Paul J. Crutzen, einer der vielseitigsten Vordenker und Wegbereiter unserer Zeit, ist am 28. Januar 2021 im Alter von 87 Jahren nach langer Krankheit verstorben. Der gebürtige Niederländer war ein Pionier der Atmosphären-chemie, ein Vordenker der Erdsystemforschung, ein weitblickender Wissenschaftler und verantwortungs-bewusster Mahner. 1995 erhielt er den Nobelpreis für Chemie für seine Arbeiten über das Ozonloch. Darüber hinaus forschte er zu Klimawandel und »nuklearem Winter« und setzte sich mit den ökologischen Folgen menschlichen Handelns auseinander.
Crutzen hat den Begriff »Anthropozän«, auch Menschenzeitalter genannt, geprägt. Er hat damit über die Wissenschaft hinaus das Bewusstsein geschärft, in welchem Umfang der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf biologische, geologische und atmosphärische Prozesse auf der Erde geworden ist – und welche ökologische und politische Verantwortung hieraus für die Natur und das Überleben der Menschheit resultiert.
Zum Tode Paul J. Crutzens lesen Sie hier einen Nachruf von Michael Müller (klicke auf "mehr") ... |