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Mittwoch, 18. Dezember 2024
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Buch- und Lesetipps

Buchtipp: Paul Collier
 
Buchtipp: Paul Collier "Aufstieg der Abgehängten"
übersetzt von Thorsten Schmidt

In Europa und auf der ganzen Welt finden sich Orte, die einst wohlhabend waren und heute abgeschlagen sind: arme Regionen in reichen Ländern, wie das englische South Yorkshire, oder vollends abgehängte Länder wie Sambia und Kolumbien.

In seinem augenöffnenden, aktuellen Buch »Aufstieg der Abgehängten« erklärt Bestsellerautor, Ökonom und Wirtschaftsbuchpreisträger Paul Collier, warum diese Regionen den wirtschaftlichen Anschluss verloren haben und was geschehen muss, damit sie wieder aufholen können.

Collier zeigt: Die gängigen marktwirtschaftlichen Annahmen sind nicht nur überholt, sie verhindern sogar Entwicklungschancen und verstärken ökonomische Krisen. Was wir brauchen, um wachsende Ungleichheit und ein drohendes globales Armutsproblem abzuwenden: eine neue, regional orientierte Wirtschaftspolitik, die individuelle Lösungen zulässt.

Colliers regionalökonomischer Ansatz verdeutlicht, dass sozialer Zusammenhalt, gemeinsame Ziele und schnelles Lernen die Schlüssel für eine zukunftsfähige Gesellschaft sind, die echte Chancen auf Teilhabe und Wohlstand für alle ermöglichen kann. Sein Appell für eine neue Wirtschaftspolitik ist somit auch eine hoffnungsvolle Vision für eine bessere Welt.

Verlag Siedler 2024, 400 Seiten, € 28,00 (D), 28,80 (A) ( SFr 37,90
ISBN 978-3-8275-0101-1
 
 

Buchtipp: Heidemarie Schumacher
 
Buchtipp: Heidemarie Schumacher "Katharina oder Das verschlossene Herz"
Band 1 - Start der Roman-Reihe »Die Frauen der Burg«

Die Roman-Reihe »Die Frauen der Burg« handelt von Frauen, die von derselben Burg stammen, aber in verschiedenen Jahrhunderten leben. Mit Klugheit und Ausdauer gehen die Frauen ihren eigenen Weg, brechen aus vorgegebenen Zwängen aus, und stillen, auch erotisch, ihre Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben.

Der erste Band handelt von Katharina, deren größter Wunsch es ist, vom Burggrafen, ihrem Vater, beachtet zu werden und das zu dürfen, was ihren Brüdern erlaubt wird. Um es ihnen gleichzutun, lernt sie heimlich lesen, reitet wagemutig, zähmt einen Falken und scheitert bei dem Versuch, auf den verbotenen Felsen gegenüber der Burg, die Blutley, zu klettern.

Auf der Hochzeit ihrer Schwester Agnes mit dem ungeliebten Wolf von Katzenelnbogen bewundert sie den »Schwarzen Ritter«, Lenard von Aremberg. Einer Verheiratung mit einem viel älteren Witwer entzieht sie sich durch die Reise zu ihrer Schwester Agnes. Dort lernt sie die Äbtissin Luna kennen, die einem Kloster auf einer Rheininsel vorsteht und für Katharina die größtmögliche weibliche Freiheit verkörpert.

Die ruhmreiche Zeit der Ritterschaft ist vorbei. Die Ritter ergänzen ihre Einnahmen durch Raubzüge und Überfälle. Katharina entdeckt, dass ihr Schwager Wolf mit Kumpanen Reisende überfällt, ausraubt und ermordet. Auf der Flucht vor Wolf, werden Katharina und ihre Schwester Birgitta selbst überfallen. Birgitta wird ermordet, Katharina vergewaltigt und schwanger. Ihr Kind bringt sie bei einer kinderlosen Schwägerin unter, die Katharinas Sohn als ihr Kind ausgibt.

Katharina geht in das Kloster Lunas und wird nach deren Tod Äbtissin. Im Alter von vierzig Jahren verlässt sie die Rheininsel und arbeitet als Krankenschwester in einem Kloster. Hier kommt es noch einmal zu einer Begegnung mit Lenard, der als Bettelmönch sein Leben verbracht hat.

