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Hörspieltipps
| | | Hörspieltipp: Besuch im Pfarrhaus | Von Ilse Aichinger
Mit: Hans Mahnke, Ortrud Bechler, Lola Müthel u. a.
Regie: Heinz von Cramer
(Produktion: SDR 1963)
Der alte Pfarrer lässt sich am Abend von zwei Kindern erzählen, was sie im Laufe eines Sonntags erlebt haben. Zuerst pflanzten sie eine Hecke ums Pfarrhaus und die Bienenstöcke. Dann berichten sie von der Bootsverleiherin, die hier "im hohen Norden" im Fluss ein Krokodil schwimmen sah, welches sie dann mit ihrem Boot gemeinsam überfahren haben. Der Geistliche möchte sich für die Geschichten revanchieren und ihnen nun seinen eigenen Tagesablauf erzählen. Aber die Kinder sind eingeschlafen. Der Albtraum des Pfarrers, die Sonne könnte eines Tages schwarz werden, verhallt ohne Adressat. Ein Spiel für Stimmen, das bewusst und konsequent jede metaphorische Eindeutigkeit und jede reale "Handlung" zugunsten einer magischen Poesie vermeidet, auch wenn bisweilen hinter den heiteren Bildern ein düsterer Hintergrund aufscheint. Gerade aus der historischen Distanz gewinnt dieser Klassiker des traditionellen literarischen Hörspiels plötzlich wieder seine unverbraucht wirkende magische Kraft.
Donnerstag, 2.11.2017, 22:03 Uhr, SWR2 Hörspiel-Studio | | | | |
| | | | Hörspieltipp: Evangelium Pasolini | Hörspiel von Arnold Stadler und Oliver Sturm
Mit: Thilo Werner, Udo Schenk, Heinrich Giskes, Hanns Jörg Krumpholz u. a.
Regie: Oliver Sturm
(Produktion: HR/DLF 2016)
1964 überraschte Pier Paolo Pasolini die Kirche wie das Publikum mit seinem Film "Das 1. Evangelium - Matthäus". Anders als in zahlreichen vergleichbaren Werken, stellt Pasolini Jesus als realistische, menschliche Figur dar und setzt zugleich kompromisslos die biblische Vorlage um, ohne Auslassungen und ohne Hinzufügungen. Angesichts Pasolinis Homosexualität und seiner kommunistischen Überzeugungen hat dies sowohl in katholischen als auch in linken Kreisen Verwunderung hervorgerufen.
Das Hörspiel von Arnold Stadler und Oliver Sturm erzählt das Matthäus-Evangelium aus verschiedenen Perspektiven. Einerseits aus der des Films von Pasolini, andererseits aus der des Schriftstellers Arnold Stadler, der diesen Film betrachtet. Ausgezeichnet als Hörspiel des Jahres 2016.
Mittwoch, 1.11.2017, 18:20 Uhr, SWR2 Hörspiel am Feiertag | | | | |
| | | | Hörspieltipp: Die furchtlosen Stadtmusikanten - gemeinsam sind sie stark | Musikalisches Märchen nach einer Erzählung von Susanne Oswald
Mit: Malte Arkona und dem SWR Vokalensemble
Leitung: Klaas Stok
Musik: Henrik Albrecht
(Produktion: SWR Musikvermittlung 2016)
Audio steht auf swr.de/swr2/hoerspiel und kindernetz.de/spielraum zum Download bereit
Die "Bremer Stadtmusikanten" sind aus dem Märchenbuch gestiegen und kommen als "furchtlose Stadtmusikanten" in den Konzertsaal: Der Esel stolpert ständig über seine X-Beine, der Hund stottert, die Katze traut sich wegen ihrer roten Haare kaum auf die Straße und der Hahn hat ADHS und kann einfach nicht stillhalten. Gemeinsam aber sind sie stark und wagen sich sogar an das Abenteuer, die Macht der fiesen Waldhexe zu brechen.
Henrik Albrecht, der bekannte und mehrfach preisgekrönte Komponist musikalischer Kinderhörspiele, hat im Auftrag des SWR dieses Musikmärchen komponiert. Zusammen mit dem KiKa-Moderator Malte Arkona erweckt das SWR Vokalensemble die Szenen zum Leben. Nachdem SWR2 Spielraum Anfang des Jahres eine Werkstattaufführung gesendet hat, folgt nun die fertige Studioproduktion.
