt sich für die finanzielle Unterstützung der Ausstellung bei der FAZIT-STIFTUNG und beim Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
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Veranstaltungstipps der Museen Freiburg vom 30. Juni bis 6. Juli
(Kalenderwoche 27)

Bitte beachten: Aktuelle Informationen zu Preisen stehen auf www.museen.freiburg.de/ihr-besuch. Tickets gibt es unter www.museen-freiburg.de/shop. Der Eintritt ist unter 27 Jahren, mit Freiburg-Pass und dem Museums-PASS-Musées frei.

Augustinermuseum

Kammerkonzert: Geige und Live Electronics
Geige und Live-Electronics treten am Freitag, 4. Juli, um 20 Uhr im Augustinermuseum am Augustinerplatz in einen anregenden musikalischen Dialog: In der besonderen Atmosphäre der Skulpturenhalle gestalten Mitglieder des SWR-Symphonieorchesters ein Kammerkonzert der etwas anderen Art. Es spielt Felix Borel. Tickets kosten 10 Euro, ermäßigt 8 Euro und sind im Online-Shop und an der Museumskasse im Vorverkauf und an der Abendkasse erhältlich. Eine Sitzplatzreservierung ist nicht möglich.

Haus der Graphischen Sammlung

Führung: Alter!
Ob weise und gütig oder gebrechlich und unattraktiv – von alten Menschen existieren unterschiedliche Vorstellungen. Bei einer Führung am Samstag, 5. Juli, um 15 Uhr durch die Ausstellung „Alter! Grafik aus fünf Jahrhunderten“ im Haus der Graphischen Sammlung, Salzstraße 32/34, stehen Darstellungen von der Frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert im Mittelpunkt. Darunter befinden sich Grafiken von Albrecht Dürer, Hans Baldung Grien, Käthe Kollwitz und Pablo Picasso. Sie alle zeigen: Alter(n) ist relativ. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro plus Eintritt von 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Tickets gibt es im Online-Shop.

Museum für Neue Kunst

Kuratorinnenführung: Marta!
Das Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, lädt am Donnerstag, 3. Juli, um 18 Uhr zu einem Rundgang mit Museumsdirektorin Christine Litz durch die von ihr kuratierte Ausstellung „Marta! Puppen, Pop & Poesie“ ein. Im Mittelpunkt steht die Frage: Wie wird eine Künstlerin wiederentdeckt? Experimentelle Werke wie das von Marta Kuhn-Weber (1903–1990) lassen sich nicht immer eindeutig kunsthistorischen Gattungen zuordnen und sind deshalb besonders gefährdet in Vergessenheit zu geraten. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro plus Eintritt von 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Tickets gibt es im Online-Shop.

Museum Natur und Mensch

Exkursion: Inklusive Erlebnisführung durch das Exploratorium Wittental
Das Museum Natur und Mensch lädt am Freitag, 4. Juli, um 15 Uhr zu einer Erlebnisführung durch das Exploratorium Wittental ein. Neugierige ab 5 Jahren erleben mit allen Sinnen die Vielfalt wilder Insekten und ihrer unterschiedlichen Lebensräume. Dabei gibt es praktische Tipps, wie sich die Insektenvielfalt auch im eigenen Garten fördern lässt. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Professur für Forstentomologie und Waldschutz der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg statt. Treffpunkt ist das Eingangstor des Exploratoriums, Fohrenbühl 27, 79252 Stegen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Gratis-Tickets gibt es im Online-Shop.

Dokumentationszentrum Nationalsozialismus

Führung: Hinter den Fassaden
Die „Machtergreifung“ der Nationalsozialist*innen 1933 veränderte auch in Freiburg Politik und Alltag. Bei der Führung am Sonntag, 6. Juli, um 10.30 Uhr durch die Dauerausstellung des Dokumentationszentrums Nationalsozialismus, Rotteckring 14, erfahren die Teilnehmenden anhand verschiedener Zeugnisse mehr über lokale Akteur*innen und reflektieren die Ereignisse. Die Teilnahme kostet 4 Euro. Tickets gibt es im Online-Shop.
 
 

Forum Würth Arlesheim verlängert aktuelle Ausstellung
Hermann Scherer "Tessiner Berglandschaft" (c) Foto: Volker Naumann, Schönaich
 
Forum Würth Arlesheim verlängert aktuelle Ausstellung
Das Forum Würth Arlesheim verlängert die thematische Ausstellung «Waldeslust – Bäume und Wald in Bildern und Skulpturen. Sammlung Würth» bis zum 5. April 2026.

Die Ausstellung entwickelte sich für das Forum Würth Arlesheim zum Publikumsmagnet. Mit über 16‘000 Besuchen von Kunst- und Kulturliebhabenden hat sich das Ausstellungsthema als besonders gefragt und beliebt erwiesen.

