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10 Jahre Dietrich Oppenberg-Medienpreis:
Lesen im digitalen Zeitalter – Auszeichnung für herausragende
Medienbeiträge

Die Preisträger: Uwe Jean Heuser (DIE ZEIT), Albrecht Meier (Der Tagesspiegel), Waltraud Schwab (taz), Andreas Bernhard und Lars Reichardt (Süddeutsche Zeitung Magazin)

Niedersächsischer Kultusminister und KMK-Präsident Dr. Bernd Althusmann würdigt Beitrag der Medien zur Lesekultur

Preis der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Haus NRZ besteht bereits seit 10 Jahren


Mainz / Essen, 13. Dezember 2011. Wie beeinflusst das Internet unser Denken? Wie verändert es unser Leseverhalten – und vor allem das der Kinder, die in das digitale Zeitalter hineingeboren wurden? Und warum überhaupt Lesen lernen, wenn die Perspektive für ein selbstbestimmtes Leben fehlt? Diesen Fragen gingen die diesjährigen Preisträger des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises in ihren ausgezeichneten Beiträgen nach. Bereits seit zehn Jahren würdigen die Stiftung Lesen und die Stiftung Presse-Haus NRZ mit dem Dietrich Oppenberg-Medienpreis Beiträge, die die sich ändernden Rahmenbedingungen in der modernen Informations- und Wissensgesellschaft reflektieren und dem Lesen im öffentlichen Bewusstsein Raum geben. Unterstützt werden die Stiftungen dabei von der Kultusministerkonferenz der Länder. „Wir brauchen mehr Öffentlichkeit für die Vermittlung von Lesekompetenz. Auch in Zeiten digitaler Medien gilt: Lesen ist die Schlüsselkompetenz für Fortschritt und Wohlstand des Einzelnen und der Gesellschaft. Insbesondere die Integration von traditionellen und neuen Leseformen in die moderne Informations- und Wissensgesellschaft verdient mehr Aufmerksamkeit. Deshalb ist dieser Preis so wichtig“, sagte der Niedersächsische Kultusminister und KMK-Präsident Dr. Bernd Althusmann anlässlich der heutigen Preisverleihung und hob die Rolle der Medien für eine lebendige Lesekultur hervor.

Der erste Preis ging an Uwe Jean Heuser für seinen Beitrag „Denken, wie das Netz will“, erschienen in der ZEIT vom 23. September 2010. Heuser werfe einen differenzierten, die „Pros“ und „Contras“ klug abwägenden Blick auf die digitale Medienrevolution, der ein „im besten Sinne des Wortes nachdenklich stimmendes Bild einer Lesekultur im Wandel“ entstehen lasse, so die Preisjury in ihrer Begründung. Den zweiten Preis erhielt Albrecht Meier: Seinen Artikel „Von Phantásien nach Digitalien“, erschienen im Tagesspiegel vom 16. Oktober 2010, würdigte die Jury als einen „wertvollen Beitrag zum Dialog der Medien-Generationen“, indem er auf sehr sensible Weise dem veränderten Leseverhalten und der Entstehung eines neu strukturierten „Lese-Gehirns“ der „Digital Natives“ nachspüre.

Für ihren Beitrag „Die Extraklasse“ in der tageszeitung vom 23. Oktober 2010 erhielt Waltraud Schwab den dritten Preis: Sie porträtiert Schülerinnen und Schüler einer Berliner Schule in einem bildungsfernen Milieu, denen sich der Sinn des Lernens – auch des Lesenlernens – angesichts ihrer empfundenen Perspektivlosigkeit nicht erschließt. Zusätzlich vergab die Jury einen Sonderpreis an Andreas Bernhard und Lars Reichardt vom Süddeutsche Zeitung Magazin. Am 5. November 2010 erschien ihre Reportage „Zwei Nasen tanken Tolstoi“ mit einem sehr ungewöhnlichen Lesezugang zu dessen Romanklassiker „Krieg und Frieden“: Anlässlich des 100. Todestages des Schriftstellers gingen sie mit der Hörbuch-Ausgabe – 54 CDs, 67 Stunden Laufzeit – auf einer Autofahrt von München nach Moskau auf eine faszinierende literarische Expedition, die auf humorvolle Weise Reise-Impressionen mit Romanzitaten verwebt.

Benannt ist der Dietrich Oppenberg-Medienpreis nach dem im Jahr 2000 verstorbenen Gründer und langjährigen Herausgeber der NRZ Neue Ruhr Zeitung/Neue Rhein Zeitung in Essen, Dietrich Oppenberg, der als einer der wichtigsten Förderer einer modernen Zeitungs- und Lesekultur und des publizistischen Nachwuchses in Deutschland gilt. „Mich begeistern die Vielfalt und der Facettenreichtum der eingereichten Beiträge“, betonte Dr. Joerg Pfuhl, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Lesen und Mitglied der Preisjury. „Insbesondere unseren Preisträgern ist es gelungen, einen jeweils eigenen, aber immer überraschenden Blick auf das Thema Lesen zu werfen. Als Stiftung können wir mit unseren Projekten und Programmen Impulse setzen. Um die Lesekultur in unserem Land lebendig zu halten, braucht es aber auch ein öffentliches Bewusstsein für diese elementare Kulturtechnik, die Voraussetzung für die Teilhabe an unserer Gesellschaft ist.“ „Der Preis hat sich mittlerweile zu einem Markenzeichen entwickelt – mit Potenzial für mindestens zehn weitere Jahre“, bekräftigte Heinrich Meyer, Geschäftsführer Stiftung Presse-Haus NRZ. Informationen zur Ausschreibung für den Dietrich-Oppenberg-Medienpreis 2012 finden sich unter www.stiftunglesen.de/oppenberg_medienpreis.
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Eintrag vom: 13.12.2011  




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