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Buch- und Lesetipps

 
Buchtipp: Ausstellungskatalog ANTON HENNING "MIDNIGHT IN PARIS"
Ausstellungskatalog, hrsg. von Claudia Emmert
Text (dt./eng.) von Claudia Emmert
68 S. mit 32 farbigen, zumeist doppelseitigen Abbildungen
Format 32 x 23,5 cm, Hardcover
€ 27,50

Die Erfindung der Moderne in einer Nacht

»Midnight in Paris« nennt Anton Henning seine neueste Ausstellung; klar, der Titel ist bei Woody Allen entlehnt. Claudia Emmert, die Direktorin des Zeppelin Museums in Friedrichshafen, das übrigens im einzigen historisch verbürgten Bauhaus-Gebäude des Bodenseeraums beheimatet ist, betont denn auch zu Recht in ihrem einführenden Beitrag die Koinzidenz zwischen dem Allen-Film und Anton Hennings Verfahren. Hier die Gegenwart der in schöner Regelmäßigkeit seit hundert Jahren todgesagten Malerei, da der Aufbruch der Moderne, wie er sich zunächst in der Malerei vollzog, bis Duchamp auf den Plan trat. Wie aber bekommt man heute diese Enden zusammen, und wie geht man mit den raumgreifenden installativen Situationen um, die sich seither im White Cube austoben? Anton Henning entwirft ein Gegenmodell: Ausstellung und Buch springen zurück zu den Anfängen und in die Hochzeit der Moderne und versammeln die damaligen Avantgarden in einem Salon, dessen chronologisch strenge, aber äußerst geraffte Raumabfolge das hergebrachte Muster unserer Deutungs- und Sehgewohnheiten aufgreift: Im ersten Raum das schwere Pathos der Gründerzeiten: Wagner schwebt in der Luft, ein kleines Porträt im Bild zeigt aber auch schon den Oberförster Adolf Hitler, wie er uns aus Ernst Jüngers »Auf den Marmorklippen« bekannt ist; wer will, kann in dem Porträtierten aber auch den jungen Heidegger erkennen, der nach dem doch blamabel kurz geratenen Tausendjährigen Reich dann als der Einsiedler vom Todtnauberg in Zipfelmütze posierte und zu den SPIEGEL-Lesern sprach: »Nur noch ein Gott kann uns retten.« Denn da war die Moderne in ihrem Siegeszug endgültig nicht mehr aufzuhalten, wie der zweite Raum von Anton Henning demonstriert, in dem die Formen einen Boogie tanzen und das Künstlersubjekt nochmals zu ungeahnten Höhenflügen startet. Und auch der dritte Raum ist durch ein »Fenster« in der Stirnwand bereits sichtbar und präsent und verströmt das lockende Glanzlicht eines neuen Morgens, der unserem Hier und Heute gleicht. Nun endlich sind alle Formen geklärt, historisch und funktionalistisch ab- und aufgearbeitet, sodass als Motto bleibt: »everything goes«; weshalb der endgültig in ein Muster gebrachte Raum zusammenhalten muss, was der Zeitgenosse aus eigener Anschauung als das Mise en abyme seines Lebens zu kennen glaubt.

Die Ausstellung "ANTON HENNING - MIDNIGHT IN PARIS" ist im Zeppelin Museum, Friedrichshafen am Bodensee, bis 10. Januar 2016 zu sehen ...
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Buchtipp: Junior Slow e.V. (Hrsg.) Der kleine Koch. Lieblingsrezepte für Kinder
Slow kochen wie die Großen - ein Kinderkochbuch von Slow Food, Flora Hohmann, Manuel Reheis und Susanne Leontine Schmidt

Es ist traurig aber wahr: In vielen Familien gibt es nur noch Fertiggerichte, wahlweise in der Mikrowelle oder im Ofen erwärmt. Kein Wunder, dass die Fähigkeit zu kochen - und damit eine grundlegende Kompetenz für ein gesundes Leben - verloren geht. Dass es eigentlich ganz einfach ist, und zudem auch viel Spaß macht, leckere Gerichte selbst zuzubereiten, zeigt das bezaubernd illustrierte Slow-Food-Kinderkochbuch "Der kleine Koch. Lieblingsrezepte für Kinder".

