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Museums - und Ausstellungstipps
Känguruhu © bei POLOs Rechtsnachfolger Martin Poloczek | | | Ausstellung "POLO − Die Komische Kunst von André Poloczek" | Caricatura Museum Frankfurt
bis 1. September 2024
POLO war ein vielseitiger Künstler, aber vor allem: Cartoonist. Seinen künstlerischen Nachlass vermachte er der Sammlung des Caricatura Museums. Nun ehrt ihn das Museum posthum mit einer Einzelausstellung und gibt einen Einblick in sein Komisches Universum.
Bunt, laut und leise, überraschend abwechslungsreich: Das ist sie, die neue Ausstellung „POLO − Die Komische Kunst des André Poloczek“ im Caricatura Museum Frankfurt. Sie würdigt den Cartoonisten POLO posthum und gibt einen Einblick in sein äußerst vielseitiges Werk an Komischer Kunst. Zu sehen sind Cartoonklassiker auf Papier, digitale Bildwitze, Malereien, Objekte und allerhand Spielereien. Komplementiert wird die Schau durch Digitaldrucke, einer Diashow und Videos, Leihnahmen und Hommage-Werke.
Geboren wurde André Poloczek in Wuppertal 1959. Nach seinem Umzug nach Haltern am See veröffentlichte er bereits als Schüler 1978 erste Comics und Cartoons im Halterner Kommunalteil der Ruhr Nachrichten. Mit dem Abitur in der Tasche und dem Abschluss seines Zivildienstes kehrte er 1981 zum Germanistik- und Soziologiestudium in seine Geburtsstadt zurück. Seine Abschlussarbeit über den Schriftsteller Robert Wolfgang Schnell sollte ihn auch in seiner eigenen künstlerischen Arbeit lebenslang prägen: Wie Schnell verstand es POLO, die alltäglich spießbürgerlichen, absurden und unglaublichen Situationen als Gegenentwurf zur kritisierten Gegenwartsgesellschaft als „Urkomik des Daseins“ (Max Christian Graeff) darzustellen.
Anfang der 1980er Jahre dokumentierte der leidenschaftliche Fotograf vorwiegend das nächtliche Wuppertal, malte in Öl surreale oder metaphysische Motive in Anlehnung an Dali oder De Chirico. Über die Kulturszene berichtete er als fester freier Mitarbeiter mit dem Kürzel „Apo“ für die Westdeutsche Zeitung und für die alternative Zeitung Wupper Nachrichten. Hier erschien auch die erste von POLO entwickelte Cartoonfigur „Anton von de(r) Gathe“. Der knollennasige Comicstripheld im Lokalkolorit erfreute sich schnell großer Beliebtheit und feierte sein wöchentliches Comeback von 2001 bis 2009 in der Wuppertaler Rundschau.
Mitte der 1980er Jahre machte POLO mit ersten eigenen Ausstellungen auf sich aufmerksam: 1987 mit „Karicartoons und andere UnARTigkeiten“ in der Schwelmer Galerie Basiner, 1988 mit „Dichter ge-sichtet“ im Wuppertaler Kulturpalast, wiederholt in der Villa Amalia (Briller Schlößchen) gezeigt, 1989 auch in der Bonner Stadtbibliothek und im Lädeli Lörrach.
Zwei mehrwöchige Pentiment-Comiczeichenkurse in Hamburg sollten seine Komische Kunst nachhaltig prägen: 1989 lehrte dort F. K. Waechter, nur ein Jahr darauf F. W. Bernstein. Ab 1992 nahm Poloczek regelmäßig an der „Zeichenschule an der Eider/Grafisches Trainingslager an der Eider in Rendsburg“ teil, gegründet und geleitet von F. W. Bernstein, der für ihn zum Mentor und Wegbegleiter wurde.
Erste satirische Grafiken erschienen Anfang der 90er Jahre in der Literaturzeitschrift Der Rabe, zudem zeichnete er als fester freier Mitarbeiter für das DGB-Jugendmagazin ‘ran. 1992 folgte der erste eigene Cartoonband „Arsch auf Grundeis“ im Semmel Verlach, zahlreiche Einzelbände folgten bei Lappan. Auch arbeitete POLO erfolgreich als Illustrator und Lohnzeichner für Agenturen und namhafte Unternehmen wie Karstadt, Erfurter Rauhfaser, Vorwerk und Würth. Für Jürgen von der Lippe entwarf er das CD-Cover „Männer. Frauen. Vegetarier“.
