Nach dem gleichnamigen Roman von Morris Gleitzman
Aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn
Regie: Tobias Krebs
Produktion: SWR 2012
Einmal gab es eine Zeit, da liebte Felix Geschichten. Jetzt hasste er sie. Polen 1942. Seit drei Jahren und acht Monaten lebt der 10-jährige Felix schon in einem katholischen Waisenhaus in den Bergen. Was außer Mutter Minka aber niemand weiß, nicht einmal sein bester Freund Dodie: Er ist gar nicht katholisch, er ist jüdisch. Und seine Eltern sind auch nicht tot. Sie haben ihn nur vorübergehend im Waisenhaus untergebracht – so lange, bis die Schwierigkeiten mit ihrem Buchladen gelöst sind, erklärten sie Felix. So vertreibt sich Felix die Wartezeit damit, Geschichten über die abenteuerlichen Reisen der Eltern zu erfinden. Denn er ist ein sehr guter Geschichtenerzähler. Als eines Morgens Männer mit seltsamen Armbinden im Waisenhaus auftauchen und im Hof die Bücher aus Mutter Minkas Bibliothek verbrennen, beginnt Felix zu begreifen, dass die Situation für jüdische Buchhändler ernst geworden ist. Kurzentschlossen flieht er, um seine Eltern aufzusuchen und sie davor zu warnen, dass eine Verbrecherbande namens Nazis durchs Land laufe und jüdische Bücher verbrenne. In der Heimat angekommen, findet er im Buchladen der Eltern aber keine Bücher, sondern nur alte Kleidung vor. Auch öffnet ihm statt seiner Mutter eine unbekannte, bösartige Frau die Tür zur eigenen Wohnung. Ratlos begibt er sich auf die Suche nach seinen Eltern. Doch was ihm auf der langen Suche widerfährt, lässt Felix allmählich daran zweifeln, dass die Nazis wirklich nur jüdische Bücher hassen: Unterwegs liest er die kleine Zelda auf, deren Eltern ermordet wurden. Gemeinsam geraten sie in einen langen Treck jüdischer Menschen, halb verhungerter, trauriger, kranker Menschen, die von Nazi-Soldaten erbarmungslos Richtung Großstadt getrieben werden. Gerade als Felix, selbst krank und völlig erschöpft, nicht mehr weiter weiß bei all den furchtbaren Dingen, die um ihn herum geschehen, taucht wie durch ein Wunder ein Retter auf: Barnek, der Mann mit der Zaubertasche, der meint, dass jeder im Leben wenigstens einmal etwas Gutes verdient habe.
Samstag, 28.01.2012, 16.05 Uhr, SWR2 Spielraum
Dieses Hörspiel steht nach der Sendung eine Woche als On-Demand-Stream auf: www.swr2.de/hoerspiel |