Rhein-Mosel-Verlag 2024, 200 Seiten, € 13,50 (D)
ISBN 978-3-89801-480-9
 
 

Buchtipp: Christoph Peters
 
Buchtipp: Christoph Peters "Innerstädtischer Tod"
Roman

Es ist der 9. November 2022. Der russische Angriff auf die Ukraine überschattet das private wie das öffentliche Leben. Am Abend wird die erste Einzelausstellung des aufstrebenden Künstlers Fabian Kolb in der berühmten Berliner Galerie Konrad Raspe eröffnet. Fabians Familie, Eigentümer der letzten Krefelder Krawattenmanufaktur, ist eigens für dieses Ereignis angereist. Sein Onkel, Hermann Carius, alternder Chefideologe der „Neuen Rechten“ im Bundestag, denkt über einen medienwirksamen Auftritt bei der Vernissage nach, während Fabians Vater hofft, die internationalen Kontakte seines Schwagers zu nutzen, um weiterhin Ware nach Russland zu exportieren. Je näher die Ausstellung rückt, desto stärker werden Fabians Zweifel, ob er tatsächlich bereit ist, sich auf all die Kompromisse einzulassen, die eine internationale Karriere als Künstler mit sich bringen, zumal sein Galerist sich plötzlich mit schweren Vorwürfen ehemaliger Mitarbeiterinnen konfrontiert sieht.

Luchterhand Literaturverlag 2024, 304 Seiten, € 24,00 (D), 24,70 (A) / SFr 33,50
ISBN 978-3-630-87747-1
 
 

Buchtipp:
 
Buchtipp: "Earth for All Deutschland"
Aufbruch in eine Zukunft für Alle

Club of Rome und Wuppertal Institut präsentieren Zukunftsszenarien für Deutschland

In ihrem neuen gemeinsamen Buch skizzieren der weltweit bekannte Thinktank Club of Rome und das renommierte Wuppertal Institut zwei mögliche Zukunftsszenarien für Deutschland: Bewegen wir uns weiter in Richtung verschärfter Ungleichheit und eskalierender Umweltkrisen oder sichern wir durch mutige Veränderungen wirtschaftliche Stabilität, soziale Gerechtigkeit und eine lebenswerte Umwelt?

Zentrales Konzept von »Earth for All Deutschland. Aufbruch in eine Zukunft für Alle« ist der sogenannte »Giant Leap«: Was muss in unserem Land passieren, damit der Weg für eine lebenswerte und klimanagepasste Zukunft geebnet werden kann? Dafür beleuchten die Herausgebenden einzelne Wenden, die für einen gesellschaftlichen Wandel am ausschlaggebendsten sein werden: die Überwindung von Armut, den Abbau von Ungleichheit, ein anderer Umgang mit Ressourcen, die Förderung von Empowerment, eine nachhaltige Ernährung und das Vorantreiben der Energiewende. Dass und wie die notwendigen Veränderungen – trotz der dramatischen geopolitischen Lage durch Kriege, Rechtsruck und wirtschaftlicher Stagnation – gemeinsam und mutig umgesetzt werden können, macht das Buch verständlich und wissenschaftlich fundiert deutlich.

»Earth for all Deutschland« stützt sich auf eine umfassende, aktuelle Datenanalyse, durchgeführt in Zusammenarbeit des Wuppertal Instituts und des Millennium Institute. Auf Basis der Analyse entwickelt der Club of Rome den 2022 erschienen internationalen Bestseller »Earth for All. Ein Survivalguide für unseren Planeten« weiter und konzentriert sich dabei auf die Herausforderungen für Deutschland. Die Ergebnisse zeichnen ein alarmierendes Bild der aktuellen Lage und zeigen gleichzeitig auf, wie die Zukunft des Landes noch zum Positiven verändert werden kann.

oekom Verlag 2024, 280 Seiten, € 26,00 (D), 26,80 (A)
ISBN 978-3-98726-111-4, Print
 
 

Buchtipp: Prof. Dr. Claudia Bausewein & Rainer Simader
 
Buchtipp: Prof. Dr. Claudia Bausewein & Rainer Simader "99 Fragen an den Tod"
Leitfaden für ein gutes Lebensende | Das Standardwerk von Deutschlands führenden Palliativ-Experten

Jeder Mensch hat Fragen zum Thema Tod und Sterben, mehr noch unheilbar kranke Menschen, aber auch Angehörige, die Sterbende begleiten. Doch die meisten von uns tun sich unsagbar schwer, miteinander über das Unvermeidliche zu sprechen - aus Angst, Überforderung, Ohnmacht, Schuldgefühlen oder Einsamkeit.

Deutschlands führende Palliativmedizinerin Prof. Dr. Claudia Bausewein und der Hospiz-Experte und Physiotherapeut Rainer Simader kennen viele solcher Geschichten aus ihrem Berufsalltag und wissen um die Ängste, Bedürfnisse und Hoffnungen von sterbenden Menschen und ihren Angehörigen. Deshalb geben sie sehr klare Antworten auf sehr konkrete Fragen zu diesem sensiblen Thema – und machen so Mut, sich mit dem Thema Tod und Sterben zu beschäftigen und darüber nachzudenken und zu reden, bevor es zu spät ist.