Frisch zubereitet und möglichst abwechslungsreich soll unsere Ernährung sein. So wünschen es sich Gesundheitspolitiker und Ernährungsexperten - vor allem für die Kinder. Dieses Ziel verfolgt auch der Verein Junior Slow e.V. und schickt seit 2008 das "Slow Mobil" ins Rennen: eine rollende Küche in einem kindgerecht umgestalteten ehemaligen Bauwagen. Da wird geknetet, geschnippelt und gebrutzelt, dass es eine wahre Freude ist!

Die besten Rezepte aus acht Jahren Kochen mit Kindern hat das Team des Münchener Slow Mobils nun in ein Kochbuch eingebracht. "Der kleine Koch", so auch der Titel des Buches, und sein Assistent, das Radieserl, leiten Kinder von 5 bis 10 Jahren an, kalte und warme, herzhafte und süße Gerichte größtenteils allein zuzubereiten. "Wenn die Kinder möglichst viel selbst zubereiten und auch beim Würzen helfen dürfen, dann schmecken ihnen auch Rote Bete oder Gemüsesuppe hervorragend", erläutert Chefkoch und Autor Manuel Reheis. "Kinder dürfen und sollen kreativ sein und ausprobieren, was ihnen schmeckt." Küchenmeisterin und Autorin Flora Hohmann weiß aus ihren zahlreichen Slow-Mobil-Kochkursen zu berichten: "Die Kinder sind nicht nur mit Feuereifer bei der Sache, sondern auch sehr konzentriert am Arbeiten. Es macht ihnen großen Spaß, etwas selbst zuzubereiten und dann gemeinsam zu essen."

Ob Pizza Kunterbunt, Vitaminraketen, köstliche Gemüsesuppen oder Spaghetti, natürlich mit selbst gekochter Tomatensauce: "Der kleine Koch" präsentiert 33 Rezepte aus heimischen und saisonalen Zutaten. Alle Gerichte wurden vielfach mit den Nachwuchsköchen des Slow Mobils erprobt. Das Buch enthält grundlegende Erklärungen zu Werkzeugen und Hilfsmitteln, Tipps zum Einkauf und zum Kochen sowie Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu jedem Rezept. Und dort wo es schwieriger wird, werden Erwachsene eingebunden. Auch die können hier etwas lernen, denn entsprechend der Slow-Food-Philosophie wird in diesem Buch alles frisch zubereitet. "Kommt", lädt der kleine Koch alle neugieren Menschen ein, "wir probieren zusammen aus, was uns schmeckt!"

"Zu wissen, was man isst, wie es im Rohzustand aussieht, wie man es zubereitet, wie es im Einzelnen schmeckt: Das sind Kernkompetenzen eines selbstbestimmten Lebens. Kinder lassen sich schon im ganz jungen Alter dafür begeistern, ihr Essen selbst zuzubereiten! Eltern oder Großeltern, Freunde und auch alle Bildungseinrichtungen sollten Kinder viel häufiger mit auf das Abenteuer am Herd nehmen. Das Buch "Der kleine Koch" gibt hervorragende Anregungen dazu."
Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende Slow Food Deutschland e.V.

Oekom Verlag, 72 Seiten, EUR 12,95 (D), 13,40 (A)
ISBN 978-3-86581-738-9
 
 

 
Buchtipp: "Mein Recht im Netz"
Eigene Daten schützen

Die Digitalisierung macht vor niemandem halt: „Mein Recht im Netz“ verschafft einen Überblick darüber, was im Internet erlaubt ist und wie man seine privaten Daten verschlüsselt und vor Betrug, Spionage und Missbrauch sichert.