Ein bundesweit breites Publikum erreichte POLO durch Veröffentlichungen in überregionalen Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen wie TITANIC, Eulenspiegel, taz, Konkret, Kowalski, ‘ran, stern und Süddeutsche Zeitung. Ab 2015 zeichnete er für die Westdeutsche Zeitung Cartoons zur Stadtpolitik und Zeitgeschichte. Mit dem Satiriker und Grafiker Andreas Greve bildete er von 2009 bis 2011 das Cartoon-Duo „Jünger und Schlanker“, die nicht nur gemeinsam Cartoons entwickelten, sondern auch humorvolle Auftritte absolvierten und 2011 den „Abräumer“-Sonderpreis des Deutschen Karikaturenpreises erhielten.
Ab 2013 engagierte sich POLO zunehmend für den künstlerischen Nachwuchs: 2013 übernahm er die Kursleitung des CartoonKollegs im Rahmen des pass:projects der Galerie Grölle in Wuppertal. 2014 leitete er zusammen mit Ari Plikat die Sommerakademie für Komische Kunst in Kassel. Ab 2015 lehrte er an der Junior Uni Wuppertal die Kunst des Cartoonzeichnens.
Für sein künstlerisches Schaffen erhielt André Poloczek 2002 den Deutschen Karikaturenpreis in Silber.
Facettenreich ist POLOs Werk, das immer wieder überrascht und die stilistische Einordnung des Künstlers erschwert. Ob gemalt, illustriert, karikiert und modelliert; mit Stift, Tusche, Öl, Pinsel, Stempel oder Zahnbürste: Immer spürbar ist die große Lust und Freude am künstlerischen Schaffen, am Ausprobieren, am „Rumprobieren“ (POLO). Dies aber immer mit großer Könnerschaft. Seine Cartoons kommentieren Alltägliches, Politisches wie Gesellschaftliches genauso wie Kulinarisches, Medizinisches und Zwischenmenschliches. Die Sprache ist im Werk des studierten Germanisten Poloczek ein wichtiges Element. Wortspielereien und Kalauer werden gekonnt und einfallsreich in Szene gesetzt.
André Poloczek verstarb unerwartet und plötzlich im Juni 2022 in Wuppertal. Seinen künstlerischen Nachlass vermachte er der Sammlung des Caricatura Museum Frankfurt.
Die Ausstellung mit retrospektivem Charakter fängt auf begrenztem Platz den „ganzen POLO“ ein. Sämtliche Exponate im Erdgeschoß haben Werkcharakter und spiegeln den Zeichner und Cartoonisten POLO, den die Öffentlichkeit kennt: Darunter Originalzeichnungen aus seinen Cartoonbänden und Vertragsarbeiten für große und kleine Unternehmen und Verlage. Ein Schmankerl: Der Auftritt des Cartoonisten – nein, des Kaffeemaschinenimitators – in der von Jürgen von der Lippe moderierten Überraschungsshow „Wat is?“ (ARD/WDR) von 1996.
Auf der Galerie hingegen wird von jenem spielenden, kritzelnden Künstler erzählt, der hinter dem Werk lebte: Wilde Skizzenbücher, lose, vorläufige und unveröffentlichte Blätter, Schnipsel und Montagen zeigen das unentwegte Ausprobieren und den das Zeichnen liebenden Künstler. Neben dem als Herausgeber amtierenden POLO werden hier auch erstmals Auszüge aus seinen Kinderbuch-Entwürfen präsentiert. Zum Ende der Schau wird noch auf jenen POLO eingegangen, der mehr als ein „Szenemitglied“ im großen Kreis der Cartoonist:innen und Komischen Künstler:innen war. Sehr persönlich sind die letzten Meter der Ausstellung, in denen gezeichnete Postkarten an und von POLO, extra für die Ausstellung angefertigte Zeichnungen und die jährlich in Rendsburg entstandenen Portraitstreifen den Freund, Weggefährten, Cartoonlehrer und Zeichner POLO charakterisieren.
