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Foto aus der neuen Ausstellung (c) Britt Schilling | | | Clash aus Kulturen, sozialen Milieus, Altersgruppen und Lebenswirklichkeiten | Neue Ausstellung im Museum Natur und Mensch und der Verein Element 3 zeigen über hundert Porträtfotos von Freiburgerinnen
Was passiert, wenn viele Freiburgerinnen in einem Raum zusammenkommen und in Dialog treten? Die Ausstellung „In Gesellschaft. Freiburger Frauen* im Blick“ im Museum Natur und Mensch geht seit Mittwoch, 13. Oktober, dieser Frage nach. Zu sehen sind über hundert Porträtfotos von Freiburgerinnen, aufgenommen von der Fotografin Britt Schilling. Die Schau läuft bis Sonntag, 5. Dezember. Sie wurde vom Verein Element 3 initiiert und entstand in Kooperation mit dem Museum und der Frauenbeauftragten der Stadt Freiburg. Gefördert wird sie von der Baden-Württemberg Stiftung, dem Kulturamt und dem Amt für Migration und Integration der Stadt Freiburg. Eine Online-Gesprächsreihe begleitet die Ausstellung.
Die ausdrucksstarken Aufnahmen zeigen selbstbewusste Individuen in einem Clash aus Kulturen, sozialen Milieus, Altersgruppen und Lebenswirklichkeiten. Die Schwarz-Weiß-Optik stellt eine Gemeinschaft zwischen den Porträtierten her und betont gleichzeitig ihren einzigartigen Ausdruck.
Neben den Fotografien gibt es Ausschnitte aus Gesprächen mit den Porträtierten – unter anderem in einer Audioinstallation. Die Ausstellung feiert die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Freiburgerinnen und wirft übergreifende Fragen auf: Welche Rolle spielt die eigene Biografie beim Blick auf Gleichberechtigung? Wie beeinflusst umgekehrt die gesellschaftliche Haltung das Individuum? Und was bewirkt eine starke Frauengemeinschaft?
Fotos entstanden bei der Veranstaltung „Nur für Frauen*“
Die Grundlage der fotografischen Sammlung ist 2019 bei der transkulturellen Veranstaltung „Nur für Frauen*“ entstanden – ein Format, zu dem der Verein Element 3 seit 2012 einlädt. Im Theater Freiburg hatten die Macherinnen ein großes Wohnzimmer eingerichtet, das die Besucherinnen in einen lebendigen Versammlungsort verwandelten.
Am Rande der Veranstaltung hatte die Freiburger Fotografin Britt Schilling eine Fotobox aufgebaut. Die Teilnehmerinnen waren eingeladen, sich so porträtieren zu lassen, wie sie selbst wahrgenommen werden wollten, ohne zusätzliche Inszenierungen. Dabei sind rund hundert Porträts entstanden, die die Besonderheit der Veranstaltung einfangen: Frauengemeinschaft, Diversität, Frauenkultur.
Die Ausstellungsmacherinnen
Die künstlerische Gesamtleitung der Ausstellung liegt bei Margarethe Mehring-Fuchs und Kathrin Feldhaus von Element 3 sowie der Fotografin Britt Schilling und der Gestalterin Julia Benning.
Der Verein Element 3 arbeitet an der Schnittstelle von Kunst und Soziokultur. Im Fokus stehen gesellschaftlich relevante Themen und die Perspektive der Menschen, die von diesen direkt betroffen sind. Intensive Netzwerkarbeit spielt dabei eine große Rolle.
Britt Schilling ist freischaffende Fotografin in Freiburg, eigene Projekte hat sie unter anderem in Ghana und Äthiopien realisiert. 2016 entstand im Rahmen der Ausstellung „Touchdown“ (Bundeskunsthalle Bonn) die Serie „Ich bin nur einmalig“ mit Porträts von Menschen mit Downsyndrom. Gemeinsam mit Julia Benning hat sie auch die Ausstellung „Strafraum. Absitzen in Freiburg“ inklusive Begleitbuch erarbeitet.
Zur aktuellen Ausstellung erscheint ebenfalls ein Begleitbuch, das in Kooperation mit der Frauenbeauftragten entstanden und für 7 Euro an der Museumskasse erhältlich ist. Es wird vom Landesministerium für Soziales, Gesundheit und Integration sowie von der Sparkasse und Volksbank gefördert.
