Aktuell im Dreiländermuseum - interessante Veranstaltungen zum Thema
Am 10. Oktober gehen die beiden Ausstellungen "Kunst und Nationalsozialismus" und "Gefeiert und gefürchtet - Die NS-Dikatur in Brombach, Haagen und Hauingen" zu Ende. Das Rahmenprogramm bietet zum Endspurt noch einige interessante Veranstaltungen, für die Sie sich gerne noch anmelden können:
Mittwoch, 6. Oktober 18 Uhr
Vortrag: Adolf Strübe zwischen Anpassung und Widerständigkeit
Der Historiker Jörg Bernauer, der an einer Publikation über den Maulburger Künstler Adolf Strübe arbeitet, stellt den bedeutenden badischen Künstler in der Zeit des Nationalsozialismus vor. Anmeldung erforderlich.
Freitag, 8. Oktober 2021, 18 Uhr
Letzte Öffentliche Führung durch die Sonderausstellung Kunst und Nationalsozialismus
Mit Ausstellungskuratorin Barbara Hauß
Donnerstag, 7. Oktober 2021, 19 Uhr
Kurzvorträge und Diskussion: „Von der Kunst, kulturelle Vielfalt zu leben“
Rassismus und Blut- und Boden-Ideologie des NS-Regimes führten zur kulturellen Verarmung Deutschlands und zum Massenmord. Dabei hat kulturelle Vielfalt hier eine lange Tradition. So feiert Lörrach gerade, dass jüdisches Leben seit 350 Jahren die Stadt bereichert. Die Gruppe Abraham nimmt dieses Jubiläum und die Ausstellung im Dreiländermuseum zum Anlass, sich über Chancen und Schwierigkeiten religiöser und kultureller Vielfalt auszutauschen. Mit Beiträgen von jüdischer, christlicher und muslimischer Seite.
Letzter Ausstellungstag!
Sonntag, 10. Oktober 2021, 11 Uhr
Szenische Lesung (Uraufführung): Walter Cohen - Das Schicksal eines jüdischen Kunsthistorikers.
Das Dreiländermuseum besitzt eine beachtliche Sammlung expressionistischer Werke. Ihr Ursprung geht auf den damals bekannten jüdischen Kunsthistoriker Walter Cohen zurück, den das NS-Regime über Jahre entrechtete, verfolgte und schließlich im KZ ermordete. Seine Geschichte wird in einer Szenischen Lesung durch Schauspieler vom Freien Theater Tempus fugit aus Lörrach dargestellt.
Autor der Textgrundlage ist der Lörracher Arzt und Künstler Bernd Warkentin. Er hat das ergreifende Schicksal von Walter Cohen in Worte gefasst. Cohen leitete die Gemäldegalerie im Kunstmuseum Düsseldorf, bis er von den Nationalsozialisten entlassen und später ermordet wurde. Seine Frau Margret Umbach, selbst Malerin, versuchte mit ihrem späteren Mann Richard Vogts (dem Leiter des Lörracher Finanzamtes ab 1949 und selbst Künstler) Cohens Kunstsammlung ins Elsass zu retten. Diese enthielt aus der Sicht des NS-Regimes insbesondere als „entartet“ eingestufte Kunst. Ein Großteil der Sammlung wurde im Krieg bei Kämpfen nahe Mülhausen im Elsass zerstört. Doch seit den 1950er Jahren versuchten beide, diese Kunstsammlung in Lörrach wieder zu rekonstruieren und ersteigerten dazu zahlreiche expressionistische Grafiken. Das Dreiländermuseum hat dieser Geschichte und der damit verbundenen Kunst bereits zwei Lörracher Hefte gewidmet.
Die beiden Publikationen entartet - zerstört – rekonstruiert, Die Sammlung Cohen-Umbach-Vogts. Lörracher Hefte – Rote Schriftenreihe, Heft 9, Lörrach 2008. Herausgegeben von Markus Moehring und Barbara Hauß. 5 Euro und Berühmte Expressionisten – Werke aus der Sammlung des Museums am Burghof. Lörracher Hefte – Rote Schriftenreihe, Heft 2, Lörrach 1997. Herausgegeben von Markus Moehring und Antje Lechleiter. 9,80 Euro sind im Museumsladen erhältlich.
Und 2 Tage nach Ausstellungsende:
Dienstag, 12. Oktober 2021, 18 Uhr
Vortrag: Von Johann Sebastian Bach zu Hermann Burte - Mutation einer Trauerode
Der Schul- und Kirchenmusiker Dieter Zeh (Grenzach) referiert über den Heldengedenktag 1935 in Lörrach und die damit verbundene „völkische Attacke auf ein barockes Musikjuwel“.
Neben der ständigen Dreiländerausstellung ist im Hebelsaal noch die Sonderausstellung "1870/71 - Nachbarn im Krieg" zu sehen.
Für den Besuch der Ausstellungen und Veranstaltungen im Dreiländermuseum ist ein 3G-Nachweis (Geimpft, Genesen oder Getestet) erforderlich. Von den Besuchenden werden die Kontaktdaten erhoben und es herrscht weiterhin die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske.
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