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Museums - und Ausstellungstipps
| | | Peter Gaymann. Kunst kommt von Kaufen. | Austellung im Museum für Neue Kunst.
Dieses Jahr feiert das Museum für Neue Kunst sein 30-jähriges
Jubiläum – und Peter Gaymann, vielseitiger Cartoonist mit
Freiburger Wurzeln, seinen 65. Der ideale Zeitpunkt für eine
gemeinsame Geburtstagsausstellung, die die Institution
Museum und den Kunstbetrieb mit viel Humor unter die Lupe
nimmt. „Peter Gaymann. Kunst kommt von Kaufen“ läuft von
Samstag, 27. Juni, bis Sonntag, 25. Oktober.
Museum und Cartoon haben viel gemeinsam: Sie hinterfragen,
bewerten, formen und vermitteln gesellschaftliche Themen neu
und auf unterschiedliche Weise. Beide brauchen ihr Publikum,
fordern es heraus und sorgen für Überraschungen.
Mit einer solchen beginnt auch die Ausstellung: Die
Besucherinnen und Besucher starten ihren Rundgang im
Museumsshop. Vielleicht wäre eine Tasse oder ein
Schmuckstück das passende Souvenir? Aber gleich am
Anfang? Ist das nicht zu kommerziell? Peter Gaymann hat für
den Laden zahlreiche Unikate angefertigt, die sich für die
Massenproduktion eignen würden: Fan-Artikel, humorvolle
Dekors oder witzige Geschenke. Allerdings sind sie hier
einmalig und unverkäuflich. Augenzwinkernd steigt das
Museum für Neue Kunst so in die Selbstreflektion ein. Denn
längst sind die Shops fester Bestandteil in den meisten
Museen, die mit diesen Einnahmen kalkulieren müssen – auch
in Freiburg. Der Besuch der Verkaufsräume dauert manchmal
genauso lange, wie der einer Ausstellung. So funktioniert die
teils notwendige, teils überzogene Vermarktungsmaschinerie in
Institutionen, deren Inhalte eigentlich ideelle Werte sind.
Auch bei den folgenden Stationen geht es überraschend weiter:
Für die Dauer der Ausstellung hat Gaymann sein Atelier in
Köln ab- und in Freiburg wieder aufgebaut. Hin und wieder wird
er hier zeichnen. Der sonst verborgene, private Ort der
Produktion wird so öffentlich. Und auch wenn der Cartoonist
abwesend ist, gibt es viel zu entdecken. Etwa Fundstücke, die
irgendwann als Inspiration gedient haben oder dienen werden.
Oder Objekte wie Collagen, die parallel zu den Zeichnungen
entstehen. Gaymanns Sinn für skurrile Verbindungen kommt
hier zum Ausdruck.
In der Serie Reif fürs Museum widmet sich Peter Gaymann
den Themen Museum und Kunstbetrieb. Er reflektiert den
Umgang mit und die Erwartungen an die Kunst, hinterfragt die
Rolle von Künstlerinnen und Künstlern, Sammlerinnen und
Sammlern. Dabei charakterisiert er mit spitzer Feder
unterschiedliche Typen. Er pointiert die Absurditäten des
Kunstmarktes und beobachtet die Museumsbesucher. Zu sehen
sind sowohl Originalzeichnungen als auch vergrößerte
Reproduktionen.
Die Cartoons am laufenden Meter zeigen Endloszeichnungen
auf langen Papierbahnen, bei denen ein Thema ins nächste
übergeht. Sie sind, in handliche Meterware zerteilt, tatsächlich
käuflich. Wie verändert es den Ausstellungsbesuch, wenn man
eine Originalzeichnung erwerben und mit nach Hause nehmen
kann?
Bei den 99 Cartoons sind die Arbeiten von Zeichnerinnen und
Zeichner aus hundert Jahren Cartoongeschichte zu sehen.
Trotz ihrer Unterschiede haben sie ein gemeinsames Thema:
Die Kunst und ihre Produktion, Rezeption und Vermarktung.
Sichtbar sind zunächst nur die Texte. In der Trennung vom Bild
erscheinen sie unverständlich oder gar absurd. Erst wenn man
einen Text aktiv mit einem Scanner einliest, wird der
vollständige Cartoon an die Wand projiziert. Gewöhnlich liest
man Cartoons allein. Hier aber geht es um das gemeinsame
Schauen und Beobachten der Reaktionen anderer Gäste.
In der offenen Cartoon-Werkstatt können die Besucherinnen
und Besucher selbst kreativ werden. Tipps und Tricks geben
Studierende der Pädagogischen Hochschule Freiburg zu
festgelegten Zeiten. In Workshops kann das Know-how vertieft
werden.
Natürlich dürfen auch Peter Gaymanns Cartoonbücher nicht
fehlen. Seit den frühen siebziger Jahren hat er über siebzig
davon veröffentlicht, in der Ausstellung sind sie alle vereint zu
sehen. Seinen Beruf als Sozialpädagoge hatte er damals an
den Nagel gehängt, um als freiberuflicher Cartoonist zu
arbeiten. Populär sind heute vor allem sein Markenzeichen, das
Huhn, und die „Paarbeziehungen“ aus der Frauenzeitschrift
Brigitte. Daneben greift Gaymann immer wieder neue,
gesellschaftlich viel diskutierte Themen wie Demenz und
Burnout auf und begegnet ihnen mit einer unerwarteten,
befreienden Pointe.
