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Montag, 25. November 2024
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Buchtipps

 
Buchtipp: Rudolph Herzog "Truggestalten"
Erinnern Sie sich noch daran, wann der Flughafen BER ursprünglich fertig werden sollte? Nun scheint klar zu sein, dass es auch in diesem Jahr mit der Eröffnung nichts mehr wird. Eine höchst originelle Idee, was - neben nachlässigen Politikern und haarsträubend falschen Planungen - noch dazu beigetragen haben könnte, liefert (mit einem gewissen Augenzwinkern) Rudolph Herzog in einer der Geschichten seines belletristischen Debüts "Truggestalten".

In diesem Buch ist nichts so, wie es zu sein scheint. Zwar ist Berlin auch hier eine schillernde Stadt, eine pulsierende Metropole und Partyhauptstadt, die Künstler, Hipster, Start-up-Manager und kapitalistische Glückssucher aus aller Welt anzieht - doch bei Herzog brechen verdrängte Gestalten aus der Geschichte der Stadt wieder an die Oberfläche.

In sieben Episoden, die sich gegenseitig kommentieren und vervollständigen, werden Menschen des geschichtsvergessenen neuen Berlin von der Vergangenheit eingeholt. Manche sehen Unheil kommen, wie der alte Hausmeister, der fürchtet, dass durch Grabungen im Hinterhof seine lange verschütteten Geheimnisse aufgedeckt werden. Andere versuchen, den Phantomen zu entkommen. Nur eine ist mutig genug, in den nächtlichen Straßen Berlins auf Geisterjagd zu gehen. Und trifft dabei auf eine finstere Gestalt, die die Berliner Flughäfen heimsucht und immer wieder den Bau des BER aufzuhalten versucht.

"Truggestalten" ist ein Berlin-Buch voller Winkelzüge, Absurditäten und düsterer Überraschungen. Ein belletristisches Debüt, das das hierzulande unterschätzte Genre der Schauergeschichte zu neuem Leben erweckt, und mit diesen Genre-Trick auf eingängige und verstörende Weise Vergangenheit und Gegenwart der deutschen Geschichte kontrastiert.

Der Autor Rudolph Herzog ist Filmregisseur, Produzent und Autor. Mit seinem Buch "Heil Hitler, das Schwein ist tot!" (2007) über Humor im "Dritten Reich" löste er ein breites Medienecho aus, die englische Übersetzung wurde von Atlantic zum "Book of the Year" ernannt. Bei Galiani erschien 2012 das Sachbuch "Der verstrahlte Westernheld" über Absurditäten und Gefahren der Nutzung der Atomenergie, das Herzog auch verfilmte.

Verlag Galiani 2017, 256 Seiten, EUR 20,00 (D), 20,60 (A)
ISBN 978-3-86971-148-5
 
 

 
Buchtipp: Hanya Yanagihara "Ein wenig Leben"
Roman
Übersetzt von Stephan Kleiner

"Ein wenig Leben" handelt von der lebenslangen Freundschaft zwischen vier Männern in New York, die sich am College kennengelernt haben. Jude St. Francis, brillant und enigmatisch, ist die charismatische Figur im Zentrum der Gruppe – ein aufopfernd liebender und zugleich innerlich zerbrochener Mensch. Immer tiefer werden die Freunde in Judes dunkle, schmerzhafte Welt hineingesogen, deren Ungeheuer nach und nach hervortreten. "Ein wenig Leben" ist ein rauschhaftes, mit kaum fasslicher Dringlichkeit erzähltes Epos über Trauma, menschliche Güte und Freundschaft als wahre Liebe. Es begibt sich an die dunkelsten Orte, an die Literatur sich wagen kann, und bricht dabei immer wieder zum hellen Licht durch.

Die Autorin Hanya Yanagihara, 1974 geboren, ist eine US-amerikanische Schriftstellerin und Journalistin. Mit ihrem Roman "Ein wenig Leben" gewann sie den Kirkus Award und stand auf der Shortlist des Man Booker Prize, des National Book Award und des Baileys Prize. "Ein wenig Leben" ist eines der bestverkauften und meistdiskutierten literarischen Werke der vergangenen Jahre. Eine TV-Serie, produziert von Scott Rudin (The Social Network, No Country for Old Men, Frances Ha, Grand Budapest Hotel), ist in Vorbereitung.

