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Buchtipps
| | | Buchtipp: Hervé Le Tellier "Neun Tage in Lissabon" | Die Liebe und die Eifersucht
Lissabon, 1985: Vincent Balmer, ein französischer Journalist, und der Fotograf António sollen gemeinsam über den Prozess gegen einen Serienmörder berichten. Doch interessiert die beiden vor allem ihr privates Lebensglück. António hat Erfolg bei Frauen und ist zudem in Vincents Ex-Freundin Irène verliebt. Vincent täuscht eine Liebschaft vor und flüchtet sich in die Bekanntschaft mit Manuela, die ihn jedoch bald abweist. Aus Neugier und aus Eifersucht macht sich Vincent auf, Antónios seit langem verschwundene Jugendliebe Pata in Lissabon aufzuspüren. Hintergründig erzählt Le Tellier vom Glück und Unglück in der Liebe.
dtv 2013, 280 Seiten, EUR 14,90 [D], 15,40 [A] / sFR 21,90
ISBN 978-3-423-24968-3 | | | | |
| | | | Buchtipp: Hannes Jaenicke "Die große Volksverarsche" | Das Konsumenten-Navi für Vor- und Nachdenker
Geld regiert die Welt. Geld verdirbt den Charakter. Folglich verdirbt Geld die Welt. Wenn es um Macht, Umsatz und Profit geht, kennen Politik, Industrie und Werbung keine Scham, es wird gelogen, was das Zeug hält. Das Opfer ist immer der kleine Mann bzw. die kleine Frau, gerne auch Endverbraucher genannt. Was also können wir heute überhaupt noch bedenkenlos konsumieren? Wo finden wir brauchbare Informationen? Wie können wir uns wirkungsvoll schützen vor der großen Volksverarsche? | Mehr | | | |
| | | | Buchtipp: Sandra Lüpkes "Götterfall" | Der grausamste Mord kann etwas von Liebe und Hoffnung erzählen
Wencke Tydmers soll ihre Chefin auf einem Symposium zum Thema »Über die Zusammenhänge altgermanischer Mythen und moderner Politik« in Island vertreten. Eigentlich hat die LKA-Fallanalytikerin dazu keine Zeit: Ihr Job steht auf der Kippe, die Frau ihres Geliebten befindet sich kurz vor der Entbindung, und wohin mit ihrem Sohn während der Dienstreise? Da landen mysteriöse Briefe in ihrem Briefkasten. Wer schickt ihr diese Kopien von handschriftlichen Notizen ihrer verstorbenen Freundin Doro? Die Erinnerung an Doros tragischen Tod und an das rätselhafte Verschwinden des kleinen Jan vor 20 Jahren hatte sie bisher verdrängt. Der Flug nach Island wird für Wencke zur Tortur. Alle in den damaligen Fall verwickelten Personen befinden sich an Bord! Statt ihre Vorgesetzte auf dem Kongress zu vertreten, gerät Wencke in ein perfides Komplott, dessen Spuren weit in die Vergangenheit reichen …
dtv 2013, 336 Seiten, EUR 14,90 [D],15,40 [A] / sFR 21,90
ISBN 978-3-423-24964-5 | | | | |
| | | | Buchtipp: Heinz J. Bründl "Vier Fäuste für ein blaues Auge" | Wie kommt man auf die Idee im Bayern der 90er Jahre eine Westernstadt zu gründen, in der Groß und Klein ihren Traum von Cowboy & Indianer ausleben können? Eine gehörige Portion Cowboy-Leidenschaft und jede Menge Beklopptheit gehören auf jeden Fall dazu.
No Name City in Poing bei München war damals die wohl berüchtigtste, auf jeden Fall aber authentischste Westernstadt. „Häuptling“ und Gründer Heinz J. Bründl und Stuntman Tommy Krappweis erzählen von ihrem durchgeknallten Leben in No Name City, von gut getimten Banküberfällen, von explodierenden Schrotflinten, von arabischen Indianern mit vertraglich zugesicherter Selbstbräunungscreme, von echten und gespielten Schlägereien, wie es sich anfühlt, jeden Tag mindestens zweimal erschossen zu werden – und warum es sich lohnt, den eigenen Traum zur Not auch mit Fäusten zu verteidigen.
