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Museums - und Ausstellungstipps

 
Ausstellungstipp: Der Olivenbaum in Palästina - Ein Baum erzählt Geschichte
Photoausstellung von Nasser Soumi

Kooperation mit der Stadtbibliothek Freiburg

vom 16.7.15 bis 15.8.15 in der Stadtbibliothek Freiburg

Vernissage am Donnerstag, 16.7.15, 19.30 Uhr
mit Einführungsvortrag des Künstlers, arabischer Musik und kulinarischen palästinensischen Köstlichkeiten
Mit seinen Photographien erzählt Nasser Soumi die Geschichte des Olivenbaums, eines Baumes, der wie kein anderer verehrt wird.
Seit Urzeiten wird die palästinensische Zivilisation vom Olivenbaum - dem Baum des Lichts, wie die Bauern ihn nennen - geprägt. Der Künstler illustriert die Geschichte dieses Baumes im Lauf der Jahrtausende und zeigt seine zentrale Rolle sowohl in der palästinensischen Kulturlandschaft als auch in historischen Mythen und Legenden, die von Generation zu Generation überliefert wurden.
Die wichtige kulturgeschichtliche Bedeutung der Olive als Genuss-, Schönheits- und medizinisches Heilmittel wird in der Ausstellung ebenso herausgearbeitet wie die Bedeutung des Olivenbaums für die palästinensische Wirtschaft. Kulinarische Kultur, Kosmetikprodukte und Kunsthandwerk sind ohne den Olivenbaum undenkbar.
Der Olivenzweig gilt von jeher als Symbol des Friedens. Doch mehr als 1,5 Millionen palästinensische Olivenbäume wurden seit 1967 durch israelische Siedler und Militär entwurzelt, verbrannt und zerstört. Der Künstler analysiert anhand von Zahlen und Texten, die Ursachen und Konsequenzen der Zerstörung der für die Palästinenser lebenswichtigen Bäume.

Nasser Soumi wurde 1948 in Palästina geboren. Er studierte zunächst an der Ecole des Beaux-Arts in Damaskus, später an der Ecole Nationale des Beaux-Arts in Paris. Er lebt und arbeitet seit 1980 in der französischen Hauptstadt. Zweimal ist er bei der Biennale in Kairo ausgezeichnet worden. 2006 erhielt er die Medaille der fünf Kontinente der UNESCO.
 
 

 
Ausstellungstipp: TOTER WINKEL
Eine Ausstellung mit Malerei, Zeichnungen, Skulptur, Objekten, Installationen und Videos.
12. Juli – 07. August 2015
im T66 kulturwerk
Talstrasse 66, 79102 Freiburg

Ausstellungseröffnung am Freitag, den 10. Juli, 20 Uhr

TOTER WINKEL
Künstlerisches Material, das seitlich/beside entsteht, tritt wenig in den Fokus. Ausgehend von ihren Schwarzglas-Produktionen aus bildvorbereitenden Skizzen (seit 2009) stellt STAMM mit ihrer Ausstellung TOTER WINKEL Fragen zum Unfertigen – Fragen, die um die Komplexe: Blinder Fleck, Toter Winkel, Ungesehenes, Verstecktes etc. kreisen, allesamt Geisterfragen, die der Kunst eingefaltet sind und selten offensichtlich ins Auge fallen.
Natürlich sind solche Prozesse wertvoll, möglicherweise wichtiger als die vollendete Arbeit, möglicherweise spielen aber gerade diese experimentellen Prozesse tief hinein in die endgültige Form des Kunstwerks.
In einem installativen Parcours, der generationen- und zeitübergreifend angelegt ist, werden visuelle Bezüge angespült, ohne die ausgestellten Arbeiten erklären zu wollen.

Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler:
Chao-kang Chung
Thomas Hauser
Juli Lee
Lin May Saeed
Ulrike Müller
Lorenzo Pompa
Gerhard Richter
Fiona Rukschcio
STAMM
Artur Stoll
Peter Wächtler
Robert Wilson

Öffnungszeiten der Ausstellungen
Do. Fr. und So. 14 bis 18 Uhr
und nach Voranmeldung
mobil 0174 - 303 60 46
t66-kulturwerk@t-online.de
 
 

 
Cartoon-Werkstatt im Museum für Neue Kunst
am 8./11./12. Juli, 14 bis 16.30 Uhr

In der Ausstellung „Peter Gaymann. Kunst kommt von Kaufen“
ist in den nächsten Tagen eine offene Cartoon-Werkstatt
geboten. Studierende der Pädagogischen Hochschule
Freiburg verraten Tipps und Tricks zum Zeichnen und laden
alle Interessierten ein, kreativ zu werden. Die CartoonWerkstatt
findet am Mittwoch, 8. Juli, am Samstag, 11. Juli
und am Sonntag, 12. Juli, jeweils von 14 bis 16.30 Uhr im
Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, statt. Die
Teilnahme kostet den regulären Museumseintritt von 7 Euro.
 
