Von Ulrike Janssen mit Texten von Thomas Kling
Komposition: Gerd Bessler
Regie: Ulrike Janssen
Produktion: DLF/HR 2011
Länge: 47 Minuten
”Vogelherd. mikrobucolica”, so heißt einer der geheimnisvollsten und zugleich konkretesten Gedichtzyklen von Thomas Kling, der 2005 im Alter von 47 Jahren starb. “Vogelherd. mikrobucolica” klingt poetisch-geheimnisvoll, verweist aber auf eine grauenvolle Jagdmethode, die sich noch bis ins 19. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreute. Ein Vogelherd ist eine Fangstelle mit Lockvögeln, denen man mit einem glühenden Kupferdraht die Hornhaut der Augen verbrannte. Die geblendeten Vögel, die nun nicht mehr zwischen Tag und Nacht unterscheiden konnten, sangen fortan immerzu so laut und so kräftig, dass andere Vögel herbeigelockt wurden, die dem Fänger ins Garn gingen. Thomas Kling recherchierte für seine Arbeit gründlich: am Schreibtisch, aber auch auf Reisen. Mit Materialien aus seinem Nachlass macht sich das Hörspiel auf die Spuren des Dichters und versucht dem Geheimnis seiner Texte nahezukommen.
Donnerstag, 05.01.2012, 22.03 Uhr, SWR2 Hörspiel-Studio
Karl-Sczuka-Förderpreis 2011 |