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Buchtipps
| | | Buchtipp: Markus Dullin "Im letzten Licht der Dämmerung" | 1984: Im selben Jahr, in dem Hollywood mit den Dreharbeiten zum Film Jenseits von Afrika beginnt, zieht Alexander Gerlach von Berlin nach Kenia, um als Lehrer an der Deutschen Schule in Nairobi zu unterrichten. Inmitten eines privilegierten Lebens in einer konservativ geprägten Enklave deutscher Auswanderer wird er schon bald mit den dortigen gesellschaftlichen Zwängen konfrontiert. Seine Vergangenheit, vor der er aus Deutschland geflohen war, und seine Liebe zu einem jungen Kenianer behält er aus Angst vor Ausgrenzung für sich. Als ein folgenschweres Missverständnis die Fassade jedoch zum Einsturz bringt, gerät Alexanders Hoffnung auf ein anderes Leben fernab der Heimat aus den Fugen.
Vor dem Hintergrund der afrikanischen Landschaft und gegen die romantisierenden Bilder, die der HollywoodFilm geprägt hat, entwirft Markus Dullin ein eigenes, ebenso eindringliches wie faszinierendes Bild von Liebe, Misstrauen und Schicksal in einem von Gegensätzen gezeichneten Land.
Querverlag 2015, ca. 240 Seiten, EUR 14,90 (D), 15,30 (A) / sFR 21,90
ISBN 978-3-89656-234-0 | | | | |
| | | | Buchtipp: Werner Färber "Wer mordet schon in Ulm, um Ulm und um Ulm herum?" | 11 Krimis und 125 Freizeittipps
Ulmheimlich! In Ulm, um Ulm und um Ulm herum herrscht unheimliche Stimmung – ob Mord aus Notwehr, Psychose, Neurose, Ver- und Überdruss oder gar Lust am Töten, keiner ist mehr sicher! Ist die fitte Oma Mendle Opfer oder Täterin? Was findet der Hund von Carmen im Haus ihres Vaters? Flammt die alte Liebe zwischen Polizeiobermeister Joachim Wagner und Hannelore wieder auf oder wird sie durch einen grausigen Fund im Keim erstickt? Ulm hat doch mehr dunkle Seiten als man meinen könnte.
Gmeiner Verlag 2015, 315 Seiten, EUR 11,99
ISBN 978-3-8392-1778-8 | | | | |
| | | | Buchtipp: Daniel Fuhrhop "Verbietet das Bauen! Eine Streitschrift" | Das Buch gegen die Bauwut
Baubranche und Politik wollen uns weismachen, dass Neubauten gut sind. Warum Sanieren und Modernisieren für die Ökobilanz trotzdem besser ist als neu bauen – ein Buch zur Baupolitik.
Das Neue hat Konjunktur, auch und gerade in der Baubranche: hier ein neuer Bürokomplex, dort eine weitere Shoppingmeile oder eine schicke Wohnanlage für Gutverdienende – ganz zu schweigen von all den Prestigeobjekten, deren Kosten regelmäßig aus dem Ruder laufen. Doch sind Neubauten wirklich alternativlos oder aus energetischer Sicht sogar geboten? "Nein!", meint Daniel Fuhrhop, Autor des neu erscheinenden Buchs "Verbietet das Bauen! Eine Streitschrift": "Neu bauen versiegelt wertvolle Flächen, der Rohstoffverbrauch wiegt schwer. Außerdem ist es teuer, unwirtschaftlich und fördert die soziale Spaltung unserer Städte – Umbauen und Sanieren sind echte Alternativen!"