Caricatura Museum Frankfurt
Museum für Komische Kunst
Weckmarkt 17, D-60311 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 212 30161
Öffnungszeiten:
Mittwoch - Sonntag 11.00 - 19.00 Uhr
Montag - Dienstag geschlossen | Mehr | | | |
| © Foto: Ras Rotter | | | Fotoausstellung "75 Jahre Grundgesetz" | Fotografien von Mitgliedern des Lichtwert e.V. vom 19. Juni bis zum 13. Juli
75 Jahre Grundgesetz: Dieses Jubiläum nahmen die Mitglieder des „Lichtwert e.V. - Verein für Fotografie“ aus Karlsruhe zum Anlass, sich dem Grundgesetz fotografisch anzunähern. Dafür setzten sie sich mit einzelnen Grundrechtsartikeln auseinander, teilweise kritisch und ironisch und unter Einbeziehung Karlsruher Motive. Eine Auswahl dieser Fotos wird vom 19. Juni bis zum 13. Juli 2024 in der Erinnerungsstätte im Neuen Ständehaus im Erdgeschoss präsentiert. Der Eintritt ist frei. | Mehr | | | |
| | | | Veranstaltungstipps der Städtischen Museen Freiburg vom 17. bis 23. Juni | (Kalenderwoche 25)
Bitte beachten: Aktuelle Informationen zu Preisen stehen auf www.freiburg.de/museen-tickets. Tickets gibt es unter www.museen-freiburg.de/shop. Der Eintritt ist unter 27 Jahren, mit Freiburg-Pass und mit dem Museums-PASS-Musées frei.
Augustinermuseum
Augustinerfreunde führen: Szenen aus dem Marienleben
Bei einer Führung am Sonntag, 23. Juni, um 11 Uhr im Augustinermuseum am Augustinerplatz geht Ivanka Slovic vom Freundeskreis Augustinermuseum der Frage nach, ob grafische Blätter von Martin Schongauer (1448–1491) und Albrecht Dürer (1471–1528) Vorbild für Darstellungen aus dem Marienleben waren. Die Teilnahme kostet den regulären Eintritt von 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Die Teilnahmezahl ist begrenzt.
Haus der Graphischen Sammlung
Führung: Vedute di Roma
Die berühmten Rom-Ansichten von Piranesi zeigen historische Bauten von der Antike bis zum Barock – sie prägen zum Teil bis heute das Gesicht der Stadt. Interessierte erfahren bei einer Führung am Samstag, 22. Juni, um 15 Uhr im Haus der Graphischen Sammlung, Salzstraße 32/34 durch die Ausstellung "Giovanni Battista Piranesi: Vedute di Roma", wie die eindrucksvoll in Szene gesetzten Monumente die besondere Aura der ewigen Stadt vermitteln. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro plus Eintritt von 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Tickets gibt es im Online-Shop.
Museum für Neue Kunst
Gespräch: Jour Fixe mit Danesh Ashouri
Am Samstag, 22. Juni, um 15 Uhr lädt das Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, Menschen zwischen 16 und 19 Jahren zum JugendKunstGespräch ein. Gemeinsam mit einer gleichaltrigen Museumsmitarbeiterin erkunden sie die Ausstellung und diskutieren ihren persönlichen Zugang zu den Werken der Ausstellung „anders hören“. Die Teilnahme an der Führung und der Eintritt sind für Personen unter 27 Jahren frei. Die Teilnahmezahl ist begrenzt.
Archäologisches Museum Colombischlössle
Führung: Auf den Spuren der Kelten im Dreisamtal
Der Historiker Mathias Lauck erkundet bei einem Rundgang am Sonntag, 23. Juni, um 15 Uhr mit großen und kleinen Archäologie-Fans die Spuren der keltischen Befestigung Tarodunum bei Kirchzarten im Dreisamtal. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist bis Mittwoch, 19. Juni, unter museumspaedagogik@stadt.freiburg.de erforderlich. Die Teilnahmezahl ist begrenzt. Der Treffpunkt ist der Spielplatz an der Tarodunum Grundschule, Höfener Str. 107, 79199 Kirchzarten/Burg. | Mehr | | | |
| Außenansicht des Prinz-Max-Palais, 2013 © Stadtarchiv Karlsruhe, 8/BA ONUK | | | Führung durch Sonderausstellung im Prinz-Max-Palais Karlsruhe | Einblicke in Baugeschichte und Erinnerung an Bewohner
Das Stadtmuseum lädt die Besucherinnen und Besucher bis Ende des Jahres dazu ein, in der Sonderausstellung „Prinz-Max-Palais. Ein Haus erzählt Geschichte(n)“ in die bewegte Vergangenheit dieses historischen Gebäudes einzutauchen. Die nächste Führung findet am Sonntag, 16. Juni, um 15 Uhr statt. Judith Göhre führt dabei durch die Sonderausstellung und vermittelt spannende Einblicke in die Baugeschichte und erinnert an einstige Bewohner und Nutzer der imposanten Stadtvilla. Der Eintritt und die Teilnahme an der Führung sind kostenlos.
