|
Startbild Schmetterlinge MNM (c) Städtische Museen Freiburg | | | 58.000 Seitenaufrufe aus 90 Ländern, 1.200 Objekte abrufbar | Die Online-Sammlung der Städtischen Museen Freiburg feiert ihren ersten Geburtstag
Die Online-Sammlung der Städtischen Museen Freiburg feiert Geburtstag: Noch vor den coronabedingten Einschränkungen war die digitale Sammlung vor einem Jahr für die Öffentlichkeit freigeschaltet worden. Seitdem ist viel passiert: Menschen aus aller Welt haben die Sammlung im Netz besucht. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Museen haben hinter den Kulissen gearbeitet und geforscht, um weitere Objekte einzustellen. Auch von der Möglichkeit, gemeinfreie Abbildungen kreativ weiterzuverwenden, wurde Gebrauch gemacht.
Mit 800 Objekten ist die Online-Sammlung an den Start gegangen. Im ersten Jahr sind 400 Datensätze dazu gekommen, mittlerweile sind 1.200 Objekte abrufbar. Die Museen setzen dabei nach wie vor auf Qualität statt auf Masse. Für alle Texte gibt es Übersetzungen ins Französische und Englische, alle Objekte werden professionell und in sehr hoher Auflösung fotografiert.
Im ersten Jahr haben über 18.000 Menschen die Online-Sammlung besucht. Es gab über 58.000 Seitenaufrufe aus 90 Ländern. Über 13.000 Besucherinnen und Besucher haben aus Deutschland auf die Sammlung zugegriffen, gefolgt von den USA, Frankreich, England und der Schweiz. Aber auch aus Ozeanien, Afrika, Südamerika und Asien haben sich Personen durch die Online-Sammlung geklickt. Besonders rege wurde das Angebot während des ersten Lockdowns genutzt; an manchen Tagen gab es bis zu 1.000 Seitenaufrufe.
Das Augustinermuseum ist mit 539 Objekten online präsent. Aktuell arbeitet das Team daran, alle Werke, die nach der Sanierung in den neuen Ausstellungsräumen zu sehen sein werden, für die Online-Sammlung aufzubereiten. Ende Februar soll das erste „Album“ mit Stücken aus dem Bereich „Protest und Revolution“ online gehen, darunter ein bedrucktes Taschentuch zur Erinnerung ans Hambacher Fest oder ein Pokal der Freiburger Bürgerwehr aus der Zeit um 1900. Aus der Sammlung des Museums für Neue Kunst sind 204 Objekte online. Für die Veröffentlichung von Arbeiten aus dem Museumsbestand hatten viele Künstlerinnen und Künstler die Erlaubnis gegeben, ihre Bildwerke im Internet zu zeigen. Anlässlich der Ausstellung zu Priska von Martin (1912-1982) hat das Museum im vergangenen Jahr nahezu den kompletten Eigenbestand von Werken der Künstlerin über die Plattform öffentlich gemacht.
Das Museum Natur und Mensch hat bisher 446 Objekte aus der ethnologischen und naturkundlichen Sammlung online gestellt. So sind ausstellungsbezogene Alben entstanden, unter anderem zu den „Japanischen Holzschnitten“ aus der Ethnologischen Sammlung und zur interdisziplinären Ausstellung „Südsee – Traum und Wirklichkeit“. Ein Ausstellungsalbum wurde zur Partizipation genutzt: Besuchende konnten per Likes abstimmen, welches Wechselobjekt in die Jubiläumsausstellung „Ausgepackt! 125 Jahre Geschichte(n) im Museum Natur und Mensch“ einzieht. Aktuell erhält die Ethnologische Sammlung eine Förderung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, um die Digitalisierung seiner Afrika-Bestände fortführen zu können. Im Fokus stehen insbesondere Objekte aus kolonialen Kontexten.
Um zu ermöglichen, dass kreative Köpfe die Inhalte und Fotos nutzen können, steht ein Großteil der Abbildungen unter der Creative Commons Lizenz CC BY 4.0 zum Download und zur Nachnutzung bereit. Gemeinfreie Werke können auf diese Weise weiter verbreitet werden. So ist es etwa dem Gemälde „Die Heiligen Jakobus der Ältere, Florian, Laurentius, Wendelin und Genoveva" aus dem Augustinermuseum ergangen. Wendelin Rosendahl aus Nürnberg hat in der Kirchenzeitung des Erzbistums Bamberg eine Abbildung entdeckt. Da in seiner Familie die Vornamen Florian und Wendelin vorkommen, beschloss er, Postkarten vom Kunstwerk zu drucken – ein Projekt, das er dank der Veröffentlichung unter CCBY 4.0-Lizenz in der Online-Sammlung selbst in Angriff nehmen konnte. Weitere religiöse Motive wurden für Weihnachtsgrüße verwendet. Motive von Schwarzwaldgemälden fanden Eingang in einen Video-Gottesdienst.
Die Online-Sammlung wächst stetig. Künftig soll neben den bereits ausgespielten Daten zu den Objekten auch ihr Herstellungsort auf einer Karte zu sehen sein. Außerdem wollen die Museen mehr Informationen zur Herkunft (Provenienz) der Objekte bereitstellen. | Mehr | | Eintrag vom: 22.02.2021 | |
|
zurück
|
|
|