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Buchtipps

Buchtipp: Felix Schmidt
 
Buchtipp: Felix Schmidt "Wie mein Vater Hitler den Krieg erklärte"
Roman

Der größte Teil des Lebens ist gelebt, die Tage sind gekommen, in denen die Lebensernte eingefahren wird. Vieles, was er sich vorgenommen hatte, hat er erreicht, manches, was er erreichen wollte, ist auf der Strecke geblieben. Eine Begebenheit hat in all dem Drunter und Drüber, das seinen Lebensweg so holprig machte, zeitlebens im Unterbewussten rumort. Der Vater, Küfermeister in einer südbadischen Kleinstadt, kehrt bereits im ersten Kriegsjahr schwer verwundet, kriegsuntauglich und desillusioniert zurück nach Hause. Er macht aus seiner Abneigung gegen den NS-Staat keinen Hehl. In der Werkstatt, am Wirtshaustisch sagt er, was er über Adolf Hitler und »seine Bande« denkt: »Die müssen wieder weg.« Der Ortsgruppenleiter verwarnt ihn, aber er lässt sich nicht mundtot machen und bringt mit seiner Renitenz sich und seine Familie in existenzbedrohende Schwierigkeiten und sich schließlich ins Gefängnis. Nach Kriegsende drängen auch jene wieder zur Geltung, die das Leben des Vaters beschädigt haben, der Lehrer zum Beispiel. Damit wird er nicht fertig. Er hält sich nun mehr und mehr im Wirtshaus auf, kommt ins Saufen, zerstört die Familie. Der Sohn, der Ich-Erzähler des Romans, ist ein introvertiertes, leicht versponnenes, überängstliches Kind, das unter der Unbesonnenheit und gelegentlichen Brutalität des Vaters leidet und viele Stunden im Luftschutzkeller verbringt, auch wenn es keinen Fliegeralarm gibt. Die Großmutter tröstet ihn, wenn seine Angst vor dem Vater übermächtig wird. Oben in der Mansarde hört er, wenn der Vater betrunken nach Hause kommt und in der Küche mit Geschirr um sich wirft.

Osburg Verlag 2022, 160 Seiten, € 22,00 (D), 22,60 (A)
ISBN: 978-3-95510-275-3
 
 

Buchtipp: Clare Mackintosh
 
Buchtipp: Clare Mackintosh "Die letzte Party"
Übersetzt von: Sabine Schilasky

Ein rätselhafter Mord am Silvesterabend sorgt für subtile Spitzenspannung im neuen Krimi von Bestsellerautorin Clare Mackintosh

Silvester weckt bei uns Erinnerungen an Feuerwerk, Sekt und rauschende Partys. Für die Bewohner des Dorfes Cwm Coed an der englisch-walisischen Grenze gehört auch das traditionelle Neujahrschwimmen zu einem gelungenen Jahreswechsel. Doch auch wenn sich niemand an den Beginn der Tradition erinnert, wird niemand das diesjährige Schwimmen vergessen: Der Mord an Rhys Lloyd wird die Erinnerungen überschatten.

"Die letzte Party" ist der Auftakt der ersten Krimireihe von Bestsellerautorin Clare Mackintosh. Hierfür wählt die ehemalige Kriminalpolizistin ein besonders atmosphärisches Setting: Silvesterabend in einer walisischen Kleinstadt, direkt an der englischen Grenze. Am Abend feiern alle ausgelassen in den neuen Ferienhäusern der reichen Engländer, am nächsten Morgen treibt die Leiche des Gastgebers Rhys Lloyd im See.

Für die Ermittlerin Ffion Morgan bedeutet dies: Ein Dorf voller Verdächtiger – die zugleich ihre Nachbarn, Freunde und Familie sind. Noch dazu muss sie sich mit dem englischen Ermittler Leo Brady arrangieren. Eine pikante Situation, denn die beiden haben sich erst kürzlich unter falschem Namen in einer ganz anderen Situation "kennengelernt". Und schon nach den ersten Verhören wird beiden klar, dass weder die reichen Hausbesitzer noch die Dorfbewohner mit dem Opfer viel am Hut hatten. Sie alle haben ein Motiv. Und niemand sagt wirklich die Wahrheit, auch Ffion nicht. Aber wer von ihnen lügt, um einer Verhaftung zu entgehen?

In einem Dorf, in dem jeder jeden kennt, drohen ihre Ermittlungen weit mehr als einen Mord aufzudecken. Gekonnt leitet Clare Mackintosh die Leser*innen von einem Twist zum nächsten. Der Konflikt zwischen den grummeligen Walisern und den neureichen Engländern bietet immer wieder Zündstoff vor dem Hintergrund dieser düsteren und eisigen, waliser Landschaft.

Verlag Knaur 2022, 496 Seiten,€ 15,99 (D)
ISBN: 978-3-426-22800-5
 
 

Eva-Maria Schnurr  und Frank Patalong (Hrsg.)
 