Die Ausstellung «Waldeslust» im Forum Würth Arlesheim vereint rund 60 signifikante Werke der Sammlung Würth, von Alfred Sisley bis Anselm Kiefer. Darunter befinden sich auch regional verbundene und international bekannte Künstler wie das Künstlerduo Christo und Jeanne Claude oder Land Art Künstler David Nash.

In wechselnden künstlerischen Positionen gibt die Ausstellung Einblick in die Faszination und Bedeutung des Waldes und der Bäume für den Menschen und die bildende Kunst. Ein separater Walderlebnis-Raum mit sensorischen Impulsen und ein Audio-Waldspaziergang in das angrenzende Naturschutzgebiet Reinacher Heide schlagen zudem eine Brücke in die Umgebung und ermöglichen weitere individuelle Walderfahrungen direkt vor Ort.

Auch das Begleitprogramm wird durch die Verlängerung um kreative und relevante Impulse sowie Kunst- und Naturerlebnisse angereichert.

«Waldeslust – Bäume und Wald in Bildern und Skulpturen. Sammlung Würth».
23. März 2024 bis 03. August 2025, verlängert bis 5. April 2026
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr, Eintritt frei.

zum Bild oben:
Hermann Scherer "Tessiner Berglandschaft"
1924–1926, Öl auf Leinwand, 120 x 140 cm
Sammlung Würth, Inv. 2880
Foto: Volker Naumann, Schönaich
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Neues aus dem Dreiländermuseum mit dem "Markgäfler Maler" Hermann Daur
Der Todestag des ‚Markgräfler Malers‘ Hermann Daur jährt sich 2025 zum einhundertsten Mal. Seit Anfang des Jahres spannt sich bereits ein Ausstellungs- und Veranstaltungsbogen zu Ehren Hermann Daurs (1870-1925). Der in Lörrach-Stetten geborene Künstler mit Atelier in Ötlingen wählte die Landschaft der Region als ein Hauptmotiv seines Schaffens. Seine Ausbildung erfuhr er als Meisterschüler Hans Thomas an der Großherzoglich Badischen Kunstakademie Karlsruhe, sein künstlerischer Blick war vom Jugendstil maßgeblich geprägt. Neben den Gemälden erlangte er auch seine Grafik große Popularität.

Mit Leihgaben aus dem im Dreiländermuseum betreuten Nachlass des Künstlers zeigten bereits Häuser in Weil am Rhein-Ötlingen, Kandern und Müllheim im Markgräflerland sehenswerte Ausstellungen zu unterschiedlichen Aspekten. Nun schließen wir uns an und präsentieren im Hebelsaal mit ‚Hermann Daur – ein moderner Blick‘ die Aktualität und bisher selten gewürdigte moderne Aspekte seines Schaffens. Zeitgleich zeigt das Ibenthalerhaus Lörrach seine Ausstellung ‚Die Landschaft nach Hermann Daur‘.

Zur Ausstellung gibt es drei öffentliche Führungstermine. Diese und alle weiteren Museumsveranstaltungen finden Sie in unserem Online-Kalender. Neben den öffentlichen Ausstellungsrundgängen können Führungen für individuelle Gruppen gebucht werden. Fragen Sie gerne unverbindlich Ihren Wunschtermin an beim Team des Besucherservice (zu dem Öffnungszeiten Di-So 11-18:00: +49 7621 / 415–150 oder jederzeit: museum@loerrach.de)
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UNTIL IT’S HARD TO TELL (DE)
(c) Ceren Oykut
 
UNTIL IT’S HARD TO TELL (DE)
Eine Ausstellung von Ceren Oykut
Zeichnungen | Animation | Installation
Galerie im Alten Wiehrebahnhof, Urachstr. 40, Freiburg
04.07. – 26.07.2025

Ceren Oykuts Einzelausstellung UNTIL IT’S HARD TO TELL in der Galerie Alten Wiehrebahnhof in Freiburg erforscht die Schnittstelle zwischen Ausstellungspraxis und Kinematografie. Das Projekt verfolgt die Entwicklung von Pastell- und Kohlezeichnungen hin zu einer vielschichtigen Erzählung, die schließlich in einem Animationsfilm mündet.

Verankert in mündlichen Erzähltraditionen, stellt Oykuts Ansatz offiziellen Geschichtsnarrativen und nationalstaatlichen Konstruktionen eine Absage entgegen. Stattdessen richtet sich der Fokus auf das Ungesagte und Unsichtbare. Die Idee des „Levante“ – des östlichen Mittelmeers als historischem Kreuzungspunkt – inspirierte hybride Figuren, fragmentierte Bildwelten und mehrsprachige Ausdrucksformen. In völliger Dunkelheit führte Oykut „aktive Imaginationen“ auf großen Papierrollen und Stoffbahnen durch. Durch Gesten des Reißens, Brennens und Perforierens verwandelten sich die Zeichnungen allmählich in Erzählungen über hybride Figuren, die in einer gebrochenen universellen Sprache sprechen. Diese Wesen bewohnen Sırlı Hek’yat – ein fiktives Land, das auf keiner Karte verzeichnet ist. Hier verweben sich Sprachen, und Überreste werden lebendig.

