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Hörspieltipps
| | | Hörspieltipp: Kaiser Wilhelm Overdrive Remix | Hörstück von Andreas Ammer und FM Einheit
Musik und Realisation: Andreas Ammer/FM Einheit
(Produktion: BR 1991/95)
Länge: 22 Minuten
Allgemein gefasst, bedeutet Remix eine Neumischung eines Titels auf der Basis des Mehrspur-Originals, wobei der Titel zerlegt werden kann und von Grund auf mit hinzu gemischten Klangeffekten, Neueinspielungen von Instrumenten sowie einer weitreichenden klanglichen Veränderung des vorhandenen Materials neu zusammengesetzt wird. Manchmal erscheinen über ein Dutzend Versionen von einem Song, die dann an die DJs gehen. “Unseren Kaiser Wilhelm” tanzbar machen und trotzdem die kritische Perspektive bewahren? Dem Duo Ammer/Einheit ist das gelungen. Sie haben sich das O-Ton-Hörspiel “Kaiser Wilhelm Overdrive” von 1991, das aus Tondokumenten aus den Jahren bis 1918 bestand, erneut vorgenommen. Im digitalen Remix rauscht noch einmal die grammofonische Mobilmachung Kaiser Wilhelms vorbei und wird das Tonstudio zur Fälscherwerkstatt, die dem deutschen Kaiser Sätze wie “es muss denn das Ross nun entscheiden” in den Mund legt – mit einer schnellen und lauten Musik. Und der letzte Kastrat singt auch noch dazu.
SWR2 Extra: Der Erste Weltkrieg
Donnerstag, 17.04.2014, 22.03 Uhr, SWR2 Hörspiel-Studio
Im Anschluss:
”Eingedenken” (8+9/20)
Installation in 20 Teilen für Radio und Web von Christoph Korn nach Walter Benjamins “Über den Begriff der Geschichte”
(Produktion: SWR 2014)
”Eingedenken” mit Video steht nach der Sendung zum Download auf: SWR2.de/hoerspiel | Mehr | | | |
| | | | Hörspieltipp: Die Entfernung der Amygdala | Von Markus Orths nach seinem gleichnamigen Theaterstück
Regie: Silke Hildebrandt
(Produktion: SWR 2014)
Länge: 56 Minuten
Nina Krohn wird sterben. Ihre Neurochirurgin Anne Buber gibt ihr ein halbes Jahr. Ein eigentlich inoperabler Tumor. Es sei denn, man würde Ninas Amygdala gleich mit entfernen, jenen Ort im Gehirn, in dem – laut neurowissenschaftlicher Forschung – unter anderem die Angst “entsteht”. Ohne Amygdala aber würde Nina ein gefühlstotes, betäubtes Leben führen. Ninas Angst droht sie zu ersticken. Sie weiß nicht, wie sie es ihrem Mann sagen soll: Paul Bernstein, einem eigenbrötlerischen Philosophen. Sie schafft es nicht allein und bittet ihre Ärztin Anne, sie bei diesem Gang zu begleiten. Die Situation spitzt sich zu, als die Neurochirurgin in Ninas Mann jenen Philosophen erkennt, mit dem sie nach einem Symposium eine wilde Nacht verbracht hat. Und dann sind da noch der Sargverkäufer Gernot, in dessen “Kiste” Nina steigt, weil sie alles über den Tod herausfinden will; Ninas Mutter Ilse, die pausenlos spricht, ohne dass man sie gefragt hätte; sowie das Smartphone Galaxy mit Sprechfunktion, ein sehr moderner Gott der Technik, der fast nie um eine Antwort verlegen ist. In seiner “komischen Tragödie” nähert sich Markus Orths dem Phänomen des Todes aus fünferlei Perspektive: als existenzielles Drama, als burleske Farce über das Geschäft mit dem Sterben, als Boulevardkomödie der Verdrängung, sowie im Widerstreit des naturwissenschaftlichen und philosophischen Diskurses. Dieser Genre-Mix seziert die Vielzahl der Möglichkeiten, mit denen wir dem eigenen Ende ins Gesicht schauen – oder eben nicht.
Ursendung
Sonntag, 13.04.2014, 18.20 Uhr, SWR2 Hörspiel am Sonntag
Dieses Hörspiel steht nach der Ursendung als Download auf: SWR2.de/hoerspiel | Mehr | | | |
| | | | Hörspieltipp: Weltkrieg in Ingersheim | Von Josephine und Clara Bohn
Mit Christoph König
”Am Montag, den 17. August kam spät abends ein Soldat zu uns. Er bat uns um eine Welle Stroh, denn sie mussten unter argem Regen bei den Kanonen Wache halten. Er klagte uns seinen Hunger. Wir bereiteten ihm deshalb etwas zu. Noch drei weitere Brüder von ihm sind im Feld. Von der ganzen Familie hatte er keine Nachricht.”