Mittwoch, 1.11.2017, 14:05 Uhr Ursendung, SWR2 Spielraum - Hörspiel | Mehr | | | |
| | | | Hörspieltipp: Seismografie des Hörspiels | 30 Jahre "Hörspiel des Jahres"
Von Michael Farin
Zusammenstellung und Realisation: Michael Farin
(Produktion: BR 2017)
Vor 40 Jahren, im April 1977, wurde von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste die Initiative "Hörspiel des Monats" ins Leben gerufen. Der später hinzugekommene Preis "Hörspiel des Jahres" wurde 2017 zum 30. Mal vergeben. Mehrere hundert Produktionen zeichnete in den vergangenen Jahrzehnten eine jährlich wechselnden Jurys aus. Als "eine der lebendigsten, fantasievollsten und formal variantenreichsten Kunstgattungen der Gegenwart" bezeichnete Christoph Buggert, Autor und Mitglied des Präsidiums der Akademie, in diesem Zusammenhang das Hörspiel. Er lud Autor/innen, Komponist/innen, Regisseur/innen, Dramaturg/innen und Publizist/innen ein, für eine Hörspiel-Publikation der Akademie Beiträge zu verfassen: Gedankensplitter, Kurz-Essays, Kommentare, Erinnerungsfetzen, Fußnoten, Polemiken und Miszellen zum Zustand und den Perspektiven der Radiokunst. "Seismografie des Hörspiels" versammelt viele Stimmen für eine Momentaufnahme zur Situation und zu den Entwicklungsmöglichkeiten jener Kunstform, die das Medium Radio hervorgebracht hat.
Dienstag, 31.10.2017, 18:20 Uhr, SWR2 Hörspiel am Feiertag | | | | |
| | | | Hörspieltipp: Der Troll im Treppenhaus | Hörspiel von Kilian Leypold
Mit: Sabine Bohlmann, Gerd Lohmeyer, Shenja Lacher, Caroline Ebner, Richard Oehmann, Josef Parzefall u. a.
Komposition, Gesang und Akkordeon: Magdalena Kriss
Regie: Kilian Leypold
(Produktion: BR 2016)
Das Hörspiel steht nach der Sendung Steht nach der Sendung als On-Demand-Stream bereit unter www.kindernetz.de/spielraum
Die zehnjährige Lili ist nachmittags oft alleine zu Hause. Sie stellt sich dann vor, sie wäre eine Prinzessin, Prinzessin Lili, die mit ihrer dummen Zofe schimpft und überdies berühmt ist für ihr gutes Benehmen! Da klingelt es plötzlich an der Tür, und eine unheimliche und unheimlich schlecht erzogene Person fordert fluchend und rotzend von Lili Benimm-Unterricht. Mann oder Frau? Sie selbst behauptet, ein Trollweib zu sein, das die Schnauze voll hat von Grobheit und Hass und schlechtem Benehmen. Aber Trolle gibt's doch gar nicht, oder?
Auf Studioaufnahmen sowie Geräusche und Atmosphären aus dem Archiv wurde bei dieser Produktion komplett verzichtet. Sie wurde in einem alten Münchner Mietshaus aufgenommen.
Dienstag, 31.Oktober, 14:05 Uhr, SWR2 Spielraum - Hörspiel | | | | |
| | | | Hörspieltipp: Die Erzählung der Magd Zerline | Aus dem Roman "Die Schuldlosen" von Hermann Broch
Mit: Louise Martini, Gert Westphal und Peter Scholz
Hörspielbearbeitung und Regie: Klaus Gmeiner
(Produktion: ORF 1989)
Seit mehr als 30 Jahren steht die Magd Zerline bei der betagten Baronin Elvira F. im Dienst, als sie an einem sommerlichen Sonntagnachmittag dem Untermieter der Baronin in einem großen Monolog ihr Leben erzählt: Ein Leben voller leidenschaftlicher Verstrickung, in dem das Schicksal der Magd untrennbar mit dem Schicksal ihrer Herrschaft verknüpft ist, in das sie sich eingemischt hat bis zu dem Anspruch auf den Liebhaber der Baronin und dem Versuch, sich durch das Anzetteln eines Mordprozesses für entgangene Liebe und entgangenes Lebensglück zu entschädigen. "Die Erzählung der Magd Zerline" gehört in den größeren Zusammenhang des Romans "Die Schuldlosen", an dem der österreichische Dichter Hermann Broch unter Einschluss älteren Materials bis 1948/49 gearbeitet hat.
"Eine der größten Liebesgeschichten, die ich kenne, und mir persönlich vielleicht die liebste." (Hannah Arendt)
Sonntag, 29.10.2017, 18:20 Uhr,
SWR2 Hörspiel am Sonntag | | | | |
| | | | Hörspieltipp: My Favourite Things (V) | Die lange Nacht der Ars Acustica in SWR2 u.a. mit dem Schwerpunkt "Beuys hören!"