Alle ausgestellten Cartoons wurden vom Comicspezialisten
Ulrich Pröfrock ins Englische und Französische übersetzt. Ein
umfangreiches Veranstaltungsprogramm begleitet die Schau.
Der Buchungsservice informiert unter Telefon 0761 / 201-2501
oder per Mail an museumspaedagogik@stadt.freiburg.de über
Führungen und Angebote für Schulen, Kindergärten und
inklusive Gruppen.
An der Gestaltung der Ausstellung haben das Schweizer
Architekturbüro HHF Architekten und die Kölner
Traditionsschreinerei Engels & Boisserée mitgewirkt.
Das Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, ist dienstags
bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 7
Euro, unter 18 Jahren und mit Museums-Pass-Musées ist er
frei.
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| | | | Veranstaltungstipps der Freiburger Museen von 29. Juni bis 5. Juli (KW 27) | Mittwoch, 1. Juli, 16 Uhr
Exklusive Depotführung
Eine Führung durch das Zentrale Kunstdepot findet am
Mittwoch, 1. Juli, um 16 Uhr statt. Tilmann von Stockhausen,
Leiter der Städtischen Museen Freiburg, vermittelt einen
Eindruck des hochfunktionellen Gebäudes. Tickets sind bis
Dienstag, 30. Juni für 10 Euro an der Kasse des
Augustinermuseums am Augustinerplatz erhältlich. Am
Tag der Führung muss ein Personalausweis oder Pass
vorgelegt werden.
Mittwoch, 1. Juli, 12.30 Uhr
Mittagsführung im Colombischlössle
Das Archäologische Museum Colombischlössle lädt am
Mittwoch, 1. Juli, um 12.30 Uhr zu einer Kurzführung in die
Dauerausstellung ein. Die Teilnahme kostet den regulären
Eintritt.
Mittwoch, 1. Juli, 13 Uhr
Kurzführung mit Peter Gaymann
Am Mittwoch, 1. Juli, führt der Cartoonist selbst durch seine
Ausstellung „Peter Gaymann. Kunst kommt von Kaufen“. Die
Veranstaltung beginnt um 13 Uhr im Museum für Neue Kunst,
Marienstraße 10a. Die Teilnahme kostet den regulären Eintritt
von 7 Euro.
Mittwoch, 1. Juli bis Freitag, 3. Juli, 14 – 17 Uhr
Offenes Atelier mit Peter Gaymann
Ein offenes Atelier mit Peter Gaymann ist von Mittwoch, 1.
Juli, bis Freitag, 3. Juli, im Museum für Neue Kunst,
Marienstraße 10a, geboten. Der Cartoonist zeichnet an diesen
Tagen von 14 bis 17 Uhr in der Ausstellung „Kunst kommt von
Kaufen“ und verkauft Cartoons am laufenden Meter. Die
Teilnahme kostet den regulären Eintritt von 7 Euro.
Donnerstag, 2. Juli, 12.30 Uhr
Kurzführung: Un/Sichtbar. Frauen überleben Säure.
Eine Kurzführung widmet sich am Donnerstag, 2. Juli, der
Ausstellung „Un/Sichtbar. Frauen überleben Säure.
Fotografien von Ann-Christine Woehrl“. Die Veranstaltung
beginnt um 12.30 Uhr im Museum Natur und Mensch,
Gerberau 32. Die Teilnahme kostet den regulären Eintritt von
3 Euro.
Freitag, 3. Juli, 12.30 Uhr
Freiburger Kurzgeschichten
Um das Klosterleben in Freiburg dreht sich eine Kurzführung
im Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30, am Freitag,
3. Juli, um 12.30 Uhr. Die Teilnahme kostet den regulären
Eintritt von 3 Euro.
Samstag, 4. Juli, 14 bis 16.30 Uhr
Offenes Zeichnen im Museum
Am Samstag, 4. Juli, haben große und kleine Gäste die
Gelegenheit, unter Anleitung im Augustinermuseum am
Augustinerplatz zu zeichnen. Die „Schule des Sehens“ findet
von 14 bis 16.30 Uhr in der Ausstellung „Horst Kerstan.
Keramik der Moderne“ statt. Das Material wird gestellt. Die
Teilnahme kostet den regulären Eintritt von 5 Euro.
Sonntag, 5. Juli, 11 bis 14 Uhr
Augustinertag
Das Kuratorium Augustinermuseum und die Stadt Freiburg
laden am Sonntag, 5. Juli, von 11 bis 14 Uhr zu einer
Benefizveranstaltung ins Augustinermuseum ein. Geboten
sind Führungen, eine Versteigerung, ein Familienprogramm
und Musik des Cécile Verny Quartetts. Der Erlös kommt der
Sanierung des Museums zugute. Der Eintritt ist frei.
Sonntag, 5. Juli, 11 bis 13 Uhr
Sonntagsmatinee im Colombischlössle
Am Sonntag, 5. Juli, lädt das Archäologische Museum von 11
bis 13 Uhr zur Matinee ins Colombischlössle, Rotteckring 5,
ein. Das Blockflötenensemble der Musikhochschule Freiburg
(Tabea Popien, Sebastian Schmidt, Kathrin Schubert und
Jane Tissen) spielt Stücke von Clement Jannequin, Josquin
des Préz, Guillaume Costeley und anderen. Danach findet die
Führung „Aus der Schmiede in die Schlacht“ statt, die die
Geschichte der Waffentechnik erläutert. Zum Abschluss
servieren die Freunde des Museums Aperitif und Häppchen.