Der Münchner Tommy Krappweis ist Musiker, Comedian, Autor und Regisseur. Nach seinem Engagement in No Name City erfand er die Kultfigur Bernd das Brot, für die er mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde.
Heinz J. Bründl ist Gründer von No Name City. Zudem war er in seiner Jugend erfolgreicher Boxer im Mittelgewicht und gelernter Metzger. Heute, da Reenactment immer beliebter wird, arbeitet er weltweit als Ausstatter für Museen, Parks und Events rund um das Thema Wilder Westen.
Knaur 2013, 304 Seiten, EUR 8,99
ISBN: 978-3-426-78572-0 | | | | |
| | | | Buchtipp: Dominique Manotti "Zügellos" | Schnee im Sommer. In Longchamp verlieren Pferde das Rennen und Wetter ihr Geld. In Paris verliert der Präsident der PAMA seinen Posten. Commissaire Daquin verliert einen Freund. Romero, Inspektor im Team von Daquin, verliert eine Informantin, weil er nicht aus dem Bett gekommen ist. Agathe Renouard verliert den Rest ihrer Unschuld, die DDR-Regierung verliert die Kontrolle, gewisse Aktien verlieren an Wert. Aber niemand verliert gern. Und manche gehen über Leichen, um ihren Einsatz zu retten…
Dominique Manottis rasanter Roman noir zeigt Paris im Sommer 1989: Der Ostblock wankt, Strippenzieher rüsten für ein neues Europa, und dank Versicherungsschwindel und Immobiliendeals haben die üblichen Gewinner die Nase vorn. Doch nichts hält ewig. Der Sommer 1989 bringt in Paris nicht nur die heimische Wirtschaft in Schwung: Die Mitterrand-Ära versöhnt die politische Linke mit der kapitalistischen Profitrationalität, die Korruption boomt. Und die sich ankündigende Öffnung des Eisernen Vorhangs weckt die Gier auf neue Märkte und schnelles Geld. Agathe Renouard und ihr Protégé Nicolas Berger leiten die PR-Abteilung des Versicherungskonzerns PAMA. Sie sind entschlossen, zu den Gewinnern zu gehören. Aber haben sie die richtigen Allianzen dafür? Commissaire Daquin vom Drogendezernat wird hellhörig, als beim Pferderennen eine Informantin ermordet wird und auf Pariser Partys sagenhafte Mengen Koks auftauchen. Er mobilisiert sein Inspektorenteam und geht den spärlichen Hinweisen nach. Auf einmal überschlagen sich die Ereignisse: Rennställe gehen in Flammen auf, Pferde sterben, Menschen ebenfalls. Dann fällt der smarte Nicolas Berger einer Autoexplosion zum Opfer. Gibt es eine Verbindung zwischen der PAMA und Pariser Immobilienspekulationen?
Argument Verlag 2013, 286 Seiten, EUR 18,00
ISBN 978-3-86754-193-0 | | | | |
| | | | Buchtipp: Bernhard Albrecht „Patient meines Lebens“ | Zehn faszinierende Fallgeschichten aus der Medizin
Zehn Fallbeispiele, bei denen Ärzte und auch Patienten über die institutionellen Grenzen geschritten sind, weil alles andere Aufgeben bedeutet hätte. Zehn Beispiele, in denen Ärzte und Patienten die besondere Herausforderung annahmen und bei der Heilung ein besonderes Risiko eingingen oder medizinisches Neuland betraten:
Da ist der Kinderarzt, der das jüngste Frühgeborene entbindet und durchbringt – nach 21 Wochen und 5 Tagen.
Da ist das Medizinerpaar, das eine künstliche Luftröhre erschafft, um einen todgeweihten Patienten ein normales Leben zu ermöglichen.
Da ist der Assistenzarzt, dem es erstmals weltweit gelingt, einen Patienten von Aids zu heilen.