Zwei Schwestern aus Ingersheim im Elsass, Josephine und Clara Bohn, haben von 1914 bis 1919 gemeinsam Tagebuch geführt. Bei Kriegsausbruch waren sie 9 und 13 Jahre alt. Sie schrieben auf lose Heftseiten, auf Packpapier, Kalenderblätter … Diese Aufzeichnungen sammelten sie in einem Schuhkarton, und den gibt es bis heute.
Samstag, 12.04.2014, 18.40 Uhr, SWR2 Spielraum – Die Geschichte
Die Geschichte steht nach der Sendung ein Jahr zum Download unter www.kindernetz.de/spielraum. | Mehr | | | |
| | | | Hörspieltipp: Die Katze des Libanesen | Kriminalhörspiel von John von Düffel
Mit: Marion Breckwoldt, Markus Meyer, Katharina Matz u. a.
Regie: Christiane Ohaus
(Produktion: Radio Bremen 2014)
Länge: ca. 54 Minuten
Nach einem Blutbad in einer Bremer Wohnung ist Hauptkommissarin Evernich ratlos. Niemand will etwas gesehen oder gehört haben. Doch es gibt zwei Überlebende der Tat: einen traumatisierten Schwerverletzten ohne Erinnerung und eine Katze. Da niemand das Tier kennt, landet es bei Staatsanwalt Dr. Gröninger. Während sich Kommissarin Evernich in den Fängen eines mächtigen libanesischen Clans verstrickt und dabei ihr Leben riskiert, bringt Gröninger die Katze zu Evernichs Mutter. Diese entpuppt sich als Tierkennerin. Mit ihrer Hilfe gelingt es Gröninger, das Tier zu verstehen.
ARD Radio Tatort
Freitag, 11.04.2014, 22.33 Uhr, SWR2 Krimi
sowie Samstag, 12.04.2014, 21.03 Uhr, SWR4
Diese Folge steht ab Montagabend nach der Sendung vier Wochen zum Download auf: www.radiotatort.ard.de. Auch als Podcast abonnierbar! | Mehr | | | |
| | | | Hörspieltipp: Eingedenken (1-7/20) | Installation in 20 Teilen für Radio und WEB von Christoph Korn
Unter Verwendung von Walter Benjamins Text “Über den Begriff der Geschichte”, Teil 1-20
Realisation: Christoph Korn
(Produktion: SWR 2014/Ursendung)
Einführung: Manfred Hess
”Eingedenken” mit Video steht nach der Sendung als Download auf: SWR2.de/hoerspiel
Länge: 50 Minuten
Walter Benjamins “Über den Begriff der Geschichte” (1940) besteht aus 20 kurzen, formal zwischen Prosadichtung und Essay stehenden Texten. Sie ziehen eine Linie, die die Auslöschung menschlicher Erfahrungsräume von den Materialschlachten des Ersten Weltkriegs bis hin zu faschistischen Massenbewegungen umkreist. Der Erste Weltkrieg wird hier nicht als Solitär begriffen, sondern als Konsequenz eines negativen Geschichtsprozesses, der in der Moderne, d.h. im Kapitalismus gründet. Benjamin setzt gegen den leeren Erfahrungsraum emphatisch den Begriff des geschichtlichen “Eingedenken”. Die Texte scheinen so auf als Zeugnis seiner Sehnsucht nach Sprachwerdung der/des in der Geschichte Unterdrückten wie seiner Sehnsucht nach “messianischer Erlösung”. Auf der Flucht vor den Nazis nahm sich Benjamin am Ende seines Fluchtwegs vom französischen Dorf Banyuls sur-Mer hin zum spanischen Grenzort Portbou das Leben. Im Reisegepäck: der Text. Er erschien 1942 in den USA, herausgeben von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer. Diese Druckfassung liegt der Installation zugrunde. Christoph Korn geht den etwa fünfstündigen Fluchtweg über die Pyrenäen mit dem Mikrofon nach. Dieser führt über verkehrsreiche Straßen und einschlägige Wanderwege bis in unwegbares Gelände mit grandiosen Naturausblicken. Während des Weges spricht Korn die 20 Texte ein. Nach jeder 5-minütigen Teilstrecke mit Text folgt ein 5-minütiger Kamerablick zurück auf den bereits beschrittenen Weg.