 

 
Veranstaltungstipps der Freiburger Museen von 6. bis 12. Juli (KW 28)
Dienstag, 7. Juli, 12.30 Uhr
Mit dem Restaurator durchs Museum
Chef-Restaurator Christoph Müller referiert am Dienstag, 7.
Juli, um 12.30 Uhr über das Thema „Inventarnummern und
was sie verraten“. Die Kurzführung findet im
Augustinermuseum am Augustinerplatz statt. Die Teilnahme
kostet den regulären Eintritt von 6 Euro.


Dienstag, 7. Juli, 19 Uhr
Vortrag: Frauen zwischen Recht und Realität
Die Organisation Anwältinnen ohne Grenzen lädt am
Dienstag, 7. Juli, um 19 Uhr zu einem Vortrag ins Museum
Natur und Mensch, Gerberau 32, ein. Mandana Knust,
Nirmala Conjeevaram und Beatrice Schrade referieren über
das Thema „Frauen zwischen Recht und Realität in Iran,
Indien und Afghanistan“. Der Eintritt kostet 3 Euro.


Mittwoch, 8. Juli, 12.30 Uhr
Mittagsführung im Colombischlössle
Das Archäologische Museum Colombischlössle, Rotteckring
5, bietet am Mittwoch, 8. Juli, eine Kurzführung durch die
Dauerausstellung an. Die Veranstaltung beginnt um 12.30
Uhr, die Teilnahme kostet den regulären Eintritt von 3 Euro

Donnerstag, 9. Juli, 12.30 Uhr
Kunsteinkehr zu Max Pechstein
Um den Künstler Max Pechstein dreht sich eine Kurzführung
im Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, am
Donnerstag, 9. Juli, um 12.30 Uhr. Die Anregungen können
anschließend in der entspannten Atmosphäre des
Museumscafés diskutiert werden. Die Teilnahme kostet den
regulären Eintritt von 3 Euro.

Freitag, 10. Juli, 12.30 Uhr
Freiburger Kurzgeschichten
Museumsleiter Peter Kalchthaler lädt am Freitag, 10. Juli, um
12.30 Uhr zu einer Kurzführung über die Zähringer ins
Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30, ein. Die
Teilnahme kostet den regulären Eintritt von 3 Euro.

Samstag, 11. Juli, 15 Uhr
Führung: Horst Kerstan. Keramik der Moderne.
Ausstellungskuratorin Maria Schüly führt am Samstag, 11.
Juli, um 15 Uhr durch die große Werkschau „Horst Kerstan.
Keramik der Moderne“. Die Veranstaltung findet im
Augustinermuseum am Augustinerplatz statt. Die Teilnahme
kostet 2 Euro zuzüglich 5 Euro Eintritt.


Sonntag, 12. Juli, 14 Uhr
Familienführung zur Keramik der Moderne
Eine interaktive Führung ist am Sonntag, 12. Juli, um 14 Uhr
im Augustinermuseum am Augustinerplatz geboten. Familien
mit Kindern ab 5 Jahren können die Sonderausstellung
entdecken und den Keramiker Horst Kerstan kennenlernen.
Die Teilnahme kostet 2 Euro, für Erwachsene kommen 5 Euro
Eintritt dazu.

Sonntag, 12. Juli, 14 bis 16 Uhr
Familiennachmittag: Ein Hauch von Gold
Familien mit Kindern ab 6 Jahren können am Sonntag, 12.
Juli, von 14 bis 16 Uhr auf eine archäologische
Entdeckungsreise gehen: Das Archäologische Museum
Colombischlössle, Rotteckring 5, lädt ein zum
Familiennachmittag rund ums Thema „Ein Hauch von Gold“.
Nach einer Führung können die Gäste einen Anhänger aus
goldenen Folien prägen. Die Teilnahmezahl ist begrenzt.
Erwachsene zahlen 6 Euro, Kinder 3 Euro.
 