1881 bis 1884 als Alterswohnsitz des Millionärs August Schmieder errichtet, kam das Palais um die Jahrhundertwende in den Besitz des letzten badischen Thronfolgers Prinz Max von Baden, dessen Namen es bis heute trägt. Auf Max von Baden folgten verschiedene Mieter und Nutzer, bis 1951 das Bundesverfassungsgericht dort seinen ersten Standort fand. Nachdem das Gericht das Haus 1969 verlassen hatte, gelangte das Prinz-Max-Palais in den Besitz der Stadt Karlsruhe. Es beherbergt seitdem verschiedene Kulturinstitutionen und ist bis heute ein lebendiger und vielseitiger Treffpunkt für Groß und Klein.
zum Bild oben:
Außenansicht des Prinz-Max-Palais, 2013 © Stadtarchiv Karlsruhe, 8/BA ONUK | Mehr | | | |
| | | | Freiburg: Abschied vom L6 | Die letzte Ausstellung „Eine neue Bibliothek: Kataloge Freiburger Künstler_innen“ eröffnet am 13. Juni um 18 Uhr
100 Ausstellungen von über 500 Künstlerinnen und Künstler: In den letzten 20 Jahren gab es Einiges zu sehen im L6. Vom 13. bis zum 30. Juni lässt eine letzte Ausstellung an diesem Ort das Geschehene Revue passieren.
Die Städtische Galerie möchte aber auch die Gelegenheit nutzen, nicht nur zurück, sondern auch nach vorne zu schauen. Der neue Standort – das Morat-Institut – bietet mehr Platz und soll in Zukunft eine kleine Bibliothek mit Katalogen aus der Freiburger Kunstszene dauerhaft im Ausstellungsraum präsentieren. Diese Kataloge entstehen am Eröffnungsabend im Kunsthaus L6 durch die Künstlerinnen und Künstler.
Die Ausstellung wird am Donnerstag, 13. Juni, um 18 Uhr eröffnet, und dauert bis Sonntag, 30. Juni. Geöffnet ist sie donnerstags und freitags von 16 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr. Feiertags bleibt die Ausstellung geschlossen.
Das Kunsthaus L6 befindet sich in der Lameystraße 6 und ist per Mail an samuel.dangel@stadt.freiburg.de oder Tel. 0761/2012113 erreichbar. Mehr Informationen gibt es auch unter www.freiburg.de/kunsthausl6 | Mehr | | | |
| | | | Veranstaltungstipps der Städtischen Museen Freiburg vom 10. bis 16. Juni | (Kalenderwoche 24)
Bitte beachten: Aktuelle Informationen zu Preisen stehen auf www.freiburg.de/museen-tickets. Tickets gibt es unter www.museen-freiburg.de/shop. Der Eintritt ist unter 27 Jahren, mit Freiburg-Pass und mit dem Museums-PASS-Musées frei.
Augustinermuseum
Inklusive Führung mit Gebärdensprache (DGS): Bellissimo!
Im Fokus einer inklusiven Führung am Sonntag, 16. Juni, um 10.30 Uhr durch die Ausstellung „Bellissimo!“ im Augustinermuseum am Augustinerplatz steht die italienische Tafelmalerei vom 13. bis 16. Jahrhundert. Prächtige Goldgründe, leuchtende Farben und raffinierte Techniken – so begeistern die Werke der italienischen Renaissance. Die Führung wird von einer Gebärdensprachdolmetscherin (DGS) begleitet. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro plus Eintritt von 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Tickets gibt es im Online-Shop.