Mal ist die Bühne, auf der Arzt und Patient zusammentreffen, die Arztpraxis oder die Kreisklinik von nebenan, mal eine der anerkannten Pioniereinrichtungen der Republik, an der Vordenker die Medizin von morgen entwickeln. Mal ist es die nie zuvor erzählte Geschichte eines außergewöhnlichen Einzelfalls, mal entstand aus dem Zusammentreffen ein Meilenstein der neueren Medizingeschichte.
Grimme-Preisträger Bernhard Albrecht, Wissenschaftsjournalist und Arzt, führt vor Augen, was alles möglich ist, wenn Ärzte und Patienten alles geben – und ihrem Bauchgefühl vertrauen. Und dahinter wird die Grundfrage deutlich, um die das ganze Buch kreist: Wozu wäre die Medizin schon heute imstande, wenn jeder Patient als Einzelfall betrachtet würde und einen Arzt hätte, der alles für ihn gäbe?
Eckart von Hirschhausen ist von dem Buch Bernhard Albrechts begeistert: "Medizin ist Wissenschaft und Kunst zugleich. So wichtig Studien zur Sicherung von Erkenntnis sind, so bahnbrechend sind immer wieder Einsichten von Pionieren und Einzelschicksalen. Bernhard Albrecht hat genau die Doppelbegabung, dies zu erzählen. Tiefe Recherche als Arzt und ein packender Stil als kunstvoller Autor."
Droemer Verlag 2013, 272 Seiten, EUR 19,99
ISBN: 978-3-426-27594-8 | | | | |
| | | | Buchtipp: Kai Lange "Schab nix gemacht!" | Aus dem Innenleben einer Hauptschule. Ein Lehrer erzählt - saukomisch: Als Lehrer an einer Hauptschule kann man nur überleben, wenn man zwei Voraussetzungen erfüllt: 1. Man muss seine Schüler wirklich gern haben, 2. Man darf dem, was die Schüler den ganzen Tag treiben, nur mit Humor begegnen.
Kai Lange, Hauptschullehrer im Ruhrgebiet, erlebt seit über zehn Jahren in Englisch, Erdkunde oder Deutsch den Teeniewahnsinn in Klassen, in denen 95 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund haben und sich kaum auf Deutsch ausdrücken können. Geschweige denn auf Englisch. Und die eine ganz klare Vorstellung davon haben, wo denn eigentlich genau ihre Heimatstadt Bochum liegt: „In der Nähe von Deutschland.“
Die Englischkarriere seiner Hauptschüler verläuft oft so deprimierend, dass sie am Ende ihrer Schulzeit kaum einen geraden Satz sagen können. Unvergessen die Antwort auf die Frage „Are the Johnsons from Liverpool?“ in einer Klassenarbeit der 10A. Da antwortete doch tatsächlich jemand mit „Yes, she isn’t.“ Was soll man da noch korrigieren? Aber kreativ sind sie schon, die Schüler. Göker hat eine ganz eigene Art der Mathematik entwickelt: „Addition – Subtation – Multivitamin – Division“. Zum Wahnsinnigwerden? Ja. Aber Kai Lange kann sich keinen schöneren Beruf vorstellen!
„Kai Langes Texte über das Wesen der Hauptschule sind brutal – brutal lustig. Man will nicht unbedingt mit ihm tauschen, aber stundenlang seine Geschichten lesen“. Jan Weiler
Knaur 2013, 256 Seiten, EUR 8,99
ISBN: 978-3-426-78621-5 | | | | |
| | | | Buchtipp: Darwyn Cooke und Richard Stark "Parker" | Graphic Novel nach dem Roman "The Hunter" von Richard Stark
Als ich in dem brennenden Haus zu mir kam, wusste ich nur, dass meine Partner auf mich geschossen hatten. Sie haben mich einfach liegen lassen und meinen Anteil mitgenommen. Aber ich bin nicht tot. Mein Name ist Parker. Ich kenne ihre Namen. Ich weiß, wo sie wohnen: in New York. Und ich weiß noch etwas. Nichts, absolut gar nichts wird mich daran hindern, mir meinen Anteil zurückzuholen …
Eichborn 2013, 142 Seiten, EUR 19,99
ISBN: 978-3-8479-0526-4 | | | | |
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