Im Internet shoppen, Onlinebanking, E-Mails checken – das alles ist für die meisten zur Normalität geworden. Doch wie geht man verantwortungsbewusst mit den eigenen Daten um? Wie wehrt man sich gegen Virenangriffe, Phishing-Attacken und Datenkraken? Was passiert im Fall des Ablebens mit den persönlichen Daten im Internet? Das alles sind Fragen, die immer wichtiger werden, denn „das Netz vergisst nichts“. Der Ratgeber der Stiftung Warentest hilft dabei, die Kontrolle zu behalten und klärt auf, wie man seine digitale Identität zum Beispiel durch Verschlüsselung und sichere Passwörter schützt. Ein ausführlicher Leitfaden zeigt, wie man schrittweise das eigene Onlineleben dokumentieren und den digitalen Nachlass organisieren kann.

„Mein Recht im Netz – Der Ratgeber für die digitale Selbstbestimmung“ ist seit Mitte September 2015 im Handel erhältlich oder kann online bestellt werden unter www.test.de/onlinerecht

Stiftung Warentest 2015, 224 Seiten, EUR 19,90
ISBN 978 3 86851 374 5
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Buchtipp: Kathrin Hanke und Claudia Kröger "Eisheide"
Ein Lüneburg-Krimi

Schlafraubend. »So, Katharina, das Spiel beginnt. Du erhältst ab sofort täglich eine Frage von mir, die das Leben deines Kollegen Benjamin Rehder betrifft. Für jede falsche Antwort werde ich Benjamin bestrafen. Wie, das überlasse ich deiner Fantasie. Es sind noch zwölf Tage bis zum Heiligen Abend …« Mitten im Weihnachtstrubel verschwindet Hauptkommissar Benjamin Rehder spurlos. Seine Kollegin Kommissarin Katharina von Hagemann ahnt, dass er sich in großer Gefahr befindet. Da bekommt sie plötzlich anonym eine Aufforderung zu einem makabren Spiel. Zwangsläufig beginnt sie in seinem Privatleben nachzuforschen und erfährt Dinge, die sie lieber nicht gewusst hätte. Wird sie es schaffen, Rehders Leben zu retten?

Gmeiner Verlag 2015, 439 Seiten, EUR 13,99 (D)
ISBN 978-3-8392-1740-5
 
 

 
Buchtipp: Heiner Lünstedt "Sophie Scholl"
Illustrationen von Ingrid Sabisch

Mit einem Nachwort von Dr. Hildegard Kronawitter von der Weiße Rose Stiftung e.V.

Eine junge Frau, die durch ihre beispiellose Zivilcourage und ihren mutigen Kampf im Widerstand berühmt wurde – Sophie Scholl. Zu einer Zeit als Deutschland scheinbar fest in der Hand des Nationalsozialismus war, verteilte sie mit der Weißen Rose Flugblätter gegen Terror und Faschismus. Doch während Sophie Scholl als überzeugte Pazifistin gegen Diktatur und für Gerechtigkeit kämpfte, machte ihr vier Jahre älterer Freund Fritz Hartnagel Karriere als Offizier der Deutschen Wehrmacht. Der Briefwechsel der beiden gibt einen neuen Einblick in das Leben und Denken Sophie Scholls und bildet die fundierte Grundlage dieser Comic-Biografie. Aussagekräftige Illustrationen und pointierte Sätze zeichnen den Weg der jungen Heldin vom BDM-Mädchen zur Widerstandskämpferin nach. Die detaillierten Zeichnungen von Ingrid Sabisch lassen die Zeit und die starken Charaktere lebendig werden.

Heiner Lünstedt ist Comic-Fachjournalist und einer der beiden Leiter des Comicfestivals München. Er schrieb unter anderem die Abenteuer-Serie Die Weltenbummler.

Ingrid Sabisch realisierte bereits einen Comic über das Leben Albrecht Dürers und die Graphic Novels 41,3 kg – Magersucht, Schwangerschaftsstreifen und Mythos Mutti. Gemeinsam mit Heiner Lünstedt hat sie die Comic-Biografie über Willy Brandt (Knesebeck, 2013) umgesetzt.