Die Teilnahme kostet 5 Euro, ermäßigt 4 Euro.
Sonntag, 5. Juli, 14 Uhr
Familienführung zu Gaymann, Cartoons & Co.
Eine interaktive Führung zum Thema „Cartoon & Co.“ ist am
Sonntag, 5. Juli, um 14 Uhr im Museum für Neue Kunst,
Marienstraße 10a, geboten. Große und kleine Gäste ab 5
Jahren erkunden die Sonderausstellung „Peter Gaymann.
Kunst kommt von Kaufen“. Die Teilnahme kostet 2 Euro, für
Erwachsene kommen 7 Euro Eintritt dazu.
Sonntag, 5. Juli, 14 bis 16 Uhr
Familiennachmittag: Getier im Revier
Beim Familiennachmittag im Museum Natur und Mensch,
Gerberau 32, erfahren Familien mit Kindern ab 5 Jahren
spannende Geschichten über „Allerlei Getier im Revier“.
Danach können sie in der Werkstatt kreativ werden. Die
Veranstaltung findet am Sonntag, 5. Juli, von 14 bis 16 Uhr
statt. Die Teilnahme kostet 3 Euro, Erwachsene zahlen
zuzüglich 3 Euro Eintritt.
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| | | | Horst Kerstan. Keramik der Moderne. | Große Retrospektive im Augustinermuseum
Das Freiburger Augustinermuseum zeigt von Samstag, 20.
Juni, bis Sonntag, 4. Oktober, die große Retrospektive „Horst
Kerstan. Keramik der Moderne“. Kerstan war einer der
bedeutendsten Keramiker Deutschlands. Er gestaltete Gefäße
in klaren, kraftvollen Formen mit einer faszinierenden Vielfalt
an Glasuren. Gleichzeitig drückte er sich in Skulpturen und
Malerei aus.
Kerstan lebte und arbeitete von 1965 bis zu seinem Tod 2005
in Kandern im Schwarzwald. Seine Werkstatt öffnete er
prominenten Künstlern wie Horst Antes, Otmar Alt und Bernd
Völkle. Im Geiste von Picasso und Miró inspirierten sie sich
gegenseitig. Dass seine innovativen Arbeiten hohe
Anerkennung genossen, zeigen seine Berufung an die
Académie Internationale de la Céramique in Genf, zahlreiche
Auszeichnungen, darunter vier Staatspreise, und seine
Präsenz bei vielen nationalen und internationalen
Ausstellungen.
Die Errungenschaften der alten Keramikkulturen Chinas,
Koreas und Japans faszinierten Kerstan. Ideen fand er aber
auch in der zeitgenössischen Kunst. So bereicherten
unterschiedlichste Einflüsse sein Werk und beflügelten ihn zu
immer neuen Form-, Struktur- und Farbspielen.
Die umfassende Schau zeigt Objekte aller Schaffensphasen
aus zahlreichen Museen und Privatsammlungen. Außerdem
sind Werke aus Kerstans eigener Kunstsammlung zu sehen:
Grafiken und Gemälde von Julius Bissier, Klaus Merkel,
Jürgen Partenheimer und anderen treten in einen
spannungsreichen Dialog mit seinen Keramiken.
Ein umfangreiches Programm aus Führungen, Workshops und
Vorführungen zu Teezeremonie und Ikebana begleitet die
Ausstellung. Der Buchungsservice informiert unter Tel. 0761 / 201-
2501 oder per Mail an museumspaedagogik@stadt.freiburg.de
über Gruppenführungen sowie Angebote für Schulen,
Kindergärten und inklusive Gruppen.
Das Augustinermuseum am Augustinerplatz ist dienstags bis
sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 5 Euro,
unter 18 Jahren und mit Museums-Pass-Musées ist er frei.
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| | | | Museums-PASS-Musées nun auch im Kanton Bern | Basel, 18 Juni 2015. Zum 1. Juli 2015 treten 15 Berner Museen dem Museums-PASSMusées
bei. Dies bedeutet eine Gebietserweiterung des Vereins in den Kanton Bern
und erhöht die Anzahl Mitglieder nun auf rund 320 Museen, Schlösser und Gärten in
der Schweiz, Deutschland und Frankreich.
Die Kunst- und Kulturliebhaber können sich freuen, denn nun können sie mit dem MuseumsPASS-Musées
auch zahlreiche Berner Museen besuchen. 15 namhafte Kulturinstitutionen
aus dem Kanton Bern treten dem Netzwerk bei, etwa das Kunstmuseum Bern, das Zentrum
Paul Klee, das Museum für Kommunikation Bern, das Naturhistorische Museum Bern, das
Museum Franz Gertsch in Burgdorf sowie das Freilichtmuseum Ballenberg in Hofstetten b.
Brienz.
Gilles Meyer, Geschäftsführer des Museums-PASS-Musées, ist ausserordentlich erfreut über
den Neuzugang Bern: „Dieser Beitritt bekräftigt uns in unseren Bemühungen, den Pass noch
attraktiver für unsere Passbesitzer zu gestalten und noch mehr spannende und
abwechslungsreiche Kulturhäuser in unseren Verein aufzunehmen. Es ist nicht
auszuschliessen, dass wir uns zukünftig noch in andere Regionen ausdehnen.“
Die neuen Mitgliedsmuseen:
BERN
- Alpines Museum der Schweiz
- Bernisches Historisches Museum
- Einstein-Haus
- Kunsthalle Bern
- Kunstmuseum Bern
- Museum für Kommunikation
- Naturhistorisches Museum
- Psychiatrie-Museum Bern
- Zentrum Paul Klee
BURGDORF
- Museum Franz Gertsch
HOFSTETTEN BEI BRIENZ
- Ballenberg, Freilichtmuseum der Schweiz
RIGGISBERG
- Abegg-Stiftung
THUN
- Kunstmuseum Thun
- Thun-Panorama
UTZENSTORF
- Schloss Landshut / Schweizer Museum für Wild und Jagd
Der Museums-PASS-Musées wird bei der Weiterentwicklung seines Angebots von seinen
langjährigen Sponsoren Coop und Endress+Hauser unterstützt. Neu zählt auch die Helvetia
Versicherung zu den Hauptsponsoren des Vereins.