SWR Extra: Der Erste Weltkrieg
Donnerstag, 10.04.2014, 22.03 Uhr, SWR2 Hörspiel-Studio
(Die Audio-Teile 8 bis 20 senden wir in den folgenden Wochen jeden Donnerstag im Anschluss an das Hörspiel-Studio; die Videos sind nur im Netz abrufbar.) | Mehr | | | |
| | | | Hörspieltipp: Die letzten Tage der Menschheit | Nach der Tragödie von Karl Kraus
Mit: Ursula Langrock, Fränze Roloff, Kurt Buecheler, Wolfgang Büttner, Stephan Hermlin, Siegfried Lowitz u.v.a.
Komposition: Wolfgang Rudolph
Hörspielbearbeitung: Stephan Hermlin
Regie: Theodor Steiner
(Produktion: HR 1947/64)
Länge: 206 Minuten
Genau einen Monat nachdem der österreichisch-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajewo durch serbische Nationalisten ermordet wurde, eröffnete am 28.7.1914 die k.-u.-k-Monarchie gegen Serbien den Krieg, der binnen Tagen mit dem Eintritt Deutschlands, Frankreichs, Russlands und Englands zum Ersten Weltkrieg sich ausweitete. Die Handlung, in 100 Szenen und Höllen führend, ist unmöglich, zerklüftet, heldenlos. “Die letzten Tage der Menschheit”, 1922 als Buch erschienen, haben heute ihren unbestrittenen Platz als eines der größten und genauesten Zeitbilder unseres Jahrhunderts – Panorama des Ersten Weltkrieges, Pandämonium und Apokalypse in einem. Karl Kraus hielt sein mehr als 700 Seiten umfassendes Stück für unaufführbar; trotzdem gab es viele Versuche, dies immer wieder aktuelle Werk in Teilen zu bewältigen und für die Gegenwart nutzbar zu machen. Diese Fassung basiert auf der berühmten Aufnahme aus dem Jahr 1947. Damals wurde eine öffentliche Aufführung live aus dem großen Sendesaal des Funkhauses übertragen; die alte Aufnahme wurde 1964 noch einmal für eine Hörspielsendung überarbeitet.
SWR2 Extra: Der Erste Weltkrieg
Sonntag, 06.04.2014, 20.03 Uhr, SWR2 Hörspiel am Sonntag | | | | |
| | | | Hörspieltipp: Flaschengeist und Tintenwelt | Von Cornelia Funke
Mit Eva Schramm
Bei Titeln wie “Drachenreiter”, “Herr der Diebe”, “Tintenherz” oder “Reckless” wissen lese- und hörbegeisterte Kinder gleich, wer das Buch geschrieben hat – Cornelia Funke. Sie ist mit weltweit über 20 Millionen verkauften Exemplaren die international erfolgreichste und bekannteste deutsche Kinderbuchautorin. Cornelia Funke kam zum “Ohrenspitzertag 2014” nach Mainz – und fünf Schulklassen aus Rheinland-Pfalz konnten dabei sein. Wir senden die schönste der Geschichten, mit denen die weltweit bekannte Autorin die Kinder dort begeisterte.
Ohrenspitzer ist eine Initiative, die in enger Zusammenarbeit mit SWR2 Spielraum Kinder vom “einfachen Zuhören” bis zum Gestalten eigener Hörspiele begleitet – mit Hörbögen, Hörkoffern für die Schulen und Ohrenspitzer-Veranstaltungen. Mehr darüber unter www.ohrenspitzer.de.
Samstag, 05.04.2014, 18.40 Uhr, SWR2 Spielraum – Die Geschichte | | | | |
| | | | Hörspieltipp: Requiem - oder Wo sollen wir denn fliehen hin | Hörspiel von Kristina Handke
Mit: Thomas Thieme, Hille Darjes und Hubert Schlemmer
Musik: Rainer Lille
Regie: Heinz Hostnig
(Produktion: HR 1995)
Länge: 35 Minuten
Irgendwo auf dem Land, vielleicht im Osten Deutschlands. Der Pfarrer hat eine Familie beerdigt: zuerst die Mutter, dann den Vater, jetzt das Kind. Ein Geheimnis scheint auf den Verstorbenen zu lasten, das vielleicht mit der vergilbten Fotografie einer schönen Frau zusammenhängt. Der Pfarrer ahnt, er hätte beistehen können. Aber aus Gleichgültigkeit und Scheu hat er nicht gefragt. Ist auch er schuldig geworden? Er erinnert die Worte der Frau und des Mannes, in denen ihre Todessehnsucht Ausdruck findet, ohne das Schweigen über den Makel ihrer Ehe und des Kindes zu brechen. Und so folgte einer dem anderen.
Donnerstag, 03.04.2014, 22.03 Uhr, SWR2 Hörspiel-Studio | | | | |
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