Knesebeck Verlag 2015, 56 Seiten, EUR [D] 19,95, [A] 20,60
ISBN 978-3-86873-807-0
 
 

 
Buchtipp: Helmut Engisch „Was der Großvater schon kannte"
Schwäbische Ausflugsziele mit Tradition

Mühevoll war das Reisen im frühen 19. Jahrhundert, und wer nicht aus geschäftlichen Gründen gezwungen war, sich den Strapazen des Unterwegsseins zu unterziehen, blieb daheim. Bis die bildungsbürgerliche Begeisterung für die Natur und die Kultur der Heimat die Abenteuerlust befeuerte. Auch in Schwaben machten sich die Menschen nun auf, Burgen und Schlösser des Landes zu bestaunen, Höhen der Alb und des Schwarzwaldes zu erkunden und sich von romantischen Landschaften bezaubern zu lassen. So wurde das Wandern zum beliebten Freizeitvergnügen. Die Schätze des Landes, die unsere Großeltern und Urgroßeltern entdeckten, sind auch heute noch Ziel der Wanderer und Ausflügler. Der Autor Helmut Engisch hat die traditionsreichsten und beliebtesten Ziele im Land neu erkundet und ihrem Mythos nachgespürt. Zahlreiche historische Postkarten und Abbildungen werden im Band aktuellen Fotografien gegenübergestellt und erlauben so eine unterhaltsame wie interessante Zeitreise. Ein Band, der zum (Neu-)Entdecken der Heimat einlädt.

Belser Verlag 2015, 144 Seiten, EUR 19,95 (D), 20,60 (A) / sFR 24,90
ISBN: 978-3-7630-2688-3
 
 

 
Buchtipp: Hans-Ullrich Krause und M. Pa. Winckelkopf "Holzmarkt"
Ein Friedrichshain-Krimi

Der Student Jakub Lelek stand kurz davor, ein kleines Puppentheater in den S-Bahn-Bögen am Holzmarkt zu eröffnen. Jetzt liegt er erstochen im Zimmer seines Wohnheimes. Bei seinen Ermittlungen trifft Kommissar Martaler auf rivalisierende Puppenspieler und exzentrische Professoren, auf undurchsichtige Geschäftspartner und auf die schönen Freundinnen des Toten. Es ist nicht leicht herauszufinden, wer in dem verworrenen Spiel die Fäden in der Hand hat ...

Ein fesselnder Krimi aus dem Herzen Berlins - mit einer Karte der Handlungsorte.

be.bra Verlag 2015, 252 Seiten, EUR 9,95
ISBN 978-3-89809-541-9
 
 

 
Buchtipp: Helmut Ortner "Fremde Feinde"
Sacco und Vanzetti - Ein Justizmord

Am 15. April 1920 überfallen Banditen im Staate Massachusetts einen Lohntransport, töten beide Wachmänner und flüchten mit der Beute. Schon bald konzentrieren sich die Ermittlungen auf die beiden italienischen Einwanderer Nicola Sacco und Bartholomeo Vanzetti. Sie sind Ausländer, Atheisten – und Anarchisten. Obschon die Beweise dürftig sind, werden die beiden angeklagt und in einem fragwürdigen Indizienprozess trotz weltweiter Proteste zum Tode verurteilt.

Schuldig oder nicht? Bis heute ist diese Frage nicht endgültig beantwortet, aber allein die Zweifel und das ungerechte Verfahren reichen aus, um den Fall zu einer Legende zu machen.

Helmut Ortner schildert spannend und einfühlsam Leben, Kampf und Tod der beiden Einwanderer. Ein erschütterndes Buch über Fremdenfeindlichkeit, ein Buch von großer Aktualität.

Nomen Verlag 2015, 296 Seiten, EUR 24,90
ISBN: 978-3-939816-25-6
 
 



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