Auch unter vielen Bürgern formiert sich langsam Widerstand und Menschen engagieren sich gegen den Abriss eines Teils ihrer Stadtgeschichte oder für den Erhalt innerstädtischer Freiflächen wie jüngst beim Berliner Tempelhofer Feld. Daniel Fuhrhop begleitet ihren Kampf gegen die Bauwut nicht nur mit seiner Kampagne "Verbietet das Bauen", sondern bietet in seinem gleichnamigen neuen Buch auch eine Fülle von Ideen, Neubau überflüssig zu machen, Altbauten zu erhalten, Leerstand zu beseitigen und unsere Städte neu zu beleben. Mit 50 "Werkzeugen" zeigt "Verbietet das Bauen", wie wir unsere vorhandenen Häuser anders und besser nutzen können; die Liste umfasst ökonomische und soziale Argumente, Tipps für Fachleute von Architektur und Immobilien bis Stadtplanung genauso wie für jeden von uns, ob beruflich oder privat.
"Wir sollten alle Potenziale und Ressourcen des Bestandes wirklich ausschöpfen und weiterentwickeln, bevor wir an Neubau denken." Muck Pezet (Architekt)
"Die Zukunft unserer Städte ist eines der wichtigsten Reallabore für eine nachhaltige Entwicklung. Es lohnt, sich auf die Reise einzulassen, unsere Städte und Baupolitik radikal anders zu denken. (...) Die Diskussion über eine ´Große Transformation` braucht genau solche mutigen Impulse." Prof. Dr. Uwe Schneidewind (Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie)
Oekom Verlag 2015, 196 Seiten, EUR 17,95 (D), 18,40 (A)
ISBN 978-3-86581-733-4 | Mehr | | | |
| | | | Buchtipp: Avtar Singh "Nekropolis" | Kriminalroman
Aus dem Englischen von Lutz Kliche
Eine Liebeserklärung an Indiens brodelnde, durchgedreht moderne Hauptstadt
„Diese Stadt“, sagte Kommissar Sajan Dayal, „diese Stadt ist eine riesige Nekropole. Ganze Wohngebiete sind dort errichtet worden, wo einst Friedhöfe lagen.“ Er muss die aufsehenerregendsten, rätselhaftesten Kriminalfälle dieser überbordenden Stadt lösen.
In U-Bahnhöfen brechen mysteriöse Gang-Kriege aus. Eine junge Frau aus dem Nordosten wird vergewaltigt. Das dreijährige Kind einer einflussreichen Familie wird entführt. Ein Toter wird gefunden, der eine Halskette aus abgeschnittenen Fingern trägt. Kommissar Dayal und sein Team arbeiten mit den modernsten Techniken und stoßen auf archaische Bräuche und Kulte. Ihre Ermittlungen führen uns durch alle Schichten dieser brodelnden, vielgesichtigen und geschichtsträchtigen Stadt, in die Villen der Reichen, in die Hütten der Slums.
Unionsverlag 2015, 256 Seiten, EUR [D] 19,95 / sFR 26,90
ISBN 978-3-293-00495-5 | | | | |
| | | | Buchtipp: Wolfgang Schmidbauer "Enzyklopädie der Dummen Dinge" | Wie die Konsumwelt unsere Intelligenz ruiniert
Viele Dinge haben unseren Alltag erleichtert: Auto, Computer, Handy, Fotokamera – darauf verzichten möchte niemand mehr. Wir nutzen sie völlig selbstverständlich, ohne zu merken, dass sie uns nicht nur bereichern, sondern auch "dümmer" machen.
Die modernen Konsumgüter werden immer komfortabler. Die Funkuhr muss nicht mehr auf die Sommerzeit umgestellt werden. Die Fotokamera macht alles automatisch. Sorgfältige Vorbereitung, Erfahrungswissen über Blende, Tiefenschärfe und Belichtungszeit sind nicht mehr nötig. Der Bleistiftspitzer im Schulmäppchen reduziert die komplexen Bewegungsabläufe des Spitzens mit dem Federmesser auf eine einfach Drehbewegung – und reißt oft genug die Mine ab. Der Kugelschreiber versagt mitten im Schreiben aus unerfindlicher Ursache, der Reißverschluss ziept und klemmt.