Museum für Neue Kunst
Gespräch: Jour Fixe mit Danesh Ashouri
Beim Jour Fixe am Donnerstag, 13. Juni, um 18 Uhr ist Danesh Ashouri zu Gast im Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a. Der interdisziplinär arbeitende Künstler ist Wissenschaftler und Ingenieur der Biomedizintechnik. In seinen Werken widmet er sich den Herausforderungen und ethischen Bedenken, die biomedizinische Technologien und deren Einsatz beim Menschen mit sich bringen. Jour Fixe ist ein Veranstaltungsformat des Fördervereins und findet im Museumscafé statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Museum Natur und Mensch
Führung: Mensch Macht Musik
Musik ist eine wichtige Quelle für Identität und Zugehörigkeit. Eine Führung am Sonntag, 16. Juni, um 14 Uhr durch die Ausstellung
„Mensch Macht Musik“ im Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, gibt Einblicke in die Macht von Musik. Interessierte erfahren, wie sowohl Regierungen und Herrschende als auch Unterdrückte sich ihre Kraft zu Nutze machen. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro plus Eintritt von 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Tickets gibt es im Online-Shop.
Archäologisches Museum Colombischlössle
Familienführung: KeltenKids
Durch die Comic-Helden Asterix und Obelix wurden die Kelten weltberühmt. Aber wie lebten die Menschen in der Eisenzeit wirklich? Bei einer Führung am Samstag, 15. Juni, um 15 Uhr durch die Ausstellung „KeltenKids – Eine Reise in die Eisenzeit“ im Archäologischen Museum Colombischlössle, Rotteckring 5, gehen Familien mit Kindern ab 5 Jahren auf eine interaktive Zeitreise. Sie entdecken spannende Fundstücke, erkunden ein Playmobilmodell und tauchen am Hafen oder auf dem Markt spielerisch in die Eisenzeit ein. Die Teilnahme kostet für Kinder 2,50 Euro, Erwachsene zahlen 2,50 Euro plus Eintritt von 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Tickets gibt es im Online-Shop. Kinder können nur in Begleitung einer erwachsenen Person teilnehmen. Diese benötigt ebenfalls ein Ticket.
Museum für Stadtgeschichte
Kurzgeschichte(n): Gesammelte Erinnerungen
Bei einer Führung am Freitag, 14. Juni, um 12.30 Uhr im Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30, geht es um gesammelte Erinnerungsstücke, die spannende Geschichten aus dem 20. Jahrhundert erzählen. Die Teilnahme kostet den regulären Eintritt von 2 Euro. Die Teilnahmezahl ist begrenzt.
Dokumentationszentrum Nationalsozialismus
Vortrag: Vom Markenhof nach Palästina
Das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus lädt zum Vortrag „Vom Markenhof nach Palästina. Zionistische Träume im Dreisamtal“ am Montag, 10 Juni, um 18.30 Uhr der Geschichts-AG des Kollegs St. Sebastian in Stegen ein. Einen selbstständigen jüdischen Nationalstaat in Palästina zu schaffen, begeisterte Anfang des 20. Jahrhunderts viele europäische Jüdinnen und Juden, auch den Freiburger Unternehmer Konrad Goldmann. Mit der Gründung eines landwirtschaftlichen Lehrguts für jugendliche Palästinasiedlerinnen und -siedler auf dem Markenhof in Kirchzarten wollte er zur Verwirklichung dieses Traums beitragen. Was war das für eine Einrichtung? Dieser und weiteren Fragen sind die Schülerinnen und Schüler nachgegangen und präsentieren im Vortrag ihre Forschungsergebnisse. Die Veranstaltung findet im Theatersaal der VHS Freiburg, Rotteckring 12, statt. Der Eintritt ist frei. Der Vortrag ist eine Veranstaltung der Geschichts-AG am Kolleg St. Sebastian Stegen in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und dem Dokumentationszentrum Nationalsozialismus der Städtischen Museen Freiburg. | | | | |
| © Stadtarchiv Karlsruhe, 8/BA ONUK | | | Kuratorinnenführung durch die Sonderausstellung "Auftakt des Terrors" | Im Begleitangebot findet am Sonntag, 9. Juni, um 15 Uhr eine Kuratorinnenführung durch die Karlsruher Ausstellung mit Luisa Lehnen statt.
Bis Sonntag, 16. Juni, zeigen das Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais und der Lernort Kislau die Ausstellung „Auftakt des Terrors. Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“ im Prinz-Max-Palais.