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| | | | Freiburger Münstersommer 2015 | 23. Juni – 29. September 2015
16 Feste und Festivals unter einem Dach
Ausstellungen, Filme, Konzerte, Lesungen, Theater, Zirkus -
zwischen dem 23. Juni und dem 29. September bietet der
Münstersommer Freiburg kulturelle Veranstaltungen für Freiburger
und Gäste aus verschiedenen Genres, unterschiedlichen
Themen und an vielen Orten. Ein besonderer Schwerpunkt
liegt in der Musikstadt Freiburg auf der Musik: Gleich sieben
Festivals und Konzertreihen sind unter dem Dach des
Münstersommers vereint.
Der Münstersommer Freiburg und damit die Vermarktung Freiburgs
sommerlicher Kulturhighlights wurde dieses Jahr erstmals
von der FWTM übernommen. FWTM-Geschäftsführer Bernd
Dallmann: „Kultur und Kreativität sind vor allem Standortfaktoren
und prägen die Stadtentwicklung. Und dies sowohl im Hinblick
auf die Standortattraktivität als auch als Nährboden für Innovation
und wirtschaftliche Entwicklung.“ Alle bisherigen Akteure
sind in das neue Konzept eingebunden.
Die FWTM hat der Veranstaltungsreihe nicht nur ein neues Gesicht
mit frischen Logo verpasst. Perspektivisch soll Freiburgs
vielfältiges Kulturangebot auch weiterentwickelt und noch stärker
als bislang im Standort- und Stadtmarketing platziert und
damit für Gäste und Einheimische sichtbar gemacht werden.
Programm:
Das Musikprogramm des Münstersommers starten und beenden
die „Orgelkonzerte im Münster“: Jeden Dienstagabend gestalten
Interpreten aus verschiedenen Ländern - international
bekannte Konzertorganisten und erfolgreiche Nachwuchskünstler
- insgesamt 15 Konzerte. Das „Orgelquartett“ des Freiburger
Münster feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Die Konzertreihe
möchte den Anlass nutzen und das Geburtstagskind
ehren. So werden im diesjährigen Orgelzyklus nur Kompositionen
erklingen, welche speziell für die vier Orgeln komponiert
und der Anlage gewidmet wurden. Zudem werden drei Neukompositionen
präsentiert.
Zum ersten Mal ist „Freiburg stimmt ein“ ein Teil des Münstersommers.
Am 28. Juni bietet dieses Event Freiburgern und
Touristen Konzerte von 111 Bands an bekannten und neuen
Plätzen in der ganzen Stadt.
Am Samstag, 11. Juli, steht die Freiburger Innenstadt ganz im
Zeichen der Blas- und Akkordeonmusik. 20 Musikvereine prä-
sentieren die schönsten Stücke aus ihrem breit gefächerten
Repertoire. Ein musikalischer Rundgang durch Freiburgs Innenstadt
im Gefolge der Blaskapellen und Akkordeonvereine
bietet sich an. An acht Standorten, in Oberlinden, Unterlinden,
auf dem Rathausplatz, vor dem Regierungspräsidium, auf dem
Kartoffelmarkt, in der Schusterstraße beim Kaufhof, auf dem
Brunnenplatz bei Karstadt und im Musikpavillon im Stadtgarten
– überall dort kann den musikalischen Darbietungen der Freiburger
Blaskapellen und Akkordeonorchester gelauscht werden.
Vom 13. bis 25. Juli veranstaltet die Internationale Klavier Akademie
Freiburg ihr allsommerliches Klavierfestival mit Pianofest
und Meisterkurs im Historischen Kaufhaus. In der Konzertreihe
Pianofest spielen die international renommierten Pianisten Jura
Margulis, Peter Donohoe und Bernd Glemser. Das Abschlusskonzert
bestreiten die Teilnehmer des 14-tägigen Meisterkurses.
Tamburi Mundi steht für Rahmentrommel-Musik pur, aber auch
für qualitativ hochwertige Konzerte, ein breites, spartenübergreifendes
Workshop-Programm, namhafte Künstler und trommelbegeisterte
Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus aller Welt.
In diesem Jahr findet der Event bereits zum zehnten Mal in
Freiburg statt. Unter dem Motto „Celebration 10“ wird vom 1. bis
9. August im E-Werk neun Tage lang Trommelmusik erklingen
und Menschen und Kulturen verbinden.
Barocker Orchesterklang oder Neue Kammermusik? Die Ensemble-Akademie
Freiburg besticht mit der Kombination von
beidem. Ob beim Eröffnungskonzert mit dem Freiburger Barockorchester
und dem ensemble recherche oder bei den Teilnehmerkonzerten
im Ensemblehaus, Gegenwart und Barock
treffen aufeinander. Zu hören sind die Konzerte vom 15. bis 20.
