von Anton Tschechow
PREMIERE am FR, 08. 10. 2021 // 19.30 Uhr
Freiburger Theater, Großes Haus
Nach einem einsamen und ereignislosen Winter trifft sich eine illustre Gesellschaft im Landhaus der noch jungen Generalswitwe Anna Petrowna zu einem Fest: Freudig erregt über die Zusammenkunft wird hemmungslos getrunken, geflirtet, provoziert und malträtiert. Hier dreht sich jeder um sich selbst und alle kreisen um ein Zentrum: Die ungeteilte Aufmerksamkeit gilt dem Dorfschullehrer und Provinzintelektuellen Platonow, dem einst eine glänzende Zukunft vorausgesagt wurde. Er verkörpert das anarchische Element in der Runde: Er bricht Konventionen und Herzen, hält der Gesellschaft schonungslos den Spiegel vor und konzentriert als Projektionsfläche die Träume, Ängste und Begierden der hoffnungsvoll nach Sinn Suchenden in seiner Person. Die Generalin Anna Petrowna, die frisch verheiratete Sofia und seine eigene Ehefrau Sascha ringen darum, ihn für sich zu gewinnen. Hin- und hergerissen verspricht der überforderte „Don Juan“ viel, vermag nichts davon zu halten und entfesselt einen aberwitzigen Gefühlsstrudel aus Hysterie, Leid und Rachlust ...
Nachdem das Stück vom Theater abgelehnt und von der eigenen Familie verrissen wurde, ließ Anton Tschechow PLATONOW im Schreibtisch verschwinden. Das Manuskript wurde erst viele Jahre nach Tschechows Tod wiederentdeckt. Es enthält schon alle Anlagen von Figuren und Motiven, für die Tschechow später berühmt werden sollte.
Regie Peter Carp |Bühne Kaspar Zwimpfer | Kostüme Gabriele Rupprecht | Licht Michael Philipp | Ton Sven Hofmann | Dramaturgie Tilman Raabke
Mit Tim Al-Windawe, Thieß Brammer, Laura Friedmann, Martin Hohner, Janna Horstmann, Henry Meyer, Stefanie Mrachacz, Martin Müller-Reisinger, Laura Angelina Palacios, Moritz Peschke, Hartmut Stanke und Michael Witte |