 

 
Projekt "Bilder für Freiburg" des Freiburger Künstlers Helmut Friedrich
Mit der "Auswilderung" des ersten Bildes am Morgen des 15. Mai 2014 hat der Freiburger Künstler Helmut Friedrich (m:to) sein Projekt "Bilder für Freiburg" gestartet. Gegen 5:30 Uhr hat er das Bild in den Nebeneingang seines Wohnhauses im Rennweg 2 gestellt - auf der Rückseite versehen mit dem Hinweis: "Bild zu verschenken! Wenn Ihnen das Bild gefällt, nehmen Sie es an sich. Ich schenke es Ihnen." Gegen 14:00 Uhr war das Bild nicht mehr da. In den darauffolgenden Wochen und Monaten hat der Künstler nahezu wöchentlich ein Bild im öffentlichen Raum der Stadt Freiburg platziert. Während die Bilder in den ersten Monaten zwischen Herdern und der Innenstadt "ausgewildert" wurden - beispielsweise vor der Mensa im Institutsviertel der Universität, vor dem früheren Haupteingang des Josephskrankenhauses, im Stadtgarten oder am Bertoldsbrunnen - fand der Künstler auf den Winter zu einen Ort ganz in seiner Nähe, an dem er seine kleinen Bildgeschenke - meist im Format 20 x 20 cm - bei jedem Wetter gefahrlos "aussetzen" konnte: Die Telefonzelle Habsburgerstraße/Ecke Rennweg ist eine der letzten ihrer Art und und für Friedrichs Nutzung vortrefflich geeignet.

Erfreulich von Anfang an war die Tatsache, dass die Bilder allesamt, bis auf zwei, innerhalb von 24 Stunden einen neuen Besitzer gefunden hatten. Im Sommer 2014 rettete Friedrich eines seiner Bilder vor einem Gewitterregen, in dessen Fluten es zu ertrinken drohte. Im Winter lag ein Bild zerstört in der Telefonzelle, als er das nächste dort hinein stellen wollte. Am Samstag, den 4. Juli wird der Künstler nun sein 50stes Bild "auswildern".* Mit diesem Bild hat es eine besondere Bewandtnis. Es wird dem Thema "Frieden" gewidmet sein, denn Friedrich und sein Kollege Martin Schley eröffnen am selben Tag die "7. a r t freiburg - мир // frieden // paz // peace // paix " - eine Ausstellung mit Beiträgen von Menschen verschiedener Nationalitäten, die sich auf Anfrage in Texten, Bildern, Tonaufnahmen, Videos und Gesten zum Thema "Frieden" geäußert haben. Eben diesen halten die Initiatoren weltweit und neuerdings auch wieder in Mitteleuropa für stark gefährdet. Die Ausstellung wird vom 4. Juli bis zum 12. September in der galerie a r t freiburg, die Helmut Friedrich seit einigen Jahren als private "Wohnzimmergalerie" betreibt, geöffnet sein - montags zwischen 16 und 18 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung.

Die Vernissage der Ausstellung geht einher mit einem Friedensfest, zu dem die Öffentlichkeit herzlich eingeladen ist. Das besondere an dem Friedensfest ist, dass Menschen aus 11 verschiedenen Ländern, zu denen Schley und Friedrich über facebook Kontakt gesucht
haben, es den Freiburgern gleich tun werden und ihr ganz persönliches Fest auf die Beine stellen werden.

In Leipzig findet ein Gartenfest mit Familie, Freunden und Bekannten statt, in Los Angeles werden zwei Freundinnen eine Jogastunde und den anschließenden Nachmittag miteinander verbringen. Ein Kunstlehrer in Santiago de Chile malt mit seinen Schülerinnen und Schülern Friedensbilder für die Ausstellung und feiert. Darüber hinaus feiern Menschen mit aus Kolumbien, Mexiko, Kanada, Südafrika, Rumänien, Österreich und Spanien.

* Auswilderungsort: Telefonzelle Habsburgerstraße / Ecke Rennweg vor Albrecht Optik. um 9:30 Uhr am Samstag, den 4.7.2015.
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Karlsruhe: Nach eigenem Bauplan
Galerie bietet Führungen durch die Ausstellung über Friedrich Weinbrenner

Durch die Ausstellung „Friedrich Weinbrenner 1766 - 1826. Architektur und Städtebau des Klassizismus" in der Städtischen Galerie gibt es zahlreiche Führungen. Rundgänge stehen für Sonntag, 5. Juli, um 15 Uhr, Mittwoch, 8. Juli, um 11 Uhr sowie Donnerstag, 9. Juli, um 12.15 Uhr auf dem Programm. Weitere Termine sind am Freitag, 10. Juli, um 16 Uhr sowie Samstag, 11. Juli, um 15 Uhr. Auch die sonntägliche Kinderwerkstatt greift das Thema auf. Von 15 bis 16.30 Uhr lassen Mädchen und Jungen Häuser, Plätze und Straßen auf Papier und nach ihrem eigenen Bauplan entstehen.
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Augustinertag 2015 am Sonntag (5. Juli)
Kuratorium Augustinermuseum präsentiert attraktives Programm mit Führungen, Konzerten und Mitmach-Aktionen