September. Für Frühaufsteher bietet sich das "Solo am Morgen"
um 9:00 Uhr im Ensemblehaus an, das allen Interessierten
offensteht.
Das Jazzfestivals Freiburg verzaubert seine Zuhörer vom 19.
bis 27. September. Das Programm bietet eine Mischung aus
bekannten Jazzgrößen, vielen Überraschungen und spannenden
neuen Themen. Höhepunkt ist die Zusage von Brad Mehldau,
der aus den USA nach Freiburg kommt. Außerdem: Songs
des erfolgreichsten Pink-Floyd-Albums To the Dark Side of the
Moon, nach Ray Bradbury und Pink Floyd-Zürich, Le Bang
Bang & Martin Kälberer-München, Contemporary Big Band Project-Freiburg,
Wasserfuhr Quartett-Köln, Plecher Trio-Wien,
KST Khalifé / Schumacher/ Tristano-Luxemburg,Libanon, RomSchaerer-Eberle-Wien/Bern,
Daniel Zamir-Israel.
Sommerliche Kinoerlebnisse gibt es auch dieses Jahr beim
beliebten Sommernachts-Kino im Innenhof des Schwarzen
Klosters und dem Freiburger Filmfest. Die aufregendste Kinowoche
des Jahres findet vom 16. bis 25. Juli statt – mit über 30
Filmpremieren und illustren Gästen aus aller Welt! Filmkunst in
Freiburgs größtem Freiluftkino, dem Mensagarten, im Friedrichsbau
und in der Harmonie. Das Sommernachts-Kino setzt
vom 1. – 31. August auf das bewährte Konzept, vor allem Kinohighlights
der letzten zwölf Monate, Klassiker der Filmgeschichte
und Vorpremieren unter freiem Himmel zu zeigen. Beginn ist
jeweils bei Einbruch der Dunkelheit.
Groß heraus kommt in diesem Jahr der literarische Münstersommer
mit insgesamt drei Festivals. Den Auftakt macht auf
dem Kartoffelmarkt das von der Stadtbibliothek organisierte
Stadtlesen vom 30. Juli bis 2. August. Jeder kann eines von
3.000 Büchern am Bücherturm aussuchen, sich einen Sitzsack
schnappen und schmökern - entspannter Lesegenuss im Freien
von 9:00 Uhr morgens bis zum Sonnenuntergang.
Im Rahmen der Grether Nach(t)lese gibt es drei Lesungen, jeweils
donnerstags um 20:30 Uhr im kleinen Grether Innenhof.
Bei schlechtem Wetter in benachbarten Räumen. Am 30. Juli
liest der Freiburger Autor Jonathan Löffelbein aus seiner
soeben erschienen Erzählung „Der Besucher“. Am 06. August
empfängt Sie der Basler Übersetzer Ulrich Blumenbach mit seiner
Lesung aus „Juvenila“ von Truman Capote, einem kürzlich
wiederentdeckten Frühwerk des amerikanischen Autors. Zuletzt
ist am 13. August die Moderatorin und Slamerin Sophie Passman
zu hören, sie slamt und stellt ihr Buch „Monologe angehender
Psychopathen“ vor.
Pünktlich am ersten August beginnt die Lesereihe Unter Sternen
– Vorlesen im August. An fünf Wochenenden im August
präsentieren Autoren und Schauspieler Auszüge aus ihren Romanen
und Texten. Dabei sind: Kai Weyand, Hartmut El Kurdi,
Franz Dobler, Hazel Brugger, Peter W. Hermanns und Schroeder,
Oliver Maria Schmitt, Paul Bokowski, Arnold Stadler, Nagel.
Wie immer kommt auch die Kunst nicht zu kurz: Die Freiburger
Museumsnacht und die Nocturne der Galerien und Kunsträume
in Freiburg laden mit ihren Ausstellungen zum Flanieren und
Schauen ein. Unter dem Motto „quer.“ laden die Städtischen
Museen Freiburg am 25. Juli zur Museumsnacht 2015 ein. Sie
stellen damit Bezüge zwischen den fünf Häusern in den Fokus.
Überraschungsmomente sind garantiert. Denn nicht nur die
Fachleute von Augustinermuseum, Museum für Neue Kunst,
Museum für Stadtgeschichte, Archäologischem Museum Co-
lombischlössle und Museum Natur und Mensch wagen sich auf
ungewohntes Terrain vor, auch manches Objekt findet sich in
fremder Umgebung wieder. Musik, Aktionen, Lichtinstallationen
und kulinarische Angebote sorgen für einen kurzweiligen
Abend.
Gegen Ende des Münstersommers starten 15 Freiburger Galerien
und Kunsträume mit einer Nocturne am 18. September in
die neue Kunstsaison. Für diesen abendlichen Rundgang haben
ihre Türen geöffnet Artkelch, Galerie Albert Baumgarten,
Galerie G, Galerie Marek Kralewski, Galerie Meier, Galerie pro
arte, Centre Culturel Français Freiburg, E-Werk Freiburg,
Künstler Werkstatt L6 e.V., Kunsthaus L6, Kunstraum Alexander
Bürkle, Kunstverein Freiburg e.V., Morat-Institut für Kunst
und Kunstwissenschaft, Museum für Neue Kunst, T66 Kulturwerk.
Auch Theater und Zirkus unter freiem Himmel dürfen nicht
fehlen: Spektakulär auf je eigene Art sind die Produktionen von
Circus Harlekin und die Rathaushofspiele des WallgrabenTheaters.