Verlag Hanser 2017, 960 Seiten, EUR 28,00 (D), 28,80 (A) / sFR 36,90
ISBN : 978-3-446-25471-8
 
 

 
Buchtipp: Margit Kruse "Rosensalz"
Kriminalroman

Der Club der Toten Köchin. Vier Frauen, alle in der alten Zechensiedlung aufgewachsen, gründen einen Koch-Club und treffen sich regelmäßig, um füreinander so wie in den TV-Serien zu kochen. Deftige Ruhrpottgerichte kommen auf den Tisch. Nach einem Kochabend findet man Barbara tot, mit einem Gläschen Rosensalz in der Hand, unter dem Wohnturm, in dem Margareta Sommerfeld wohnt. Als nach einem weiteren Abend Inge spurlos verschwindet, geraten die anderen Damen in Panik. Sie bitten Margareta um Hilfe …

Zur Autorin: Margit Kruse wurde 1957 in Gelsenkirchen geboren. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Revier-Krimis »Eisaugen«, »Zechenbrand« und »Hochzeitsglocken«. Sie ist ein echtes Kind des Ruhrgebiets. Seit 2004 ist die Gelsenkirchenerin als freiberufliche Autorin tätig. Neben zahlreichen Beiträgen in Anthologien hat sie bislang acht Bücher veröffentlicht, darunter ein Roman, der für den Literaturpreis Ruhr 2009 nominiert war. Labrador Enja ist stets dabei, wenn Margit Kruse sich auf Recherche-Tour begibt. Besonders der Hauptfriedhof ihres Heimatortes hat es der Autorin angetan.

Gmeiner Verlag 2016, 310 Seiten, EUR 9,99 (D)
ISBN 978-3-8392-1924-9
 
 

 
Buchtipp: Scott Bergstrom "Cruelty. Ab jetzt kämpfst du allein"
Thriller

«Taken meets The Girl with the Dragon Tattoo and The Bourne Identity», beschreibt der amerikanische Verlag Scott Bergstroms Thrillerdebüt «Cruelty. Ab jetzt kämpfst Du allein». Bergstrom hatte den Roman in Amerika zunächst selbst veröffentlicht, seine Ausgabe jedoch nach wenigen Wochen wieder vom Markt genommen, nachdem sich reißendes Interesse bei Lesern, Verlagen und Filmfirmen einstellte. Die Übersetzungsrechte wurden mittlerweile in 20 Länder verkauft. Die Filmrechte sicherte sich Jerry Bruckheimer für Paramount. Eine überarbeitete Fassung erscheint Mitte Februar bei Rowohlt Polaris, nur wenige Tage nach der amerikanischen Ausgabe.

Zum Inhalt: Zehn Jahre ist es her, seit ihre Mutter ermordet wurde. Wie immer verbringt Gwen den Todestag mit ihrem Vater. Danach reist er geschäftlich nach Paris. Tags darauf stehen zwei Unbekannte vor Gwens Tür und erzählen eine unglaubliche Geschichte: Ihr Vater ist eigentlich CIA-Agent. Und bei einem Einsatz spurlos verschwunden. Wurde er entführt? Wollte er dem Geheimdienst den Rücken kehren? Die CIA stellt die Ermittlungen schnell ein.
Gwen hat eine einzige Spur: Den Namen eines Kontaktmanns in Paris. Eine gefährliche Reise über mehrere Kontinente beginnt, immer dem Zentrum der Gefahr entgegen. Bald sieht sich Gwen einem internationalen Netzwerk aus Waffenschiebern, Drogendealern und Menschenhändlern gegenüber. Und sie erkennt: Wenn man diese Gegner besiegen will, muss man so hart und grausam werden wie sie.

«Cruelty. Ab jetzt kämpfst Du allein» ist der erste Teil einer Serie.