Eva-Maria Schnurr und Frank Patalong (Hrsg.) "Deutschland, deine Kolonien"
Geschichte und Gegenwart einer verdrängten Zeit

Deutschland – eine Kolonialmacht? Die Legende von der zaghaften kleinen Möchtegern-Kolonialmacht, die sich zivilisierter betragen hat als andere, kommt allmählich ins Wanken. Und das zu Recht, denn das deutsche Kaiserreich beutete kolonisierte Länder in Afrika, in China oder der Südsee nicht weniger gierig und gewalttätig aus als andere Kolonialmächte.

Dieses Buch zeichnet den deutschen Kolonialismus von den Anfängen nach und bietet anhand eindrücklicher Zeitzeugenberichte und Abbildungen Einblicke in den Alltag in den kolonisierten Ländern. Vor allem aber zeigt es, wie andauernd die Folgen des deutschen Kolonialismus zu spüren sind und warum eine breite gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dieser Epoche überfällig ist.

DVA 2022, 256 Seiten, € 22,00(D), 22,70 (AD) / SFr 30,50
ISBN 978-3-421-07002-9
 
 

Buchtipp: Michaela Axt-Gadermann
 
Buchtipp: Michaela Axt-Gadermann "Der Abnehmkompass"
Diäthürden überwinden und dauerhaft abnehmen

Abnehmen ist eine Wissenschaft für sich und nur die wenigsten von uns sind Experten darin. Schnell verirrt man sich hoffnungslos im Diät-Dschungel. Doch für jeden gibt es einen individuellen Pfad zum Wohlfühlgewicht. Deshalb kann nur ein Ernährungsprogramm, das die unterschiedlichen individuellen Aspekte berücksichtigt, langfristig erfolgreich sein. Keine Diät tut jedem gut. Bisher hat diese Erkenntnis aber noch keinen Eingang in Diäten gefunden. Der Abnehmkompass ist Ihr persönlicher Guide raus aus dem Diätchaos. Mit seiner Hilfe können Sie Ihr ganz eigenes Gewichtsprofil bestimmen und herausfinden, was Sie am Abnehmen hindert. Tests, Checklisten, und Empfehlungen für Laboruntersuchungen sowie individuelle Empfehlungen für Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel und Lebensstil unterstützen Sie bei der Suche nach Ihren ganz persönlichen Diätbremsen und zeigen den Weg zu einem für Sie gesunden Gewicht.

Die Autorin Dr. Michaela Axt-Gadermann ist Medizinerin und Professorin für Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg. Dort erforscht sie unter anderem die vielfältigen Zusammenhänge zwischen Darmbakterien und Gesundheit. 2018 hat sie das lizensierte Online-Ernährungscoaching „Gesund mit Darm“ entwickelt, das von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst wird. Weitere Themen, über die die Medizinerin regelmäßig schreibt, sind Ernährung, Hauterkrankungen und Better Aging. Michaela Axt-Gadermann lebt mit Mann und Kindern in der Nähe von Fulda.

Mehr Informationen zum Thema „Darm“ finden Sie auch auf ihrer Internetseite www.gesund-mit-darm.de.

Verlag Südwest 2022, 336 Seiten, € 22,00 (D), 22,70 (A) / SFr 30,90
ISBN 978-3-517-10096-8
 
 

Buchtipp: Mojib Latif
 
Buchtipp: Mojib Latif "Heißzeit"
Mit Vollgas in die Klimakatastrophe - und wie wir auf die Bremse treten

Ein flammender Appell: Dass unser Umgang mit fossilen Brennstoffen zu einer Erwärmung des globalen Klimas führt, ist seit Jahrzehnten bekannt. Doch anstatt endlich den Anstieg der weltweiten Temperatur zu begrenzen, steigern wir unseren Ausstoß von CO2 noch. Angesichts populistischer Regierungen, die den Klimawandel wider besseres Wissen leugnen, aber auch Bewegungen wie Fridays for Future, ergreift der prominente Klima- und Meeresforscher Mojib Latif noch einmal das Wort. Sein Credo: Die Physik lässt nicht mit sich verhandeln. Mit der Natur kann man keine Kompromisse schließen. Und: Schnelles Handeln ist nötig. Nüchtern und gut verständlich präsentiert Latif die Fakten. Ein flammender Appell, diese Fakten endlich ernst zu nehmen. Mit einem Sonderkapitel zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf unseren Umgang mit dem Klimawandel.

Der Autor Mojib Latif, geb. 1954, ist Professor am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und wurde im Jahre 2000 mit dem »Max-Planck-Preis für öffentliche Wissenschaft« ausgezeichnet. Er ist Meteorologe und Verfasser zahlreicher Veröffentlichungen zum Klimawandel.

Verlag Herder 2020, 224 Seiten, € 20,00
ISBN: 978-3-451-38684-8
 
 

Buchtipp: Orlando Figes:
 
Buchtipp: Orlando Figes: "Eine Geschichte Russlands"
Übersetzt von Norbert Juraschitz

Mitreißend, prägnant und menschlich berührend erzählt Orlando Figes die Geschichte Russlands. Dabei entfaltet er das große Panorama der russischen Seele: von unsterblichen Mythen über die großartigen kulturellen Leistungen bis zur Weltmachtpolitik des 20. Jahrhunderts und unserer Gegenwart. Eine unerlässliche Lektüre für alle, die dieses uns noch immer fremde und rätselhafte größte Land der Erde verstehen wollen.