Die Ausstellung bewegt sich an der Schwelle, an der sich Erzählung zu lösen beginnt, und entfaltet sich als eine Installation in einem nomadischen Modus des Geschichtenerzählens. Der Animationsfilm im Zentrum fungiert als ein Archiv aus Linie, Schatten und Stimme – er trägt das Nicht-Erzählbare weiter ins Unbekannte. Die Ausstellung wird von einem kuratierten Filmprogramm begleitet, das in Zusammenarbeit mit Neriman Bayram, künstlerische Leiterin des Kommunalen Kino Freiburg, entwickelt wurde. Darüber hinaus finden zwei Performances statt: eine vom in Berlin lebenden Künstler für kinetische Metallskulptur und Performance KAI Dead Chickens, sowie eine weitere vom audiovisuellen Performancekollektiv Black On Black mit Sitz in Berlin und Zürich.

Ceren Oykut | Bio

Ceren Oykut (1978, Istanbul) absolvierte 2002 das Studium der Malerei an der Mimar Sinan Fine Arts University. In ihrer Arbeit erforscht sie die Ursprünge des Zeichnens und verbindet prähistorische Gesten mit zeitgenössischen Techniken und Medien. Sie arbeitet regelmäßig interdisziplinär mit Künstler*innen aus verschiedenen Bereichen zusammen und erweitert das Zeichnen in Richtung Performance, Klang und bewegtes Bild.

Ihre Praxis reicht von kleinen Papierfragmenten über großformatige Papierrollen bis hin zu Wandzeichnungen. Dabei unterläuft sie klassische Kompositionsregeln und öffnet ein bewegliches, panoramisches Feld. In ihren Live-Drawings macht sie den Prozess der aktiven Imagination sichtbar und dehnt das Zeichnen in Raum und Zeit aus. Oykut verfolgt einen zyklischen Arbeitsansatz, bei dem Zeichnungen als Rohmaterial für neue narrative Wege transformiert und reanimiert werden.

Sie ist Gründungsmitglied des audiovisuellen Performancekollektivs Black On Black mit Sitz in Berlin und Zürich. Ihre Arbeiten wurden in internationalen Ausstellungen gezeigt, darunter die 1. Architekturbiennale Tiflis (2018), Istanbul: Passion, Joy, Fury (MAXXI, Rom, 2015), The Jerusalem Show (2014) und die 10. Internationale Lyon Biennale (2009), sowie in Publikationen wie Ord&Bild/Istanbul The City of Palimpsest, Nr:3-4, Sweden (2023), Vitamin D3: Today’s Best in Contemporary Drawing

Filmisches Begleitprogramm & Performances:

Vernissage: Fr 4.7.
18:00 A MAGICAL SUBSTANCE FLOWS INTO ME, Jumana Manna, 66 Min., Palästina, Deutschland, UK 2016
20:00 Vernissage
21:00 Film, DEAD CHICKENS, Malika Ziouech, 16mm, 21 Min., D 1989 / Performance: KAI Dead Chickens

Do 17.7.
22:00 NIHIL ODER ALLE ZEIT DER WELT, Uli M. Schueppel, 56 Min., D 1986/87

Di 22.7.
19:00 LA CHIMERA, Alice Rohrwacher, 130 Min., Italien, Frankreich, Schweiz 2023

Mi 23.7.
21:30
THE HOUSE IS BLACK, Forugh Farrochzad, 22 Min., Iran 1962
JOURNEY TO THE MOON, Kutluğ Ataman, 79 Min., Türkei 2009

Fr 25.7.
19:30 P LIKE PELIKAN, Parviz Kimiavi, 26 Min., Iran 1972
THE STONE GARDEN, Parviz Kimiavi, 70 Min., Iran 1976
21:30 WOMEN WITHOUT MEN, Shirin Neshat, 95 Min., Deutschland, Österreich, Frankreich, Iran 2009

Finissage: Sa 26.7.
18:30
TUSCHE, Animationsfilm, Black On Black
KIRKE, Animationsfilm, Black On Black
LE VOYAGE DANS LE LUNE, Georges Méliès, 14 Min., Frankreich 1902
Performance BLACK ON BLACK Ceren Oykut (Live Drawing & projection) Melih Sarıgöl & Emre Sarıgöl (live synthesized Sci-Fi electronic music)
20:00 Sommerfest
 
 



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