Rowohlt Polaris 2017, 432 Seiten, EUR 14,99 (D), 15,50 (A) / sFR 19,90
ISBN: 978-3-499-27266-0
 
 

 
Buchtipp: Robert Thorogood "Mord im Paradies"
Ein Fall für Inspector Poole

Aus dem Englischen von Sabine Längsfeld

«Für Liebhaber der klassischen englischen Kriminalfilme ist ‹Death in Paradise› fast schon Pflichtprogramm», schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung über die gleichnamige Serie, die in England acht Millionen Zuschauer erreicht und im deutschen Fernsehen bereits in der 5. Staffel auf ZDF Neo ausgestrahlt wird.

Robert Thorogood, dem 2011 mit «Death in Paradise» der Durchbruch als Drehbuchautor gelang, legt nun seinen ersten Roman basierend auf der Serie vor. «Mord im Paradies» besticht durch das wunderbare Setting in einem Yoga Retreat Center auf den karibischen Inseln und einen eigensinnigen, aber liebenswerten Ermittler. Detective Inspector Richard Poole bleibt auch in der Karibik seiner britischen Etikette treu: mit Wollanzug und Afternoon Tea.

Guru Aslan führt ein beschauliches Leben in seinem spirituellen Urlaubsresort The Retreat in der Karibik. Bis er eines Morgens nach seiner alltäglichen Tiefenmeditation tot in einem Teehaus aufgefunden wird. Mit ihm waren fünf Teilnehmer anwesend, alle behaupten, tief in ihre Meditation versunken gewesen zu sein. Ein Fall für Detective Inspector Richard Poole! Der Brite wurde gegen seinen Willen auf die karibische Insel versetzt und kämpft noch immer mit seinem Schicksal: der unerträglichen Hitze und der betonten Lässigkeit seiner örtlichen Kollegen. Und nun hat Poole es auch noch mit wenig hilfreichen Zeugen zu tun, die ihm lieber von seiner Aura erzählen möchten als von ihrem Alibi. Entschlossen, den Mörder aufzuspüren, ist Inspektor Poole schon bald auf heißer Spur...

Der Auor Robert Thorogood, geboren in Colchester, hat Geschichte in Cambridge studiert und war Präsident des Cambridge Theaterclubs Footlight. Um sich seinen Traum des Drehbuchschreibens verwirklichen zu können, schlug er sich lange Zeit mit Gelegenheitsjobs durch. 2011 gelang ihm mit der erfolgreichen BBC-Serie «Death in Paradise» um Inspektor Poole der Durchbruch. Der Autor lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in Marlow in Buckinghamshire.

Rowohlt Verlag 2017, 384 Seiten, EUR 9,99 (D), 10,30 (A)
ISBN: 978-3-499-27275-2
 
 

 
Buchtipp: Dagur Sigurdsson mit Fred Sellin "Feuer und Eis"
Mit Leidenschaft zum Erfolg

„Dagur Sigurdsson ist ein Glücksfall für den deutschen Handball." Handballlegende Stefan Kretzschmar

Seit dem sensationellen Gewinn der Handball-Europameisterschaft 2016 in Polen wird er sogar mir Pep Guardiola verglichen: Dagur Sigurdsson. Der Isländer, seit August 2014 Trainer der deutschen Handballnationalmannschaft, schreibt eine unvergleichliche Erfolgsgeschichte. Aus einer jungen und unerfahrenen Mannschaft formte er mit Leidenschaft und Akribie ein Sieger-Team, das mittlerweile als Anwärter auf die Goldmedaille bei den Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro und als einer der Favoriten für die Handball-WM 2017 in Frankreich gehandelt wird. Neben seiner Karriere als Handballprofi und Trainer ist Sigurdsson auch in der Wirtschaft tätig: als erfolgreicher Unternehmer, Gründer und Vortragsredner. Seine Autobiographie "Feuer und Eis" zeichnet das facettenreiche Porträt dieses außergewöhnlichen Menschen und verrät das Geheimnis seines Erfolgs: Leistung, Teamgeist und klare Zielsetzungen.

