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Debütroman „Die Tschechow-Leserin“ von Guilia Corsalini
Lesung und Gespräch mit der Übersetzerin Ruth Mader-Koltay

Die dritte Veranstaltung der Reihe Freiburger Andruck in diesem Jahr ist die erste, die wieder live vor Publikum stattfinden kann. Die Freiburger literarische Übersetzerin und Dozentin bei der Dante Alighieri-Gesellschaft Ruth Mader-Koltay stellt ihre neueste Übersetzung aus dem Italienischen vor: Den Debütroman „Die Tschechow-Leserin“ von Guilia Corsalini. Die Redakteurin der Badischen Zeitung Bettina Schulte moderiert diese Andruck-Veranstaltung, in der auch auf die Arbeit des jungen Freiburger nonsolo Verlags, in dem der Roman soeben erschienen ist, eingegangen wird. Die Veranstaltung findet statt am Mittwoch, 27. Oktober in der Stadtbibliothek, Beginn ist um 20 Uhr.

Die vierzig-jährige russischsprachige Ukrainerin Nina ist die „Tschechow-Leserin“ des gleichnamigen Romans. Sie sieht sich gezwungen, ihren kranken Mann und ihre achtzehnjährige Tochter in Kiew zurückzulassen, um in Italien Arbeit zu suchen. In der kleinen Universitätsstadt Macerata betreut sie eine alte Dame und verbringt ihre freien Stunden in der Bibliothek des Instituts für Slawistik, wo sie ihre Leidenschaft für Tschechows Erzählungen wiederentdeckt. Diese Lebenssituation teilt Nina mit zahlreichen in Italien lebenden Ausländerinnen, die teilweise unter illegalen Bedingungen arbeiten, was dem Roman eine traurige Aktualität verleiht. Die Erzählung ist jedoch nicht als Sozialstudie angelegt, im Gegenteil. Giulia Corsalini erschafft eine Figur ganz im Stile Tschechows, die in verhaltenem Ton über die eigenen Erfolge wie auch Verluste reflektiert. Die bewusste Anlehnung von Sprache und Tonalität an Tschechows Erzählungen war zudem eine besondere, aber auch spannende Herausforderung für die Übersetzerin.

Ruth Mader-Koltay gehört zum Team des nonsolo Verlags um die Verlegerin Alessandra Ballesi-Hansen, in dem ausschließlich italienische Gegenwartsliteratur in deutscher Übersetzung erscheint. Der erst 2017 gegründete Verlag wurde dafür vom Italienischen Ministerium für Kulturgüter, kulturelle Aktivitäten und Tourismus mit dem Nationalen Preis für Übersetzung 2020 ausgezeichnet. Für den nonsolo Verlag hat Ruth Mader-Koltay bereits einige Bücher übersetzt, unter anderem den Roman „Ohne Halt ins Blaue“ von Anna Pavignano, der im Mai 2021 erschienen ist.

Die Lesereihe „Freiburger Andruck“ ist eine Kooperation des Kulturamts mit dem Literaturhaus Freiburg, der Stadtbibliothek, dem Theater Freiburg, dem SWR Studio Freiburg und der Badischen Zeitung. Seit 2009 stellt die Lesereihe in Premierenlesungen die neuen Bücher von Freiburger Autorinnen und Autoren und Übersetzerinnen und Übersetzern vor. Die Lesungen mit Gespräch finden abwechselnd im Literaturhaus, in der Stadtbibliothek, im SWR Studio oder im Theater statt.

Eintritt 9 Euro, ermäßigt 6 Euro. Karten an der Abendkasse,Voran meldung unter www.literaturhaus-freiburg.de
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Eintrag vom: 20.10.2021  




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