Realisation und Moderation: Manfred Hess, Reinhard Ermen, Björn Gottstein und Frank Halbig
(Produktion: SWR 2017)
Eine Woche nach den Donaueschinger Musiktagen und der Verleihung des Karl-Sczuka-Preises präsentieren SWR2 Hörspiel und SWR2 Neue Musik zum sechsten Male das weite Feld der Ars Acustica. Die Nacht der Zeitumstellung von der Sommerzeit zur Winterzeit, die um 2 Uhr morgens einsetzt, wird für sieben Stunden zu einer Reise in die Welt der akustischen Kunst.
Der Terminus Ars Acustica ist eine sinnvolle Hilfskonstruktion. Unter diesen Oberbegriff fallen künstlerische Werke, die auf ganz andere Zuordnungen hören können: Klangkunst, Radiokunst, Performance, Sound oder Electronic Art, Poetry, Feature, Hörspiel und Neue Musik. Aber auch im Rezeptionskontext Pop, Rock, oder gar Film ist die Welt der Ars Acustica zu entdecken, was die Verwirrung für Systematiker oder Puristen vollständig macht. Die SWR2 Lange Nacht der Ars Acustica verfolgt diesen grenzüberschreitenden Ansatz. So reichen die akustischen Verführungen vom wagemutigen Sprach- und Klangexperiment bis zum groovenden Song oder meditativen Naturgeräusch.
Die diesjährige documenta 14 ist geprägt von performativen Tendenzen in der bildenden Kunst. Ein Schwerpunkt der langen Nacht in SWR2 2017 wird auf dem Werk und Wirken von Joseph Beuys liegen, dem Großmeister der politischen wie performativ arbeitenden bildenden Kunst. Immer wieder bezog er die Ars Acustica in sein Schaffen mit ein.
Programmübersicht:
0.05 Uhr Ars Acustica/Poesie und Hörspiel
2.03 Uhr (Sommerzeit) Ars Acustica/Joseph Beuys, Bildende Kunst und Performance
4.03 Uhr (Winterzeit) Ars Acustica/Neue Musik
5.03 Uhr Ars Acustica/Rock´n´Pop
Sonntag, 29.10.2017, 0:05 Uhr bis 6:00 Uhr Ursendung, SWR2 Spezial, Ars Acustica | | | | |
| | | | Hörspieltipp: Bist du´s oder bist du´s nicht? | Luther in Bebenhausen
Mundarthörspiel von Hartwin Gromes und Felix Huby
Wir schreiben das Jahr 1535. Luther ist auf Wunsch des Herzogs nach Bebenhausen gekommen, um die Zisterziensermönche zum evangelischen Glauben zu bekehren. Die Reise ist äußerst beschwerlich. Es regnet und stürmt ohne Unterlass. Ein Wirtshaus ist nicht zu finden. Also bittet Luther im Kloster Bebenhausen um freundliche Aufnahme. Der derzeit einzige Bewohner katholischen Glaubens tarnt sich als evangelischer Hausmeister und begehrt eine Unterweisung in der neuen Glaubenslehre. Nach einer anregenden Diskussion über die Feier des Abendmahls und die Freiheit eines Christenmenschen will der angeblich protestantische Hauswart überraschend bei Bruder Martinus die Beichte ablegen. Luther mag nichts davon hören und weigert sich vehement mit folgenden Worten: „Ich will nichts hören, ich bin für Dich als Katholiken auch gar nicht mehr zuständig!“
Alles weitere verebbt im prasselnden Regen und tosenden Sturm…
Felix Huby
geboren 1938 in Dettenhausen, lebt in Berlin und veröffentlicht seit 1976 Sachbücher, Kinderbücher und Kriminalromane. Für das Fernsehen schrieb er zahlreiche Drehbücher. Bekannt wurde er vor allem als Erfinder des Tatort-Kommissars Schimanski. Bisher hat Felix Huby über 30 „Tatorte“ geschrieben, außerdem die Drehbücher für die erfolgreichen TV-Serien „O Gott Herr Pfarrer“, „Der Hafendetektiv“, „Abenteuer Airport“, „König von Bärenbach“ oder „Ein Bayer auf Rügen“ Darüber hinaus mehrere Hörspiele für den SWR.
Hartwin Gromes
geboren1941 in Dessau. Theaterwissenschaftler, Dramaturg, Autor. Seit 1967 Theaterdramaturg in Münster, Wiesbaden, Stuttgart, Heidelberg, Basel und zwischen 1988 – 1995 Gastdramaturg in Bonn und Düsseldorf. Von 1988 bis 2007 am Institut für Medien und Theater in Hildesheim, danach bis 2010 Gastdozent an der Hochschule der Künste Zürich.
Regie: Günter Maurer
Produktion: SWR 2017
Audio unter SWR.de/swr4/bw
Samstag, 28.10.2017, SWR4 BW 21:03 Uhr Ursendung | | | | |
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