„Unser Genie" Bild-Zeitung
„Dagur Sigurdsson ist mehr als nur ein Coach." Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Dagur Sigurdsson denkt in Lösungen, Probleme gibt es für ihn nicht." Die Welt

Droemer Verlag 2016, 304 Seiten, EUR 19,99 (D)
ISBN: 978-3-426-27720-1
 
 

 
Buchtipp: Lars Blöck "Die römerzeitliche Besiedlung im rechten südlichen Oberrhe

Forschungen und Berichte zur Archäologie in Baden-Württemberg, Bd. 1

Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der römerzeitlichen Besiedlung des rechten Ober- und Hochrheingebiets zwischen Kaiserstuhl, Schwarzwald und der Alb. Es wird untersucht, mit welchen Siedlungsformen und in welchen Abläufen das südliche Rheintal in römischer Zeit erschlossen wurde, um daran anschließend die Besiedlungsgeschichte des Gebiets vom späten 1. Jahrhundert v. Chr. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. zu rekonstruieren.

Die Basis der Arbeit stellt eine katalogartige Erfassung und inhaltliche Bewertung aller bis zum Jahr 2010 bekannten römerzeitlichen Landschaftseingriffe – Siedlungen, Bestattungsplätze, Verkehrseinrichtungen und Rohstoffgewinnung – in dem Gebiet dar.

Nach einem forschungsgeschichtlichen Resümee und einer quellenkritischen Einordnung der Befundgrundlage folgt eine ausführliche Besprechung der verschiedenen Siedlungstypen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den villae, den ländlichen Einzelsiedlungen. Zunächst werden die vorkommenden Villen- und Gebäudetypen hinsichtlich ihrer siedlungsgeschichtlichen Herleitung und Funktion sowie ihrer baulichen Ausstattungen und Entwicklung diskutiert. In einem Exkurs wird dabei erstmals eine vollständige Lesung der seit 1939 bekannten Mosaikinschrift der villa Laufenburg vorgeschlagen, die wichtige neue Erkenntnisse zu soziokulturellen Aspekten von villae in den gallischgermanischen Provinzen erbringt. Um die wirtschaftlichen Grundlagen der villae einschätzen zu können, wird ein Modell zur Berechnung der Kapazität von Getreidespeichern und der Größe von Getreideanbauflächen entwickelt, das sich auch auf andere Landschaften übertragen lässt.

Es folgen Darstellungen zu den vici und den Verkehrswegen der Region sowie zu den Grundlagen der chronologischen Einordnung der Plätze.

Der abschließende Teil der Untersuchung widmet sich in einer Synthese der Besiedlungsabläufe des Gebiets. Es zeigt sich, dass das rechte südliche Oberrheingebiet in römischer Zeit eine Brückenfunktion zwischen Gallien und den jenseits des Schwarzwalds gelegenen Gebieten Obergermaniens wahrnahm: Es weist wie die anderen rechtsrheinischen Gebiete keine kontinuierliche Besiedlung von der Spätlatène- bis in römische Zeit auf, besiedlungsstrukturell orientiert es sich jedoch während der frühen und mittleren Kaiserzeit am Linksrheinischen. Nach der Aufgabe der rechtsrheinischen Gebiete um 280/90 n. Chr. etablieren sich andere Besiedlungsmuster als im Reich, doch bleibt es als Teil der neuen Grenzzone am Rhein mit dem Imperium verbunden.

Dr. Ludwig Reichert Verlag 2016, 511 Seiten, EUR 79,00 (E)
ISBN 978-3-95490-215-6
 
 

 
Buchtipp: Frank Uhlmann "Du hast keine Wahl"

Thriller

Griechische Buchstaben, geschrieben mit dem Blut des Opfers...

Während des Wahlkampfs um das Amt des Frankfurter Oberbürgermeisters wird der Spitzenkandidat der »Freien Bürger« regelrecht hingerichtet. Am Tatort findet sich eine Botschaft – auf Griechisch und mit Blut geschrieben. Bei ihren Recherchen stoßen Polizeireporter Norman Jacobi und die Historikerin Katharina Beck auf politische Machtkämpfe innerhalb der Partei und auf die Verstrickung einzelner Mitglieder in fragwürdige Projekte. Dabei kommen sie dem Täter gefährlich nahe.

dtv 2016, 400 Seiten, EUR 10,95 (D)
ISBN 978-3-423-21658-6
 
 



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