Auf der von der Abendsonne beleuchteten Bühne vor
dem Historischen Kaufhaus auf dem Münsterplatz präsentieren
vom 9. bis 15. Juli junge Artisten Zirkusgeschichten zum Träumen,
Lachen und Staunen. Musikalisch begleitet wird die bunte
Show von der Harlekin Circusband.
Ab dem 18. Juli wird bei den 40. Rathaushofspielen die romantische
Komödie „Cyrano de Bergerac" von Edmond Rostand in
einer spritzigen Neubearbeitung von Andreas von Studnitz zu
sehen sein. Für die richtige Kulisse des Theatervergnügens unter
freiem Himmel sorgt der Innenhof des Freiburger Rathauses.
Eintritt frei heißt es bei Freiburg stimmt ein, dem Circus Harlekin,
dem Tag der Musik, Stadtlesen, der Nocturne, einzelnen
Terminen des Tamburi Mundi und den "Solo am Morgen"-
Konzerten der Ensemble-Akademie.
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| | | | Cartoons zeichnen mit Peter Gaymann | Anmelden bis 26. Juni
Comiczeichnen mit dem Profi: Der Cartoonist Peter Gaymann
lädt am Samstag, 4. Juli, von 10 bis 17 Uhr, zu einem
Zeichen-Workshop ins Museum für Neue Kunst, Marienstraße
10a, ein. In seiner dortigen Ausstellung „Kunst kommt von
Kaufen“ verrät er Tipps und Tricks, wie ein Cartoon gelingt.
Die Teilnahme ist ab 17 Jahren möglich. Eine Anmeldung ist
bis Freitag, 26. Juni, erforderlich unter Tel. 0761 / 201-2501
oder per Mail an museumspaedagogik@stadt.freiburg.de. Die
Kosten betragen 60 Euro.
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| | | | Vernissage mit Geburtstag | Peter Gaymann. Kunst kommt von Kaufen.
Das Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, lädt am
Freitag, 26. Juni, um 19 Uhr zur Eröffnung der Ausstellung
„Peter Gaymann. Kunst kommt von Kaufen“ ein. Der bekannte
Cartoonist mit Freiburger Wurzeln feiert an diesem Tag seinen
65. Geburtstag und freut sich über viele Gäste.
Die Fernseh- und Radiomoderatorin Christine Westermann
führt ein Gespräch mit Peter Gaymann, Kulturbürgermeister
Ulrich von Kirchbach, Museumsdirektorin Christine Litz und
Ausstellungskuratorin Isabel Herda. Außerdem läuft im SchauRaum
ein Film über den Cartoonisten. Der Eintritt ist frei.
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| | | | Museumstipp: YES!YES!YES! WARHOLMANIA IN MUNICH | Präsentiert von Glenn O’Brien und Katja Eichinger
Eine Kooperation zwischen dem Museum Brandhorst und dem Filmfest München
Eröffnung am 27. Juni 2015um 19.00 Uhr
Laufzeit: 23. Juni bis 18. Oktober 2015
„Yes!Yes!Yes! Warholmania in Munich“ ist eine Kooperation zwischen dem Museum Brandhorst und dem Filmfest München, in der das malerische und filmische Werk Andy Warhols vorgestellt wird. In seiner überbordenden Produktivität dringt die Figur Warhol jedoch weit über die Malerei und den Film in die unterschiedlichsten künstlerischen und gesellschaftlichen Bereiche vor: Er war auch Werbegraphiker, Buchillustrator, Musikproduzent; er gründete mit „Interview“ ein Lifestyle Magazin und etablierte in den späten 1970er Jahren – lange vor MTV – eine eigene Fernsehsendung, mit der er den Geist von Punk und New Wave einfing. So gelang es Warhol, gleichermaßen zum Liebling der Hochkunst und des Massengeschmacks, des Auktionsmarkts und der Subkultur zu werden. Mit der Ausstellung und den Begleitveranstaltungen wird das gesamte Spektrum von Andy Warhols Schaffen, das unser Verständnis von Kunst nachhaltig verändert hat, sichtbar.
Das Museum Brandhorst zeigt im Rahmen von „Yes!Yes!Yes! Warholmania in Munich“ erstmalig seine gesamten Bestände von Andy Warhol. Mit weit über 100 Werken bewahrt das Museum Brandhorst eine der weltweit bedeutendsten Warhol-Sammlungen. In chronologisch und thematisch angeordneten Räumen werden zentrale Entwicklungen seines Werks nachvollzogen: Beginnend mit Zeichnungen und Büchern der 1950er Jahre bis hin zu seinem Medien übergreifenden Spätwerk der 1980er Jahre spannt „Yes!Yes!Yes! Warholmania in Munich“ einen retrospektiven Bogen.
Warhols frühe Zeichnungen, die sich noch an seiner Beschäftigung als Werbegrafiker orientieren, werden gemeinsam mit einer Auswahl nicht-kommerziell gestalteter Künstlerbücher dieser Zeit präsentiert. In seinen Ikonen der 1960er-Jahre wie „Liz“ (1964) oder „Marilyn“ (1967) zeigt sich Warhols lebenslange Faszination für die Licht- und Schattenseiten des Starkults. Auch wenn nicht vordergründig artikuliert, so legt der Zeitpunkt der Bildentstehung nahe, dass Warhol sich insbesondere für letztere interessierte: Zu seinem ersten „Marilyn“ Bild beispielsweise entschloss er sich erst nach deren Suizid.