Öffnungszeiten, Eintritt und 3G-Regel
Das Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und dienstags bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren, Mitglieder des Freundeskreises und mit Museums-Pass-Musées ist der Eintritt frei.
Besucherinnen und Besucher benötigen aktuell einen Nachweis über eine Impfung, Genesung oder über einen negativen Corona-Test. Ein Schnelltest darf maximal 24 Stunden alt sein, ein PCR-Test maximal 48 Stunden. Schülerinnen und Schüler, sowie Kinder, die unter sechs Jahre alt oder noch nicht eingeschult sind, gelten als getestet.
Gesprächsreihe zur Ausstellung: „Frauen* im Blick“
Bei der Gesprächsreihe „Frauen* im Blick“ treffen einige der in der Ausstellung porträtierten Freiburgerinnen auf Frauen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Soziales. Die Online-Veranstaltungen sind kostenfrei, der Zugangslink wird im Vorfeld auf www.freiburg.de/in-gesellschaft veröffentlicht. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Sonntag, 24. Oktober 2021, 15–16.30 Uhr
Frauen* im Blick – Mutter sein oder nicht sein
Zum Auftakt geht es um unterschiedliche Lebensformen und Familienbilder, weibliche Lebensentwürfe ohne Kinder sowie die gesellschaftliche Dimension von Mutterschaft.
Mit:
Sarah Diehl, Publizistin, Aktivistin und Autorin von „Die Uhr, die nicht tickt. Kinderlos glücklich“
Felicia Ewert, politische Referentin und Autorin von „Trans.Frau.Sein“
Sarghuna Nashir-Steck, Ethnologin, Dolmetscherin und Leiterin Frauenteestube International Haslach.
Moderation: Reinhild Dettmer-Finke, Filmemacherin.
Sonntag, 7. November 2021, 15–16.30 Uhr
Frauen* im Blick – Diversität, Beruf und Bildung
Die zweite Diskussion dreht sich um die Themen Frau und Beruf in der Einwanderungsgesellschaft, Bildungsgerechtigkeit, Chancengleichheit sowie die Perspektive der freien Wirtschaft und Politik darauf.
Mit:
Dhurata Causaj, Medieninformatikerin Astrid Siemes-Knoblich, Verband der Unternehmerinnen Baden
Gabi Rolland, SPD-Landtagsabgeordnete
Nadya Sahutoglu, Projektleitung „Stark im Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein“, Amt für Migration und Integration
Nadya Shehab, Agrar-Ingenieurin
Moderation: Beate Kierey, Journalistin
Sonntag, 21. November 2021, 14.30–16.30 Uhr
Frauen* im Blick – Frauenrechte, Sexismus und Gewalt
Die dritte Diskussion thematisiert die Gleichberechtigung als Grundrecht, Sexismus, Ursachen von Gewalt an Frauen, Auswirkungen der Globalisierung sowie sexualisierte Gewalt in Kriegs- und Krisengebieten.
Mit:
Şenay Awad, Vorstandsvorsitzende Sozialdienst muslimischer Frauen Freiburg
Christina Gröbmayr, Rechtsanwältin, Vorstandsvorsitzende Bezirksverein für soziale Rechtspflege Freiburg
Dr. Gabriele Michel, Vorstandsvorsitzende AMICA e. V.
Jasmina Prpić, Gründerin und Geschäftsführerin von Anwältinnen ohne Grenzen e. V.
Lúcia Rolim-Schulz, Frauenrechtsaktivistin, Mentorin, Vorsitzende Frauenkommission des Migrant_innenbeirats der Stadt Freiburg Irene Vogel, Stadträtin der Unabhängigen Frauen
Moderation: Dr. Jenny Warnecke, Projektkoordination samo.fa des Interkulturellen Vereins FAIRburg e.V.
Mittwoch, 10. November 2021, 16–17 Uhr
Sondersendung im Radio Dreyeckland: Our Voice spezial – Frauen im Gespräch
In der Sondersendung von Our Voice, der Geflüchteten-Redaktion von Radio Dreyeckland, steht das Thema Frau-Sein im Fokus. Frauen unterschiedlicher Herkunft und mit Fluchterfahrung erklären ihre persönliche Definition von Frau-Sein und tauschen sich über schöne und schlechte Erfahrungen aus. Die Sendung ist auf Radio Dreyeckland, 102,3 MHz oder im Livestream auf www.rdl.de zu hören. | Mehr | | Eintrag vom: 15.10.2021 | |
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