Der Begriff "Konzentrationslager" lässt die meisten Menschen vor allem an Gaskammern, Krematorien und industrialisierten Massenmord denken. Dass dieser Massenmord erst in der Hochphase des Zweiten Weltkriegs in Gang gesetzt wurde, ist nur wenig bekannt. In Vergessenheit geraten ist damit zugleich die Geschichte der sogenannten "frühen Lager" wie zum Beispiel des KZ Kislau auf der Gemarkung der heutigen Gemeinde Bad Schönborn.
Bei der Etablierung der NS-Diktatur kam den frühen Lagern eine zentrale Rolle zu: Die politischen Gegner der Nazis sollten neutralisiert und gedemütigt, Widerstand möglichst im Keim erstickt werden. Zugleich erprobten die NS-Machthaber in diesen Lagern Instrumentarien der Gewalt. Der Weg in den millionenfachen Mord war damit nicht vorgezeichnet, aber geebnet. Anhand exemplarischer Einzelschicksale führt die Ausstellung die nie da gewesene Brutalität vor Augen, die auch schon die Frühphase der NS-Diktatur kennzeichnete.
Der Eintritt in die Sonderausstellung und die Teilnahme an der Führung sind kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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Außenansicht des Prinz-Max-Palais, 2013
© Stadtarchiv Karlsruhe, 8/BA ONUK | Mehr | | | |
| Mensch Macht Musik, Capoeira-Instrumente aus Brasilien, 2022, Foto: Axel Killian | | | Zwischen Repression, Widerstand und Weltkulturerbe | Neue Ausstellung über Musiktraditionen im Museum Natur und Mensch
Ob bei Zeremonien auf den Marshallinseln, beim Kampftanz Capoeira in Brasilien oder bei modernen elektronischen Klängen aus Simbabwe: Musik spielt – mal laut, mal leise – in den verschiedensten Kulturen eine große Rolle und bringt Menschen weltweit zusammen. Sie ist eine wichtige Quelle für Identität und Zugehörigkeit. Die Ausstellung „Mensch Macht Musik“ präsentiert ab Mittwoch, 5. Juni, im Museum Natur und Mensch traditionelle Instrumente aus unterschiedlichen Regionen der Welt. Die Objekte erzählen Geschichten über die Bedeutung von Musik für die Menschen vor Ort und darüber hinaus. Bis Sonntag, 26. Januar 2025, sind Besucherinnen und Besucher eingeladen, die vielfältigen Rollen von Musik zu erkunden und ihren Musikhorizont zu erweitern.
Der Fokus der Ausstellung liegt auf außereuropäischen Musiktraditionen. Anhand von über 50 Instrumenten aus 24 Regionen weltweit werden unterschiedliche Aspekte von Musik und ihrer Macht – sowohl für Regierungen und Herrschende, als auch für Unterdrückte – aufgegriffen. Dabei verzichtet die Schau auf eine thematische Gliederung nach europäischen musiktheoretischen Ansätzen. Vielmehr liegt der Schwerpunkt auf den einzelnen Instrumenten und deren Geschichten. Verschiedene Fotografien, Hörbeispiele, Filme und eine Leseecke veranschaulichen die Thematik. Außerdem können die Besucherinnen und Besucher viele der gezeigten Instrumente selbst ausprobieren.
Klänge und Töne sind kulturelle Ausdrucksformen, die meist voller Bedeutungen stecken. Sie begleiten Zeremonien und Riten, historische und mythische Erzählungen. In einigen Fällen ist genau geregelt, wer bestimmte Töne hören oder Instrumente spielen darf. Neben Alter und Geschlecht kann der soziale Status den Zugang behindern. So wurden beispielsweise die Aje-Trommeln von den Marshallinseln bis Ende des 19. Jahrhunderts ausschließlich von Frauen gespielt, die bei Konflikten und Kriegen sehr einflussreich waren. Sie begleiteten die Zeremonien sowie Gesangs- und Tanzaufführungen der Männer. Mit der Kolonisierung und Missionierung verloren sie ihren besonderen Status – auch die Aje-Trommeln verschwanden zu dieser Zeit. Dagegen wird der Musikbogen „Ombulumbumba“ aus Namibia noch heute traditionell von Männern gespielt. Je nach Sprache wird er unterschiedlich genannt, zum Beispiel „Tshitendole“ oder „Segwane“.