Dieser Aspekt seines Werks wird in der Reihe „Death and Disaster“, von denen das Museum Brandhorst mit „Mustard Race Riot“ (1963) ein herausragendes Beispiel besitzt, noch deutlicher. Medienbilder von den Rassenunruhen der 1960er Jahre in den USA wurden dafür in serieller Reihung auf den monochromen Leinwandgrund aufgebracht.
Warhol revolutionierte die Malerei, indem er Bildvorlagen aus Werbung und Zeitschriften für seine Gemälde verwendete. Zentral war dafür die Entdeckung des Siebdruckverfahrens in den frühen 1960er-Jahren, welche die bis dahin gültige Unterscheidung von Hochkunst und Kommerz ebenso ins Wanken brachte, wie es die Frage nach Unikat und Kopie stellte. Mit dieser technischen Innovation begann in Warhols Schaffen eine Phase großer Experimente, die sich auch in die 1970er-Jahre hinein fortsetzen. Beispielhaft hierfür sind die aufwendig collagierten Siebdrucke „Ladies and Gentlemen“ (1975), die auf von Warhol selbst aufgenommenen Fotografien von Transvestiten basieren. Deren in Siebdrucktechnik reproduzierte Gesichter sind unterlegt mit ausgerissenen farbigen Papieren, die nur in etwa den gezeigten Gesichtspartien entsprechen. Die Inkongruenz der abstrakten und figurativen Formen, die zu überdimensionierten Mündern und beinahe grotesk anmutenden Augenpartien führt, pointiert die Maskerade des Transvestiten-Daseins. In ihrer Fixierung auf die künstliche Erscheinung werden die Transvestiten für Warhol zu Ikonen ihrer Zeit, zu Darstellern eines nicht enden wollenden, abgründigen Rollenspiels, denen jedoch im Gegensatz zu den von ihnen imitierten Stars nur am Rand der Gesellschaft Platz eingeräumt wird.
Ein besonderes Augenmerk der Ausstellung gilt Warhols Auseinandersetzung mit Abstraktion, die sich in klarer Abgrenzung zu den Abstrakten Expressionisten, Warhols unmittelbarer Vorgängergeneration, vollzog. Den „Shadow Paintings“ der späten 1970er-Jahre, düsteren und verführerischen Darstellungen von Schatten nicht definierbarer Gegenstände, die die für Warhol so relevante „Entleerung der Zeichen“ auf die Spitze treiben, ist ein eigener Raum gewidmet. Die „Camouflage Paintings“ (1986) und das großformatige „Oxidation Painting“ (1978), mit dem er die expressionistische Veräußerung des Künstlers ironisiert, werden im Kontext von Warhols erweiterter Bildproduktion der späten 1970er- und frühen 1980er-Jahre präsentiert. In dieser Zeit war Warhol mit der gezielten Vermarktung von Starporträts zum „Hofmaler“ der Kunst- und Modewelt avanciert. Die Portraits von (mehr oder weniger bedeutenden) Figuren seiner Zeit – beispielsweise der Kunsthändlerin Pat Hearn – bezeugen seine Faszination für das Phänomen der „Celebrities“ ebenso sehr wie die bahnbrechenden Fernsehsendungen aus den Jahren 1979 bis 1987, die parallel dazu gezeigt werden. Gerade in diesen beiden Werkgruppen wird seine Faszination für und Fixierung auf Oberfläche und Erscheinung, auf Selbstdarstellung und Selbstinszenierung deutlich, die sich in den ironischen, expressiven Gesten der großformatigen Malerei widerspiegelt.
Im großen Medienraum des Museums Brandhorst wird zudem „Lupe“ (1965) gezeigt, eine zweikanalige Filmprojektion, die eine der Warhol-Musen ins Zentrum stellt: Edie Sedgwick in der Rolle der mexikanischen Schauspielerin Lupe Vélez. Vélez war eine extravagante Hollywood-Darstellerin der 1930er und 1940er Jahre, die sich schwanger im Alter von 36 Jahren das Leben nahm. Ähnlich seinen Portraits von Marilyn Monroe, war es bei „Lupe“ nicht nur Vélez‘ Starpersona, die ihn interessierte, sondern gerade auch ihr Lebenslauf, der in dem tragischen Bild ihres Selbstmords kulminiert. Diese düstere Seite von Andy Warhols Schaffen ist auch der konzeptuelle Ausgangspunkt für die Sammlungspräsentation „Dark Pop“, die auf der Eingangsebene des Museum Brandhorst Warhols Schlüsselposition in der Geschichte der Pop Art und des Neo-Pop markiert.
Der kleine Medienraum des Museums ist Glenn O’Brien gewidmet, einem engen Mitarbeiter und Kollegen Andy Warhols: O’Brien, ehemaliges Mitglied von Warhols „Factory“ und erster „Interview“ Chefredakteur, hatte 1978, also bereits kurz vor Andy Warhol, eine eigene Fernsehsendung in einem der öffentlichen amerikanischen Kabelfernsehkanäle ins Leben gerufen. „Glenn O’Brien’s TV Party“, die bis 1982 lief und aus der Ausschnitte gezeigt werden, war als klassisches „Late Night“-Format mit Studioband und Studiogästen konzipiert. Neben einer illustren Gästeliste – von David Bowie über Jean-Michel Basquiat bis hin zu Iggy Pop und Steven Meisel – bestach die „TV Party“ vor allem durch den Bruch zahlloser Konventionen: Man rauchte vor laufender Kamera Joints, die Showeinlagen wirkten überwiegend improvisiert, von einer choreographierten Dramaturgie war die Sendung weit entfernt. Trotzdem, oder gerade dadurch, ermöglichte die Sendung etwas nie davor Dagewesenes: Ein großes und den Machern weitgehend unbekanntes Publikum mit einer bewusst subversiven Alternative von Fernsehen zu erreichen und gleichzeitig unser Verständnis von Kunst grundlegend zu erweitern – Gedanken die O‘Briens Vorhaben eng mit Warhols eigenem Ansatz verbinden.
