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Donnerstag, 21. November 2024
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Buchtipps

 
Buchtipp: Kurt Lauber "Matterhorn, Bergführer erzählen"
Kurt Lauber, der Wächter des Matterhorns, porträtiert die berühmtesten Bergführer Zermatts

Er ist der Berg der Berge, von den Einheimischen im Wallis liebevoll Horu – Horn – genannt: Das Matterhorn, mit 4788 Metern einer der höchsten Gipfel der Alpen. Jedes Jahr reisen Hunderte von Bergsteigern aus aller Welt an, um den Gipfel zu besteigen – doch ohne erfahrenen Bergführer sind sie oft verloren. Das Matterhorn fordert Jahr für Jahr zahlreiche Todesopfer, doch wer den Berg der Berge einmal bestiegen hat, wird davon sein Leben lang erzählen.

Die 3260 Meter hoch gelegene Hörnlihütte ist der Ausgangspunkt jeder Matterhorn-Besteigung. Hier ist Kurt Lauber der Wirt. „Der Wächter des Matterhorns“ ist selbst Bergführer und kennt alle Bergführer Zermatts persönlich. 18 von ihnen stellt er in seinem Buch vor. Da ist z.B. der Doyen aller Matterhorn-Bergführer, Ulrich Inderbinen, der von einem steten Gottvertrauen geprägt und so alt wie das Jahrhundert im Jahr 2004 starb. Oder Bettina Sulliger-Perren, die eigentlich Sport- und Französisch-Lehrerin werden wollte und 1994 als erste Frau aus Zermatt die Matterhorn-Nordwand durchstieg. Und da ist Willy Taugwalder, dessen Vorfahren bei der Erstbesteigung des Matterhorns dabei waren. Jeder Bergführer beschreibt seine ganz persönliche Matterhorn-Tour und erzählt sein schönstes, bewegendstes, spannendstes oder auch traurigstes Erlebnis mit dem Berg der Berge. Sie erzählen von Rekorden und Niederlagen rund um den berühmtesten Gipfel des Zermatt. Eine lebendige Zeitreise durch 150 Jahre Bergführergeschichte am Matterhorn.

Kurt Lauber ist Skilehrer, Bergführer, Hubschrauberpilot und Rettungsspezialist mit Erfahrung in mehr als 1000 Rettungseinsätzen. Seit 1995 arbeitet er außerdem als Hüttenwart auf der Hörnlihütte am Matterhorn. Kurt Lauber lebt mit Frau und Sohn in Zermatt. Von Kurt Lauber erscheint im Knaur Taschenbuch „Der Wächter des Matterhorn“ zeitgleich ein eigener Erlebnisbericht.

Droemer Verlag 2015, 304 Seiten, EUR 22,99
ISBN: 978-3-426-27659-4
 
 

 
Buchtipp: Romy Dollé "Früchtewampe"
Wie gesund ist „gesunde“ Ernährung?

Wie kann das sein? Wir ernähren uns gesund – und trotzdem sinkt der
Körperfettanteil nicht? Unser Blutzuckergehalt ist zu hoch, die
Verdauung läuft nicht rund? Obst ist gesund – diese Überzeugung wurde
nie ernsthaft infrage gestellt. Zu Recht? Autorin Romy Dollé („Der
Paleo Code“) stellt mit ihrem Buch „Früchtewampe“ wissenschaftlich
fundiert Zusammenhänge her, die überzeugen. Die Autorin geht dem Obst
unter die Schale: Sie zeigt, dass für viele Menschen der unkritische
Obstkonsum Probleme mit sich bringt. Denn in vielerlei Hinsicht
unterscheidet sich Fruchtzucker von normalem Zucker nicht wesentlich –
das metabolische Syndrom mit seinen Erscheinungen ist die Folge:
Fettleibigkeit, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und
Insulinresistenz.

Und zudem ist Rohkost nicht leicht verdaulich: Salat, Gemüse und Obst
sind im Darm besonders gärungsfreudig – und führen bei vielen Menschen
zu einem unangenehmen Völlegefühl. Weitere Risiken bergen
Milchprodukte und Gluten. Der Umstieg auf eine wirklich gesunde
Ernährung kann einfach sein: Romy Dollé stellt einen Quick-Fix-Plan
vor, der das Starten leicht macht. In einer Checkliste werden
bisherige Ernährungsgewohnheiten und Beschwerden eingetragen. Wer
viele Risiken ankreuzt, kann in vier Tagen eine erste Umstellung
vornehmen: mit einem kompletten Verzicht auf Rohkost. Schon jetzt, so
die Autorin, fühlten sich ihre Testpersonen leichter, hatten mehr
Energie und schliefen besser.