Wer das Autofahren mit Hilfe eines automatischen Getriebes lernt, lehnt den Schaltvorgang als anstrengend und unbequem ab. "Unsere Neigung zur Bequemlichkeit hat die menschliche Intelligenz dazu gebracht, möglichst viele Maschinen zu erfinden, die Hand, Kopf und Geist ihrer Nutzer lähmen", warnt der bekannte Psychotherapeut Wolfgang Schmidbauer eindringlich in seinem in Kürze erscheinenden Buch "Enzyklopädie der Dummen Dinge": "Ich nenne diese Maschinen DUMME DINGE, denn sie schwächen unsere Möglichkeiten, einsichtig zu handeln, gesund zu bleiben und unsere Intelligenz zu trainieren".
Wie anders dagegen die einfachen, "klugen" Dinge wie Axt, Hammer, Sichel und Sense! Ohne sich der alten Leier des "Früher war alles besser" anzuschließen oder für eine Rückkehr zu VW-Käfer, Petroleumlampe oder Plumpsklo zu plädieren, verfolgt der Autor anhand zahlreicher Beispiele die vielfältigen Aspekte und negativen Auswirkungen "dummer" Dinge. "Wir könnten heute ein leichtes, stabiles, reparaturfreundliches und an Tesla gemessen sehr langsames Elektrofahrzeug bauen. Es geschieht nicht. Die Entwicklung solcher Lösungen unterbleibt, nicht zuletzt durch den Einfluss der dummen Dinge." Wie Strukturen, die solche Entwicklungen bedingen, stärker werden konnten als die menschliche Einsicht, führt die "Enzyklopädie der Dummen Dinge" anschaulich vor Augen. Überzeugend setzt Wolfgang Schmidbauer ein Panorama der "klugen" Dinge dagegen, die unsere alte Überlebensintelligenz wieder wecken und fördern könnten.
Oekom Verlag 2015, 240 Seiten, EUR 17,95 (D), 18,40 (A)
ISBN 978-3-86581-732-7 | | | | |
| | | | Buchtipp: Peter Gaymann "Typisch Badisch von Titisee bis Tuniberg" | Mit viel Fantasie und Witz illustriert der aus Freiburg stammende Peter Gaymann die Eigenarten der Badener. Seine Cartoons erzählen von badischen Landschaften, von Baden als Touristenregion und badischen Genüssen. Dabei nimmt der Cartoonist seine Heimat und seine Landsleute charmant aufs Korn: Die Liebe der Badener zu Wein und gutem Essen wird ebenso thematisiert wie das angeblich immer gute Wetter und die röhrenden Motorräder, die sonntags durch den Schwarzwald rasen. Auch der alternative Badener, der mit „Nai hämmer gsait“ gegen Atomkraft und anderes protestiert, findet sich in diesem wunderbaren Kaleidoskop badischer Befindlichkeiten wieder.
Peter Gaymann, 1950 in Freiburg geboren, lebt und arbeitet in Köln. Viele kennen seine Hühner-Cartoons aus Büchern und von Postkarten. Nachdem vor 40 Jahren seine ersten Zeichnungen in Studenten- und Stadtmagazinen erschienen (ältere INKA- und PROLIX-Leser erinnern sich daran gerne zurück!), zählt er heute mit fast 70 Büchern, Millionen verkaufter Postkarten und Poster und regelmäßigen Zeichenkolumnen zu den erfolgreichsten Cartoonisten der Bundesrepublik.
Aktuell zeigt das Freiburger Museum für Neue Kunst die Ausstellung "Peter Gaymann. Kunst kommt von Kaufen" (klicke unten auf mehr!), die noch bis
bis Sonntag, 25. Oktober. 2015, zu sehen ist. Ein Besuch lohnt sich!!