Am Abend der Ausstellungseröffnung (27. Juni 2015), werden ab Mitternacht auf ARD-alpha sechs Folgen von „Glenn O’Brien’s TV Party“ausgestrahlt – mit Einblendungen und Kurzinterviews von der Eröffnung im Museum Brandhorst. (Weitere Informationen unter: www.br.de und www.museum-brandhorst.de)
Parallel zur Ausstellung präsentieren Glenn O’Brien und die Autorin Katja Eichinger gemeinsam mit dem Filmfest München (25. Juni – 04. Juli 2015) und in Zusammenarbeit mit dem Andy Warhol Museum Pittsburgh, USA, eine weitreichende Hommage an Warhols filmisches Schaffen. Zudem wird in einer gesonderten Filmreihe auf Warhols Einfluss auf Filmemacher wie Sofia Coppola und Harmony Korine hingewiesen. (Weitere Informationen unter: http://www.filmfest-muenchen.de/de/festival/filmfest-2015/special2015/warholmania)
BEGLEITVERANSTALTUNGEN IM MUSEUM BRANDHORST
SO 28.06., 18.00 und 20.00 Uhr
A NO MAN SHOW. An Evening with Andy Warhol
Theaterperformance von United Puppets
Kein Künstler hat auf der Schnittstelle von Kunst, Selbstdarstellung, Medialisierung und Konsum so viele gesellschaftliche Entwicklungen antizipiert, mitgeprägt und genutzt wie Andy Warhol. In ihrem Theaterprojekt „A NO MAN SHOW. An Evening with Andy Warhol" blickt die Theatertruppe United Puppets aus heutiger Perspektive zurück auf das „Prinzip“ Andy Warhol. Ausgangspunkt des Theaterabends ist ein unrealisiertes Broadway-Theaterstück Warhols, in dem er von einem hyperrealistisch animierten Roboter vertreten werden sollte: die Reproduktion der eigenen Person als Transzendenz seines seriellen Konzepts - gemäß seinem Motto „I want to be a machine".
DI 07.07., 18.30 Uhr
FACE VALUE. Vortrag von Douglas Crimp
Der Kunsthistoriker, Kurator und Aktivist Douglas Crimp gilt als einer der einflussreichsten Intellektuellen der Gegenwart. Mit seiner legendären „Pictures“-Ausstellung im Artists Space in New York 1977 definierte er das Schaffen einer ganzen Künstlergeneration. Er ist der Autor von „Our Kind of Movie. The Films of Andy Warhol“, ein Standardwerk zu den Filmen Warhols. In seinem Vortrag spricht er über die 1963-64 entstandenen Stummfilme „Haircut“, „Blow Job“ und „Maria Banana“.
KONSERVATORENFÜHRUNGEN
In Ergänzung zu den wöchentlichen Ausstellungsführungen finden an ausgewählten Terminen Führungen mit Konservatoren und Kuratoren des Museum Brandhorst und der Pinakothek der Moderne durch „Yes!Yes!Yes! Warholmania in Munich“ statt.
DI 07.07., 15.00 Uhr | Corinna Thierolf, Konservatorin Kunst ab 1945, Pinakothek der Moderne
DI 14.07., 15.00 Uhr | Achim Hochdörfer, Direktor, Sammlung Brandhorst
DI 21.07., 15.00 Uhr | Bernhart Schwenk, Konservator für Gegenwartskunst, Pinakothek der Moderne
DI 04.08., 15.00 Uhr | Patrizia Dander, Kuratorin, Museum Brandhorst
DI 08.09., 15.00 Uhr | Tonio Kröner, Assistenzkurator, Museum Brandhorst
SONDERFÜHRUNG
DO 09.07., 18.30 Uhr | Ein Ausstellungsbesuch mit Katja Eichinger
In einem Rundgang durch die Ausstellung stellt die Autorin Katja Eichinger, Initiatorin von „Yes!Yes!Yes! Warholmania in Munich“ im Museum Brandhorst und am Filmfest München, ihren persönlichen Blick auf das „Phänomen Andy Warhol“ vor. Warhol hat nicht nur als Maler die Kunstgeschichte verändert, sondern mit seinen Illustrationen, Filmen und Fernsehsendungen unsere Ästhetik, unsere Wahrnehmung von Realität und unser Verständnis von Identität im Konsumzeitalter maßgeblich geprägt.
WEITERE BEGLEITVERANSTALTUNGEN
SO 28.06., 15.30 Uhr
GLENN O’BRIEN MEETS… Warhol Panel
Pinakothek der Moderne
DI 30.06., 19.00 Uhr
KATJA EICHINGER. Ein Interview mit Glenn O’Brien
Black Box/Gasteig
zum Bild oben:
Andy Warhol (1928-1987), Cindy Johnson, 1984
Kunstharz- und Siebdruckfarbe auf Leinwand, 101,6 x 101,6 cm
© 2015 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc./
Artists Rights Society (ARS), New York
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