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Freiburg: Neue Einblicke in die Sammlung
Quelle: Museum für Neue Kunst, Foto Bernhard Strauss.
 
Freiburg: Neue Einblicke in die Sammlung
Museum für Neue Kunst zeigt verborgene Rückseiten von Gemälden

Neue Perspektiven im Museum für Neue Kunst: Das Museum hat einen Raum in der ständigen Sammlung umgestaltet. Das Besondere? Alle Bilder sind dort von zwei Seiten zu sehen – von vorne und von hinten.

Was verrät die Rückseite über ein Kunstwerk? Dort, wo Besucherinnen und Besucher normalerweise gar nicht hinschauen können, gibt es jede Menge zu entdecken: Stempel aus dem Kunsthandel, Notizen zu Ausstellungen, Inschriften von Vorbesitzern, Vorzeichnungen, Skizzen, vollendete oder unvollendete Bilder.

Vier Gemälde und eine Grafik sind im neu gestalteten Raum ausgestellt. Bei Hermann Scherer (1893–1927) erzählt die bemalte Rückseite etwas über die wirtschaftlichen Umstände: Der Künstler war arm, Leinwand war knapp. Otto Dix (1891–1969) hat die Rückseite seines Bildnisses von Max John für eine erste grobe Skizze genutzt. Warum Vera Krafft (1910–2003) auch die hintere Seite der Leinwand bemalt hat, darüber lässt sich nur spekulieren. Über die Künstlerin ist zu wenig bekannt. Priska von Martin (1912–1982) hat auf eine aquarellierte Aktzeichnung hinten einen kleinen Zeitungsausschnitt mit Pin-Up-Girl geklebt – ein ironischer Kommentar zur Situation der Frau in der Kunst? Und wie ist es bei Karl Hofer (1878–1955)? War die Darstellung zu brisant, um von allen gesehen zu werden und musste sie deshalb verschwinden?

Zu den Bildern gesellt sich die Installation „Beyond Transparency“ von Christina Ohlmer (*1960). Die Freiburger Künstlerin nutzt in ihrer Arbeit das Medium der Hinterglasmalerei um sich mit dem Thema Vorder- und Rückseite auseinanderzusetzen.

Das Museum für Neue Kunst ist dienstags bis sonntags von10 bis 17 Uhr und donnerstags bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt inklusive Sonderausstellung kostet 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 21 Jahren, Mitglieder des Fördervereins und mit Museums-PassMusées ist der Eintritt frei.

Aktuell benötigen Besucherinnen und Besucher entweder einen Nachweis über eine Boosterimpfung oder einen Impfoder Genesenennachweis, der nicht älter als 3 Monate ist. Sollte die Impfung oder Genesung länger zurückliegen, ist zusätzlich ein aktuelles negatives Testergebnis vorzulegen. Ein Schnelltest darf nicht älter als 24 Stunden sein, ein PCR-Test nicht älter als 48 Stunden. Schülerinnen und Schüler bis einschließlich 17 Jahre sowie Kinder unter sechs Jahren sind von den Beschränkungen ausgenommen.

zum Bild oben:
Zu sehen sind die Rückseiten von Hermann Scherers Gemälde „Mädchen im roten Kleid“ (1924/1925) und von Priska von Martins „Sitzendem Frauenakt“ aus den 1970er Jahren mit einem Pin-up-Girl aus der Abendzeitung.
Quelle: Museum für Neue Kunst, Foto Bernhard Strauss.
 
Eintrag vom: 24.01.2022  




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