Versteigerung: Steinkunst kommt unter den Hammer. Erlös fließt in die Sanierung des Museums

Das Kuratorium Augustinermuseum veranstaltet jährlich den
Augustinertag und lockt mit einem attraktiven Angebot an
Führungen, Konzerten und Mitmach-Aktionen alle Freundinnen
und Freunde des Museums zum Besuch. Eröffnet wird der
Augustinertag am Sonntag (5. Juli) um 11 Uhr durch den
Vorsitzenden des Kuratoriums, Christian Hodeige, und
Oberbürgermeister Dieter Salomon.


Höhepunkt ist auch in diesem Jahr eine Versteigerung, deren
Erlös vollständig in die Sanierung des Museums fließt. Als
versierter Auktionator bringt Christian Hodeige die auf höchsten
handwerklichem Niveau gestalteten Steinskulpturen unter den
Hammer.


Für ihre Steinkunst-Arbeiten ließen sich fünf Meisterschüler und
eine -schülerin der Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule sowie
zwei Schülerinnen des Kepler-Gymnasiums vom TodsündenZyklus
(Scheinwasserspeier) inspirieren, die vom Freiburger
Münster stammen und im Original im Augustinermuseum zu
bewundern sind. Die kostbaren Einzelstücke setzen sich auf
unterschiedliche Weise mit dem Thema Menschlichkeit
auseinander.


Das Kuratorium Augustinermuseum wurde 2004 als
bürgerschaftliches Gremium zur Unterstützung der Sanierung
des Augustinermuseums ins Leben gerufen. Letztes Jahr hat es
mit 200.000 Euro seine bisher höchste Spendensumme
eingeworben. Insgesamt hat das Kuratorium in zehn Jahren über
1,53 Millionen Euro Spenden erhalten.


Neben Spenden und der Versteigerung nehmen Patenschaften
dabei eine wichtige Rolle ein. Paten suchen übrigens nicht nur
einzelne Kunstwerke aus dem Museumsbestand, sondern auch
die Buchstaben, welche die künftige Fassade des
Museumsneubaus für die Graphische Sammlung an der
Salzstraße schmücken und erstmalig angeboten werden.

Zum diesjährigen Augustinertag ist ein kleines Buch erschienen,
das die Kunstwerke, die versteigert werden, sowie alle Beteiligten
am Projekt vorstellt. Der illustrierte Band ist am Augustinertag für
fünf Euro vor Ort erhältlich.


 
 

 
Peter Gaymann. Kunst kommt von Kaufen.
Austellung im Museum für Neue Kunst.

Dieses Jahr feiert das Museum für Neue Kunst sein 30-jähriges
Jubiläum – und Peter Gaymann, vielseitiger Cartoonist mit
Freiburger Wurzeln, seinen 65. Der ideale Zeitpunkt für eine
gemeinsame Geburtstagsausstellung, die die Institution
Museum und den Kunstbetrieb mit viel Humor unter die Lupe
nimmt. „Peter Gaymann. Kunst kommt von Kaufen“ läuft von
Samstag, 27. Juni, bis Sonntag, 25. Oktober.

Museum und Cartoon haben viel gemeinsam: Sie hinterfragen,
bewerten, formen und vermitteln gesellschaftliche Themen neu
und auf unterschiedliche Weise. Beide brauchen ihr Publikum,
fordern es heraus und sorgen für Überraschungen.

Mit einer solchen beginnt auch die Ausstellung: Die
Besucherinnen und Besucher starten ihren Rundgang im
Museumsshop. Vielleicht wäre eine Tasse oder ein
Schmuckstück das passende Souvenir? Aber gleich am
Anfang? Ist das nicht zu kommerziell? Peter Gaymann hat für
den Laden zahlreiche Unikate angefertigt, die sich für die
Massenproduktion eignen würden: Fan-Artikel, humorvolle
Dekors oder witzige Geschenke. Allerdings sind sie hier
einmalig und unverkäuflich. Augenzwinkernd steigt das
Museum für Neue Kunst so in die Selbstreflektion ein. Denn
längst sind die Shops fester Bestandteil in den meisten
Museen, die mit diesen Einnahmen kalkulieren müssen – auch
in Freiburg. Der Besuch der Verkaufsräume dauert manchmal
genauso lange, wie der einer Ausstellung. So funktioniert die
teils notwendige, teils überzogene Vermarktungsmaschinerie in
Institutionen, deren Inhalte eigentlich ideelle Werte sind.

