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Helden, Göttinnen und Himmelsstürmer
Meisterblätter des Niederländers Hendrick Goltzius im Haus der Graphischen Sammlung Freiburg

Der niederländische Kupferstecher Hendrick Goltzius begeistert bis heute mit seiner handwerklichen Virtuosität, seinem anspielungsreichen Witz und der enormen Dynamik seiner Bilder. Das Haus der Graphischen Sammlung widmet diesem beeindruckenden Künstler des 16. Jahrhunderts ab Samstag, 31. Oktober, eine Ausstellung. Die Schau „Verwandlung der Welt – Meisterblätter von Hendrick Goltzius“ läuft bis Sonntag, 31. Januar 2021.

Hendrick Goltzius wird 1558 in Mühlbracht (heute Bracht), einem kleinen Ort an der holländischen Grenze, geboren. Als er 1617 in Haarlem stirbt, gilt er bereits als bester Kupferstecher der Niederlande. Schon als Junge liebt es Hendrick Goltzius zu zeichnen – obwohl seine rechte Hand in Folge einer Verbrennung deformiert ist. Im Alter von 19 Jahren sticht er bereits Einzelblätter und Folgen nach eigenen und fremden Vorlagen. Mit Mitte zwanzig hat er seine eigene Druckwerkstatt aufgebaut. Anders als viele seiner Zeitgenossen entwirft, sticht und verlegt das Allround-Talent seine Arbeiten selbst.

Mit seinen künstlerisch und technisch herausragenden Arbeiten erreicht Goltzius ein internationales Publikum von Kunstliebhabern und Kennern. In die Kunstgeschichte geht er als erster Meta-Künstler der Grafik ein: Er ist bekannt dafür, die Stile und Techniken anderer Künstler nachzuahmen und diese mit künstlerischen Mitteln zu kommentieren. Antike Mythologien und christliche Themen gehören ebenso in sein Repertoire wie moralisierende Allegorien. Doch sein besonderes Interesse gilt dem menschlichen Körper: Seine Helden, Göttinnen und Himmelsstürmer, muskulöse Männer und anmutige Frauengestalten strahlen große Dynamik aus.

Die Kabinettausstellung im Haus der Graphischen Sammlung ist in Kooperation mit der Kunstsammlung der Georg-August-Universität Göttingen entstanden. Sie zeigt 66 Arbeiten aus Goltzius‘ Œuvre, vom verlegerischen Erstlingswerk bis hin zu seinem letzten druckgrafischen Motiv. Zu den Kupferstichen aus Göttingen kommen Blätter aus der Sammlung des Augustinermuseums.

Kuratorin der Ausstellung ist Stephanie Stroh. Begleitend zur Schau erscheint ein Katalog im Imhof Verlag, der für 24,80 Euro an den Museumskassen und für 29,95 Euro im Buchhandel erhältlich ist.

Das Haus der Graphischen Sammlung im Augustinermuseum, Salzstraße 32, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr, freitags bis 19 Uhr geöffnet. Tickets kosten 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Für Mitglieder des Freundeskreises, mit Museums-Pass-Musées und für junge Menschen unter 27 Jahren ist der Eintritt frei. Beratung und Buchung von Führungen unter Tel. 0761 / 201-2501. Weitere Infos zur Ausstellung und zum Begleitprogramm gibt es immer aktuell auf der Internetseite www.freiburg.de/goltzius.
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Eintrag vom: 30.10.2020  




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