Droemer Verlag 2024, 288 Seiten, € 13,00 (D)
ISBN: 978-3-426-30253-8
 
 

Buchtipp: Donna Leon
 
Buchtipp: Donna Leon "Feuerprobe"
Commissario Brunettis dreiunddreißigster Fall
Aus dem amerikanischen Englisch von Werner Schmitz

Scherben auf der Piazza San Marco. Zwei Kinderbanden sind aneinandergeraten, mitten in der Nacht. Während Commissario Griffoni mit weiblichem Gespür herauszubekommen versucht, wie ein Teenager in den Sog eines Flashmobs geraten konnte, nutzt Brunetti seine eigenen Connections. Ja sogar Vice-Questore Patta ist zu allem bereit, um sich und seine Leute vor Vorkommnissen zu schützen, die zumal in einer Touristenstadt wie Venedig nicht willkommen sind.

Diogenes Verlag 2024, 336 Seiten, € 26.00 (D), 26,80 (A) / SFr 35.00
ISBN 978-3-257-07283-9
 
 

Buchtipp: Ute Bales
 
Buchtipp: Ute Bales "Keiner mehr da"
Erzählungen

„Keiner mehr da“ ist eine von 31 Kurzgeschichten und Erzählungen, die in den letzten Jahren entstanden sind und sich jetzt in einem Erzählband versammeln. Die Geschichten wagen sich tief ins Universum des Menschlichen. Sie erzählen von Aufbrüchen und Fluchten, von Anmaßungen und Drahtseilakten, zeigen Menschen an Wendepunkten ihres Lebens, mit Ängsten und Hoffnungen, einsam und unverstanden, auf diffusen Wegen, nicht selten zustrebend auf einen Punkt der Katastrophe.

Es sind Geschichten über die, die nicht dort sind, wo sie hinwollen. Über die, die es nicht aushalten, dort, wo sie sind. Geschichten über Menschen, die Umwege machen, die etwas ändern wollen, auf etwas warten und etwas suchen. Dabei schlagen vermeintlich alltägliche Situationen in ungewöhnliche um. Da macht sich ein alter Mann auf den Weg über den großen Ozean, um einmal noch die vor Jahren ausgewanderten Söhne zu sehen, und erlebt eine Tragödie. Ein afrikanischer Junge setzt alles daran, in Deutschland ein Fußballstar zu werden und verliert sich für einen Traum. Ein Mann, der nach beruflichem Aufstieg strebt, durchlebt den schlimmsten Moment seines Lebens, weil er Wesentliches aus den Augen verliert.

Ute Bales erzählt vom seltsamen Treiben einer alten Frau auf einem Berg, von einem Mann, der unfassbare Anschuldigungen gegenüber einer Putzfrau äußert, von einer Kundin in einer Metzgerei, die sich in ihrer Zeit nicht mehr zurechtfindet. Sie berichtet von einem Kind, das jahrzehntelang betteln muss, um etwas über den Vater zu erfahren, sie schildert den fatalen Verrat an Kindern in einem Verschickungsheim. Die Geschichten sind unmittelbar und dicht erzählt. Manchmal sind es nur Bemerkungen, unbedacht ausgestreut, scheinbar bedeutungslos, die aber, plötzlich hochgeschwemmt, alles in Frage stellen.

Ute Bales wuchs in Gerolstein /Eifel auf. Nach dem Abitur studierte sie in Gießen und Freiburg Neuere deutsche Literaturgeschichte sowie Politikwissenschaften. Ute Bales lebt als freie Schriftstellerin in Freiburg.

Rhein-Mosel-Verlag 2024, 256 Seiten, € 13,50
ISBN 978-3-89801-477-9
 
 

Buchtipp: Leonardo Padura
 
Buchtipp: Leonardo Padura "Anständige Leute"
Kriminalroman
Aus dem Spanischen von Peter Kultzen

Havanna im Ausnahmezustand: Der historische Besuch Obamas und das legendäre Rolling-Stones-Konzert stehen kurz bevor. Amerikanische Touristen johlen in den Straßen, exklusive Bars servieren teure Drinks. Inmitten der Aufbruchstimmung ermittelt Conde in einem unliebsamen Fall: Ein berüchtigter Kunst-Zensor wird tot aufgefunden, ein Mann, der etliche Leben zerstörte.

Gleichzeitig vertieft sich Conde in eine kubanische Legende: 1909, als der Halley’sche Komet für Weltuntergangsstimmung sorgt, entzündet ein Mord im Rotlichtmilieu eine Fehde zwischen zwei Gangsterbossen. Zu Condes Überraschung ergeben sich zwischen Gegenwart und Vergangenheit ungeahnte Verbindungen.

In einem Havanna zwischen Rausch und Verzweiflung beschwört ein epischer Kriminalfall Echos eines bewegten Jahrhunderts herauf.

Unionsverlag 2024, 400 Seiten, € 26.00 (D). 26.80 (A) / SFr 35.00
ISBN 978-3-293-00621-8
 
 



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