Musikstile oder Instrumente können – damals wie heute – auch von Herrschenden verboten sein. Die europäischen Kolonialmächte untersagten sie zum Beispiel in den von ihnen eroberten Gebieten, weil sie die Macht, die von den Instrumenten ausging, fürchteten. So war das Spielen des Angklungs, einer Gleitrassel aus Bambusstäben, im 17. Jahrhundert in Indonesien, zu dieser Zeit niederländische Kolonie, zeitweise verboten. Seit 2010 wird es von der Unesco als immaterielles Weltkulturerbe geführt. Auch der Mbira aus Simbabwe erging es ähnlich. Während der Freiheitskämpfe der 1970er-Jahre erfuhr das Instrument, eine Art Daumenklavier, gepaart mit elektronischer Musik jedoch eine Renaissance. Heute gilt es als Symbol für Widerstand und Unabhängigkeit. Das Mbira-Spiel sowie die Herstellung des Instruments sind seit 2020 ebenfalls immaterielles Weltkulturerbe der Unesco.
Die Macht von Musik zeigt sich auch bei anderen Widerstandsbewegungen. In vielen Regionen begleitet Musik Gruppen, die sich auflehnen. Im Fall des brasilianischen Kampftanzes Capoeira tarnte die Musik die Kampfübungen als Tanz. Der Berimbau, ein Musikbogen aus Brasilien, ist das zentrale Instrument der Capoeira. Er gelangte wahrscheinlich mit versklavten und verschleppten Menschen im Zuge der europäischen Kolonisierung der Amerikas vom afrikanischen Kontinent nach Brasilien. Bis heute gilt Capoeira in Brasilien vielen als Widerstand gegen Marginalisierung, Armut und Gewalt.
Die Ausstellung kuratierte das Team der Ethnologischen Sammlung des Museums Natur und Mensch unter der Leitung von Nicole Landmann-Burghart. Unterstützt wurde es von zahlreichen Kooperationspartnerinnen und -partnern, zum Beispiel von Studierenden der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, die den Part zum indonesischen Gamelan erarbeitet haben. Auch die aus Namibia stammende und in Deutschland lebende Kuratorin Aino Moongo konnte für das Projekt gewonnen werden. Für die Ausstellung hat sie mit Instrumentenbauern und Musikern in Namibia gesprochen und einen Film über die kulturelle Bedeutung der Instrumente gedreht.
Der Großteil der gezeigten Objekte stammt aus der Ethnologischen Sammlung des Museums Natur und Mensch. Die Provenienzen wurden im Vorfeld kritisch überprüft. So wurden die Fragen geklärt, woher sie kommen und wie sie einst nach Freiburg gelangten. Diese Informationen sind für Interessierte in der Ausstellung transparent aufbereitet.
Ob Familienangebote, Workshops, Vorträge oder Filmvorführungen im Kommunalen Kino: Die Ausstellung begleitet ein umfangreiches und vielseitiges Programm. Wer mag, kann sich im Kampftanz Capoeira ausprobieren, selbst Trommeln fertigen, sein Wissen zu „Weltmusik“ und „Folklore“ hinterfragen oder etwas über die Hip-Hop-Kultur in Tansania erfahren. Alle Veranstaltungen gibt es unter freiburg.de/museen-kalender
Das Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und dienstags bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Unter 27 Jahren, für Mitglieder des Freundeskreises, mit Freiburg-Pass und mit Museums-PASS-Musées ist der Eintritt frei.
Weitere Infos zur Ausstellung gibt es unter freiburg.de/mensch-macht-musik
Blick ins Museum für Neue Kunst
Noch bis Sonntag, 8. September 2024, greift das Museum für Neue Kunst ein verwandtes Thema auf. Die Ausstellung „anders hören“ beschäftigt sich partizipativ und integrativ mit verschiedenen Klangwelten in der zeitgenössischen Kunst. Mehr Infos gibt es unter freiburg.de/anders-hoeren. Mit einem Tagesticket für 8 Euro, ermäßigt 6 Euro, können beide Ausstellungen, sowie alle weiteren Häuser der Städtischen Museen Freiburg, besucht werden.
zum Bild oben:
Museum Natur und Mensch – Städtische Museen Freiburg,
Mensch Macht Musik, Capoeira-Instrumente aus Brasilien, 2022,
Foto: Axel Killian | Mehr | | | |
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