Belser Verlag 2015, 64 Seiten, EUR 16,95
ISBN: 978 3 7630 2702 6
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| | | | Buchtipp: Tilmann Moser "Großmütter, Mütter und Töchter" | Psychoanalytisch-körpertherapeutische Fallgeschichten
Der bekannte Psychoanalytiker Tilmann Moser führt sensibel und differenziert durch Fallgeschichten, die uns so fern nicht sind. In der weiblichen Generationenfolge finden wir sowohl Kraft als auch Leid, Resignation und psychosomatische Fixierungen. Uns werden eindrückliche Frauenschicksale lebendig vor Augen geführt. Der Schwerpunkt liegt auf den Veränderungsprozessen, die Moser und die Patientinnen zusammen in die Wege leiten. Moser beeindruckt durch seine in Jahrzehnten gewachsene psychoanalytisch-körpertherapeutische Erfahrung.
Tilmann Moser, Dr., Psychoanalytiker, Studium der Literaturwissenschaft in Tübingen, Berlin und Paris, journalistische Ausbildung, danach Studium der Soziologie. 1969-1978 Jura-Dozent an der Goethe-Universität in Frankfurt a. M. Seit 1978 private Praxis. Buchpublikationen zu Psychoanalyse, Nationalsozialismus, Körperpsychotherapie, Religion. Bei Brandes & Apsel: »Geld, Gier & Betrug« (2012).
Verlag Brandes & Apsel 2015, 180 Seiten, EUR 19,90
ISBN 978-3955581145 | | | | |
| | | | Buchtipp: Peter Henning: "Die Chronik des verpassten Glücks" | Roman
Wie gut kennen wir die, die wir am meisten lieben? Vom ersten Moment an hatte Richard Warlo seinen Ziehvater Pawel Król geliebt, diesen wie durch eine versteckte Seitentür in sein Leben eingetretenen Beschützer. Fasziniert von dessen Stärke und Verwegenheit genoss er es, wenn in der Hanauer Ankergasse die Polen zu Besuch kamen und geredet, gesungen und getrunken wurde. 25 Jahre nach Pawels Tod stößt Richard auf alte Fotos, die Pawel als jungen Mann in SS-Uniform zeigen. Sein polnischer Ziehvater ein Nazi? Wer war der Mann, der ihn wie einen Sohn erzog, mit ihm auf der Suche nach seltenen Schmetterlingen durch ganz Europa reiste und ihn die Poesie des Wagnisses lehrte?
Richard macht sich auf den Weg nach Polen – in die Vergangenheit seines Vaters. In Sosnowitz, Pawels Geburtsort, trifft er auf dessen leibliche Kinder: auf Marcin, der zeitlebens darunter gelitten hat, als Kleinkind vom Vater verlassen worden zu sein, und auf Lucyna, die zu klein war, als Pawel verschwand, um Erinnerungen an ihn zu haben. Beide mussten lernen, ohne Vater auszukommen. Nur Oliwia, Pawels im Sterben liegende Ehefrau, kennt die wahren Hintergründe seiner Flucht. Wird sie sie auf der Schwelle des Todes preisgeben? Sowohl Richard als auch Marcin und Lucyna müssen begreifen, dass Wahrheiten, die das Leben verändern, sich häufig nicht dramatisch, sondern in großer Stille offenbaren. Und dass die Frage »Was wäre gewesen, wenn« sich als Falle erweist, wenn der Fragesteller darüber sein Leben aus den Augen verliert.
Peter Hennings Figuren sind auf der Suche nach Gewissheiten – und der eigenen, neu zu definierenden Identität. Seine fesselnde Chronik des verpassten Glücks führt vor, wie Leerstellen, Geheimnisse und blinde Flecken in unseren Lebens- und Familiengeschichten uns tiefer prägen als alles, was wir fassen, erzählen und erinnern können.
Luchterhand Verlag 2015, 448 Seiten, EUR 19,99 [D], 20,60 [A] / sFR 26,90
ISBN: 978-3-630-87446-3
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