So vorbereitet und motiviert geht es in die nächste Stufe: Gemeinsam
mit ihren Co-Autoren entwirft Dollé einen Lebensplan, der das
Wohlbefinden auf Dauer steigert. Rohkostarme Ernährung, ausgewogenes
Training und mentale Stärke sind die Bausteine, auf denen ein neues
Lebensgefühl entstehen soll. Gut verständliche wissenschaftliche
Erklärungen wechseln sich ab mit Ratschlägen für die Umstellung der
Ernährung – versehen mit ausführlichen Informationen über die
vorgeschlagenen Nahrungsmittel. Auch optisch überaus appetitlich
werden wunderbare Rezepte auf Paleo-Basis vorgestellt, die das
Körperfett schmelzen lassen. Und die zusammen mit Bewegung, Schlaf und
guten Emotionen ein ganz neues Bauchgefühl vermitteln sollen.

systemed Verlag 2015, 200 Seiten, EUR 19,99
ISBN 978-3-942772-83-9
 
 

 
Buchtipp: Michael Boenke "Kässpätzlesexitus"
Kriminalroman

Tödliche Kässpätzle: Das heitere Kässpätzleswettessen in sommerlich oberschwäbischer Idylle nimmt ein jähes Ende: eine tote Mitesserin – erstickt am schwäbischen Gaumenschmaus. Ein Unfall, so ergeben es die Untersuchungen. Dann gibt es eine zweite Tote, gegart im Dampf des Pasteurschranks einer oberschwäbischen Brauerei. Und wiederum heißt es: ein tragischer Unfall. Daniel Bönle, mittlerweile Hausmann, wird in die skurrilen Ereignisse hineingezogen. Seine Ermittlungen führen ihn auch wieder ins geheimnisvolle Ried ...

Gmeiner Verlag 2015, 277 Seiten, EUR 14,99
ISBN 978-3-8392-1662-0
 
 

 
Buchtipp: Wolfgang Wippermann "Niemand ist ein Zigeuner"
Zur Ächtung eines europäischen Vorurteils

Sinti und Roma – das kollektive Feindbild Europas: Tief sitzen die Vorurteile gegen die Menschen, die man früher »Zigeuner« nannte. Nicht nur in Deutschland, in ganz Europa werden Sinti und Roma ausgegrenzt. Der Historiker Wolfgang Wippermann fordert Gerechtigkeit und gesellschaftliche Anerkennung.

Lange waren Sinti und Roma aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit weitgehend verschwunden: Eine Mischung aus Bettelei und Folklore, das war alles, was von dem einstigen Schreck- und Sehnsuchtsbild der »Zigeuner« übrig geblieben war. Erst die Armutszuwanderung aus Südosteuropa hat Sinti und Roma wieder ins Blickfeld gerückt – und das alte Feindbild wiederbelebt.

Wolfgang Wippermann geht den Vorurteilen auf den Grund und differenziert religiöse, soziale, romantisierende und rassistische Motive. Zusammen bilden sie, so erklärt er, eine eigenständige Ideologie: den Antiziganismus. Der entsteht nicht etwa im Bodensatz der Gesellschaft oder ist historisch erledigt, diese Ideologie ist nach wie vor politisch gewollt: Sie dient der Abgrenzung vom vermeintlich Fremden und der Legitimation von Herrschaft. Doch sie verletzt den europäischen Wertekanon und muss genauso geächtet werden, wie es der Antisemitismus wird. Es wird Zeit, dass Europa begreift: Niemand ist ein Zigeuner!

Edition Körber-Stiftung 2015, 256 Seiten, EUR 17,00 (D)
ISBN: 978-3-89684-167-4
 
 

 
Buchtipp: Thomas Erle "Freiburg und die Regio für Kenner"
Bächle, Bertold, Buntsandstein

Wo die sonne scheint: Freiburg ist die Stadt mit dem Krokodil im Kanal, dem Münster am Markt und dem Bertold am Brunnen. Doch wussten Sie, dass in Freiburg eine Pferdeskulptur regelmäßig neu bemalt wird? Dass eine Brücke den magisch realistischen Namen »Wiwilí« trägt? Folgen Sie Thomas Erle an seine Lieblingsplätze in Freiburg und der Umgebung – etwa ins Jesuitenschloss Merzhausen oder in das deutschlandweit einmalige Tagebucharchiv Emmendingen. Und weil Ausflüge in den Schwarzwald locken, zeigt dieser Band außerdem 11 Schwarzwaldhöhepunkte.

