Juan Maria Gerer ist Witwer und Professor im Ruhestand. Für einen trainierten und interdisziplinär geschulten hellwachen Geist ist das zu wenig. Der Zufall spielt ihm eine Annonce in die Hand und er meldet sich beim Institut Lerchenau, das einen Physiker für den wissenschaftlichen Austausch auf höchstem Niveau sucht.
In der Nähe des Bodensees gelegen, ist Lerchenau ein nicht nur räumlich dem banalen Leben vollkommen enthobener Ort. Hier herrschen Kultiviertheit, gegenseitige Anregung und geistige Größe im ganzen Bildungsspektrum. Doch je länger Gerer auf dem Berg lebt, desto stärker erwacht in ihm die Sehnsucht nach dem anderen Lebenspol – der menschlichen Wärme und der leiblichen Liebe. So macht er sich auf, ins Tal zu steigen und die Untergründe von Lerchenau zu entdecken, aber auch den Teil in ihm selbst, der für ihn notwendig ist, sich als Ganzheit zu erfahren.
Seit Jahrzehnten ist der Autor auf der Suche nach dem Geist in der Natur. Er kann den Sonnenwind, die Heliopause, die Materie im Plasmazustand und die beschleunigte Weltexpansion erklären, beherrscht sozusagen die ganze Mathematik der Realität, wie ein guter Pianist sein Klavier. Und dennoch ist er neuerdings unzufrieden mit seiner Welterklärung. – Seitdem ist er nun auf der Suche nach dem Leib in der Natur, jenem Bereich der Unverfügbarkeit des leiblich Gegebenen mit dem hinreißenden Charme seiner Widerspenstigkeit. Und so tritt er nun also die Suche nach der Spürbarkeit des Lebens und dem schieren Glück des Daseins an.
Verlag Haag + Herchen Hanau 2011, 158 Seiten, EUR 18,00
ISBN: 978-3-89846-642-4 |