Auch bei den folgenden Stationen geht es überraschend weiter:
Für die Dauer der Ausstellung hat Gaymann sein Atelier in
Köln ab- und in Freiburg wieder aufgebaut. Hin und wieder wird
er hier zeichnen. Der sonst verborgene, private Ort der
Produktion wird so öffentlich. Und auch wenn der Cartoonist
abwesend ist, gibt es viel zu entdecken. Etwa Fundstücke, die
irgendwann als Inspiration gedient haben oder dienen werden.
Oder Objekte wie Collagen, die parallel zu den Zeichnungen
entstehen. Gaymanns Sinn für skurrile Verbindungen kommt
hier zum Ausdruck.

In der Serie Reif fürs Museum widmet sich Peter Gaymann
den Themen Museum und Kunstbetrieb. Er reflektiert den
Umgang mit und die Erwartungen an die Kunst, hinterfragt die
Rolle von Künstlerinnen und Künstlern, Sammlerinnen und
Sammlern. Dabei charakterisiert er mit spitzer Feder
unterschiedliche Typen. Er pointiert die Absurditäten des
Kunstmarktes und beobachtet die Museumsbesucher. Zu sehen
sind sowohl Originalzeichnungen als auch vergrößerte
Reproduktionen.


Die Cartoons am laufenden Meter zeigen Endloszeichnungen
auf langen Papierbahnen, bei denen ein Thema ins nächste
übergeht. Sie sind, in handliche Meterware zerteilt, tatsächlich
käuflich. Wie verändert es den Ausstellungsbesuch, wenn man
eine Originalzeichnung erwerben und mit nach Hause nehmen
kann?


Bei den 99 Cartoons sind die Arbeiten von Zeichnerinnen und
Zeichner aus hundert Jahren Cartoongeschichte zu sehen.
Trotz ihrer Unterschiede haben sie ein gemeinsames Thema:
Die Kunst und ihre Produktion, Rezeption und Vermarktung.
Sichtbar sind zunächst nur die Texte. In der Trennung vom Bild
erscheinen sie unverständlich oder gar absurd. Erst wenn man
einen Text aktiv mit einem Scanner einliest, wird der
vollständige Cartoon an die Wand projiziert. Gewöhnlich liest
man Cartoons allein. Hier aber geht es um das gemeinsame
Schauen und Beobachten der Reaktionen anderer Gäste.


In der offenen Cartoon-Werkstatt können die Besucherinnen
und Besucher selbst kreativ werden. Tipps und Tricks geben
Studierende der Pädagogischen Hochschule Freiburg zu
festgelegten Zeiten. In Workshops kann das Know-how vertieft
werden.

Natürlich dürfen auch Peter Gaymanns Cartoonbücher nicht
fehlen. Seit den frühen siebziger Jahren hat er über siebzig
davon veröffentlicht, in der Ausstellung sind sie alle vereint zu
sehen. Seinen Beruf als Sozialpädagoge hatte er damals an
den Nagel gehängt, um als freiberuflicher Cartoonist zu
arbeiten. Populär sind heute vor allem sein Markenzeichen, das
Huhn, und die „Paarbeziehungen“ aus der Frauenzeitschrift
Brigitte. Daneben greift Gaymann immer wieder neue,
gesellschaftlich viel diskutierte Themen wie Demenz und
Burnout auf und begegnet ihnen mit einer unerwarteten,
befreienden Pointe.


Alle ausgestellten Cartoons wurden vom Comicspezialisten
Ulrich Pröfrock ins Englische und Französische übersetzt. Ein
umfangreiches Veranstaltungsprogramm begleitet die Schau.
Der Buchungsservice informiert unter Telefon 0761 / 201-2501
oder per Mail an museumspaedagogik@stadt.freiburg.de über
Führungen und Angebote für Schulen, Kindergärten und
inklusive Gruppen.


An der Gestaltung der Ausstellung haben das Schweizer
Architekturbüro HHF Architekten und die Kölner
Traditionsschreinerei Engels & Boisserée mitgewirkt.


Das Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, ist dienstags
bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 7
Euro, unter 18 Jahren und mit Museums-Pass-Musées ist er
frei.
 
 



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