Gmeiner Verlag 2015, 192 Seiten, EUR 14,99
ISBN 978-3-8392-1704-7
 
 

 
Buchtipp: Carlos Benede "Kommissar mit Herz"
Meine Jungs, mein Leben, unser Weg

Carlos Benede betreut Verbrechensopfer im Kommissariat für Prävention und Opferschutz der Münchner Polizei, als er Alex begegnet. Der Elfjährige hat mit angesehen, wie seine Mutter ermordet wurde – von seinem eigenen Vater. Benede gewinnt das Vertrauen des Jungen und begleitet ihn zum Prozess, in dem Alex mit fester Stimme gegen seinen Vater aussagt. Aus dem Vertrauen wird Freundschaft, und bald steht der Wunsch des Jungen fest: Benede soll künftig sein Vater sein – ein Kommissar, der als Waise aufwuchs und zu diesem Zeitpunkt weder verheiratet ist noch Kinder hat. Das Jugendamt spielt mit, von nun an sind die beiden eine Familie. Jahre später rufen eines Abends kurz vor Mitternacht die Kollegen von der Mordkommission bei Benede an. Wieder ist ein kleiner Junge aufzunehmen, dessen Mutter von seinem Vater ermordet wurde. Und wieder sagt Benede ja …

Knaur Verlag 2015, 240 Seiten, EUR 19,99
ISBN: 978-3-426-65554-2
 
 

 
Buchtipp: Saliha Scheinhardt "Wahnliebe"
Dilara wächst in Mardin, einer kleinen anatolischen Stadt heran. Eines Tages taucht dort Leon, ein junger Deutscher auf. Ihr Leben nimmt eine unerwartete Wendung. Sie verliebt sich und folgt ihm nach Deutschland... Mitreißend erzählt Saliha Scheinhardt die Geschichte einer sensiblen, verwundbaren Frau, die sich auf ein riskantes Spiel mit der Liebe einlässt. Und das umso schwieriger zu spielen ist, als sie sich dabei in verschiedenen Kulturen zu behaupten versuchen muss. Über eine von Höhen und Tiefen bestimmte Dreiecksbeziehung ist sie mit zwei Männern unterschiedlichster Herkunft verbunden. Doch irgendwann zerreißt die Illusion, dass sie vielleicht gemeinsam »am schönsten Teppich der Liebe weben«. Offen tritt zu Tage, woran sie so lange nicht zu rühren wagten.

Verlag Brandes & Apsel 2015, 376 Seiten, EUR 29,90
ISBN 978-3955580650
 
 

 
Buchtipp: Kristine Bilkau "Die Glücklichen"
Roman. Ein großes Generationsporträt unserer Zeit

Isabell und Georg sind ein Paar. Ein glückliches. Wenn die Cellistin Isabell spätabends von ihren Auftritten mit dem Orchester nach Hause geht oder der Journalist Georg von seinem Dienst in der Redaktion auf dem Heimweg ist, schauen sie oft in die Fenster fremder Wohnungen, dringen mit ihren Blicken in die hellen Räume ein. Bei abendlichen Spaziergängen werden sie zu Voyeuren. Regalwände voller Bücher, stilvolle Deckenlampen, die bunten Vorhänge der Kinderzimmer. Signale gesicherter Existenzen, die ihnen ein wohliges Gefühl geben. Das eigene Leben in den fremden Wohnungen erkennen. Doch das Gefühl verliert sich.

Mit der Geburt ihres Sohnes wächst nicht nur ihr Glück, sondern auch der Druck und die Verunsicherung. Für Isabell erweist sich die Rückkehr in ihren Beruf als schwierig: Während des Solos zittern ihre Hände, nicht nur am ersten Abend, sondern auch an den folgenden. Gleichzeitig verdichten sich in Georgs Redaktion die Gerüchte, der Verlag würde die Zeitung verkaufen. Währenddessen wird ihr Haus saniert. Im Treppenhaus hängt jetzt ein Kronleuchter, im Briefkasten liegt eine Mieterhöhung. Für die jungen Eltern beginnt damit ein leiser sozialer Abstieg. Isabell und Georg beginnen mit einem Mal zu zweifeln, zu rechnen, zu vergleichen. Jeder für sich. Je schwieriger ihr Alltag wird, desto mehr verunsichert sie, was sie sehen. Die gesicherten Existenzen mit ihren geschmackvollen Wandfarben sagen jetzt: Wir können, ihr nicht. Was vertraut und selbstverständlich schien – die Cafés, Läden, der Park, die Spielplätze mit jungen Eltern –, wirkt auf einmal unzugänglich. Gegenseitig treiben sich Isabell und Georg immer mehr in die Enge, bis das Gefüge ihrer kleinen Familie zu zerbrechen droht.

Kristine Bilkau zeichnet in ihrem Debütroman »Die Glücklichen« das präzise Bild einer nervösen Generation, überreizt von dem Anspruch, ein Leben ohne Niederlagen zu führen, die sich davor fürchtet, aus dem Paradies vertrieben zu werden.

Literaturverlag 2015, 304 Seiten, EUR 19,99 [D], 20,60 [A] / sFR 28,50
ISBN: 978-3-630-87453-1
 
 



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