In einer packenden Reise durch die Zeit erzählt Orlando Figes, wie die Russen sich selbst erlebten und wie sie sich im Laufe ihrer Geschichte immer wieder neu erfanden: Er ergründet ihre Anfänge als Jäger und Sammler und schildert das Leben der Bauern Russlands im ersten nachchristlichen Jahrtausend. Souverän lässt er die Jahrhunderte der Monarchie und deren Ende Revue passieren – das Zarenreich, den Totalitarismus nach der Oktoberrevolution 1917 und die Perestroika Gorbatschows bis hin zu Wladimir Putins Krieg.

Feinsinnig deutet der Autor die Mythen, Ereignisse und Ideologien der langen russischen Geschichte, die das Denken und Handeln des größten Landes der Erde geleitet und der Stützung von Regimen bis heute gedient haben: die Notwendigkeit einer Autokratie, um den riesigen russischen Raum zu beherrschen; die Verehrung des »Heiligen Zaren«; der Glaube an einen russischen kollektivistischen Geist; und das Schwanken zwischen Russlands europäischem und eurasischem Charakter. Eine brillant geschriebene Gesamtdarstellung: Meisterhaft versteht es Figes, die zentralen Aspekte und Facetten der russischen Geschichte so herauszuarbeiten, dass sich ihre ganze innere und äußere Dramatik offenbart – von den Anfängen bis zum Krieg in die Ukraine.

Verlag Klett-Cotta 2022, 2. Auflage, 448 Seiten, € 28,00 (D), 28,80 (A)
ISBN: 978-3-608-98455-2
 
 

Buchtipp: Cohen / Knapp / Könne
 
Buchtipp: Cohen / Knapp / Könne "Queer im Leben!"
Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in Geschichte und Gegenwart der Rhein-Neckar-Region
Herausgegeben von Ulrich Nieß

Dieses Buch berichtet von queerer Emanzipation, aber auch von Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung. Über viele Jahrhunderte waren Menschen, die heute als schwul, lesbisch, bi, trans*, inter*, queer bezeichnet werden, der Stigmatisierung und Verfolgung ausgesetzt. Davon betroffen waren auch viele Menschen aus der Rhein-Neckar-Region.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzten sich einige von ihnen öffentlich für Anerkennung und Gleichberechtigung ein und wirkten an der Entstehung erster Communities mit. Diese wurden im Nationalsozialismus brutal zerschlagen. Die staatliche Verfolgung erreichte ihren traurigen Höhepunkt. Doch auch in der Bundesrepublik Deutschland blieb sie zunächst bestehen.

In den letzten Jahrzehnten entwickelte sich eine Emanzipationsbewegung, die deutliche Fortschritte bei der Gleichberechtigung queerer Menschen erzielte und die Sichtbarkeit verschiedener Formen sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität erhöhte. Auf breiter Quellenbasis stellt die Studie die Geschichte und Gegenwart queeren Lebens in der Rhein-Neckar-Region und ihren Zentren Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen vor.

Die beigefügte DVD von Ali Badakhshan Rad, Wolfgang Knapp und Dana-Livia Cohen ergänzt die Publikation durch eine Filmdokumentation, in der Ausschnitte aus Fernsehsendungen und Reportagen sowie aktuelle Zeitzeug*innenberichte und Statements zusammengeführt werden.

Verlag Regionalkukltur 2022, 344 Seiten, € 29,80 (D)
Schriftenreihe MARCHIVUM, Band 9
ISBN 978-3-95505-355-0
 
 

Buchtipp: François Lelord
 
Buchtipp: François Lelord "Zwei Schwalben in Paris"
Übersetzt von Ralf Pannowitsch

In zehn fabelhaften Geschichten erzählt François Lelord von Menschen, Tieren und der Natur, die nicht nur unseren Fortbestand sichert, sondern auch der Schlüssel zu unserem Glück ist. Humorvoll und lebensklug lässt Lelord Hunde, Schwalben und Schuppentiere zu Wort kommen und hat dabei stets unsere menschliche Wesensart, unser Streben nach einem guten Leben und unseren Umgang mit dem Planeten im Blick.

Der Autor François Lelord, geboren 1953, studierte Medizin und Psychologie in Frankreich und Kalifornien. Eines Tages schloss er seine Praxis in Paris, um zu reisen und für sich und seinen Leserinnen und Lesern Antworten auf die wirklich großen Fragen des Lebens zu finden. »Hectors Reise« und die folgenden sieben Romane um den Psychiater Hector und seine Suche nach dem Glück eroberten ein Millionenpublikum. François Lelord lebt mit seiner Familie in Paris.

Verlag Penguin 2022, 208 Seiten, € 20,00 (D), 20,60 (A) / SFr 28,90
ISBN 978-3-328-60233-0
 
 



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